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Steltmann, I. (2000). Die Vertragsstrafe in einem Europäischen Privatrecht. Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung auf der Basis eines Rechtsvergleichs der Rechtsordnungen Deutschlands, Frankreichs, Englands und Schwedens. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50001-7
Steltmann, Isabel. Die Vertragsstrafe in einem Europäischen Privatrecht: Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung auf der Basis eines Rechtsvergleichs der Rechtsordnungen Deutschlands, Frankreichs, Englands und Schwedens. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50001-7
Steltmann, I (2000): Die Vertragsstrafe in einem Europäischen Privatrecht: Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung auf der Basis eines Rechtsvergleichs der Rechtsordnungen Deutschlands, Frankreichs, Englands und Schwedens, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50001-7

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Die Vertragsstrafe in einem Europäischen Privatrecht

Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung auf der Basis eines Rechtsvergleichs der Rechtsordnungen Deutschlands, Frankreichs, Englands und Schwedens

Steltmann, Isabel

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 118

(2000)

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Abstract

Innerhalb der Europäischen Union nehmen die Tendenzen zur Rechtsvereinheitlichung auf dem Gebiet des Privatrechts zu. Dabei stellt sich die Frage nach einheitlichen Regelungen in besonderem Maße auf dem Gebiet des Vertragsrechts.

Mit der Zunahme internationaler Verträge ist auch die Bedeutung von Strafabreden stark gestiegen. Indem sie die Konsequenzen eines Vertragsbruchs bereits im Vertrag selbst regeln, eignen sie sich als Gestaltungsmittel insbesondere in komplexen Vertragsgebilden und damit in internationalen Verträgen. Die besondere Bedeutung von Strafabreden in der internationalen Vertragspraxis wird von Berichten internationaler Arbeitsgruppen bestätigt. Auch bereits bestehende supranationale Regelungen oder Regelungsvorschläge wie die "Principles of European Contract Law" der "Lando-Kommission" (1995) und die "Unidroit Principles of International Commercial Contracts" (1994) enthalten Bestimmungen bezüglich vertraglicher Strafabreden oder Schadenspauschalierungen.

Isabel Steltmann untersucht die unterschiedlichen Gestaltungen des Instituts der Vertragsstrafe beziehungsweise ihrer entsprechenden Erscheinungsformen in den jeweiligen nationalen Rechtsordnungen. Der Rechtsvergleich wird dabei unter dem Blickwinkel einer eventuellen Vereinheitlichung der Bestimmungen über Strafabreden auf dem Gebiet der Europäischen Union vorgenommen. Um eine fundierte Analyse von Bedürfnis, Möglichkeiten und Grenzen einer Rechtsvereinheitlichung zu gewährleisten, greift die Autorin auf die vier europäischen Rechtsfamilien zurück und untersucht je eine Rechtsordnung repräsentativ. Deutschland ist als Vertreter der germanischen, Frankreich als Vertreter der romanischen, England als Vertreter der angelsächsischen und Schweden als Vertreter der skandinavischen oder nordischen Rechtsfamilie gewählt worden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 19
Erstes Kapitel: Die Rechtsnatur der Strafabrede 22
A. Begriff und Funktionen der Vertragsstrafe 22
I. Im deutschen Recht 22
1. Begriff 22
2. Funktionen der Strafabrede 24
a) Die Erfüllungssicherungsfunktion 24
b) Die Schadensausgleichsfunktion 25
aa) Erleichterung im Hinblick auf einen Schadensersatzprozeß 25
bb) Ersatzfähigkeit von weiteren Schadenspositionen 26
c) Vertragsstrafe als Privatstrafe? 27
II. Im französischen Recht 31
1. Begriff 31
2. Funktionen der Strafabrede 32
a) Die Erfüllungssicherungsfunktion 32
b) Die clause pénale als vorweggenommener Schadensersatz 33
aa) Die Pauschalierungsfunktion im Sinne einer vereinfachten Schadensabwicklung 34
bb) Die Haftungsbegrenzungsfunktion 35
c) Die clause pénale als echte Privatstrafe? 36
III. Im englischen Recht 37
1. Begriff 37
a) Liquidated damages 38
b) Penalties und breach of contract 38
c) Abgrenzung 40
2. Die Abredefunktionen 42
a) Strafverbot 42
aa) Unbillige Druckausübung auf den Schuldner 44
bb) Weitere Ansätze 50
(1) Die ungerechtfertigte Bereicherung des Gläubigers 50
(2) Garantiehaftung 50
(3) „Law and economics" 51
cc) Ausblick 52
b) Liquidated damages als pauschalierter Schadensersatz 54
aa) Zur vereinfachten Schadensabwicklung 54
bb) Als Haftungsbegrenzung 55
IV. Im schwedischen Recht 55
1. Begriff 55
2. Die Funktionen der avtalsvite 56
a) Die Erfüllungssicherungsfunktion 56
b) Die Schadensersatzfunktion 58
aa) Konfliktlösung 58
bb) Ersatzfähigkeit weiterer Schadenspositionen 59
cc) Haftungsbegrenzung 59
c) Die avtalsvite als echte Strafe? 60
B. Verwandte Institute 60
I. Im deutschen Recht 60
1. Verfall- oder Verwirkungsklauseln 60
2. Das Reuegeld 62
3. Die Draufgabe 63
4. Die Belohnung 63
5. Die Garantie 64
a) Garantie für ein nicht zukünftiges Verhalten 64
b) Garantie für zukünftige Umstände 65
6. Der pauschalierte Schadensersatz 65
7. Entgelt für in Anspruch genommene Leistungen 68
II. Im französischen Recht 68
1. La clause de décheance 68
2. L'acompte 70
3. La clause de dédit oder la clause d'arrhes-dédit 70
4. La clause d'indemnisation forfaitaire 72
5. L'indemnité d'immobilisation 73
6. La clause de garantie 74
7. L'astreinte 74
a) Als richterliche Sanktion 74
b) Als vertraglich vereinbarte Sanktion 75
8. La clause limitative de responsabilité 76
III. Im englischen Recht 76
1. Forfeiture clause 76
2. Part-payment 78
3. Garantieversprechen 78
4. Reuegeld 79
5. Limitation of liability 79
IV. Im schwedischen Recht 80
1. Normerat skadestand 80
2. Garantier 81
3. Förverkandeklausuler 81
4. Handpenning 82
5. Reuegeld 82
6. Ansvarsbegränsningsklausuler 83
C. Rechtsvergleichende Zusammenfassung 83
Zweites Kapitel: Strafabreden im nationalen Rechtsverkehr 86
A. Anspruchsvoraussetzungen 86
I. Die Vertragsstrafenabrede 86
1. Der Vertragsschluß 86
2. Formvorschriften 87
a) Gesetzliche Formpflichten 87
b) Vertraglich vereinbarte Formpflicht 87
II. Die Verfallsvoraussetzungen 88
1. Im deutschen Recht 88
a) Die Nichterfüllung oder nicht gehörige Erfüllung der gesicherten Vertragspflicht 88
b) Verschulden des Leistungsschuldners 90
c) Erfordernis eines Schadensnachweises? 92
d) Mitverschulden des Gläubigers 93
2. Im französischen Recht 94
a) L'inexécution der gesicherten Vertragspflicht 94
b) Mise en demeure 95
c) Verschulden des Leistungsschuldners 96
d) Erfordernis eines Schadensnachweises? 98
e) Mitverschulden des Gläubigers 99
3. Im englischen Recht 99
a) Breach of contract 99
b) Verschulden des Leistungsschuldners? 100
c) Erfordernis eines Schadensnachweises? 101
d) Mitverschulden des Gläubigers 102
4. Im schwedischen Recht 103
a) Die Nichterfüllung der gesicherten Vertragspflicht 103
b) Erfordernis eines „In-Verzug-Setzens"? 104
c) Verschulden des Leistungsschuldners? 105
d) Das Erfordernis eines Schadensnachweises? 107
e) Mitverschulden des Gläubigers 107
B. Schuldnerschutz vor unbilligen Strafabreden 108
I. Beschränkungen hinsichtlich der Vereinbarung einer Vertragsstrafe 110
1. Generell zu berücksichtigende Wirksamkeitsbeschränkungen des allgemeinen Schuld- beziehungsweise Vertragsrechts 110
a) Im deutschen Recht 111
aa) Sittenwidrigkeit gemäß § 138 I BGB 111
bb) Das Verbot des Wuchers gemäß § 138 II BGB 113
b) Im französischen Recht 113
aa) Cause illicite 113
bb) La lésion 114
cc) Anfechtbarkeit wegen dol 115
dd) L'interdiction de l´usure 115
ee) Fraude á la loi 116
c) Im englischen Recht 116
d) Im schwedischen Recht 117
aa) Die Kontrolle gemäß § 36 Avtalslag 117
bb) Sittenwidrigkeit 118
2. Spezielle Beschränkungen für Strafabreden in regulierten Verträgen 118
a) Im deutschen Recht 119
aa) Mietrecht 119
bb) Arbeitsrecht 120
cc) Sonstige Verträge 121
b) Im französischen Recht 122
aa) Mietrecht 122
bb) Arbeitsrecht 122
cc) Verbraucherkreditverträge 123
dd) Sonstige Verträge 123
c) Im englischen Recht 124
d) Im schwedischen Recht 124
aa) Verbot von Vertragsstrafen im Arbeitsrecht? 124
bb) Spezielle Verbraucherverträge 125
3. Schutz vor Strafabreden in Standardverträgen 125
a) Im deutschen Recht 127
aa) Die Kontrolle gemäß §§ 10, 11 AGBG 129
bb) Die Kontrolle gemäß § 9 AGBG 130
b) Im französischen Recht 133
c) Im englischen Recht 136
d) Im schwedischen Recht 138
e) Kollektiver Verbraucherschutz vor unbilligen Vertragsbedingungen 139
aa) Im deutschen Recht 139
bb) Im französischen Recht 139
cc) Im englischen Recht 140
dd) Im schwedischen Recht 141
II. Die richterliche Modifizierung des Strafverfalls 144
1. Im deutschen Recht 144
a) Das Herabsetzungsrecht des Richters gemäß § 343 BGB 144
b) Der Grundsatz „Treu und Glauben" gemäß § 242 BGB 147
2. Im französischen Recht 148
a) Artikel 1152 al. 2 Cc 148
b) Artikel 1231 Cc 152
c) Le principe de bonne foi 152
3. Im englischen Recht 153
a) Keine richterliche Modifikationsmöglichkeit 153
b) Grundsatz von „Treu und Glauben"? 154
4. Im schwedischen Recht 155
III. Besonderheiten im kaufmännischen Rechtsverkehr 158
1. Im deutschen Recht 158
a) § 348 HGB 158
b) Die Anwendbarkeit des AGBG 159
2. Im französischen Recht 160
a) Code de Commerce 160
b) Besonderer Schutz vor vorformulierten Vertragsbedingungen? 160
3. Im englischen Recht 161
4. Im schwedischen Recht 161
a) Handelsgesetzbuch? 161
b) Der Schutz im Zusammenhang mit Standardverträgen 162
C. Das Verhältnis des Strafanspruchs zu sonstigen Ansprüchen des Gläubigers 163
I. Das Verhältnis von Vertragsstrafe und Erfüllung der zugrundeliegenden Leistungspflicht 163
1. Im deutschen Recht 163
a) Bei Vertragsstrafen wegen Nichterfüllung 163
b) Bei Vertragsstrafen wegen nicht gehöriger Erfüllung 165
2. Im französischen Recht 166
a) Bei Vertragsstrafen wegen Nichterfüllung 167
b) Bei Vertragsstrafen wegen nicht gehöriger Erfüllung 168
3. Im englischen Recht 169
4. Im schwedischen Recht 170
II. Vertragsstrafe und allgemeiner Schadensersatz 171
1. Das Mindestschadensersatzprinzip im deutschen Recht 171
2. Vertragsstrafe als fixer Schadensersatz 173
a) Im französischen Recht 173
b) Im englischen Recht 175
c) Im schwedischen Recht 177
III. Vertragsstrafe und Rücktritt vom Vertrag 179
1. Im deutschen Recht 179
2. Im französischen Recht 181
3. Im englischen Recht 183
4. Im schwedischen Recht 184
D. Rechtsvergleichende Zusammenfassung 184
I. Die Verfallsvoraussetzungen 184
II. Schuldnerschutz vor unbilligen Strafabreden 186
III. Das Verhältnis von Strafanspruch zu sonstigen Ansprüchen des Gläubigers 189
Drittes Kapitel: Die Strafabrede als Rechtsinstitut in einem europäischen Privatrecht 191
A. Die Verwendung von Strafklauseln in internationalen Verträgen 191
I. Der Bericht der „Groupe de Travail: contrats internationaux" 192
II. Der Bericht der Arbeitsgruppe „UNCITRAL" 193
III. Internationale Anlagen Verträge 194
IV. Die kollisionsrechtliche Problematik 195
1. Nach deutschem Internationalen Privatrecht 196
2. Nach französischem Internationalen Privatrecht 197
3. Nach englischem Internationalen Privatrecht 199
4. Nach schwedischem Internationalen Privatrecht 200
5. Zusammenfassung 201
B. Supranationale Regelungen und Regelungsvorschläge für die Vertragsstrafe 202
I. Auf europäischer Ebene 202
1. Die Convention Benelux 202
2. Die Resolution des Europarates vom 20. 01. 1978 203
3. Die Vertragsstrafe im Vorschlag der Commission on European Contract Law - sogenannte „Lando-Kommission": „Principles on European Contract Law" 205
4. Exkurs: Das neue niederländische Zivilgesetzbuch 206
II. Auf UN-Ebene 207
1. UN-Kaufrecht 207
2. Die Vertragsstrafe im Vorschlag des International Institute for the Unification of Private Law (UNIDROIT): „Principles of International Commercial Contracts" 208
3. Der Vorschlag von „UNCITRAL" 209
C. Abschließende Bewertung der Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung 210
I. Bedürfnis und Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung 210
II. Bedenken gegenüber einer isolierten Rechtsvereinheitlichung 211
III. Erforderlichkeit einer Rechtsvereinheitlichung? 212
IV. Schlußüberlegung 213
Anhang 215
A. Die gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich Vertragsstrafen in den Ländern Deutschland, Frankreich, Schweden und den Niederlanden 215
B. Die bestehenden supranationalen Regelungen beziehungsweise Regelungsvorschläge im Hinblick auf die Vertragsstrafe 220
Literaturverzeichnis 225
Stichwortverzeichnis 242