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Eine Mauer für den SED-Staat

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Jesse, E. (Ed.) (2012). Eine Mauer für den SED-Staat. Berlin 1961 und die Folgen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53905-5
Jesse, Eckhard. Eine Mauer für den SED-Staat: Berlin 1961 und die Folgen. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53905-5
Jesse, E (ed.) (2012): Eine Mauer für den SED-Staat: Berlin 1961 und die Folgen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53905-5

Format

Eine Mauer für den SED-Staat

Berlin 1961 und die Folgen

Editors: Jesse, Eckhard

Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 102

(2012)

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About The Author

Prof. Dr. Eckhard Jesse, geb. 1948 in Wurzen bei Leipzig. Studium der Politikwissenschaft und der Geschichtswissenschaft an der FU Berlin (1971–1976), Promotion (1982) und Habilitation (1989) an der Universität Trier. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten München, Trier, Mannheim und Potsdam seit 1993 Lehrstuhl an der TU Chemnitz im Fach Politikwissenschaft. Jesse, von 2007–2009 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft, ist seit 1989 Herausgeber des Jahrbuchs »Extremismus & Demokratie«.

Abstract

Die Mauer - ihr Bau wie ihr Fall - ist fest in der Erinnerungskultur Deutschlands verankert. Wer den 13. August 1961 erlebt hat, weiß auch noch 50 Jahre später, wo er sich aufhielt, als er von diesem Vorgang, der eine kriegerische Situation provozieren konnte, erfahren hatte. Und erst recht wird niemand den 9. November 1989 vergessen, an dem noch nicht absehbar war, dass Deutschland nur knapp elf Monate später rechtlich vereint sein würde.

Der Mauerbau, ein Armutszeugnis für einen Staat, offenbarte eine gravierende Schwäche der DDR, doch ihre Bürger mussten sich mit dem System arrangieren. Das »Schlupfloch« Berlin West war versperrt; der »antifaschistische Schutzwall«, die euphemistische Selbstbezeichnung, die Grundlage für die Existenz der DDR. Der Mauerbau wirkte sich ebenso auf die Bundesrepublik Deutschland aus, wenngleich nicht annähernd so stark wie auf die DDR.

Die Absicht des Bandes, der auf die 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung zurückgeht, ist es, innen- und außenpolitische Aspekte des Mauerbaus gleichermaßen zu berücksichtigen. Zudem soll eine Fixierung auf das Jahr 1961 vermieden werden. Das Spektrum ist weit gespannt. Es reicht vom »Weg zur Berliner Mauer« über die Folgen des Mauerbaus für den Osten wie den Westen bis zu »Mauern in der Geschichte«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Uwe Lehmann-Brauns: Grußwort 7
Eckhard Jesse: Vor dem Bau der Mauer und nach dem Fall der Mauer 9
1. Vor dem 13. August 1961, nach dem 9. November 1989 9
2. Spektrum der Beiträge 12
Manfred Wilke: Der Weg zur Mauer 19
1. Das geteilte Berlin und die Berliner Mauer 19
2. Der Auftakt der Krise 1958 und das sowjetische Ultimatum 21
3. Positionen der Sowjetunion und der DDR 25
4. Der Wiener Gipfel und die Folgen 28
5. Die Entscheidung 32
6. Vom Stacheldraht zur Mauer 37
7. Deutsche Einheit aus der Sicht der Bundesrepublik und der DDR 41
8. Perspektiven der amerikanischen und der sowjetischen Deutschlandpolitik 45
9. Die Bedeutung des 13. August für die deutsche Teilungsgeschichte 50
Alexei Filitov: "Berlin durch einen eisernen Ring zu umkreisen …" 53
Rolf Steininger: Die Westmächte und der Mauerbau 61
1. Vom Chruschtschow-Ultimatum bis zum Mauerbau 61
2. Vom Mauerbau bis zur Entspannungspolitik 67
Gerhard Wettig: Chruschtschow, die Berlin-Krise und die Mauer 73
1. Chruschtschows Forderung nach „Normalisierung“ in Berlin 73
2. Durchsetzungsprobleme 75
3. Das erste Berlin-Ultimatum 77
4. Entwicklung des Konflikts mit den Westmächten 79
5. Zweites Berlin-Ultimatum und Bau der Mauer 81
6. Neue Bemühungen zur Vertreibung der Westmächte aus Berlin 85
7. Strategie Chruschtschows – ein Glück für Deutschland 87
Peter März: Die alte Bundesrepublik und die zweite Berlin-Krise 89
1. Rahmenbedingungen 89
2. Die zweite Berlin-Krise und die SPD 92
3. Die zweite Berlin-Krise und die Unionsparteien 97
4. „Ausläufer“ der Krise und Schlussfolgerungen 107
Anita Krätzner: Die studentischen Proteste nach dem Mauerbau an den ost- und westdeutschen Universitäten 113
1. Zorn gegen die Grenzbefestigung 113
2. Der „Kampfauftrag der FDJ“ 115
3. Reaktionen von Studenten an den Universitäten der DDR 117
4. Wahrnehmung durch Studenten aus Westberlin und der Bundesrepublik 122
5. Studenten 1961 und 1989 – ein Wandel 126
Kerstin Dietzel / Sascha Möbius: Individuelle Schicksale und erlittene Repression im Schatten der Grenze: Das Beispiel des Bezirks Magdeburg 129
1. Konsequenzen der Grenzsicherung der DDR 129
2. Zeitzeugenprojekt und methodisches Vorgehen 130
3. Repression im Schatten der Grenze im Bezirk Magdeburg 134
3.1. Konsequenzen des Mauerbaus 134
3.2. Elternhaus und Erziehung im Elternhaus 136
3.3. Schule und Ausbildung 137
3.4. Inhaftierungsgrund: Republikflucht 138
3.5. Die Untersuchungshaft beim MfS 139
3.6. Das Leben nach der Haft 139
3.7. Mauerfall und Grenzöffnung in Ost und West 140
4. Grenzerfahrungen 141
Manfred Wilke: Die Gedenkstätte Berliner Mauer – die doppelte Erinnerung an Teilung und Einheit 143
1. Die Symbolik der Berliner Mauer 143
2. Vom Berliner „Mauervergessen“ zur Gedenkstätte von nationaler Bedeutung 144
2.1. Das „Mauervergessen“ 144
2.2. Das Ringen um eine Gedenkstätte 145
2.3. Das Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer 147
3. Gedenkstätten – Kristallisationskerne staatlicher Erinnerungskultur 149
4. Der Auftrag der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ – Teilungsgeschichte und das Gedenken an die „Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft“ 151
5. Die Gedenkstättenkonzeption des Bundes und das Paradigma des Diktaturenvergleichs 152
6. Die Lücke im Konzept: Teilung und Grenze 157
7. Von der Stasidebatte zur Teilungsgeschichte 160
Mario Niemann: SED-Kaderpolitik nach dem Mauerbau 163
1. Grundlagen 163
2. Fluktuationen 165
3. Ausbildung 167
4. Frauen 173
5. Stagnation 175
6. Scheitern 178
Hans-Georg Wieck: Die Deutschlandpolitik vom Mauerbau bis zum Mauerfall 181
1. Wirkfaktoren – Wirkkräfte: Die Vier Mächte und die Zukunft Deutschlands 181
2. Konfrontation und Modus Vivendi in Berlin und Deutschland – zur Vermeidung eines Krieges 185
3. Tektonische Verschiebungen in der Weltlage 190
4. Kein Wunder an der Spree 196
Hans-Hermann Hertle: Der Fall der Mauer als mediales Ereignis 199
Prolog 199
1. Krisenfaktoren in den 1980er Jahren 199
2. Fundamentalkrisen politischer Systeme – ein Untersuchungskonzept 202
3. Entstehung und Verlauf der Herbstrevolution in der DDR 203
4. „Schabowskis Zettel“ 209
5. Der Sturm auf die Grenzübergänge am 9. November 1989 212
6. „Self-Fulfilling Prophecy“ – eine Fiktion der Medien wird zur Realität 219
7. Koinzidenz unkoordinierter Entscheidungen 222
Epilog 224
Karl-Heinz Paqué: Menschen drin, Märkte draußen: Die wirtschaftlichen Flurschäden des Mauerbaus nach 50 Jahren 225
1. Langfristige Spuren durch den Mauerbau 225
2. Abgeschotteter Sozialismus: Die DDR-Wirtschaft 1961–1989 226
2.1. Das Ende der Freizügigkeit 226
2.2. Phasen der Entwicklung 227
3. Kapitalistische Realität: Die ostdeutsche Wirtschaft seit 1989 234
3.1. Die Rückkehr der Freizügigkeit 234
3.2. Weichenstellungen und Entwicklungen 235
4. Strukturelle Schwächen der ostdeutschen Wirtschaft 239
5. Ausblick 245
Sebastian Liebold: Finis terrae? – Die Mauer in der deutschen Geschichte 247
1. Befestigte Grenzen 247
2. Das Privileg der Mauer 248
3. Der ambivalente Freiheitsbegriff 253
4. Die Perversion der Mauer 257
5. Ausblick 261
Literaturverzeichnis 263
Personenverzeichnis 269
Autorenverzeichnis 273