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Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage

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Kalariparambil, T. (1999). Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49695-2
Kalariparambil, Tomy S.. Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49695-2
Kalariparambil, T (1999): Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49695-2

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Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage

Kalariparambil, Tomy S.

Philosophische Schriften, Vol. 29

(1999)

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Abstract

Den philosophischen Aufbruch Heideggers kennzeichnen zwei Einsichten: einerseits die sachliche Notwendigkeit einer ursprünglicheren Grundlegung der Philosophie im ganzen und ihre leitende Grundfrage (Seinsfrage) sowie andererseits die Leitfadenfunktion einer entsprechenden Wesensbestimmung des Menschen. Folglich versucht er, die Geschichte der an der theoretischen Einstellung orientierten überlieferten Philosophie zurückverfolgend, das darin verhüllt gebliebene, vortheoretisch-vollzughafte menschliche Leben in seinen Wesensstrukturen freizulegen. Dabei zeigt sich das »befindliche Verstehen« und nicht etwa die »Vernunft« als seine Wesensmitte. Diese Arbeit versteht sich als eine innere Reise durch die Momente des Durchbruchs Heideggers und durch die darauffolgenden zehn Jahre seines Denkens. Zum ersten Mal wird in einem kontinuierlichen Zusammenhang hermeneutisch verläßlich herausgearbeitet, wie Heidegger, sich von der geläufigen Auslegung des Lebens lösend, aber die vielen positiven Anstöße schöpferisch umwandelnd, das befindliche Verstehen in seiner Gegliedertheit durch Rede zuerst hervorhebt, um dann zu zeigen, wie dieses seine ursprünglichste Auslegung und Bestimmung erst mit der Explikation seines Zeitlichkeitscharakters erfährt. In kritischer Auseinandersetzung mit der einschlägigen Forschungsliteratur werden darüber hinaus die vielen häufig vorkommenden, abwegigen Auslegungsthesen mit gesicherten Argumenten zurückgewiesen.

Beabsichtigt ist, eine Lücke in der Heideggerforschung zu schließen sowie Grundlagenforschung zur ontologischen Hermeneutik zu leisten, die auch für andere Wissenschaften von außerordentlicher Bedeutung ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort VII
Inhaltsverzeichnis IX
Siglenverzeichnis XIII
1. Schriften Heideggers XIII
2. Andere Schriften XIII
Vorbereitender Teil 1
Erstes Kapitel: Einleitung: Der primäre Ort einer Verstehensanalytik in der existenzial-ontologischen Ausarbeitung der Seinsfrage 1
§ 1. Der innere Zusammenhang zwischen der Seinsfrage und der Verstehensthematik 1
a) Die Notwendigkeit einer radikaleren und ursprünglicheren Wiederholung der Seinsfrage 2
b) Das seinsverstehend fragende Seiende als der eigentliche und einzige Zugangsweg 6
§ 2. Die neue Wesensbestimmung des Menschen als das seinsverstehend existierende Dasein 11
a) Das Dasein und die Existenz 11
b) Die Bedeutung einer Entfaltung des befindlichen Verstehens 18
§ 3. Aufriß der Abhandlung 22
Zweites Kapitel: Der Weg zur Umwandlung der lebensphilosophischen Begriffsfolge von ‘Faktizität-Anschauung-Ausdruck’ zu den Existenzialien von ‘Befindlichkeit-Verstehen-Rede’ 31
§ 4. Dilthey: Verstehen als der hermeneutische Grund für die Geisteswissenschaften 31
a) Das Projekt einer erkenntnistheoretischen Grundlegung der Geisteswissenschaften durch eine Kritik der historischen Vernunft 32
b) Der Satz von der Phänomenalität, das Innewerden und die Selbstbesinnung 41
c) Die Triade von Erlebnis, Verstehen und Ausdruck 46
§ 5. Heideggers fundamentalontologische Umwandlung der Grundtendenzen Diltheys: ein Vorblick 54
a) Vom geschichtlichen Leben zum Geschichtlich-sein selbst 55
b) Vom erkenntnismäßigen Verstehen zum Verstehen als existenzialer Seinsmodus 62
c) Neubestimmung des Hermeneutisch-seins und die Radikalisierung des hermeneutischen Zirkels 64
Hauptteil: Die Entfaltung des befindlichen Verstehens innerhalb der transzendental-horizontalen Ausarbeitung der Frage nach dem Sinn von Sein überhaupt 67
Erster Abschnitt: Die zentrale Bedeutung der Dozenten- und der frühen Marburger Vorlesungen für die Entstehung des Verstehensbegriffes 67
Erstes Kapitel: Der Durchbruch in die hermeneutische Phänomenologie: Vorlesungen von 1919–1922 67
§ 6. Die Bedeutung der frühen Vorlesungen für die Entwicklung von Sein und Zeit und Leitlinien für ihre Auslegung 67
§ 7. Die Notwendigkeit einer Neubestimmung der Philosophie qua hermeneutischer Phänomenologie des Lebens an und für sich 74
§ 8. Das Leben an und für sich als Ursprungsgebiet der Phänomenologie 82
a) Terminologische Klärung 83
b) Das Frageerlebnis und das Umwelterlebnis 87
c) Leben und Welt 93
d) Die Sorge, ihre Sinnmomente und Weisungen 98
§ 9. Die Zugespitztheit des faktischen Lebens auf die Selbstwelt 103
a) Zwei Grundcharaktere der Selbstwelt: Situationscharakter und Selbstgenügsamkeit 104
b) Das Verfallen und die Existenz 107
§ 10. Das hermeneutische Verstehen 112
a) Ungeeignetheit der herkömmlichen Zugangsweise 113
b) Der Ausweg: die hermeneutische Intuition 115
§ 11. Die Grundmomente der hermeneutischen Explikation 127
a) Die phänomenologische Destruktion 127
b) Die phänomenologische Diiudication 133
c) Die formale Anzeige 134
§ 12. Die Gewinnung des neuen Leitfadens für die Neubestimmung der Philosophie 140
Zweites Kapitel: Terminologische Fixierung und sachliche Weiterführung: Vorlesungen von 1923–1926 148
§ 13. Von den zentralen Entdeckungen Husserls zur Seinsfrage 148
§ 14. Die Einführung des Terminus Technicus ‘Dasein’ in seiner doppelten Bedeutung von ‘Sein-in’ und ‘zu sein hat’ 166
a) Das jeweilig eigene Dasein 166
b) Das ‘Sein in einer Welt’ 168
c) Existenz als das eigenste Möglichsein des Daseins 170
d) Durchschnittlichkeit: Das Man 173
e) Die Hermeneutik der Faktizität 175
§ 15. Der ursprüngliche Boden der Begrifflichkeit im Sein des Daseins selbst 178
§ 16. Die Explikation der Befindlichkeit anhand der aristotelischen Πάθη 190
Zweiter Abschnitt: Die Daseinsanalytik und die Freilegung des befindlichen Verstehens in Sein und Zeit 198
Erstes Kapitel: Die existenzial-ontologische Thematisierung des In-der-Welt-seins 198
§ 17. Das Dasein als jemeinig existierendes In-Sein des In-der-Welt-seins 198
a) Die Jemeinigkeit und ihre drei Weisen 199
b) Die Skizzierung des In-Seins des In-der-Welt-seins 203
§ 18. Die Zeuganalyse zur Enthüllung des Weltphänomens 208
a) Die mannigfaltigen Weltbegriffe 208
b) Abgrenzung zwischen Zuhandenheit und Vorhandenheit 212
c) Die Zeugganzheit und die Umsicht 216
§ 19. Die Freilegung der Weltlichkeit der Welt 221
Zweites Kapitel: Die Explikation der existenzialen Konstitution des Seins des Da 233
§ 20. Das Da des Daseins als das in sich dimensionierte, ganzheitliche Phänomen der Erschlossenheit 233
§ 21. Die geworfene Befindlichkeit in ihrem Erschließungscharakter 239
a) Die existenziell-ontische Stimmung und die existenzial-ontologische Befindlichkeit 240
b) Die drei Wesenscharaktere der Befindlichkeit 247
§ 22. Die Furcht und die Angst: Zwei exemplarische Modi der Befindlichkeit 253
a) Die Analyse der Furcht 254
b) Die Angst als eine Grundbefindlichkeit 257
§ 23. Das geworfen-entwerfende Verstehen als Vollzugsmodus der Erschlossenheit 264
a) Das Verstehen als ein Sein-können 266
b) Ein daseinsmäßiges Ergreifen der Möglichkeiten des In-der-Welt-seins 269
c) Der Entwurf als die Grundstruktur des existenzialen Verstehens 272
d) Die Weisen und die Sicht des Verstehens 277
§ 24. Die das Verstehen ausbildende Auslegung und die abkünftige Aussage 280
a) Die Auslegung als die Ausbildung des Entwurfsverstehens 280
b) Die Aussage als ein abkünftiger Modus der Auslegung 294
§ 25. Die Bestimmtheit des befindlichen Verstehens durch die Rede, das Wesen der Sprache 299
a) Vorbemerkungen 300
b) Die Grundzüge der apriorischen Daseinsstruktur der Rede 303
c) Die vier Strukturmomente der entdeckend-auslegenden Rede 315
§ 26. Die Sorge: Die Ganzheitsstruktur der Existenz 320
Dritter Abschnitt: Die ursprüngliche Zeit: Der gesuchte Sinn von Sein im Ganzen 327
§ 27. Woraufhin, Sinn und Horizont: eine sachliche Klärung 327
§ 28. Die sich zeitigende Zeitlichkeit als der zeitliche Sinn der Sorge 339
a) Die Herausarbeitung der vorlaufenden Entschlossenheit als phänomenaler Boden für die Explikation der Zeitlichkeit 340
b) Die Gewinnung des undifferenzierten, existenzial-zeitlichen Sinns der Sorgestruktur 343
c) Die sich zeitigende Zeitlichkeit und ihre Zeitigungsweisen: Die Ekstasen 348
d) Die Zeitlichkeitsekstasen in ihren Eigentlichkeits- und Uneigentlichkeitsmodi 350
§ 29. Die horizontale Zeit und der Sinn von Sein überhaupt 356
Schlußteil: Ausblick 368
§ 30. Der systematische Ort und die gewandelte Struktur des befindlichen Verstehens im ereignisgeschichtlichen Denken 368
a) Die dreifache Bedeutung von Kehre 369
b) Die Kehre im Ereignis und die gewandelt-ergänzte Struktur des Entwurfs 372
Literaturverzeichnis 379
Personenregister 396
Sachregister 399