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Fährmann, J. (2019). Resozialisierung und Außenkontakte im geschlossenen Vollzug. Eine kriminologische, strafvollzugs- und verfassungsrechtliche Untersuchung am Beispiel des Telefonierens. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55737-0
Fährmann, Jan. Resozialisierung und Außenkontakte im geschlossenen Vollzug: Eine kriminologische, strafvollzugs- und verfassungsrechtliche Untersuchung am Beispiel des Telefonierens. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55737-0
Fährmann, J (2019): Resozialisierung und Außenkontakte im geschlossenen Vollzug: Eine kriminologische, strafvollzugs- und verfassungsrechtliche Untersuchung am Beispiel des Telefonierens, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55737-0

Format

Resozialisierung und Außenkontakte im geschlossenen Vollzug

Eine kriminologische, strafvollzugs- und verfassungsrechtliche Untersuchung am Beispiel des Telefonierens

Fährmann, Jan

Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen, Vol. 21

(2019)

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About The Author

Jan Fährmann hat an der WWU Münster Jura mit kriminologischem Schwerpunkt studiert. Nach dem Studium schloss sich eine rechtswissenschaftliche kriminologische Promotion an der FU Berlin an. Während der Promotion absolvierte er das Referendariat am Kammergericht in Berlin. Aktuell arbeitet er in dem Forschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Strafvollzugs-, Polizei- (aus strafprozessualer und gefahrenabwehrrechtlicher Perspektive), Datenschutz- und Betäubungsmittelstrafrecht.

Abstract

Die Untersuchung befasst sich mit dem Thema des Außenkontakts während des Strafvollzugs am Beispiel der Telefonie. Die Auswertung kriminologischer Erkenntnisse ergibt, dass sich Kontakt sowohl negativ als auch positiv auf die Resozialisierung der Gefangenen auswirken kann, wobei die positiven Auswirkungen im Regelfall überwiegen. Im Rahmen der Untersuchung werden 20 Gefängnisse hinsichtlich ihrer Telefoneinrichtungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass in vielen Anstalten die Telefonie die Resozialisierung kaum fördert.

Aus der rechtlichen Untersuchung des verfassungsrechtlichen Resozialisierungsprinzips folgt, dass dieses sowohl Pflichten, Ansprüche als auch Abwehrrechte der Gefangenen enthält. Die darauf aufbauende Untersuchung der Telefonnormen der Strafvollzugsgesetze ergab, dass diese teilweise verfassungswidrig sind. Die Untersuchung der Telefonpraxis zeigt, dass diese in vielen Anstalten teilweise rechtswidrig ist. Abschließend widmet sich die Arbeit in einem Ausblick der Frage, inwieweit Internetanwendungen und Mobiltelefone im Strafvollzug zugelassen werden können.
»Rehabilitation and Contact to the Outside World in Prison. A Criminological, Constitutional and Penal Law Analysis Using the Example of Telephony«

The work analyzes contact to the outside world during the prison sentence legally and criminologically. It follows from criminological findings contact is generally positive for the rehabilitation of prisoners. The exploration of telephony in 20 prisons shows that in many cases telephone use of the prisoners seldom supports rehabilitation. The jurisprudential investigation of the constitutional principle of the telephone acts of prison laws and telephone practice shows, among other things, that the telephone norms and practice are partly illegal.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Teil 1: Einleitung 13
Teil 2: Theoretische Grundlagen der Resozialisierung 18
1. Kapitel: Resozialisierung im Strafvollzug 18
A. Resozialisierung nach den Strafvollzugsgesetzen 18
B. Positive Beeinflussung des Resozialisierungsprozesses 22
I. Resozialisierungstheorien im Strafvollzug 22
II. Kriminalitätstheorien 23
1. Lerntheorien 23
2. Bindungstheorie und Kontrolltheorie 25
3. Labeling Approach 26
4. Mehrfaktorenansätze 27
III. Resozialisierungsmodelle 29
1. Das Risk-Needs-Responsivity-Model 29
2. Das Good-Lives-Model 31
3. Welches der beiden Modelle ist vorzuziehen? 34
C. Resozialisierung unter den Bedingungen des geschlossenen Strafvollzugs 35
I. Auswirkung der Inhaftierung auf die Gefangenen 36
1. Bewältigungsstrategien 40
2. Haftdeprivationen 43
II. Auswirkungen der Inhaftierung auf soziale Beziehungen 45
1. Bedeutung von Beziehungen für den Resozialisierungsprozess 45
2. Beeinträchtigung von Beziehungen durch die Inhaftierung 52
III. Schließen sich Strafvollzug und Resozialisierung aus? 56
1. „Nothing Works“-Debatte 56
2. Resozialisierungspessimismus 59
D. Zusammenfassung 61
2. Kapitel: Auswirkungen des Telefonierens auf den Resozialisierungsprozess 63
A. Negative Auswirkungen 63
B. Positive Auswirkungen 66
I. Nach dem RNR-Modell 69
1. Telefonieren und kriminogene Bedürfnisse 69
2. Telefonieren und Ansprechbarkeit 70
a) Telefonieren zum Abbau der Deprivationen 70
b) Telefonieren als Alternative zu ungünstigen Bewältigungsstrategien 76
II. Nach dem GLM 79
C. Überwiegen Vor- oder Nachteile? 80
D. Zusammenfassung 85
Teil 3: Empirische Untersuchung 87
3. Kapitel: Empirische Untersuchung der Gefangenentelefonie 87
A. Methodisches Vorgehen und Auswahl der Anstalten 87
B. Ergebnisse 90
I. Vorbemerkungen 90
II. Telefonieren in den einzelnen Anstalten 94
1. Berlin 94
a) JVA Heidering 94
b) JVA Moabit 95
c) JVATegel 96
d) JVA Plötzensee 98
e) JVA für Frauen Standort Lichtenberg 99
2. Niedersachsen 100
a) JVA Sehnde 100
b) JVA Hannover 101
c) JVA Celle 102
d) JVAWolfenbüttel 104
e) JVA Uelzen 106
3. Bayern 107
a) JVA Bayreuth 108
b) JVA Nürnberg 108
c) JVAWürzburg 109
d) JVA München 110
e) JVA Amberg 111
4. Nordrhein-Westfalen 111
a) JVA Köln 112
b) JVA Düsseldorf 113
c) JVA Münster 114
d) JVA Remscheid 116
e) JVAWerl 118
III. Überprüfung der theoretischen Erkenntnisse 119
C. Zusammenfassung 119
4. Kapitel: Kriminologische Bewertung der Telefonbedingungen 121
A. Bewertungskriterien 124
I. Zeitlicher Umfang der Kontakte 124
II. Mögliche Kontaktpersonen 128
III. Telefonbedingungen 130
IV. Telefonkosten 130
V. Privatsphäre 133
VI. Frequenz des Kontakts 134
VII. Selbstständiges Telefonieren 135
VIII. Verhältnis der Aspekte zueinander 135
B. Bewertung der Telefonbedingungen in den untersuchten Anstalten 136
I. Anstalten mit Haftraumtelefonen 138
II. Gangtelefonie 140
III. Anstalten ohne eigene Telefonanlage für Gefangene 145
C. Zusammenfassung 145
Teil 4: Rechtliche Bewertungen 147
5. Kapitel: Der Begriff der Freiheitsstrafe 148
A. Freiheiten, die während des Vollzuges der Freiheitsstrafe entzogen werden 148
B. Auslegung 150
I. Wortlaut des StGB und der Strafvollzugsgesetze 150
II. Systematik 151
1. Strafvollzugsgesetze und StGB 151
2. Europäische Vorgaben 153
III. Historische/geschichtliche Auslegung 154
IV. Sinn und Zweck 156
1. Spezialprävention in Form der Resozialisierung und Sicherung 157
2. Generalprävention, Abschreckung und Schuld 158
3. Abgrenzung von Freiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung anhand der Strafzwecke 160
V. Zwischenergebnis 162
C. Auswirkungen der gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen auf den Begriff der Freiheitsstrafe 162
D. Zusammenfassung 166
6. Kapitel: Verfassungsrechtlicher Inhalt von Resozialisierung, Sicherung und Sicherheit 167
A. Resozialisierung 167
I. Rechte der Gefangenen aus dem Resozialisierungsprinzip 171
1. Resozialisierung als Abwehrrecht 173
2. Resozialisierung als Leistungsrecht 175
3. Umfang der Rechte aus dem Resozialisierungsprinzip 181
II. Pflichten der Gefangenen 184
B. Sicherung/Sicherheit und Ordnung 189
C. Zusammenfassung 191
7. Kapitel: Verhältnis von Resozialisierung und Sicherung 192
A. Auslegung der Zielvorgaben 193
I. § 2 BundesStVollzG, § 2 StVollzG Bln und § 1 StVollzG NRW 193
II. Art. 2 BayStVollzG 195
III. § 5 NJVollzG 197
B. Verfassungsrechtliche Überprüfung der Zielvorgaben der Gesetze 197
I. Unterschiede zwischen den Bundesländern 197
1. Verstoß gegen Art. 3 GG 197
2. Bundeskompetenz bzgl. des Vollzugsziels 199
II. Verfassungswidrigkeit der Gleichrangigkeit 202
C. Zusammenfassung 207
8. Kapitel: Rechtmäßigkeit der Telefonvorschriften 208
A. Telefongenehmigung 208
I. §§ 32 BundesStVollzG und 33 StVollzG Bln 209
II. § 33 NJVollzG 215
III. Art. 35 BayStVollzG 216
1. Auslegung 216
2. Grundrechtseingriffe 217
a) Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG 217
b) Art. 6 GG 218
c) Resozialisierungsprinzip 221
3. Rechtfertigung 221
IV. § 24 StVollzG NRW 226
V. Zwischenergebnis 228
B. Beschränkung der Telefongenehmigung 228
I. Telefonverbote 229
II. Abbruch der Telefonate und Entzug der Telefongenehmigung 231
III. Überwachung der Telefonate 232
1. § 24 Abs. 2 S. 1 und § 24 Abs. 3 StVollzG NRW 233
2. § 33 NJVollzG 237
C. Zusammenfassung 239
9. Kapitel: Rechtliche Bewertung der Telefonpraxis 240
A. Rechtmäßigkeit der Erteilung der Telefongenehmigung 241
B. Ausgestaltung der Telefoneinrichtungen 244
I. Rechtmäßigkeit des Haftraumtelefons 244
1. JVA Wolfenbüttel 245
a) Ermessenskriterien 246
aa) Resozialisierung 246
bb) Gestaltungsgrundsätze 247
cc) Sicherung der Bevölkerung 256
dd) Sicherheit und Ordnung 267
(1) Externe Sicherheit 268
(2) Interne Sicherheit 270
ee) Grundrechte und EPR 274
b) Abwägung der Kriterien 274
2. Rechtliche Probleme in den anderen Anstalten mit Haftraumtelefonen 275
a) Schwarzlistenverfahren 275
b) Abhörmöglichkeit 277
c) Freischaltung der Telefone 278
II. Abhörpraxis 278
III. Andere Ausgestaltungsmöglichkeiten 282
C. Zusammenfassung 284
10. Kapitel: Ausblick 285
A. Mobile Telefonie 285
I. Ermessen hinsichtlich mobiler Telefonie 285
II. Rechtmäßigkeit der mobilen Telefonie 289
B. Smartphones 292
C. Internettelefonie 293
D. Internet im geschlossenen Vollzug 297
I. Zulässigkeit eines Computers 297
II. Zulässigkeit von Internetanwendungen 300
1. Vorteile von Internetanwendungen 303
2. Risiken durch Internetanwendungen 305
3. Abwägungsergebnis 310
E. Zusammenfassung 310
Teil: 5: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 312
Anhang: Gesprächsleitfaden 316
Literaturverzeichnis 320
Sachverzeichnis 366