Der Teilwert
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Der Teilwert
Schriften zum Steuerrecht, Vol. 82
(2004)
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Abstract
Der Teilwert zählt seit seiner Kodifikation im Jahre 1934 zu den umstrittensten Begriffen des Steuerbilanzrechts, dessen Inhalt und Bedeutung trotz seiner erheblichen praktischen Relevanz und trotz vielfältiger Bemühungen in der Literatur und Rechtsprechung nicht geklärt werden konnten.Ein erheblicher Teil der Literatur entnimmt der Legaldefinition des Teilwerts das Gebot, zur Ermittlung des Teilwerts den Gesamtkaufpreis des Unternehmens zu ermitteln und auf die hierzu gehörigen einzelnen Wirtschaftsgüter aufzuteilen. Allerdings gilt - selbst bei Vertretern dieser Auffassung - ein derartiges Bewertungsverfahren als praktisch undurchführbar. Die Praxis bestimmt den Teilwert anhand eines vom Reichsfinanzhof entwickelten Systems so genannter Teilwertvermutungen, deren Bedeutung und Herleitung aus heutiger Sicht jedoch nicht nachvollziehbar sind.Der Autor zeigt anhand der Entstehungsgeschichte des Teilwerts auf, daß die Legaldefinition des steuerlichen Teilwerts ihren Ursprung im Handelsbilanzrecht hat. Sie gibt eine zum Zeitpunkt ihrer Kodifikation gebräuchliche, nach heutigem Verständnis jedoch überholte Umschreibung des bilanzrechtlichen Fortführungsprinzips wieder. Danach ist die Legaldefinition des Teilwerts heute im Sinne des handelsrechtlichen beizulegenden Werts auszulegen.Ausgehend von diesem Zwischenergebnis, stellt Fabian Rief-Drewes dar, in welchen Fallgruppen eine Auslegung des Teilwerts im Sinne des handelsrechtlichen beizulegenden Werts zu einer Änderung der derzeitigen Auslegung des Teilwerts führen würde.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Teil 1: Problemstellung | 13 | ||
A. Begriff und Bedeutung des Teilwerts | 13 | ||
B. Der Streit um den Sinn und Zweck der Legaldefinition des Teilwerts | 13 | ||
I. Berücksichtigung des ertragsabhängigen Gesamtwerts des Unternehmens | 14 | ||
II. Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens | 15 | ||
III. Verlustantizipation | 16 | ||
IV. Herrschende Praxis | 17 | ||
C. Eigener Ansatz | 18 | ||
Teil 2: Die Identität von Teilwert und beizulegendem Wert | 19 | ||
A. Der Teilwert im Handelsrecht | 19 | ||
I. Die Auslegung des beizulegenden Werts im Sinne des Verkaufswerts unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens | 19 | ||
1. Der beizulegende Wert im Sinne des Art. 31 ADHGB (§ 40 HGB) | 19 | ||
2. Der Gegensatz dieser Auslegung zum heutigen Verständnis der Handelsbilanz als einer Erfolgsbilanz | 21 | ||
II. Die Auslegung des Verkaufswerts unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens im Sinne der Erwerberformel | 22 | ||
1. Die Erwerberformel im Handelsrecht | 22 | ||
2. Der Widerspruch in der Erwerberformel | 24 | ||
B. Der Teilwert im Steuerrecht | 26 | ||
I. Die Einführung des Maßgeblichkeitsprinzips | 26 | ||
II. Die Auslegung des handelsrechtlichen beizulegenden Werts im Sinne des steuerrechtlichen gemeinen Werts | 26 | ||
1. Die Gleichsetzung des beizulegenden Werts mit dem gemeinen Wert | 26 | ||
2. Der gemeine Wert im Sinne des § 9 PrErgStG | 27 | ||
3. Die Auswirkungen der Auslegung des handelsrechtlichen beizulegenden Werts im Sinne des steuerrechtlichen gemeinen Werts | 30 | ||
4. Die Einführung der Bewertung mit dem gemeinen Wert im Reichseinkommensteuergesetz 1920 | 31 | ||
III. Die Entstehung des Teilwerts in der Lehre vom gemeinen Wert | 31 | ||
1. Die Auslegung des gemeinen Werts im Sinne des Verkaufswerts unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens | 31 | ||
2. Die Auslegung des Verkaufswerts unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens im Sinne der Erwerberformel | 34 | ||
IV. Die Einführung des Teilwerts im Einkommensteuerrecht | 35 | ||
1. Der gemeine Wert unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens im Einkommensteuerrecht (§ 19 Abs. 1 S. 2 EStG 1925) | 35 | ||
a) Die Anlehnung der Einkommensteuerbilanz an die kaufmännische Bilanzierungspraxis | 35 | ||
b) Die Einkommensteuerreform 1925 | 37 | ||
2. Die Auslegung des Verkaufswerts unter Berücksichtigung der Fortführung des Unternehmens (§ 19 Abs. 1 S. 2 EStG 1925) im Sinne der Erwerberformel | 38 | ||
a) Gesetzgeber | 38 | ||
b) Rechtsprechung | 38 | ||
c) Literatur | 40 | ||
3. Die Kodifikation des Teilwertbegriffs | 42 | ||
V. Die Neuinterpretation des Teilwerts während des „III. Reichs“ | 42 | ||
1. Die „Sabotagetheorie“ Reinhardts | 42 | ||
2. Der Einfluß der Lehre Reinhardts auf Rechtsprechung und Literatur | 44 | ||
VI. Die Rückkehr zur früheren Auslegung des Teilwerts nach dem Ende des „III. Reichs“ | 45 | ||
C. Ergebnis | 46 | ||
Teil 3: Auswirkungen auf die Auslegung des Teilwerts | 48 | ||
A. Die Auslegung des Teilwerts im Sinne des handelsrechtlichen beizulegenden Werts | 48 | ||
B. Keine Änderung des Willens des Gesetzgebers zur Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz | 49 | ||
Teil 4: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Teilwert und beizulegendem Wert | 55 | ||
A. Begriff und Bedeutung des handelsrechtlichen beizulegendenWerts | 55 | ||
B. Beizulegender Wert und Teilwert des Anlagevermögens | 57 | ||
I. Beizulegender Wert | 57 | ||
1. Die Bewertung der zum weiteren Gebrauch im Unternehmen bestimmten Gegenstände des Anlagevermögens | 57 | ||
2. Die Bewertung der nicht zum weiteren Gebrauch im Unternehmen bestimmten Gegenstände des Anlagevermögens | 59 | ||
3. Die Bewertung überdimensionierter Gegenstände | 60 | ||
II. Teilwert | 61 | ||
1. Die Bewertung der zum weiteren Gebrauch im Unternehmen bestimmten Gegenstände des Anlagevermögens | 61 | ||
2. Die Bewertung der nicht zum weiteren Gebrauch im Unternehmen bestimmten Gegenstände des Anlagevermögens | 64 | ||
3. Die Bewertung überdimensionierter Gegenstände | 65 | ||
III. Unterschiede und Gemeinsamkeiten | 65 | ||
C. Beizulegender Wert und Teilwert des Umlaufvermögens | 67 | ||
I. Beizulegender Wert | 67 | ||
1. Die Bewertung der zur Veräußerung bestimmten Gegenstände des Umlaufvermögens | 67 | ||
2. Die Bewertung der nicht zur Veräußerung bestimmten Gegenstände des Umlaufvermögens | 68 | ||
3. Keine Maßgeblichkeit des Beschaffungsmarktpreises bei der Bewertung von Handelswaren und Erzeugnissen | 69 | ||
II. Teilwert | 71 | ||
1. Die Bewertung der zur Veräußerung bestimmten Gegenstände des Umlaufvermögens | 71 | ||
2. Die Bewertung der nicht zur Veräußerung bestimmten Gegenstände des Umlaufvermögens | 73 | ||
III. Unterschiede und Gemeinsamkeiten | 73 | ||
D. Die Bedeutungslosigkeit der Ertragslage des Unternehmens für die Bewertung | 74 | ||
I. Beizulegender Wert | 74 | ||
II. Teilwert | 75 | ||
III. Unterschiede und Gemeinsamkeiten | 76 | ||
E. Die Bewertung bei Nichtfortführung des Unternehmens | 76 | ||
I. Handelsrechtliche Bewertung | 76 | ||
II. Steuerrechtliche Bewertung | 77 | ||
III. Unterschiede und Gemeinsamkeiten | 78 | ||
F. Ergebnis | 78 | ||
Teil 5: Keine Beibehaltung der bisherigen Auslegung des Teilwerts als Durchbrechung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes | 79 | ||
Teil 6: Gesamtergebnis | 82 | ||
Literaturverzeichnis | 84 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 90 |