Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus durch § 129b StGB
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Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus durch § 129b StGB
Verfassungswidrig politisiertes symbolisches Feindstrafrecht zum Schutze eines Scheinrechtsgutes oder sinnvolles Strafanwendungsrecht eines streitbaren demokratischen Rechtsstaates in der Weltgesellschaft?
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 212
(2009)
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Abstract
Die vorliegende Publikation greift die im wissenschaftlichen Diskurs der letzten Jahre wohl am meisten und zudem kontrovers diskutierten Themen der strafrechtlichen Terrorismusbekämpfung, des Feindstrafrechts, des symbolischen Strafrechts und des internationalen Strafrechts auf. Sie leistet am Beispiel der unter all diesen Schlagworten diskutierten Vorschrift des § 129b StBG, der nach den Anschlägen des 11. September 2001 neu in das StGB eingefügt wurde, eine längst überfällige und höchst beachtenswerte strafrechtliche, strafrechtssoziologische, verfassungsrechtliche und auch strafrechtspolitische Grundanalyse. Durch das gezielte Beleuchten bislang kaum hinterfragter Grundpositionen in Rechtsprechung und Strafrechtswissenschaft gelingt Kai Thorsten „Barisch dabei ein an neuen Perspektiven und Diskussionsansätzen reicher Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 | ||
A. Einleitende Gedanken | 23 | ||
I. 11. September 2001 – Moderner Terrorismus als CNN-gerechtes Verbrechen | 23 | ||
II. Das Problem einer Terrorismusdefinition: „We know it, when we see it“? | 30 | ||
1. Ethymologischer Definitionsansatz und Bedeutungswandel | 32 | ||
2. Beispiele für völkerrechtliche Definitionsversuche | 33 | ||
3. Beispiele für politikwissenschaftliche und soziologische Definitionsversuche | 34 | ||
4. Deutsche Gesetzgebungspraxis und EU-Rahmenbeschluss zur Terrorismusbekämpfung | 35 | ||
III. Internationaler Terrorismus – Krieg oder Kriminalität? | 37 | ||
1. Sprachliches Krisenmanagement: Internationaler Terrorismus – Krieg oder Kriminalität? | 37 | ||
2. Vom Selbstverständnis der Terroristen – Krieger oder Verbrecher? | 38 | ||
3. Internationaler Terrorismus – Auf demWeg zum Netzstaat oder zum Individualstaat? | 39 | ||
4. Internationaler Terrorismus – Bedrohung desWeltfriedens? | 40 | ||
5. Internationaler Terrorismus – ein Fall für das deutsche Strafrecht? | 41 | ||
B. § 129b StGB – eine historische Einordnung | 43 | ||
I. Die Gesetzgebung vor dem Inkrafttreten des Grundgesetzes | 43 | ||
1. Das Preußische Edikt vom 20. Oktober 1798 | 43 | ||
2. Das preußische Gesetz vom 7. Januar 1838 | 45 | ||
3. Das Preußische Strafgesetzbuch von 1851 und das Reichsstrafgesetzbuch von 1871 | 45 | ||
4. Sozialistengesetz und Umsturzvorlage | 47 | ||
5. Die Republikschutzgesetzgebung von Weimar | 48 | ||
6. Die Verbindungstatbestände in der Zeit des Nationalsozialismus | 51 | ||
7. Die Zeit alliierter Kontrollratsgesetzgebung und die Fortgeltung der Verbindungstatbestände unter dem Grundgesetz | 51 | ||
II. Die Entscheidung für eine streitbare Demokratie | 52 | ||
1. Streitbare Demokratie und Grundgesetz | 52 | ||
2. Art. 9 Abs. 2 des Grundgesetzes als Musterbeispiel des Streitbarkeitsprinzips | 54 | ||
3. Kritik und Gegenkritik | 55 | ||
III. Die Gesetzgebung unter dem Grundgesetz bis zum 11. September 2001 | 57 | ||
1. Das Erste Strafrechtsänderungsgesetz vom 30. August 1951 | 57 | ||
2. DerWeg zum Vereinsgesetz vom 15. August 1964 | 61 | ||
3. Die streitbare Demokratie und die Herausforderung des Terrorismus | 64 | ||
a) Terrorismusbekämpfung und Streitbarkeitsprinzip | 65 | ||
b) § 129a StGB und das Anti-Terror-Gesetz von 1976 | 67 | ||
c) Die Reform des § 129a StGB durch die „Koalition der Mitte“ | 69 | ||
4. Vergleich der deutschen Rechtslage mit den europäischen Vorgaben | 71 | ||
IV. Die Gesetzgebung nach dem 11. September 2001 | 74 | ||
1. Die Umsetzung der Gemeinsamen Maßnahme vom 21. Dezember 1998 | 74 | ||
2. Die Umgestaltung des § 129a StGB gemäß den Vorgaben des Rahmenbeschlusses zur Terrorismusbekämpfung | 77 | ||
C. § 129b StGB – Kritikwürdiges „symbolisches Strafrecht“? | 79 | ||
I. „Symbolisches Strafrecht“ | 79 | ||
1. Symbolische Politik | 79 | ||
2. Symbolisches Strafrecht als Spielform symbolischer Politik | 81 | ||
3. Symbolisches Strafrecht als Antipode eines modernen auf Wirkungsoptimalität ausgerichteten Gesetzgebungsverständnisses | 81 | ||
4. Symbolisches Strafrecht und Anti-Terror-Gesetzgebung | 82 | ||
II. Kritik am Diskurs über das symbolische Strafrecht | 84 | ||
1. Von der instrumentellen Ineffektivität des „guten Strafrechts“ | 84 | ||
2. Von der Kapitulation des instrumentellen Strafrechts | 86 | ||
3. Vom symbolischen Eigenwert des Strafrechts | 86 | ||
4. Von der positiven Generalprävention als Theorie der symbolischen Funktion des Strafrechts | 88 | ||
5. Zwischenergebnis | 91 | ||
D. § 129b StGB und die Diskussion über ein „Feindstrafrecht“ | 92 | ||
I. Die Diskussion über ein „Feindstrafrecht“ | 92 | ||
1. Die Diskussion über ein Feindstrafrecht in Deutschland – Entwicklung von der kritischen zur affirmativen Kategorie | 94 | ||
2. Die Definition des Feindes – ein erster Überblick | 96 | ||
3. Person im Recht versus Feind | 98 | ||
4. Der Personenbegriff bei Jakobs und die Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes | 99 | ||
5. Feinde als Adressaten des Rechts | 100 | ||
6. Der Feind des Feindstrafrechts – inimicus oder hostis? | 101 | ||
7. Zwischenergebnis | 103 | ||
II. Die streitbare Demokratie und der Feind als Teil eines Kollektivs | 104 | ||
1. Vom individuellen Defizit zum selbständigen Systemunrecht | 104 | ||
2. Deutsche Strafrechtsdogmatik und Systemunrecht | 105 | ||
3. Unrechtssysteme und Systemunrecht – ein grober Überblick | 106 | ||
4. Die terroristische Vereinigung als Musterbeispiel eines verfassten Unrechtssystems | 107 | ||
a) Der bisherige Vereinigungsbegriff in Rechtsprechung und Lehre | 108 | ||
b) Der Vereinigungsbegriff und die Europäischen Vorgaben – Plädoyer für eine Neubestimmung | 109 | ||
c) Das Systemunrecht einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung bei strafbarkeitserweiternder gemeinschaftskonformer Auslegung des Vereinigungsbegriffes | 110 | ||
5. Die Verantwortung für Systemunrecht innerhalb krimineller und terroristischer Vereinigungen | 111 | ||
6. Die Vereinigungstatbestände als Zurechnungsnormen – Die Zuschreibung von Verantwortlichkeit für Systemunrecht an die „Feinde“ einer streitbaren Demokratie | 112 | ||
E. § 129b StGB – Strafrecht zum Schutze eines bloßen Scheinrechtsgutes? | 114 | ||
I. Vereinigungstatbestände und Rechtsgüterschutz – einige Grundlagen | 114 | ||
1. Systemunrecht und Rechtsgüterschutz | 114 | ||
2. Die Unschärfe des Rechtsgutsbegriffes der Strafrechtslehre | 115 | ||
a) Kurze Historie des Rechtsgutsbegriffes | 115 | ||
b) Der Rechtsgutsbegriff unter dem Grundgesetz – ein Überblick über die strafrechtliche Literatur | 118 | ||
3. Der Rechtsgutsbegriff unter dem Grundgesetz – ein Überblick über die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung | 119 | ||
4. Die Konzeption des Rechtsgutsbegriffs vor dem Hintergrund des Menschenbildes der Verfassung | 120 | ||
5. Absage an ein naturalistisches bzw. überpositives Rechtsgutsverständnis unter dem Grundgesetz | 121 | ||
6. Rechtsgüterschutz und streitbare Demokratie | 122 | ||
a) Das Schutzgut der streitbaren Demokratie | 123 | ||
b) Vereinigungstatbestände und Rechtsgüterschutz | 124 | ||
II. Das Rechtsgut des § 129a StGB a.F. | 124 | ||
1. Die Rechtsgutsfrage bei § 129a StGB a.F. – ein Scheinproblem? | 124 | ||
2. Die Auffassung des historischen Gesetzgebers | 125 | ||
3. Die Auffassung der höchstrichterlichen Rechtsprechung | 125 | ||
4. Die Auffassungen in der Literatur – ein grober Überblick | 126 | ||
5. Der innere bzw. öffentliche Friede – ein Scheinrechtsgut? | 126 | ||
a) Die Entwicklung des Sicherheitsbegriffs | 127 | ||
b) Sicherheitsbegriff und Staatsphilosophie – ein Exkurs | 128 | ||
aa) Hobbes: Unterwerfung gegen Sicherheit durch Schutz | 129 | ||
bb) Locke: Sicherheit vor dem Staat und durch den Staat | 129 | ||
cc) Sicherheit – der liberale Staatszweck schlechthin | 130 | ||
c) Sicherheitsbegriff und moderne Staatlichkeit | 130 | ||
aa) Sicherheitsbegriff und Grundgesetz | 131 | ||
bb) Die Renaissance des staatlichen Sicherheitszweckes angesichts einer funktionell differenzierten Gesellschaft | 131 | ||
cc) Terrorismus und funktionell differenzierte Gesellschaft | 133 | ||
dd) Der innere Friede als Bestandteil der öffentlichen inneren Sicherheit | 134 | ||
(1) Der innere Friede aus der Sicht der Rechtsprechung | 134 | ||
(2) Der innere Friede als kollektive Bewusstseinslage der Mitglieder eines sozialen Systems | 135 | ||
(3) Vertrauen und Systemvertrauen – ein Exkurs | 136 | ||
(a) Vertrauen als Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität | 136 | ||
(b) Vertrauen als Basiselement sozialer Ordnung | 137 | ||
ee) Vertrauensgefährdung und Vertrauenserschütterung als Angriffe auf den inneren Frieden als Grundvoraussetzung moderner Staatlichkeit | 138 | ||
ff) Der innere bzw. öffentliche Friede – ein Gemeinschaftsgut mit Verfassungsrang | 138 | ||
gg) Zwischenergebnis | 139 | ||
hh) Die Kritikpunkte der Mindermeinung am Rechtsgut des inneren bzw. öffentlichen Friedens | 139 | ||
(1) Inkompatibilität mit dem Rechtsstaatsmodell des Grundgesetzes | 140 | ||
(2) Entkräftung: Verkennung des Charakters des inneren Friedens als eigenständige gesellschaftliche Realität verbunden mit konsequenter Ignorierung der Janusköpfigkeit des Rechtsstaates | 142 | ||
(a) Der innere bzw. öffentliche Friede als eigenständige gesellschaftliche Realität | 142 | ||
(b) Systemunrecht als Maius gegenüber einem Normgeltungsschaden | 144 | ||
(c) Die Janusköpfigkeit des grundgesetzlichen liberalen Rechtsstaatsmodells | 145 | ||
(3) Fehlender Rechtsgutscharakter mangels sozialer Relevanz von Gefühlen | 148 | ||
(4) Entkräftung: Verkennung des Charakters der Vereinigungstatbestände als abstrakte Gefährdungsdelikte | 149 | ||
(5) Unbeachtlichkeit aufgrund der Subjektivität von Gefühlen | 149 | ||
(6) Entkräftung: Objektive soziale Welt als Anknüpfungspunkt des strafrechtlichen Schutzes | 150 | ||
6. Der Schutz des inneren Friedens als Staatsschutz | 151 | ||
a) Der Begriff des Staates nach der Drei-Elemente-Lehre und der Zwei-Seiten-Theorie Georg Jellineks | 151 | ||
b) Der Staat als geistige Wirklichkeit – Die Integrationslehre von Smend | 153 | ||
aa) Die Wirklichkeit des Staates als Wirklichkeit des staatlichen Integrationssystems | 153 | ||
bb) Zwischenergebnis | 155 | ||
c) Der Staatsbegriff bei Herrmann Heller | 155 | ||
aa) Der Staat als objektive Wirkungseinheit | 156 | ||
bb) Die Funktion des Staates – Parallelen bei Hobbes und Heller | 156 | ||
cc) Zwischenergebnis | 157 | ||
d) Staatsschutz im weiteren Sinne als Schutz der wirklichen Seite des Staates | 157 | ||
III. Das Rechtsgut des § 129a StGB n.F. | 159 | ||
1. Die Auswirkungen der Neufassung des § 129a StGB auf die Positionen im juristischen Schrifttum | 159 | ||
2. Keine Auswirkungen der Neufassung des § 129a Abs. 2 StGB auf das geschützte Rechtsgut | 161 | ||
IV. Das Rechtsgut des § 129b StGB | 162 | ||
1. Die Ansicht des OLG München zum Rechtsgut des § 129b StGB | 163 | ||
2. Die Ansicht der Kommentarliteratur zum Rechtsgut des § 129b StGB | 163 | ||
3. Der innere Friede in der Bundesrepublik Deutschland als Rechtsgut auch des § 129b StGB | 164 | ||
a) Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs zur „Wehrsportgruppe Ausland“ | 164 | ||
b) Zum strafrechtlichen Schutz eines sich vornehmlich außerhalb des deutschen Staatsgebietes konstituierenden Sicherheitsgefühls | 165 | ||
aa) Der Schutz ausländischer öffentlicher Rechtsgüter durch das deutsche Strafrecht | 166 | ||
bb) Zum europäischen Sicherheitsgefühl – ein Rechtsgut des § 129b StGB? | 167 | ||
(1) Die Entwicklung zum Europa der offenen Grenzen | 167 | ||
(2) Die EU als Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts | 168 | ||
(3) Zum Schutz eines europaweiten Rechtsgutes des inneren Friedens | 170 | ||
(4) Zur Notwendigkeit eines strafrechtlichen Schutzes des inneren Friedens vor den Auswirkungen ausländischer terroristischer Vereinigungen im Bereich der EU | 171 | ||
(5) Zwischenergebnis | 172 | ||
cc) Zum Weltsicherheitsgefühl – ein Rechtsgut des § 129b StGB? | 172 | ||
(1) Der Weg in die Weltgesellschaft | 172 | ||
(a) Die Weltgesellschaft nach Talcott Parsons | 173 | ||
(b) Die Weltgesellschaft nach Niklas Luhmann | 174 | ||
(2) Zwischenergebnis | 177 | ||
dd) Analyse der Konzeption des deutschen Gesetzgebers im Vergleich mit den europäischen Vorgaben | 177 | ||
F. § 129b StGB – Sinnvolles besonderes Strafanwendungsrecht? | 180 | ||
I. Die Abstimmung des bei der Rechtsgutsfrage gefundenen Ergebnisses mit den §§ 3 ff. StGB – einige grundsätzliche Fragen | 180 | ||
1. Einschätzungen aus der Literatur | 180 | ||
2. Deutsches Strafanwendungsrecht – Grundsätzliches zu Territorialitätsprinzip und Ubiquitätstheorie | 181 | ||
a) Legitimierende völkerrechtliche Anknüpfungspunkte des Strafanwendungsrechtes | 182 | ||
b) Die Entwicklung des deutschen Strafanwendungsrechtes hin zum Territorialitätsprinzip als Ausgangspunkt | 182 | ||
c) Territorialitätsprinzip und Ubiquitätstheorie | 183 | ||
3. Zum tatbestandlichen Erfolg abstrakter Gefährdungsdelikte und deren Erfolgsort im Sinne des § 9 StGB | 184 | ||
a) Die Position der überwiegenden Ansicht in Rechtsprechung und Literatur | 184 | ||
b) Die einen Erfolgsort abstrakter Gefährdungsdelikte bejahende Literaturansicht | 185 | ||
aa) Der Erfolg des abstrakten Gefährdungsdelikts bei Cramer | 185 | ||
bb) Der Erfolg des abstrakten Gefährdungsdelikts bei Wolter: Abstrakte Gefahr als primäres Erfolgsunrecht | 187 | ||
cc) Der Erfolg des abstrakten Gefährdungsdelikts | 187 | ||
dd) Erfolgsorte beim abstrakten Gefährdungsdelikt | 188 | ||
II. Die Harmonisierung von § 129b StGB mit den §§ 3 ff. StGB | 189 | ||
1. Zum tatbestandlichen Erfolg des § 129b StGB und dessen Erfolgsort im Sinne des § 9 Abs. 1 Var. 3 StGB | 189 | ||
a) Das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 23. Januar 1957 | 190 | ||
b) Systemunrecht und Erfolgsort | 190 | ||
2. Zur Harmonisierung von Territorialitätsprinzip und Ubiquitätstheorie mit den Prinzipien des geltenden Völkerrechts bei § 129b StGB | 191 | ||
a) Das Realprinzip in Form des Staatsschutzprinzips | 192 | ||
b) Von der Notwendigkeit der Rücksichtnahme auf die Interessen anderer Staaten bei der Erfassung von Auslandstaten über das Realprinzip | 194 | ||
c) § 129b StGB und dessen Harmonisierung mit den §§ 3 ff. StGB | 195 | ||
aa) Die Erfassung von Handlungen zugunsten von ausländischen terroristischen Vereinigungen mit Sitz im EU-Raum | 196 | ||
bb) Die Erfassung von Handlungen zugunsten von ausländischen terroristischen Vereinigungen mit Sitz außerhalb des EU-Raumes | 196 | ||
cc) Die Kriterien des spezifischen Inlandsbezuges im besonderen Strafanwendungsrecht des § 129b Abs. 1 S. 2 StGB | 197 | ||
(1) Die Tat wird durch eine im Geltungsbereich des Gesetzes ausgeübte Tätigkeit begangen | 198 | ||
(2) Der Täter befindet sich im Inland | 198 | ||
(3) Der Täter ist Deutscher | 200 | ||
(4) Das Opfer ist Deutscher bzw. das Opfer befindet sich im Inland | 201 | ||
(a) Das Opfer ist Deutscher | 202 | ||
(b) Das Opfer befindet sich im Inland | 203 | ||
3. Zwischenergebnis | 204 | ||
G. § 129b StGB – verfassungswidrig politisiertes Strafrecht? | 205 | ||
I. Das Ermächtigungserfordernis des § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB – einige grundsätzliche Fragen | 205 | ||
1. Die Verfolgungsermächtigung – eine positive Prozessvoraussetzung | 205 | ||
2. Die Verfolgungsermächtigung – Kompromisslösung zur Vermeidung typischer Legitimitäts- und Praktikabilitätsprobleme bei der strafrechtlichen Erfassung außereuropäischer Vereinigungen | 206 | ||
3. Die Verfolgungsermächtigung – eine systemfremde Verfolgungshürde? | 208 | ||
4. Die Leitlinien des § 129b Abs. 1 S. 5 StGB für die Entscheidung über die Erteilung einer Verfolgungsermächtigung – lediglich ein wohlklingender Programmsatz? | 209 | ||
II. Das Ermächtigungserfordernis des § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB – eine zur verfassungswidrigen Politisierung der Justiz führende Gefahr? | 211 | ||
1. Das ministerielle Ermächtigungserfordernis als Angriff auf die Gewaltenteilung | 212 | ||
a) Der Grundsatz der Gewaltenteilung | 212 | ||
b) Die Verwirklichung der Gewaltenteilung im Grundgesetz | 213 | ||
c) Das Ermächtigungserfordernis des § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB – tatsächlich ein verfassungswidriger Angriff auf die Gewaltenteilung? | 213 | ||
aa) Der Rechtsprechungsbegriff | 214 | ||
bb) Die Erteilung einer Verfolgungsermächtigung nach § 129b StGB – Rechtsprechung im materiellen Sinne? | 215 | ||
2. Das ministerielle Ermächtigungserfordernis als Gefährdung der sachlichen richterlichen Unabhängigkeit gemäß Art. 97 Abs. 1 GG | 216 | ||
a) Die sachliche richterliche Unabhängigkeit gemäß Art. 97 Abs. 1 GG | 217 | ||
b) Die Verfolgungsermächtigung gemäß § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB vor dem Spiegel des Art. 97 GG | 217 | ||
aa) Die Zuweisung der Kompetenz für die Ermächtigungserteilung als Beeinträchtigung des Art. 97 Abs. 1 GG | 218 | ||
bb) Die Zuweisung der Kompetenz für die Ermächtigungsrücknahme als Beeinträchtigung des Art. 97 Abs. 1 GG | 218 | ||
cc) Die Beeinträchtigung der sachlichen richterlichen Unabhängigkeit gemäß Art. 97 Abs. 1 GG durch eine im Einzelfall erteilte Verfolgungsermächtigung | 219 | ||
3. Das ministerielle Ermächtigungserfordernis – eine gegen Art. 3 Abs. 1 GG verstoßende Konzeption? | 220 | ||
a) Der Inhalt des Gleichheitsgebotes des Art. 3 Abs. 1 GG in der Ausprägung der Rechtssetzungsgleichheit | 220 | ||
b) Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG in der Ausprägung der Rechtssetzungsgleichheit im strafrechtlichen Kontext | 222 | ||
c) § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB – ein Verstoß gegen Art. 3 Abs. 1 GG? | 223 | ||
4. Die Ermächtigungskonzeption des § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB – ein Verstoß gegen den Bestimmtheitsgrundsatz? | 224 | ||
a) Der allgemeine verfassungsrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz | 225 | ||
b) Der verfassungsrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz im Bereich des Strafrechts | 225 | ||
c) Die Verfolgungsermächtigung des § 129b Abs. 1 S. 3 bis 5 StGB und die an diesen Normteil anzulegenden Bestimmtheitserfordernisse | 227 | ||
aa) Keine Eröffnung des Schutzbereiches bei Art. 103 Abs. 2 GG | 227 | ||
bb) Vereinbarkeit mit den allgemeinrechtsstaatlichen Bestimmtheitserfordernissen gemäß Art. 20 Abs. 3 GG | 228 | ||
5. Zwischenergebnis | 229 | ||
H. § 129b StGB – im Hinblick auf die Strafbewehrung als solche verhältnismäßiges Strafrecht? | 230 | ||
I. Grundsätzliches zur verfassungsrechtlichen Verhältnismäßigkeitsprüfung strafrechtlicher Normen | 230 | ||
1. Der rechtsstaatliche Grundsatz der Verhältnismäßigkeit | 231 | ||
2. Die Elemente des rechtsstaatlichen Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes und deren Anwendung auf die Verfassungsmäßigkeitsprüfung von Strafrechtsnormen durch das Bundesverfassungsgericht | 231 | ||
a) Die Konkretisierung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes durch das Bundesverfassungsgericht | 231 | ||
b) Einschränkung der verfassungsgerichtlichen Kontrolldichte | 232 | ||
II. Die Strafbewehrung bei § 129b StGB und das rechtsstaatliche Verhältnismäßigkeitsprinzip – eine Analyse anhand der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes | 234 | ||
1. Die Geeignetheit der Strafbewehrung nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes | 234 | ||
2. Die Erforderlichkeit der Strafbewehrung nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes | 236 | ||
3. Die Verhältnismäßigkeit der Strafbewehrung im engeren Sinne nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes | 237 | ||
a) Die theoretische Konzeption der Angemessenheitsprüfung | 237 | ||
b) Die Angemessenheitsprüfung in der verfassungsgerichtlichen Praxis | 238 | ||
4. Zwischenergebnis | 239 | ||
5. § 129b StGB als Musterfall gesetzgeberischer Einschätzungsprärogative | 240 | ||
a) Geeignetheit – 1:0 für den Gesetzgeber | 240 | ||
b) Erforderlichkeit – 2:0 für den Gesetzgeber | 240 | ||
c) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne – 3:0 für den Gesetzgeber | 242 | ||
6. § 129b StGB – im Hinblick auf die Strafbewehrung als solche verfassungsgemäß | 243 | ||
I. Zusammenfassung und Ausblick | 244 | ||
I. Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Untersuchung | 244 | ||
1. § 129b StGB – verfassungsgemäßes und politisches Strafrecht | 244 | ||
2. § 129b StGB – normales Strafrecht und daher symbolisches Strafrecht | 245 | ||
3. § 129b StGB – kein Feindstrafrecht zum Kampf gegen keine kognitive Mindestgarantie rechtstreuen Verhaltens bietende Rechtsgutsfeinde, sondern Strafrecht einer streitbaren Demokratie zur Erfassung eines die faktische Seite des Staates gefährdenden Systemunrechts | 246 | ||
4. § 129b StGB – Strafrecht zum Schutze einer verfassungsgemäßen, auf den inneren Frieden in der Bundesrepublik Deutschland als eigenständige gesellschaftliche Realität in Form einer kollektiven Bewusstseinslage der Mitglieder des sozialen Systems bezogenen Verhaltensnorm | 247 | ||
5. § 129b StGB – sinnvolles Strafanwendungsrecht eines streitbaren demokratischen Rechtsstaates in der Weltgesellschaft | 248 | ||
II. Ausblick | 249 | ||
1. Der Referentenentwurf des Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren Gewalttaten vom 21. April 2008 | 249 | ||
2. Auszüge aus der Gesetzesbegründung des Referentenentwurfes | 251 | ||
3. Erkennbare Parallelen zu § 129b StGB | 253 | ||
a) Einstufung als auf die faktische Seite des Staates bezogene Delikte | 253 | ||
b) Benennung des inneren öffentlichen Friedens in der Bundesrepublik Deutschland als geschütztes Rechtsgut | 253 | ||
c) Anlehnung an § 129b StGB beim Strafanwendungsrecht | 254 | ||
d) Verfassungsrechtlich zulässige Politisierung durch Ermächtigungsvorbehalt zugunsten des Bundesministeriums der Justiz | 254 | ||
4. Entscheidende Differenz des Inhaltes des geplanten Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren Gewalttaten zur Konzeption des § 129b StGB | 255 | ||
Anhang | 258 | ||
A. Aktuelle Gesetzestexte des § 129b StGB und des § 129a StGB | 258 | ||
B. Auszug aus dem Text der Gemeinsamen Maßnahme vom 21. Dezember 1998 (98/733/JI) | 260 | ||
C. Text des Gemeinsamen Standpunkts des Rates über die Bekämpfung des Terrorismus vom 27. Dezember 2001 (2001/930/GASP) | 263 | ||
ANHANG: Liste der internationalen Übereinkünfte und Protokolle im Sinne des Art. 14 | 267 | ||
D. Gemeinsamer Standpunkt des Rates vom 27. Dezember 2001 über die Anwendung besonderer Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus (2001/931/GASP) | 268 | ||
E. Rahmenbeschluss des Rates vom 13. Juni 2002 zur Terrorismusbekämpfung (2002/475/JI) | 272 | ||
Literaturverzeichnis | 280 | ||
Verzeichnis der verwendeten Monographien und Aufsätze | 280 | ||
Verzeichnis der verwendeten Kommentarliteratur | 304 | ||
Sachverzeichnis | 306 |