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Pichler, R. (1996). Die Wirtschaft der Lombardei als Teil Österreichs. Wirtschaftspolitik, Außenhandel und industrielle Interessen 1815-1859. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49031-8
Pichler, Rupert. Die Wirtschaft der Lombardei als Teil Österreichs: Wirtschaftspolitik, Außenhandel und industrielle Interessen 1815-1859. Duncker & Humblot, 1996. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49031-8
Pichler, R (1996): Die Wirtschaft der Lombardei als Teil Österreichs: Wirtschaftspolitik, Außenhandel und industrielle Interessen 1815-1859, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49031-8

Format

Die Wirtschaft der Lombardei als Teil Österreichs

Wirtschaftspolitik, Außenhandel und industrielle Interessen 1815-1859

Pichler, Rupert

Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, Vol. 9

(1996)

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Abstract

Die Frage nach der wirtschaftlichen Integration in Europa stellt sich nicht erst heute. In historischer Perspektive sind es vor allem die Nationsbildungsprozesse, die zur Frage nach dem Zusammenhang mit Prozessen wirtschaftlicher Integration führen. Für die multinationale Habsburgermonarchie aber folgte daraus im 19. Jahrhundert eine Wirtschaftspolitik, die versuchte, die materiellen Interessen des sonst so heterogenen Staates zu vereinheitlichen und dadurch entsprechende politische Folgewirkungen zu erzielen. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Lombardei. Diese wirtschaftliche Kernregion Zentraleuropas kam nach 1815 zu Österreich, wo sie in die gesamtösterreichische Integrationspolitik eingebunden wurde. Für die Lombardei bedeutete das teilweise eine Umorientierung der wirtschaftlichen Prioritäten: das protektionistische Wirtschaftssystem Österreichs strebte nach Autarkie und schützte insbesondere die Industrieproduktion, während die kommerziell ausgerichtete Wirtschaftsstruktur der Lombardei eher auf deren komplementäre Einbindung in den internationalen Markt mit nur wenigen Spezialprodukten (vor allem Seide) orientiert war. Folglich kam es in der Lombardei zu Interessenkonflikten, gleichzeitig mußte aber auch die Regierung in Wien einsehen, daß sich die Außenhandelsbeziehungen der Lombardei nicht völlig zum Österreichischen Markt hin umlenken ließen. Darauf wurde mit fallweisen Ausnahmen im Zollsystem und durch Handelsverträge mit den italienischen Nachbarstaaten Rücksicht genommen. Grundsätzlich blieb die Ausgangsposition der Lombardei aber die einer "normalen" österreichischen Provinz, was sich u. a. in der Durchsetzung staatlicher Interessen beim heißumkämpften Eisenbahnbau ausdrückte. Wenn letztlich eine dichte Vernetzung der lombardischen Wirtschaft mit den Zusammenhängen des österreichischen Marktes nicht gelang, so lag das nicht an der gleichzeitigen Formation der italienischen Nation, wie die weiterhin eigenständige Rolle Norditaliens mit der Lombardei an der Spitze innerhalb der italienischen Wirtschaft zeigt. Denn die österreichische Wirtschaftspolitik konnte zwar einige Akzente setzen und z. B. durch die zollmäßige Bevorzugung der Industrie den Technologiegehalt der Produktion in der Lombardei steigern; insgesamt konnte aber der Charakter der Lombardei als Wirtschaftsregion nicht entscheidend verändert werden. Dementsprechend sah man sich in der Lombardei auch in fast allen wirtschaftspolitischen Debatten als relativ eigenständige Einheit und nicht als Teil eines größeren Ganzen. Weder auf der Ebene der wirtschaftspolitischen Diskussion noch auf jener der "realen" Entwicklung war daher die Lombardei eindeutig einem größeren Wirtschaftsraum zuzuordnen. Das gilt für den italienischen Nationalstaat aber ebenso wie für die Habsburgermonarchie.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 9
Abkürzungen und Maßeinheiten 11
Abkürzungen 11
Quellen 11
Tabellen 11
Allgemeines 12
Einleitung 13
Erstes Kapitel: Italien und Österreich: dualistische Wirtschaften 21
1. Wirtschaft und Nation 21
2. Zur Wirtschaftsgeschichte Italiens 25
3. Zur Wirtschaftsgeschichte der Habsburgermonarchie 30
Zweites Kapitel: Wirtschaft, Politik und Unternehmer 38
1. Wirtschaft und Politik 38
2. Unternehmer 48
Drittes Kapitel: Grundlagen der Geschichte der Lombardei 54
1. Zur Geschichte der politischen Verwaltung in der Lombardei 54
2. Wirtschaftsgeographische Rahmenbedingungen 65
Viertes Kapitel: Wirtschaftspolitik und Formation industrieller Interessen im frühen Vormärz 83
1. Diskussion der Rolle der Lombardei in der österreichischen Wirtschaft – Erste Schritte zu Eingliederung und Anpassung 86
2. Die Entwicklung der Interessen nach der Festlegung der wirtschaftspolitischen Grundlagen 102
3. Die Rolle der traditionellen Exportinteressen 123
4. Institutionelle Voraussetzungen 127
Fünftes Kapitel: Stagnation und Veränderung der lombardischen Wirtschaft im österreichischen Integrationssystem im späten Vormärz 131
1. Die Industrialismusdebatte 133
2. Die Lombardei im System der österreichischen Wirtschaftspolitik in den zwei Jahrzehnten vor 1848 140
3. Unternehmer und der Markt der Lombardei als Teil Österreichs 163
4. Das Kreditsystem zwischen Staatsmacht und traditionellen Regionalstrukturen 170
5. Der Eisenbahnbau in der Lombardei im Rahmen des österreichischen Wirtschaftssystems 183
6. Die Lombardei als Bindeglied zwischen Österreich und den anderen italienischen Staaten 191
7. Vorboten der Veränderungen 207
Sechstes Kapitel: Neue Grundsätze der Wirtschaftspolitik und Entwicklung unternehmerischer Interessen im Neoabsolutismus 211
1. Institutionelle Veränderungen 214
2. Die neue österreichische Außenhandelspolitik 216
3. Die Lombardei und die neoabsolutistische Zollpolitik 221
4. Neue Versuche zur Modernisierung des Kreditwesens 227
5. Die Zollunion mit Parma und Modena 231
6. Die neoabsolutistische Eisenbahnpolitik 247
7. Die Wirtschaft der Lombardei am Ende der österreichischen Herrschaft 264
Siebtes Kapitel: Der Stellenwert der Lombardei im Rahmen der österreichischen Wirtschaft. Einige Indikatoren 266
1. Eine Schätzung des regionalen Pro-Kopf-Einkommens in Cisleithanien 267
2. Gewerbliche und industrielle Produktion 278
3. Außenhandel 283
4. Zölle und Steuern 286
5. Indikatoren wirtschaftlicher Integration in der Habsburgermonarchie 290
Schlußfolgerungen 295
Quellen und Literatur 305
Namen- und Ortsregister 326