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Kupke, A. (2004). Die Entwicklung des deutschen »Religionsverfassungsrechts« nach der Wiedervereinigung, insbesondere in den Neuen Bundesländern. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51138-9
Kupke, Arne. Die Entwicklung des deutschen »Religionsverfassungsrechts« nach der Wiedervereinigung, insbesondere in den Neuen Bundesländern. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51138-9
Kupke, A (2004): Die Entwicklung des deutschen »Religionsverfassungsrechts« nach der Wiedervereinigung, insbesondere in den Neuen Bundesländern, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51138-9

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Die Entwicklung des deutschen »Religionsverfassungsrechts« nach der Wiedervereinigung, insbesondere in den Neuen Bundesländern

Kupke, Arne

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 959

(2004)

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Abstract

Das Verhältnis von Staat und Kirchen (respektive Religionsgemeinschaften) wird in Deutschland traditionell als "Staatskirchenrecht" bezeichnet. Seit längerer Zeit werden dazu Alternativen vorgeschlagen, von denen der Begriff "Religionsverfassungsrecht" in jüngerer Zeit eine besondere Verbreitung erfährt. Im ersten Teil der Untersuchung stellt der Verfasser die Entwicklung der Begriffe sowohl in der juristischen Literatur als auch in beispielhaften anderen juristischen Kontexten in Deutschland, Österreich und der Schweiz dar. Das fremdsprachige Ausland wird exemplarisch mitbehandelt.

Das deutsche Religionsverfassungsrecht ist im internationalen Vergleich der Rechtsordnungen ein seltenes Modell (Stichwort Brückenelemente). Im zweiten Teil der Arbeit untersucht Arne Kupke dessen jüngste Geschichte in Deutschland seit 1990. Auffallend ist die hohe Regelungsdichte im Bereich des Verhältnisses von Staat und Religionsgemeinschaften in den Neuen Bundesländern. Dieses Phänomen erkundend, liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Beitrag der Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften im Entstehungsprozess der Regelungen. Damit setzt der Verfasser auch die Untersuchung von Th. Boese, "Die Entwicklung des Staatskirchenrechts in der DDR von 1945 bis 1989" aus dem Jahr 1994 fort.

Im letzten Teil schließlich wird eine Auswahl unterschiedlicher Bewertungen der zuvor geschilderten Entwicklung des Religionsverfassungsrechts offeriert. Es besteht auch nach Ansicht des Autors kein Grund zur Beruhigung, vielmehr Grund zur konsequenten Nutzung religionsverfassungsrechtlicher Brücken durch die Kirchen und andere Religionsgemeinschaften. Im Anhang findet sich eine Auswahl von teilweise bisher unveröffentlichten Texten, die exemplarisch die intensive Beteiligung der Kirchen an der Entstehung des Religionsverfassungsrechts in den Neuen Bundesländern nachweisen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Zusammenfassung (Abstract) 5
Vorwort 8
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 19
1. Teil: Die Entwicklung der Bezeichnung der Disziplin 21
A. Vom Sinn juristischer Begriffsbildung 22
I. Allgemein 22
II. Bezeichnung eines Rechtsgebietes 24
B. Vorgeschichte – der Begriff „Staatskirchenrecht“ 26
I. Einordnung des Begriffs 26
1. Herkunft und heutiger Gebrauch 26
2. Umfassendes Begriffsschema 28
II. Veränderung der Disziplin – Veränderung des Begriffs? 30
1. Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 31
2. Das Grundgesetz von 1949 32
C. Begriffsprägungen in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts 33
I. Auf demWeg 34
II. „Religionsrecht“ 34
III. „Religionsverfassungsrecht“ 36
IV. Reaktionen 37
D. Die Bezeichnung der Disziplin seit 1990 38
I. Deutschland 39
1. Uneingeschränkte Verwendung von „Religionsrecht“ und/oder „Religionsverfassungsrecht“ in der juristischen Literatur 41
a) Die „Urheber“ der Begriffe 41
b) Den „Urhebern“ folgende Autoren 44
aa) Begriffsdiskussion als Thema einer Arbeit 44
bb) Begriffsdiskussion als Teil einer Arbeit 47
cc) Ohne eine Begriffsdiskussion 49
2. Eingeschränkte Verwendung von „Religionsrecht“ und/oder „Religionsverfassungsrecht“ in der juristischen Literatur 50
a) Synonyme Verwendung 50
aa) „Staatskirchenrecht“/„Religionsrecht“ 50
bb) „Staatskirchenrecht“/„Religionsrecht“/„Religionsverfassungsrecht“ 51
cc) „Staatskirchenrecht“/„Religionsverfassungsrecht“ 55
dd) Ergebnis 56
b) Alternative Verwendung 56
aa) Im internationalen Zusammenhang 57
(1) Allgemein 57
(2) Europäische Gemeinschaften/Europäische Union 58
(3) Andere Staaten Mittel- und Osteuropas 65
bb) Reduktion des Bedeutungsgehalts von „Staatskirchenrecht“ 66
c) Adjektivische Verwendung 69
aa) Selbständige Historie 69
bb) Verwendung von „religionsrechtlich“ 70
d) Sonstige Verwendung 73
3. Andere Bezeichnungsmethoden in der juristischen Literatur 79
a) Prinzipielle Verwendung von „Staatskirchenrecht“ 79
aa) Keine Nennung oder Erläuterung der neuen Begriffe 79
(1) Sammelliste 79
(2) Einzelne Kommentierungen 80
(3) Ergebnis 83
bb) Mit einer Erläuterung oder Diskussion der neuen Begriffe 83
(1) In einer Fußnote 83
(2) Im Text 85
(3) Als Thema einer Arbeit 89
(4) Ergebnis 90
b) Weitere Alternativen zu „Staatskirchenrecht“ – diese bereits hier mit Stellungnahme 91
aa) Umschreibende Formulierungen 91
bb) „Staatliches Religionsrecht“ 92
cc) Aktuelle Alternativvorschläge 93
(1) „Religionsbezogenes Verfassungsrecht“ 94
(2) „Bekenntnisrecht“/„Bekenntnisverfassungsrecht“ 94
c) Exkurs I – Rundfunkrecht 96
d) Exkurs II – Internationales Privatrecht 96
4. Sammelnachweise von Literatur 97
a) Schriftenreihen 97
aa) Jus Ecclesiasticum 98
bb) Staatskirchenrechtliche Abhandlungen 98
cc) Adnotationes in Ius Canonicum und Schriften zum Staatskirchenrecht 98
b) Bibliographien 100
aa) Karlsruher Juristische Bibliographie (KJB) 100
bb) Fundheft für Öffentliches Recht 101
cc) Vergleich 102
c) Verlagsprogramme 103
aa) Verlag C. H. Beck 103
bb) Richard Boorberg Verlag 103
cc) Hermann Luchterhand Verlag 104
dd) Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 104
ee) Ergebnis 105
5. Staatliche Universitäten 105
a) Die Zuordnung der Disziplin zu zwei Fakultäten 105
aa) Unterschied je nach Konfession 106
bb) Juristische Fakultäten als neue Heimat 107
b) Lehrstuhlbezeichnungen 107
aa) Katholisch-Theologische Fakultäten 108
bb) Juristische Fakultäten 109
c) Ergebnis 111
6. Tagungen 112
a) Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer 112
b) Assistenten der Fachrichtung Öffentliches Recht 114
c) ZevKR-Mitarbeiter/Kirchenrechtliches Institut der EKD 116
d) Akademie Rottenburg-Stuttgart/Lehrstuhl für Kirchenrecht Tübingen 117
e) Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht 118
f) Deutsche Richterakademie 120
g) Ergebnis 121
7. Staatliche Rechtsprechung 121
a) Entscheidungen 121
aa) Traditionelle Bezeichnung 121
bb) Neuere Entwicklung 122
b) Geschäftsverteilungspläne 124
8. Ergebnis der Untersuchung Deutschlands 125
a) Literatur 125
b) Andere juristische Lebensbereiche 126
II. Österreich 126
1. Allgemeine Gebräuchlichkeit in der Vergangenheit 126
2. Frühe kritische Äußerungen 127
3. Veränderungen seit 1996 127
a) Wegweisung im Jahr 1996 128
b) Universität Wien im Jahr 1999 128
c) Eine Zeitschrift zum Thema seit 1999 130
4. Begriffsverwendung im Jahr 2000 130
5. Ergebnis 131
III. Die Schweiz 131
1. Lehrstuhlbezeichnungen 132
2. Literaturschau 133
3. Ergebnis 141
IV. Fremdsprachiges Ausland – „Staatskirchenrecht“ ein Markenzeichen? 142
1. „ius ecclesiasticum“ als Ursprung 142
2. „Staatskirchenrecht“ auf dem Weg zum internationalen Markenzeichen? 145
a) Amerikanisches Lehrbuch des deutschen Verfassungsrechts 145
b) Übersetzungen eines Aufsatzes von G. Robbers 146
c) „Table of Contents“ der KJB 147
d) „Summary“ eines Aufsatzes von A. v. Campenhausen 147
e) Aufsatz des Österreichers P. Pernthaler 148
3. Ergebnis 149
E. Stellungnahme 149
I. „Religionsverfassungsrecht“ anstelle von „Staatskirchenrecht“ 150
1. Die allgemeine Gebräuchlichkeit von „Staatskirchenrecht“ 150
2. Die deutsche Geschichte 151
II. „Religionsrecht“ anstelle von „Kirchenrecht“ im weiteren Sinne 152
III. Die zeitliche Einordnung der Begriffe 153
IV. Systematisierungsvorschlag 154
2. Teil: Die Entwicklung der Rechtsmaterie – Eine Bestandsaufnahme 155
A. Veränderungen im Rahmenrecht des Bundes 156
I. Grundgesetz 156
1. Änderungen im Text 157
a) Vorschläge im Rahmen der Verfassungsreform 1994 158
b) Der Asylkompromiss von 1993 160
2. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 160
II. Verwaltungsrecht des Bundes 161
1. Abschaffung des Buß- und Bettags 162
2. Militärseelsorge 163
B. Veränderungen im Recht der deutschen Bundesländer 164
I. Die Religionsverfassung der fünf neuen Bundesländer 167
1. Länderverfassungen 168
a) Gottesbezüge in den Präambeln 169
b) Religionsfreiheit 171
c) Weltanschauliche Neutralität des Staates 172
d) Selbstbestimmungsrecht 173
e) Körperschaftsstatus und Kirchensteuer 175
f) Staatsleistungen und Kirchenbaulasten 176
2. Verträge zwischen Staat und Religionsgemeinschaften 176
II. Religionsverfassungsrecht in Textentwürfen aus den fünf neuen Bundesländern 178
1. Entwurf des Runden Tischs vom 4. April 1990 179
2. Entwürfe für Brandenburg 180
3. Entwürfe für Sachsen 182
4. Entwürfe für Sachsen-Anhalt 184
5. Entwürfe für Mecklenburg-Vorpommern 185
6. Entwürfe für Thüringen 186
7. Ergebnis 187
III. Die Rolle der Kirchen im Prozess der Verfassunggebung in den fünf neuen Bundesländern 188
1. Kirchen und Verfassunggebung 188
2. Die Kirchen in der Wendezeit 189
3. Beispiele aus den fünf neuen Bundesländern 190
a) Brandenburg 191
b) Sachsen 193
c) Sachsen-Anhalt 195
d) Mecklenburg-Vorpommern 195
e) Thüringen 196
4. Exkurs: Die Kirchen und die Grundgesetzreform von 1994 197
5. Ergebnis 198
IV. Veränderungen im Religionsverfassungsrecht der alten Bundesländer 198
1. Baden-Württemberg 199
2. Bayern 200
3. Berlin 200
4. Bremen 202
5. Hamburg 203
6. Hessen 204
7. Niedersachsen 205
8. Nordrhein-Westfalen 208
9. Rheinland-Pfalz 209
10. Saarland 210
11. Schleswig-Holstein 210
C. Veränderungen im Europarecht 211
I. Die Anfänge der Diskussion um Eingriffsmöglichkeiten 213
II. Aktuelle Standpunkte 215
III. Schutz des deutschen Religionsverfassungsrechts vor Eingriffen 217
1. Durch das Grundgesetz (nationalstaatliche Ebene) 218
2. Im europäischen Gemeinschaftsrecht (europäische Ebene) 218
a) Die Erklärung der Union zu Religionsgemeinschaften (Nr. 11) 218
b) Unionsgrundrechte 220
aa) Art. 6 Abs. 2 EUV i.V.m. Art. 9 EMRK 220
bb) Testfall Art. 13 EGV 223
cc) Art. 10 EUGRCh 223
c) „Nationale Identität“ (Art. 6 Abs. 3 EUV) 224
d) Weitere mögliche Schutznormen 225
IV. Ergebnis 226
3. Teil: Zwischen Tradition und Innovation – Bewertung der Entwicklung 230
A. Veränderte gesellschaftliche Situation 230
I. Religionssoziologische Auffächerung 230
1. Beispiel: Die Situation der Evangelischen Kirchen in Ostdeutschland 230
2. Beispiel: Die Ausbreitung des Islam in Deutschland 231
II. Zunehmende Kritik am deutschen Modell in der juristischen Literatur 232
B. Reaktionen im Religionsverfassungsrecht? 235
Dokumentenanhang 239
I. Brandenburg 240
1. Schreiben des Konsistoriums der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (15. August 1991) 240
2. Kurzgutachten von Prof. Dr. A. Hollerbach zur Frage der Verbindlichkeit des Preußischen Konkordats für das Land Brandenburg (9. September 1991) 245
3. Kurzgutachten von Prof. Dr. A. Hollerbach zu der Frage, ob das Land Brandenburg Artikel 141 des Grundgesetzes für sich in Anspruch nehmen kann (9. September 1991) 247
4. Schreiben der Evangelischen Kirchenleitung Berlin-Brandenburg (3. Februar 1992) 249
5. Anschreiben und Stellungnahme des Bistums Berlin (21. Februar 1992) 251
II. Sachsen 254
1. Schriftsatz des Vertreters des Bischöflichen Ordinariates des Bistums Dresden-Meißen für die Anhörung in Chemnitz (20. Juli 1991) 254
2. Schreiben des Bischöflichen Ordinariates des Bistums Dresden-Meißen zum Verfassungsentwurf (5. August 1991) 256
III. Mecklenburg-Vorpommern 258
1. Amtliches Rundschreiben des Bischöflichen Amtes Schwerin (August 1990) 258
2. Pressemitteilung des Bischöflichen Amtes Schwerin (4. September 1990) 260
3. Schreiben des Bischöflichen Amtes (20. September 1990) 261
4. Schreiben des Katholischen Büros Schwerin (8. April 1991) 264
5. Arbeitsunterlage Nr. 3 der Verfassungskommission (27. Mai 1991) 267
6. Stellungnahme der Kirchenleitung der Pommerschen Evangelischen Kirche (30. April 1992) 269
7. Stellungnahme des Katholischen Büros Schwerin (30. September 1992) 271
IV. Thüringen 274
1. Empfehlungen und Vorschläge der Kirchen für eine Verfassung (ohne Datum/vor Bekanntwerden der Vorschläge der einzelnen Parteien) 274
2. Vorläufige Stellungnahme der Kirchen (Sommer 1992) 279
3. Stellungnahme der Kirchen (18./19. Mai 1993) 287
Literaturverzeichnis 292
Sachwortverzeichnis 321