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Nagel, T. (2018). Was ist der Islam?. Grundzüge einer Weltreligion. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55228-3
Nagel, Tilman. Was ist der Islam?: Grundzüge einer Weltreligion. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55228-3
Nagel, T (2018): Was ist der Islam?: Grundzüge einer Weltreligion, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55228-3

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Was ist der Islam?

Grundzüge einer Weltreligion

Nagel, Tilman

(2018)

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About The Author

Tilman Nagel, geb. am 19. April 1942 in Cottbus; 1962 Abitur am Alten Gymnasium in Oldenburg i.O.; Studium der Orientalistik, Zentralasienkunde und Religionswissenschaft in Bonn; dort 1967 Promotion zum Dr. phil. sowie 1971 Habilitation im Fach Islamwissenschaft; von 1981 bis 2007 o. Prof. der Arabistik und Islamwissenschaft in Göttingen; seit 1989 ordentliches Mitglied der historisch philologischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Nagel veröffentlichte zahlreiche Bücher sowie Aufsätze in Fachzeitschriften zur islamischen (Religions)Geschichte. Von 1981 bis 2009 arbeitete er in verschiedenen staatlichen Gremien mit, die sich mit den Problemen der Integration der Muslime sowie mit der Gestaltung des islamischen Religionsunterrichts befaßten.

Abstract

Islam bedeutet, das Selbst vorbehaltlos Allah zu überantworten und allein ihn als gestaltende Macht anzuerkennen. Unentwegt erschafft Allah den Kosmos und bestimmt alles, was darin vorgeht, gemäß seinem Ratschluss, den der Mensch nicht zu durchschauen vermag. Es steht einzig fest, dass Allah für sein fortwährendes Schöpfungshandeln einen ebenso fortwährenden Dank fordert. Als ein verstandesbegabtes Geschöpf hat sich der Mensch diesen Sachverhalt bewusst zu machen und folglich Allah unermüdlich anzubeten. Einzig zu diesem Zweck hat Allah den Menschen erschaffen (Sure 51, 56).

Tilman Nagel zeigt, wie sich diese im Koran vielfach betonten Grundlehren des Islams in den muslimischen Auffassungen von Religion und Ritus, Gesellschaft und Gemeinwesen, von universalem Geltungsanspruch und Machtausübung, widerspiegeln. Er analysiert das spezifische Gottes- und Weltverständnis der Muslime sowie die daraus resultierenden innerweltlichen Konsequenzen und erörtert auch die Schwierigkeiten, die eine nüchterne Bestandsaufnahme islamischer Überzeugungen dem Westen bis zum heutigen Tag bereitet.
»What Is Islam?«

Usually Islam is considered as a plurality of tenets that can hardly be summed up in a coherent system. In opposition to this thesis, Nagel argues that Islam emerges in late antiquity as an independent and clearly defined religious faith rejecting the core of Christianity. Allah is the omnipotent Lord who is continuously involved in mundane affairs leaving to humankind no place for self-determined activities. Nagel analyses the outlines of nascent Islam and then deals in great detail with the social and political consequences ensuing from the message of the prophet Muhammed. Finally he tackles the problems of a sober appraisal of Islam Europe has met with since the days of Enlightenment.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Erstes Kapitel: Was ist der Islam? 17
I. Grundsätzliches 17
II. Grundzüge des Islams 19
1. Einleitung 19
2. Der Begriff „Islam“ und seine Bedeutung 20
3. Die Daseinsordnung 23
4. Allah, der eine Gott der Gemeinwesenreligion 30
5. Der Ursprung des Unislamischen 35
6. Die „beste Gemeinschaft“ und ihre selbstgezeugte Radikalisierung 39
7. Der „Aufruf“ zum Islam, die daʿwa 43
8. Die „großen Erzählungen“ 45
III. Die häufigsten Irrtümer über den Islam 47
1. „Islam ist Friede“ 47
2. „Der Islam ist die religiöse Toleranz an sich“ 47
3. „Der Islam enthält Judentum und Christentum in sich“ und „Der Islam ist die Religion des Verstandes“ 48
4. „Der Islam ist die natürliche Form der Religiosität des Menschen“ 50
5. „Mit dem Islam hat der Islamismus nichts zu tun“ 51
Zweites Kapitel: Wer ist Allah? Das Gottesverständnis des Islams 52
I. Grundsätzliches 52
II. Allah im Koran 55
III. Wie ist Allah im Geschaffenwerdenden gegenwärtig? 64
IV. Die Eigenschaften und die Namen Allahs 69
V. Das absolute und das konditionierte Sein 74
VI. Komplementarität und Koinzidenz 78
VII. Resümee 80
Drittes Kapitel: Wer war Mohammed? 83
I. Grundsätzliches 83
II. Das Leben des geschichtlichen Mohammed 85
1. Name und Herkunft 85
2. Früheste Zeugnisse des Wirkens Mohammeds 88
3. Künder der Einsheit Allahs 92
4. Mohammed als Prophet und seine Vertreibung nach Medina 97
5. Der Anführer der Kampfgemeinschaft der Gläubigen 102
III. Mohammed in der muslimischen Geschichte 108
1. Mohammeds Unfehlbarkeit 108
2. Der Geburtstag des Propheten 109
Viertes Kapitel: Was ist der Koran? 111
I. Grundsätzliches 111
II. Der Inhalt des Korans 114
1. Die ältesten Texte 114
2. Der Beginn des Nachdenkens über Allah 115
3. Die Verschriftlichung der Eingebungen 118
4. Die Daseinsordnung 122
III. Der Koran als Spiegel des Wirkens Mohammeds 125
IV. Die Kraft der koranischen Rede 128
1. Die Kunst der Rezitation 128
2. Die magische Eigenschaft des Korans 130
V. Aspekte der muslimischen Korangelehrsamkeit 132
1. Die Erarbeitung eines allgemein anerkannten Textes 132
2. Die Kommentierung des Korans 134
3. Mohammeds Beglaubigungswunder 137
Anhang: Koranübersetzungen 140
Fünftes Kapitel: Was ist das Hadith? 141
I. Grundsätzliches 141
II. Die Hadithgelehrsamkeit 147
1. Vorformen des Hadith 147
2. Die Tradentenkette 152
3. Das „Wissen“ und das „gesunde“ Hadith 156
4. Die numinose Seite der Hadithgelehrsamkeit 161
III. Das Hadith, ein Kernbereich des islamischen Geisteslebens 163
1. Das Hadith im erbaulichen Schrifttum 163
2. Das Hadith als das Fundament islamischer Geistestätigkeit 166
Sechstes Kapitel: Was ist die Scharia? 172
I. Grundsätzliches 172
II. Die Geschichte der Scharia 176
1. Die islamische Auffassung 176
2. Die Einsicht (arab.: al-fiqh) in die rechtliche Bedeutung des Offenbarten und des Überlieferten 179
3. Die Scharia 182
4. Die Rechtsschulen und die Schariagelehrsamkeit 186
5. Die Scharia und die Machtausübung 189
III. Wie funktioniert die Scharia? 193
1. Bewertungskategorien und Sachgebiete der Scharia 193
2. Das schariatische Schrifttum 196
Siebtes Kapitel: Was lehrt der Islam über das Jenseits? 204
I. Die Erzählungen über das Ende der Zeiten 204
1. Der Koran 204
2. Ergänzungen des koranischen Stoffs 208
II. Das Jenseits und der verborgene Seinsbereich 217
1. Das Ineinander von Diesseits und Jenseits 217
2. Der verborgene Seinsbereich 219
3. Die metaphysische Begründung des „Verborgenen“ 222
4. Das Ende des Schöpfungshandelns Allahs 228
III. Zusammenfassung und vergleichender Blick auf das Christentum 231
Achtes Kapitel: Was sind Imamat, Kalifat und Sultanat? 234
I. Einführung 234
II. Das Imamat 237
1. Das kleine Imamat 237
2. Das große Imamat 239
3. Die islamische Ausübung von Macht über andere 245
III. Das Kalifat 247
1. Die Anfänge 247
2. Formen des Kalifats 251
IV. Das Sultanat 255
V. Das islamische Gemeinwesen und die europäische politische Zivilisation 260
1. Geschichtlicher Überblick 260
2. Die Mehrdeutigkeit der Begriffe 264
3. Die verschwimmenden Grenzen islamischer Staatlichkeit 265
Neuntes Kapitel: Was ist der Dschihad? 268
I. Vorbemerkung 268
II. Der Dschihad im Koran 269
III. Der Dschihad im Hadith 275
1. Der geschichtliche Hintergrund 275
2. Der Dschihad im Hadith 277
IV. Der Dschihad in der Scharia 280
V. Die Islamisierung der Welt als Staatszweck: das Sultanat 287
VI. Dschihad als privat geübte Ritenerfüllung 290
VII. Weitverbreitete Desinformationen über den Dschihad 297
1. Der Dschihad, ein „Unfall“ der islamischen Geschichte? 297
2. Der Dschihad, eine Folge der Kreuzzüge? 298
3. Der „kleine“ und der „große“ Dschihad 299
Zehntes Kapitel: Was sind Sunniten? 300
I. Vorbemerkung 300
II. Die Anfänge des sunnitischen Islams 301
1. Die innere Zerrissenheit der Urgemeinde und der Weg in den Ersten Bürgerkrieg 301
2. Erste Spuren des Sunnitentums 305
3. Geschichtsverständnis und Wahrheitsgarantie 308
III. Die hauptsächlichen sunnitische Lehren 311
1. In der Epoche der Vollendung des Hadith 311
2. Das Problem der Prädestination 318
3. Der sunnitische Begriff des Wissens 320
4. Die sunnitische Gotteslehre 322
IV. Verflechtungen mit dem Sufismus 325
V. Der Geltungsanspruch der Sunniten 329
Elftes Kapitel: Was sind Schiiten? 332
I. Die Selbstvergewisserung der Minderheit 332
II. Die Schiiten in der frühen islamischen Geschichte 338
1. ʿAlī b. abī Ṭālib und die Anfänge des Schiitentums 338
2. Das Schiitentum bis ins 10. Jahrhundert 341
III. Die Arbeit schiitischer Gelehrter 350
1. Endzeit und Recht 350
2. Der verborgene Imam 353
3. Gelehrsamkeit in der Zeit der Verborgenheit des Imams 358
4. Die Entstehung eines zwölferschiitischen „Klerus“ 361
IV. Die schiitische Revolution 363
Zwölftes Kapitel: Was versteht der Muslim unter Religion? \rDie Riten des Islams 366
I. Vorbemerkung 366
II. Die Riten im frühen Islam 368
1. Die Riten im Koran 368
2. Die „fünf Säulen des Islams“ 375
3. Formalisierung und Anrechenbarkeit 377
III. Der „Katechismus“ 381
IV. Der Sinn der Daseinsordnung 386
1. Die „Geheimnisse der Säulen des Islams“ 386
2. ʿAbd al-Ḥalīm Maḥmūds (1910–1978) Auslegung der Riten 393
Dreizehntes Kapitel: Wie sieht der Islam den Menschen? 398
I. Das Problem 398
II. Die dogmatischen Wurzeln des islamischen Menschenbildes 400
1. Grundlagen des christlichen Menschenbildes 400
2. Das frühislamische Menschenverständnis 404
3. Der Allah Dienende 409
4. Die Handlungsfähigkeit des Menschen 413
5. Der Mensch und der verborgene Seinsbereich 417
III. Die islamischen Menschenrechte 421
IV. Zusammenfassung 424
Vierzehntes Kapitel: Was ist Sufismus? 427
I. Eine um das Jahr 1000 n. Chr. verfaßte Beschreibung 427
II. Zur Geschichte des Sufismus 435
1. Die Nähe zum sunnitischen Islam 435
2. Zeugnisse mystischer Religiosität 437
3. Die Systematisierung der sufischen Erfahrung 442
III. Der Sufismus und die muslimische Gesellschaft 446
1. Die Früchte der sufischen Erziehung 446
2. Die Bruderschaften 449
3. Der Sufismus, ein Kernthema \ndes muslimischen Geisteslebens 454
Anhang: Zwei weitverbreitete Irrtümer über den Sufismus 458
Fünfzehntes Kapitel: Was ist islamischer Rationalismus? 460
I. Grundsätzliches 460
1. Islam – die „Religion des Verstandes“ 460
2. „Verstand“ in den autoritativen Texten 463
II. Allah, der Mensch und die Daseinsordnung 470
1. Die Bestimmungsmacht des Menschen 470
2. Die Geschaffenheit des Korans 474
3. Die Muʿtaziliten 475
4. Die Aschʿariten 478
III. Die göttliche Weisheit oder Maß und Zahl 480
1. Die im Schöpfungshandeln verborgene Weisheit 480
2. Maß und Zahl 487
3. Die Vereinbarkeit von Überlieferung und Rationalität 490
Sechzehntes Kapitel: Was ist Salafismus (reformierter Islam)? 495
I. Heutige Erscheinungsformen des Salafismus 495
1. Die Flagge des Islamischen Staates 495
2. Ein salafistischer Schulungstext 496
II. Schlüsselbegriffe des Salafismus 505
1. Allah 505
2. Große, kleine und verborgene „Beigesellung“ 508
3. Die ständigen Versuchungen des ṭāġūt 509
III. Salafismus und Reformdruck 513
1. Auf dem Weg zum Wahhabismus 513
2. Muḥammad b. ʿAbd al-Wahhāb (gest. 1792) 517
IV. Der Salafismus und die Reform des Islams 522
Siebzehntes Kapitel: Wovon berichten die „großen Erzählungen“ des Islams? 527
I. Allgemeines 527
II. Höhepunkte der Prophetenvita 529
1. Die Berufung 529
2. Der Aufstieg in den Himmel 532
3. Der Triumph im Krieg 535
III. Die Eroberung der Welt 539
1. Der muslimische Alexander 539
2. Die legendäre maġāzī-Literatur 544
IV. Der Geburtstag des Propheten 547
1. Die Entstehung eines Gedenktages 547
2. Das „Mantelgedicht“ des al-Būṣīrī (gest. 1294) 551
3. Der kosmische Mohammed 554
V. Resümee 556
Achtzehntes Kapitel: Wie sieht der Islam die Nichtmuslime? 559
I. Mohammed und die Ungläubigen 559
1. Der koranische Befund 559
2. Ergänzungen aus der Prophetenvita 565
II. Die „Schützlinge“ auf islamischem Territorium 570
1. Die „ʿumarschen Bedingungen“ 570
2. Die Kopfsteuer als Strafabgabe? 574
III. Das „Gebiet des Islams“ und das „Gebiet des Krieges“ 579
1. Die Zweiteilung der Welt 579
2. Die Apostaten 583
3. Verträge mit den Ungläubigen 584
IV. Muslime als Nutznießer der westlichen Religionsfreiheit 587
Neunzehntes Kapitel: Was lehrt der Islam über die Frauen und die Ehe? 593
I. Mohammed und die Frauen 593
1. Ein Blick in die vorislamische Epoche 593
2. Die Frauenfrage in der medinensischen Urgemeinde 595
II. Die Frauen im Hadith und in der Scharia 604
1. Die Frau als Gattin 604
2. Die Unreinheit der Frau 612
3. Die Bedeckung der Blöße 614
4. Die Unmündigkeit 615
5. Die Mannesehre und die Steinigung 616
III. Die Muslimin in der Gegenwart 619
1. „Die neue Frau“ 619
2. Die Frauenfrage und der Fortbestand der Scharia 621
Zwanzigstes Kapitel: Was ist Islamwissenschaft? 626
I. Die Erziehung des Menschengeschlechts, erster Teil 626
1. Der Islam als eine Häresie 626
2. Die europäische Fiktion des reinen Monotheismus 630
II. Das Studium der Quellen 637
1. Das Aufblühen der Arabistik 637
2. Quellenstudium und Einsicht in die Eigenständigkeit des Islams 642
III. Islamwissenschaft als „Provenienzforschung“ 647
1. Ignaz Goldziher (1850–1921) 647
2. Der Islam als eklektizistische Religion 650
IV. Die Erziehung des Menschengeschlechts, zweiter Teil 653
1. Die Ausmerzung der Fremdheit 653
2. Die Tilgung der Geschichte 657
V. Was ist der Islam? 661
Indices 665
I. Themen 665
II. Personen und Orte 677
III. Fremdsprachige, vorwiegend arabische Termini 684
IV. Zitierte bzw. im Text erwähnte Koranstellen 689
Zur Transliteration der arabischen Wörter 695