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Politik

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Althusius, J.Wyduckel, D. (Ed.) (2003). Politik. Übersetzt von Heinrich Janssen. In Auswahl hrsg., überarbeitet und eingeleitet von Dieter Wyduckel. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51159-4
Althusius, JohannesWyduckel, Dieter. Politik: Übersetzt von Heinrich Janssen. In Auswahl hrsg., überarbeitet und eingeleitet von Dieter Wyduckel. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51159-4
Althusius, JWyduckel, D (ed.) (2003): Politik: Übersetzt von Heinrich Janssen. In Auswahl hrsg., überarbeitet und eingeleitet von Dieter Wyduckel, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51159-4

Format

Politik

Übersetzt von Heinrich Janssen. In Auswahl hrsg., überarbeitet und eingeleitet von Dieter Wyduckel

Althusius, Johannes

Editors: Wyduckel, Dieter

(2003)

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Abstract

Zum 400. Jahrestag der Politica methodice digesta des Johannes Althusius (1563-1638) erscheint bei Duncker & Humblot eine Übersetzung dieses Werks, das als eines der ersten wissenschaftlichen Lehrbücher der Politik gilt. Damit liegt erstmals in einer repräsentativen Auswahl eine umfassende deutsche Ausgabe vor, die es ermöglicht, den Text auch ohne Lateinkenntnisse zu erschließen. Oberstes Ziel der Übersetzung war es, den argumentativen Zusammenhang zu erhalten und einem heutigen Leser verständlich vor Augen zu führen. So sind nun die wesentlichen Teile der Politica einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.

Johannes Althusius hat Meilensteine des politischen Denkens des Abendlandes gesetzt, wie freilich erst in neuerer Zeit erkannt zu werden beginnt. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert bedurfte das politische Selbstverständnis im Gefolge von Humanismus und Reformation einer neuen Begründung. Die Politik als Wissenschaft musste sich in Abgrenzung zu Jurisprudenz, Theologie und Philosophie in veränderter Weise definieren. Durch Althusius erhielt sie eine neue Grundlage im Wissenschaftssystem als Lehre der Gemeinschaftsbildung, getragen von christlich reformiertem Geist, jedoch ohne dem Kaiser zu nehmen, was des Kaisers ist. Auch vier Jahrhunderte nach der Erstveröffentlichung ist seine systematische Darstellung der Politik weiterhin von Bedeutung. Sein Begriff der unteilbaren und unveräußerlichen Souveränität des korporativ verfassten Volkes, seine Vorstellung, dass alle Herrschaftsgewalt übertragen und zur Ausübung anvertraut ist sowie die gegliederte, bei den kleineren Einheiten ansetzende Struktur des althusischen Gemeinwesens sind auch heute noch Gegenstand wissenschaftlicher Beschäftigung und weisen in die Zukunft: So gilt er als Wegbereiter des föderalen Gedankens, in neuerer Zeit auch als Vordenker des Subsidiaritätsprinzips. Er ist schließlich entschiedener Vertreter der im Gegensatz zu seinem älteren Zeitgenossen Jean Bodin entwickelten Vorstellung, dass absoluter Herrschaftsgewalt Grenzen gesetzt sind, die äußerstenfalls auch zum Widerstand berechtigen. Althusisches Gedankengut findet sich insbesondere in der westeuropäischen Tradition sowie in der der Neuen Welt, wo sie im Mayflower Compact und in der New England Confederation Ausdruck gefunden hat. Althusius' Politische Theorie, entstanden an der Wegscheide einer Epoche, entfaltet so auch heute noch ihre Wirkung und fordert zur kritischen Auseinandersetzung auf.

Die auf dem Internationalen und Interdisziplinären Symposion zum Verhältnis von Jurisprudenz, Politischer Theorie und Politischer Theologie vom 11. bis 14. Juni 2003 im Herborner Schloss gehaltenen Referate werden in einem gesonderten Band ebenfalls bei Duncker & Humblot publiziert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis V
Einleitung VII
I. Althusius – Klassiker der politischen Theorie? VII
II. Leben und Wirken des Althusius im regionalen Horizont des Reichs VIII
III. Grundstrukturen der politischen Theorie des Althusius XV
1. Politikwissenschaft im Zeichen methodischer Neuorientierung zwischen Aristotelismus und Ramismus XV
2. Politik als konsoziale Gemeinschaftsbildung XVIII
3. Souveränität und Konstitutionalität – Begründung und Begrenzung herrschaftlicher Gewalt XX
4. Grenzen des Gehorsams: Das Widerstandsrecht und die Aufgabe der Ephoren XXIV
IV. Die Politik des Althusius – Vor- oder frühmoderne Form politischer Gemeinschaftsbildung? XXIX
1. Das Gemeinwesenverständnis – Alternativen zur absoluten Staatlichkeit XXIX
2. Quellen und geistig-politisches Umfeld des Althusius XXXII
3. Die politische Theorie des Althusius als politische Theologie? XXXIV
4. Anschlussfähigkeit und Relevanz der politischen Theorie des Althusius XXXIX
V. Hinweise zur Übersetzung der Politica des Althusius ins Deutsche XLIV
Abkürzungsverzeichnis XLIX
I. Allgemeine Abkürzungen XLIX
II. Abkürzungen der biblischen Bücher LI
Literaturverzeichnis LIII
I. Quellen LIII
II. Werke des Althusius LXIX
A. Jurisprudentia Romana LXIX
B. Civilis Conversationis Libri Duo LXIX
C. Politica LXX
D. Dicaeologica LXXII
E. Schriften der Emder Zeit LXXII
III. Neueres Sekundärschrifttum LXXIII
Titelblatt der Politica in deutscher Übersetzung 1
Originaltitelblatt der dritten Auflage der Politica 1614 3
Originaltitelblatt der Erstausgabe der Politica 1603 4
Porträt des Johannes Althusius 5
Schema der Politik 7
Vorwort zur dritten Auflage der Política 1614 13
Vorwort zur ersten Auflage der Política 1603 17
KAPITEL I: Allgemeine Grundlagen und Wesen der Politik 23
KAPITEL II: Die private häusliche und natürliche Gemeinschaft, insbesondere die Ehe 32
KAPITEL III: Die Gemeinschaft der Verwandten 42
KAPITEL IV: Die Gemeinschaft der Kollegen 47
KAPITEL V: Die körperschaftliche Gemeinschaft und ihre Grundlagen 55
KAPITEL VI: Die Arten der Stadt und die Gemeinschaft der Bürger 71
KAPITEL VII: Die rechtliche Gemeinschaft der Provinz 81
KAPITEL VIII: Die Verwaltung des provinzialen Rechts 92
KAPITEL IX: Das kirchliche und weltliche Recht der Souveränität 110
KAPITEL Χ: Das Gesetz und seine Ausführung 124
KAPITEL XI: Das besondere Souveränitätsrecht 129
KAPITEL XII: Die ordentliche Reichssteuer 135
KAPITEL XIII: Die außerordentliche Reichssteuer 139
KAPITEL XIV: Die persönlichen Reichsdienste 142
KAPITEL XV: Die Privilegien einiger Reichsbewohner 145
KAPITEL XVI: Der Schutz der universalen Gemeinschaft 149
KAPITEL XVII: Die Sorge für die Güter des Gemeinschaftskörpers 155
KAPITEL XVIII: Die Ephoren und ihre Aufgabe 164
KAPITEL XIX: Die Übertragung der Herrschaftoder universalen Gewalt 192
KAPITEL XX: Das Folgeleistungsversprechen und der Eid 215
KAPITEL XXI: Das Gesetz, dem gemäß die Verwaltung desGemeinwesens einzurichten ist 221
KAPITEL XXII: Ob das besondere Gesetz der Juden für das christliche Gemeinwesen nützlich und inwieweit es aufgehoben ist 233
KAPITEL XXIII: Wesen und Eigenart des Volks 236
KAPITEL XXIV: Wesen und Doppelnatur der Herrschaft 245
KAPITEL XXV: Die Autorität des obersten Magistrats 258
KAPITEL XXVI: Praxis, Erfahrung und Urteilsvermögen des Magistrats 266
KAPITEL XXVII: Die Ratgeber des Magistrats 270
KAPITEL XXVIII: Die kirchliche Verwaltung 278
KAPITEL XXIX: Der Erlass der Gesetze und die Verwaltung der Gerechtigkeit 296
KAPITEL XXX: Die Zensur 306
KAPITEL XXXI: Die Aufrechterhaltung der Eintracht 313
KAPITEL XXXII: Die bürgerschaftliche Verwaltung der für ein angemessenes Gemeinschaftsleben notwendigen Mittel 321
KAPITEL XXXIII: Die universalen Versammlungen der universalen Gemeinschaft 335
KAPITEL XXXIV: Die Sorge für die Waffen in Friedenszeiten 350
KAPITEL XXXV: Unterhaltung und Gebrauch der Waffen in Kriegszeiten, insbesondere die Aufnahme eines Kriegs 355
KAPITEL XXXVI: Die Durchführung und Leitung des Kriegs 363
KAPITEL XXXVII: Die bürgerschaftliche Verwaltungöffentlicher und privater Güter 370
Kapitel XXXVIII: Die Tyrannis und ihre Gegenmittel 384
KAPITEL XXXIX: Über die Arten des obersten Magistrats 418
Personen- und Sachregister 439