Eine Mauer für den SED-Staat
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Eine Mauer für den SED-Staat
Berlin 1961 und die Folgen
Editors: Jesse, Eckhard
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 102
(2012)
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About The Author
Prof. Dr. Eckhard Jesse, geb. 1948 in Wurzen bei Leipzig. Studium der Politikwissenschaft und der Geschichtswissenschaft an der FU Berlin (1971–1976), Promotion (1982) und Habilitation (1989) an der Universität Trier. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten München, Trier, Mannheim und Potsdam seit 1993 Lehrstuhl an der TU Chemnitz im Fach Politikwissenschaft. Jesse, von 2007–2009 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft, ist seit 1989 Herausgeber des Jahrbuchs »Extremismus & Demokratie«.Abstract
Die Mauer - ihr Bau wie ihr Fall - ist fest in der Erinnerungskultur Deutschlands verankert. Wer den 13. August 1961 erlebt hat, weiß auch noch 50 Jahre später, wo er sich aufhielt, als er von diesem Vorgang, der eine kriegerische Situation provozieren konnte, erfahren hatte. Und erst recht wird niemand den 9. November 1989 vergessen, an dem noch nicht absehbar war, dass Deutschland nur knapp elf Monate später rechtlich vereint sein würde.Der Mauerbau, ein Armutszeugnis für einen Staat, offenbarte eine gravierende Schwäche der DDR, doch ihre Bürger mussten sich mit dem System arrangieren. Das »Schlupfloch« Berlin West war versperrt; der »antifaschistische Schutzwall«, die euphemistische Selbstbezeichnung, die Grundlage für die Existenz der DDR. Der Mauerbau wirkte sich ebenso auf die Bundesrepublik Deutschland aus, wenngleich nicht annähernd so stark wie auf die DDR.Die Absicht des Bandes, der auf die 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung zurückgeht, ist es, innen- und außenpolitische Aspekte des Mauerbaus gleichermaßen zu berücksichtigen. Zudem soll eine Fixierung auf das Jahr 1961 vermieden werden. Das Spektrum ist weit gespannt. Es reicht vom »Weg zur Berliner Mauer« über die Folgen des Mauerbaus für den Osten wie den Westen bis zu »Mauern in der Geschichte«.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Uwe Lehmann-Brauns: Grußwort | 7 | ||
Eckhard Jesse: Vor dem Bau der Mauer und nach dem Fall der Mauer | 9 | ||
1. Vor dem 13. August 1961, nach dem 9. November 1989 | 9 | ||
2. Spektrum der Beiträge | 12 | ||
Manfred Wilke: Der Weg zur Mauer | 19 | ||
1. Das geteilte Berlin und die Berliner Mauer | 19 | ||
2. Der Auftakt der Krise 1958 und das sowjetische Ultimatum | 21 | ||
3. Positionen der Sowjetunion und der DDR | 25 | ||
4. Der Wiener Gipfel und die Folgen | 28 | ||
5. Die Entscheidung | 32 | ||
6. Vom Stacheldraht zur Mauer | 37 | ||
7. Deutsche Einheit aus der Sicht der Bundesrepublik und der DDR | 41 | ||
8. Perspektiven der amerikanischen und der sowjetischen Deutschlandpolitik | 45 | ||
9. Die Bedeutung des 13. August für die deutsche Teilungsgeschichte | 50 | ||
Alexei Filitov: "Berlin durch einen eisernen Ring zu umkreisen …" | 53 | ||
Rolf Steininger: Die Westmächte und der Mauerbau | 61 | ||
1. Vom Chruschtschow-Ultimatum bis zum Mauerbau | 61 | ||
2. Vom Mauerbau bis zur Entspannungspolitik | 67 | ||
Gerhard Wettig: Chruschtschow, die Berlin-Krise und die Mauer | 73 | ||
1. Chruschtschows Forderung nach „Normalisierung“ in Berlin | 73 | ||
2. Durchsetzungsprobleme | 75 | ||
3. Das erste Berlin-Ultimatum | 77 | ||
4. Entwicklung des Konflikts mit den Westmächten | 79 | ||
5. Zweites Berlin-Ultimatum und Bau der Mauer | 81 | ||
6. Neue Bemühungen zur Vertreibung der Westmächte aus Berlin | 85 | ||
7. Strategie Chruschtschows – ein Glück für Deutschland | 87 | ||
Peter März: Die alte Bundesrepublik und die zweite Berlin-Krise | 89 | ||
1. Rahmenbedingungen | 89 | ||
2. Die zweite Berlin-Krise und die SPD | 92 | ||
3. Die zweite Berlin-Krise und die Unionsparteien | 97 | ||
4. „Ausläufer“ der Krise und Schlussfolgerungen | 107 | ||
Anita Krätzner: Die studentischen Proteste nach dem Mauerbau an den ost- und westdeutschen Universitäten | 113 | ||
1. Zorn gegen die Grenzbefestigung | 113 | ||
2. Der „Kampfauftrag der FDJ“ | 115 | ||
3. Reaktionen von Studenten an den Universitäten der DDR | 117 | ||
4. Wahrnehmung durch Studenten aus Westberlin und der Bundesrepublik | 122 | ||
5. Studenten 1961 und 1989 – ein Wandel | 126 | ||
Kerstin Dietzel / Sascha Möbius: Individuelle Schicksale und erlittene Repression im Schatten der Grenze: Das Beispiel des Bezirks Magdeburg | 129 | ||
1. Konsequenzen der Grenzsicherung der DDR | 129 | ||
2. Zeitzeugenprojekt und methodisches Vorgehen | 130 | ||
3. Repression im Schatten der Grenze im Bezirk Magdeburg | 134 | ||
3.1. Konsequenzen des Mauerbaus | 134 | ||
3.2. Elternhaus und Erziehung im Elternhaus | 136 | ||
3.3. Schule und Ausbildung | 137 | ||
3.4. Inhaftierungsgrund: Republikflucht | 138 | ||
3.5. Die Untersuchungshaft beim MfS | 139 | ||
3.6. Das Leben nach der Haft | 139 | ||
3.7. Mauerfall und Grenzöffnung in Ost und West | 140 | ||
4. Grenzerfahrungen | 141 | ||
Manfred Wilke: Die Gedenkstätte Berliner Mauer – die doppelte Erinnerung an Teilung und Einheit | 143 | ||
1. Die Symbolik der Berliner Mauer | 143 | ||
2. Vom Berliner „Mauervergessen“ zur Gedenkstätte von nationaler Bedeutung | 144 | ||
2.1. Das „Mauervergessen“ | 144 | ||
2.2. Das Ringen um eine Gedenkstätte | 145 | ||
2.3. Das Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer | 147 | ||
3. Gedenkstätten – Kristallisationskerne staatlicher Erinnerungskultur | 149 | ||
4. Der Auftrag der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ – Teilungsgeschichte und das Gedenken an die „Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft“ | 151 | ||
5. Die Gedenkstättenkonzeption des Bundes und das Paradigma des Diktaturenvergleichs | 152 | ||
6. Die Lücke im Konzept: Teilung und Grenze | 157 | ||
7. Von der Stasidebatte zur Teilungsgeschichte | 160 | ||
Mario Niemann: SED-Kaderpolitik nach dem Mauerbau | 163 | ||
1. Grundlagen | 163 | ||
2. Fluktuationen | 165 | ||
3. Ausbildung | 167 | ||
4. Frauen | 173 | ||
5. Stagnation | 175 | ||
6. Scheitern | 178 | ||
Hans-Georg Wieck: Die Deutschlandpolitik vom Mauerbau bis zum Mauerfall | 181 | ||
1. Wirkfaktoren – Wirkkräfte: Die Vier Mächte und die Zukunft Deutschlands | 181 | ||
2. Konfrontation und Modus Vivendi in Berlin und Deutschland – zur Vermeidung eines Krieges | 185 | ||
3. Tektonische Verschiebungen in der Weltlage | 190 | ||
4. Kein Wunder an der Spree | 196 | ||
Hans-Hermann Hertle: Der Fall der Mauer als mediales Ereignis | 199 | ||
Prolog | 199 | ||
1. Krisenfaktoren in den 1980er Jahren | 199 | ||
2. Fundamentalkrisen politischer Systeme – ein Untersuchungskonzept | 202 | ||
3. Entstehung und Verlauf der Herbstrevolution in der DDR | 203 | ||
4. „Schabowskis Zettel“ | 209 | ||
5. Der Sturm auf die Grenzübergänge am 9. November 1989 | 212 | ||
6. „Self-Fulfilling Prophecy“ – eine Fiktion der Medien wird zur Realität | 219 | ||
7. Koinzidenz unkoordinierter Entscheidungen | 222 | ||
Epilog | 224 | ||
Karl-Heinz Paqué: Menschen drin, Märkte draußen: Die wirtschaftlichen Flurschäden des Mauerbaus nach 50 Jahren | 225 | ||
1. Langfristige Spuren durch den Mauerbau | 225 | ||
2. Abgeschotteter Sozialismus: Die DDR-Wirtschaft 1961–1989 | 226 | ||
2.1. Das Ende der Freizügigkeit | 226 | ||
2.2. Phasen der Entwicklung | 227 | ||
3. Kapitalistische Realität: Die ostdeutsche Wirtschaft seit 1989 | 234 | ||
3.1. Die Rückkehr der Freizügigkeit | 234 | ||
3.2. Weichenstellungen und Entwicklungen | 235 | ||
4. Strukturelle Schwächen der ostdeutschen Wirtschaft | 239 | ||
5. Ausblick | 245 | ||
Sebastian Liebold: Finis terrae? – Die Mauer in der deutschen Geschichte | 247 | ||
1. Befestigte Grenzen | 247 | ||
2. Das Privileg der Mauer | 248 | ||
3. Der ambivalente Freiheitsbegriff | 253 | ||
4. Die Perversion der Mauer | 257 | ||
5. Ausblick | 261 | ||
Literaturverzeichnis | 263 | ||
Personenverzeichnis | 269 | ||
Autorenverzeichnis | 273 |