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Chancengleichheit und Bundesstaatsprinzip

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Engels, N. (2001). Chancengleichheit und Bundesstaatsprinzip. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50500-5
Engels, Nicole. Chancengleichheit und Bundesstaatsprinzip. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50500-5
Engels, N (2001): Chancengleichheit und Bundesstaatsprinzip, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50500-5

Format

Chancengleichheit und Bundesstaatsprinzip

Engels, Nicole

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 870

(2001)

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Abstract

Beide Pole, Chancengleichheit und Föderalismus, finden Anknüpfungspunkte im Grundgesetz und bedürfen deshalb einer gegenseitigen Abstimmung. Die rechtsdogmatische Erläuterung dieser Begriffe sowie die verfassungsrechtliche Analyse ihrer Beziehung zueinander ist Gegenstand der Untersuchung. Die Autorin geht dabei der Frage nach einem verfassungsrechtlich gebotenen Minimum an Chancengleichheit in einem unter Reföderalisierungsdruck stehenden, aber gleichzeitig sozialstaatlich geprägten Bundesstaat nach und lenkt den Blick vor allem auf die unterschiedlichen Spannungslagen der Rechtsungleichheit durch divergierende Landesgesetzgebung einerseits sowie der Privilegierung von Landesangehörigen andererseits. Die Bearbeitung wendet sich gegen einen Ausgleich durch Orientierung an einem "Optimierungspunkt" und betont die politische Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers: Regionale Unterschiede sind intendiert, stoßen allerdings auf individual- und strukturrechtliche Grenzen der Zumutbarkeit, über die zu entscheiden in erster Linie der Gesetzgeber für zuständig erklärt wird.

Table of Contents

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Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung: Chancengleichheit und Föderalismus im Konflikt. Eine immer aktuelle Problemstellung des Bundesstaates 13
Erster Teil: Ausgangsbasis der Problemstellung 20
§ 1 „Chancengleichheit" - ein schillernder (Rechts-)Begriff 20
A. Wortsinn 20
B. Chancengleichheit in der demokratischen Industriegesellschaft 20
C. Chancengleichheit als Startgleichheit 21
D. Chancengleichheit und Rechtsgleichheit 22
E. Chancengleichheit und tatsächliche Gleichheit 23
F. Chancengleichheit und Freiheitsgrundrechte 24
G. Chancengleichheit und Sozialstaatsprinzip 25
H. Verfassungsrechtliche Grundlage der „Chancengleichheit" 26
I. Chancengleichheit in der Rechtsprechung der Bundesgerichte 28
I. Bildungs-und Prüfungsrecht 28
II. Chancengleichheit der Parteien 29
III. Chancengleichheit im Prozeß 29
IV. Chancengleichheit im wirtschaftlichen Wettbewerb 30
J. Ergebnis 30
§ 2 Bundesstaatsprinzip - Stellung der Länder im deutschen Bundesstaat 31
A. Bundesstaat im Sinne des Grundgesetzes 32
B. Historischer Überblick 34
I. Entwicklung bis 1945 34
II. Wiedererrichtung des Bundesstaates nach 1945 41
C. Zwischenergebnis 43
D. Aktuelle Legitimationsthesen des Bundesstaatsprinzips 45
I. Gewaltenteilungs-/Dezentralisationsfunktion 45
II. Funktion der Sicherung von Freiheit 47
III. Experimentier-und Wettbewerbsfunktion 47
IV. Funktion des Minderheitenschutzes 49
V. Förderung von Sachnähe 50
VI. Förderung von Demokratie-Adäquanz 50
VII. Ergebnis 50
§ 3 Realverfassung und Entwicklungstendenzen des Bundesstaates in Korrelation zur Chancengleichheit 51
A. Legislative 51
I. Entwicklung 51
II. Chancenungleichheit durch legislative Spielräume der Länder 54
1. Konkurrierende Gesetzgebung des Bundes, Art. 74, 72 GG 54
2. Rahmengesetzgebung des Bundes, Art. 75, 72 GG 55
3. Ausschließliche Gesetzgebung des Bundes, Art. 71 GG 55
4. Kernbereiche der Landeskompetenz, Art. 70 GG 55
B. Exekutive 57
I. Entwicklung 57
II. Chancenungleichheit durch divergierende Ausführung von Bundesgesetzen 57
C. Judikative 58
I. Die Rechtsprechung im deutschen Bundesstaat 58
II. Rechtsprechende Gewalt und Chancengleichheit 60
D. Finanzwesen/Finanzverfassung 60
I. Entwicklung 61
II. Verteilung des Steueraufkommens nach dem System des Finanzausgleichs 62
III. Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung 64
IV. Chancenungleichheit durch unterschiedliche Finanzkraft der Bundesländer 66
E. Selbstkoordination der Länder 67
F. Europäische Integration 68
I. Europäische Integration und bundesstaatliche Ordnung 68
II. „Europa der Regionen" 69
G. Zwischenergebnis 70
§ 4 Ergebnis zum Ersten Teil 71
Zweiter Teil: Verfassungsrechtliche Grenzen disparitärer Kompetenzwahrnehmung durch die Länder 73
§ 1 Der allgemeine Gleichheitssatz, Art. 3 Abs. 1 GG 74
A. Bedeutung des Art. 3 Abs. 1 GG 75
B. Ungleichbehandlung 76
I. Länderübergreifende Anwendung von Art. 3 Abs. 1 GG 76
II. Wesentliche Gleichheit im Sinne des Art. 3 Abs. 1 GG 79
III. Auswirkungen einer Überregionalität der Lebenssachverhalte 83
IV. Ergebnis 86
§ 2 „Sozialer Bundesstaat" 87
A. Sozialstaatsprinzip, Art. 20 Abs. 1 GG 87
I. „Personale" soziale Schieflage 89
II. „Regionale" soziale Schieflage 89
III. Bedeutungsgehalt im Bundesstaat 90
B. Gleichwertigkeit oder Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet als übergeordnetes Leitprinzip des Grundgesetzes? 91
I. Art. 72 Abs. 2 GG 94
1. Interpretation des Art. 72 Abs. 2 GG nach alter Rechtslage 94
2. Interpretation des Art. 72 Abs. 2 GG nach neuer Rechtslage 96
a) Von der Einheitlichkeit zur Gleichwertigkeit 97
b) Vom „Bedürfnis" zur „Erforderlichkeit" 98
c) Von der „Wahrung" zur „Herstellung" 99
d) Art. 72 Abs. 2 GG als Kompetenzhürde 100
e) Justitiabilität nach Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 a GG 101
f) Zwischenergebnis 101
II. Angleichungstendenzen in der Finanzverfassung 102
III. Demokratische Einheit 105
IV. Zwischenergebnis: sozial-bundesstaatliche Spannungslage 107
C. Ausgleich der Spannungslage 108
I. Praktische Konkordanz 108
II. Abwägungsrahmen - Gebot gerechter Abwägung 110
D. Ergebnis 113
§ 3 Freiheitsgrundrechte als Grenzen divergierender Teilrechtsordnungen 114
A. Verfassungskonformität bei isolierter Betrachtung der Landesregelung 115
B. „Strengere" Regelung in einem Bundesland 117
I. „Regionale" Freiheitsbetätigung 117
II. „Überregionale" Freiheitsbetätigung 119
1. Umfassende Grundrechtsbindung 120
2. Kongruenz mit der Kompetenzzuweisung des Grundgesetzes 126
3. Vereinbarkeit mit der Staatsqualität der Länder 127
4. Vereinbarkeit mit der Nichtanwendbarkeit des Art. 3 Abs. 1 GG 128
5. Kongruenz mit den Funktionen des Bundesstaates 129
6. Zwischenergebnis 130
C. Faktische Auswirkungen der Landesregelungen auf Bürger in anderen Bundesländern 130
I. Eingriff in den Schutzbereich eines Freiheitsgrundrechts 131
1. Grundrechtsrelevanz 131
2. Zurechnung tatsächlicher Beeinträchtigungen 132
a) Finalität/Voraussehbarkeit 133
b) Schwere der Beeinträchtigung 135
c) Schutzzweck 136
d) Mittelbare Auswirkungen jenseits der Landesgrenzen 136
II. Zumutbarkeit 137
III. Zwischenergebnis 138
D. Freiheitsbeeinträchtigende Vielfalt der Regelungen 138
I. Zusammenwirken der Regelungen 140
II. Zurechenbarkeit der „summierten" Grundrechtsbeeinträchtigung 140
1. Theorie der unmittelbaren Verursachung 141
2. Gemeinsame Verantwortung 142
III. Unverhältnismäßigkeit der Beeinträchtigung 143
IV. Umfang des Freiheitsschutzes 145
V. Zwischenergebnis 148
E. Ergebnis zu den Freiheitsgrundrechten 149
§ 4 Prinzip des bundesfreundlichen Verhaltens als Grenze divergierender Teilrechtsordnungen 150
A. Das Prinzip des bundesfreundlichen Verhaltens 150
B. Rechts Wirkungen des Gebots der Bundestreue 151
I. Unterlassungspflichten 153
II. Handlungspflichten 154
C. Intensität der Interessenverletzung 154
D. Die Bundestreue als akzessorisches Prinzip 155
E. Das Gebot der Bundestreue und divergierende Landesregelungen 156
I. Eingriff in landesfremde Kompetenzen 156
II. Störung des bundesstaatlichen Funktionsgefüges 158
III. Einheit der Rechtsordnung als Ausdruck der Bundestreue 160
IV. Zwischenergebnis 161
§ 5 Ergebnis zum Zweiten Teil 162
Dritter Teil: Verfassungsrechtliche Grenzen der Privilegierung von Landesangehörigen 164
§ 1 Bundesstaatlich relevante Differenzierungen 164
A. Differenzierung nach Landesangehörigkeit 164
B. Differenzierung nach „landesinternem" Vorbildungsnachweis 166
I. Verbindlichkeit landesfremder Hoheitsakte 166
1. Territorialitätsprinzip 166
2. Bundesstaatlich begründete Geltungskraft 169
II. Zwischenergebnis 170
C. Ergebnis 171
§ 2 Reichweite grundgesetzlicher Differenzierungsverbote 171
A. Spezielle Gleichheitssätze 171
I. Verstoß gegen Art. 33 Abs. 1 GG 171
1. Zweck der Vorschrift 171
2. Jeder Deutsche/in jedem Lande 173
3. Gleiche „staatsbürgerliche Rechte und Pflichten" 173
a) „Staatsbürgerlich" 173
b) Ermessensentscheidungen 175
4. Konkretisierung des Begriffs „Landesangehörigkeit" 177
a) Landesstaatsangehörigkeit 177
b) Landesstaatsangehörigkeit gleichkommender Rechtsstatus 178
aa) Geburt/Abstammung/Ehe 178
bb) Wohnsitz im Land 179
cc) Im Land erworbener Vorbildungsnachweis 183
dd) Zwischenergebnis 184
5. Einschränkungen des Anwendungsbereichs 184
a) „Natur der Sache" 184
b) Sachgerechtigkeit 185
c) „Instrument" der Besserstellung Einheimischer 185
d) Verfassungsrechtlich „relevante" Differenzierung 187
6. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 190
7. Ergebnis 192
II. Sonderregelung beim Zugang zum öffentlichen Dienst:Art. 33 Abs. 2 GG 193
1. Zweck der Vorschrift 193
2. Öffentliches Amt 194
3. Eignung, Befähigung und fachliche Leistung 197
4. Bedeutung des Art. 33 Abs. 2 GG im föderalen System 197
a) Landeszugehörigkeit 197
b) Anknüpfung an einen landesintern erworbenen Vorbildungsnachweis 198
aa) Individuelle Befähigung 198
bb) Gleichwertigkeit des Vorbildungsnachweises 199
c) Zwischenergebnis 200
5. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 200
6. Ergebnis 201
III. Verstoß gegen Art. 3 Abs. 3 GG 201
1. Abstammung 201
2. Heimat 202
3. Herkunft 203
4. Ergebnis 203
B. Allgemeiner Gleichheitssatz: Art. 3 Abs. 1 GG 203
I. Anwendbarkeit des allgemeinen Gleichheitssatzes 204
II. Ungleichbehandlung 205
1. Differenzierung nach Landesangehörigkeit 205
2. Differenzierung nach landesinternem Vorbildungsnachweis / Anerkennung landesfremder Vorbildungsnachweise 207
III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 208
1. Sachlicher Grund 208
2. Verhältnismäßigkeit 209
a) Berücksichtigung des Freizügigkeitsrechts, Art. 11 GG 210
b) Berücksichtigung sonstiger Freiheitsgrundrechte, insbesondere Art.12 Abs. 1 GG 212
c) Abwägung 214
aa) Differenzierung nach Landesangehörigkeit 214
bb) Benachteiligung aufgrund eines auswärtigen Vorbildungsnachweises 214
IV. Ergebnis 215
§ 3 Das Prinzip des bundesfreundlichen Verhaltens als föderativer Mechanismus gegen Landeskinderbegünstigungen 216
A. Differenzierung nach Landesangehörigkeit 216
B. Anerkennung landesfremder Abschlüsse 217
I. Störung des bundesstaatlichen Systems 217
II. Anforderungen an die Gleichwertigkeit 218
§ 4 Ergebnis zum Dritten Teil 219
Vierter Teil: Verknüpfung der bisherigen Befunde der Untersuchung 221
Fünfter Teil: Durchsetzbarkeit der gefundenen Ergebnisse 224
§ 1 Individualrechtsschutz: Die Rechte des einzelnen 224
A. Disparitäre Rechtsausübung durch die Länder 224
I. Sozialstaatlich begründetes Rücksichtnahmegebot 224
II. Freiheitsgrundrechte 226
1. Verhalten der öffentlichen Gewalt 226
2. Abgrenzung zum Unterlassen 226
3. Tauglicher Beschwerdegegenstand 227
a) Besonders „strenge" Regelung in einem Bundesland 227
b) Faktische Auswirkungen einer Landesregelung auf Grundrechtsträger in anderen Bundesländern 227
c) Verfassungswidrige Kumulation der Regelungen 227
III. Individualrechtlicher Gehalt des Grundsatzes des bundesfreundlichen Verhaltens 230
B. Privilegierung von Landesangehörigen 232
I. Spezielle Differenzierungsverbote und allgemeiner Gleichheitssatz 232
II. Landeskinderprivilegierungen als Verstoß gegen das Gebot des bundesfreundlichen Verhaltens 234
§ 2 Bundesstaatsinterne Durchsetzbarkeit 234
A. Disparitäre Rechtsausübung durch die Länder 234
I. Ausschließliche Bundeskompetenz aus der „Natur der Sache" 234
II. Art. 28 Abs. 3 GG 236
III. Art. 37 GG (Bundeszwang) 236
IV. Abstrakte Normenkontrolle 237
V. Bund-Länder-Streit 238
B. Privilegierung von Landesangehörigen 240
Sechster Teil: Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesen 241
Literaturverzeichnis 248
Sachwortverzeichnis 268