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Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy

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Çap, G. (2022). Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58466-6
Çap, Güneş. Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58466-6
Çap, G (2022): Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58466-6

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Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy

Çap, Güneş

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 298

(2022)

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About The Author

Güneş Çap, LL.M studierte von 2002 bis 2007 Rechtswissenschaften an der Universität Ankara in der Türkei. Danach hat sie als Rechtsanwältin in Istanbul gearbeitet. Sie bekam von 2012 bis 2021 das Stipendium des türkischen Bildungsministeriums, welches den besten Studierenden vorbehalten ist und insbesondere Graduierungen im Ausland ermöglicht. Nach dem LL.M Studium an der Freien Universität Berlin promovierte Sie zwischen 2015 und 2021 unter der Betreuung von Prof. Dr. Gerhard Seher an derselben Universität. Sie arbeitete zunächst als Lehrbeauftragte an der Türkisch-Deutsche Universität in Istanbul und ist dort seit November 2022 als Assistenzprofessorin tätig.

Abstract

Das Buch verfolgt ein doppeltes wissenschaftliches Anliegen. Im Mittelpunkt steht das Ziel, die Prinzipien der türkischen Verfassung von 1982 in ihrer Struktur und Bedeutung zu analysieren. Die beiden als Untersuchungsgegenstand ausgewählten Verfassungsprinzipien, das Laizitäts- und das Nationalitätsprinzip, spielen für die staatliche Identität der Türkei eine besonders prägende Rolle. Als theoretisches Instrument zur Klärung dieser Forschungsfrage wählt die Autorin die Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy. Allerdings stehen Strukturprinzipien nicht im Fokus dieser Theorie. Daraus erwächst das zweite Forschungsziel der Arbeit: Die Autorin will die Prinzipientheorie, wie sie von Alexy formuliert ist, einer kritischen Analyse unterziehen, die darauf abzielt zu entscheiden, ob der Prinzipienbegriff Alexys für die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 eine adäquate rechtstheoretische Grundlage bietet. Dadurch verknüpft sie die beiden zentralen Forschungsfragen auf produktiven Weise miteinander: Anhand der türkischen Strukturprinzipien soll die Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy weiterentwickelt werden, und mittels der weiterentwickelten Prinzipientheorie sollen die Strukturprinzipien auf den Begriff gebracht werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Verzeichnis verwendeter logischer Symbole 19
Abkürzungsverzeichnis 20
§ 1 Einleitung 23
A. Ziele 24
B. Gang der Untersuchung 27
1. Teil: Die Prinzipientheorie von Robert Alexy 30
§ 2 Grundannahmen der Prinzipientheorie von Robert Alexy 31
A. Unterscheidung von Regeln und Prinzipien 31
I. Ronald Dworkins Ansicht 33
II. Robert Alexys Ansicht 34
III. Einwände Joseph Raz’ 36
B. Regeln und Prinzipien 38
I. Regelkonflikte 39
II. Prinzipienkollisionen 39
III. Geltungskonflikt bei Prinzipien 41
IV. Regel / Prinzipienkollisionen 42
C. Optimierungsthese 45
I. Prima-facie-Geltung 45
II. Optimierungsgebote 45
D. Abwägung als Kern der Lösung der Prinzipien-Kollision 47
I. Das Abwägungsgesetz 48
II. Die Gewichtsformel 50
III. Das Kollisionsgesetz 51
IV. Prinzipien als Abwägungsgründe 51
E. Rationalitätsanspruch 52
I. Die interne und externe Rechtfertigung 52
II. Kritik 56
1. Einwände von Habermas 56
2. Einwände von Schlink 58
3. Einwände von Jestaedt 60
4. Stellungnahme 61
F. Spielraumdogmatik 63
I. Verfassung als die qualitative Grundordnung 63
II. Epistemische Grenze der Abwägung 64
III. Die Spielraumdogmatik 65
IV. Das epistemische Abwägungsgesetz 68
V. Kritik 70
G. Der Begriff des formellen Prinzips 73
I. Konzeption des formellen Prinzips 75
1. Begrifflichkeit 76
2. Die Radbruchsche Formel 79
II. Modelle formeller Prinzipien 82
1. „The Law of Combination“ 82
2. Das rein materiell-formelle Modell 84
3. Das dritte Modell 86
III. Exkurs: Demokratieprinzip 88
IV. Kritik 90
1. Formelle Prinzipien als Mehrwert der Volksvertretung 91
a) Einwände Jestaedts 91
b) Einwände Allans 92
2. Inkommensurabilitätseinwand 93
a) Einwände Jestaedts 94
b) Einwände Hains 95
c) Gegenkritik 96
3. Stellungnahme 97
§ 3 Auseinandersetzung mit dem Prinzipienbegriff Alexys 99
A. Regel / Prinzipien-Dichotomie 100
B. Kritik an den normstrukturellen Thesen 102
I. Kritik an der Kollisionsthese 103
II. Kritik am idealen Sollen 105
1. Einwände Sieckmanns 105
2. Einwände Klements 108
3. Einwände Poschers 110
III. Kritik an der Regel / Prinzipien-Dichotomie 115
1. Einwände Jestaedts 115
2. Einwände Steiffs 117
a) Prinzipien als Regeln 117
b) Regeln als Prinzipien 120
3. Einwände Klements 123
4. Einwände Poschers 123
C. Abwägung als additiver Anwendungsmodus 125
2. Teil: Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 130
§ 4 Der Begriff des Strukturprinzips 132
A. Begrifflichkeit 132
I. Der hier zugrunde gelegte Prinzipienbegriff 132
II. Der Begriff des Strukturprinzips im Lichte des Grundgesetzes 134
III. Abgrenzung zu anderen Etikettierungen 136
1. Leitgrundsatz und Leitprinzip 137
2. Staatsstruktur-, Staatsziel- und Staatszweckbestimmung 138
3. Grund-, Wert-, Verfassungs- und Leitentscheidung 140
IV. Etikettierung als Strukturprinzip 142
B. Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung 143
§ 5 Allgemeines zur türkischen Verfassung von 1982 144
A. Die türkische Verfassung 144
I. Die Struktur der türkischen Verfassung 145
II. Historische Einordnung der Verfassungsreformen 146
1. Die bisherigen Verfassungsreformen 146
2. Die Verfassungsreform von 2007 149
3. Die Verfassungsreform von 2010 149
4. Die Verfassungsreform von 2017 154
a) Das türkische Präsidialsystem 155
aa) Die wesentlichen Bestimmungen 155
bb) Die Änderungen zur Judikative 157
b) Die Typisierung des Präsidialsystems 159
B. Die verfassungsrechtlichen Prinzipien der TVerf 160
I. Die Prinzipien in der Präambel 161
II. Die Strukturprinzipien 164
III. Die Prinzipien Atatürks 165
IV. Allgemeine und völkerrechtliche Rechtsprinzipien 167
§ 6 Charakteristika der türkischen Strukturprinzipien 169
A. Das Laizitätsprinzip 170
I. Begrifflichkeit 171
II. Positivierung des Laizitätsprinzips 173
1. In der Präambel 174
2. Das Laizitätsprinzip als Strukturprinzip 175
3. Die Religions- und Gewissensfreiheit 175
a) Gemäß Art. 24 TVerf 176
aa) Schutz 176
bb) Schranken 179
cc) Schranken-Schranken 181
b) Gemäß der verfassungsrechtlichen Literatur 186
aa) I. Generation der verfassungsrechtlichen Diskussionen zur Religionsfreiheit 187
bb) II. Generation der verfassungsrechtlichen Diskussionen zur Religionsfreiheit 188
cc) III. Generation der verfassungsrechtlichen Diskussionen zur Religionsfreiheit 189
4. Das Präsidium für Religionsangelegenheiten 190
5. Die sonstigen Verfassungsvorschriften 193
III. Rechtsvergleichende Betrachtung 195
1. Deutschland 197
a) Allgemeines 197
b) Beispielshafte Konfliktfälle 202
2. Vergleich 206
IV. Das Laizitätsprinzip anhand des verfassungsrechtlichen Schrifttums 209
1. Yavuz Sabuncu 210
2. Ahmet Kuru und Ergun Özbudun 210
3. Kemal Gözler 212
4. Cem Eroğul 213
5. İbrahim Kaboğlu 214
6. Mustafa Erdoğan 215
7. Stellungnahme 216
B. Das Nationalitätsprinzip 217
I. Abgrenzung vom Nationalismus Atatürks 217
II. Positivierung des Nationalitätsprinzips 219
1. In der Präambel 219
2. Das Nationalitätsprinzip als Strukturprinzip 220
3. Souveränitätsprinzip 221
4. Das Prinzip der Unteilbarkeit des Staates 222
a) Die unteilbare Einheit des Staatsvolkes 223
aa) Türkische Nation als Staatsangehörigkeit 223
bb) Nationale Kultur 225
cc) Staatssprache 227
dd) Das Verbot der „Schaffung“ von Minderheiten? 229
b) Die unteilbare Einheit des Staatsgebietes 231
aa) Das Prinzip der Unabhängigkeit des Staates 231
bb) Das Prinzip der zentralen und lokalen Verwaltung 232
cc) Das Verbot des Föderalismus 233
5. Die sonstigen Verfassungsvorschriften 234
C. Das wehrhafte Demokratiekonzept der türkischen Rechtsordnung 235
I. Konzeption der wehrhaften Demokratie 236
II. Das Parteiverbot als Instrument der wehrhaften Demokratie 239
1. Das Parteiverbot gemäß der türkischen Rechtsordnung 239
2. Das Parteiverbot gemäß der EMRK 242
a) Prüfungsmaßstäbe des EGMR 245
b) Exkurs: Demokratie als Schutzgut 248
III. Rechtsvergleichende Betrachtung 249
1. Das streitbare Demokratieverständnis gemäß dem Grundgesetz 249
2. Die Bindungsklausel gemäß Art. 79 Abs. 3 GG 251
3. Das Parteiverbot gemäß Art. 21 Abs. 2 GG 253
4. Die freiheitliche demokratische Grundordnung 255
IV. Kritik 257
D. Die Ewigkeitsgarantie der Strukturprinzipien der türkischen Verfassung 258
3. Teil: Auseinandersetzung mit Alexys Konzeption des Prinzips anhand der Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 264
§ 7 Verfassungsgerichtliche Praxis zu Strukturprinzipien 265
A. Laizitätsprinzip vs. Religionsfreiheit 266
I. Die Rechtsprechung des TVerfG zur religiösen Bekleidung 266
1. Das Kopftuch an Hochschulen 267
a) Vor dem TVerfG 267
aa) Sachverhalt 267
bb) Entscheidung 268
cc) Bewertung 270
b) Vor dem EGMR 272
aa) Sachverhalt 273
bb) Entscheidung 273
cc) Bewertung 275
2. Umdenken durch das Individualbeschwerdeverfahren 276
a) Rechtsanwältin mit dem Kopftuch 276
aa) Sachverhalt 276
bb) Entscheidung 277
cc) Bewertung 280
b) Mantelentscheidung 281
aa) Sachverhalt 281
bb) Entscheidung 282
cc) Bewertung 284
c) Das Kopftuch im öffentlichen Dienst 285
aa) Vorbemerkungen 285
bb) Sachverhalt 286
cc) Entscheidung 287
dd) Bewertung 289
II. Die Rechtsprechung des EGMR zum Unterrichtsfach „Religiöse Kultur und Sittenlehre“ 290
1. Sachverhalt 290
2. Entscheidung 290
3. Bewertung 292
III. Die Rechtsprechung zu religiösen Minderheiten 293
1. Die Entscheidungen des EGMR zum Alevitentum 293
a) Die Entscheidung zum Status der Cemhäuser 293
aa) Sachverhalt 294
bb) Entscheidung 294
cc) Nachbemerkung 295
b) Die Entscheidung zum alevitischen Glauben 296
aa) Sachverhalt 296
bb) Entscheidung 296
c) Bewertung 297
2. Die Entscheidung des TVerfG zu nichtmuslimischen Gemeinschaften 297
a) Sachverhalt 297
b) Entscheidung 298
c) Bewertung 300
IV. Zusammenfassung 300
B. Das Parteiverbot wegen des Verstoßes gegen das Laizitätsprinzip 302
I. Wohlfahrtspartei (RP) 303
1. Vor dem TVerfG 303
a) Sachverhalt 303
b) Entscheidung 303
c) Bewertung 306
2. Vor dem EGMR 306
a) Sachverhalt 307
b) Entscheidung 307
c) Bewertung 311
II. Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) 313
1. Sachverhalt 313
2. Entscheidung 314
3. Bewertung 316
III. Zusammenfassung 317
C. Das Nationalitätsprinzip 317
I. Das Prinzip „der unteilbaren Einheit des Staates und Volkes“ 318
1. Die Rechtsprechung des TVerfG 318
a) TBKP 319
aa) Sachverhalt 319
bb) Entscheidung 319
cc) Hinweis zur Entscheidung des EGMR 321
dd) Bewertung 321
b) ÖZDEP 322
aa) Sachverhalt 322
bb) Entscheidung 322
cc) Hinweis zur Entscheidung des EGMR 323
dd) Bewertung 324
c) DTP 325
aa) Sachverhalt 325
bb) Entscheidung 325
cc) Hinweis zur Entscheidung des EGMR 326
dd) Bewertung 327
2. Zusammenfassung 328
II. Nationalitätsprinzip vs. Meinungsfreiheit 332
1. Sachverhalt 332
2. Entscheidung 333
3. Bewertung 334
§ 8 Auseinandersetzung mit der Prinzipientheorie Alexys 334
A. Normstrukturelle Folgerungen 335
I. Semantischer Normbegriff 336
II. Der Doppelcharakter der Grundrechtsnormen 339
III. Relative Vorrangrelation bei Prinzipien 343
B. Rechtsmethodische Herausforderungen 345
I. Zirkularität der abstrakten Trennungsthese 346
II. Ablehnung der dualistischen Rechtsanwendungstheorie 350
III. Epistemische Kernpositionsthese Alexys 351
IV. Wesensgehaltsgarantie 354
§ 9 Deutung der Strukturprinzipien 359
A. Normtheoretische Auseinandersetzung 360
I. Das Laizitätsprinzip 361
1. Das Verbot der Staatsreligion 363
2. Die staatliche Absicherung der religiösen Angelegenheiten 364
3. Das Verbot religiöser Maßstäbe und Glaubensbewertungen 366
4. Das Neutralitätsprinzip 367
5. Das Prinzip der Garantie von Religions- und Gewissensfreiheit 368
a) Institutionelle Garantien 369
b) Subjektive Rechte 369
II. Das Nationalitätsprinzip 371
1. Das Souveränitätsprinzip und das Legitimitätsprinzip 371
2. Das Unteilbarkeitsprinzip 372
a) Das Prinzip der türkischen Nationalität 372
b) Das Verbot des Föderalismus 373
III. Zusammenfassung 374
B. Die Anwendung der Strukturprinzipien 375
C. Wirkungsweise der Strukturprinzipien 378
I. Der (verfassungs-)änderungsfeste Bereich 378
II. Der abwägungsfeste Bereich 379
III. Der gesetzesfeste Bereich 379
D. Zusammenfassung 380
§ 10 Ausblick 382
Rechtsprechungsverzeichnis 384
Rechtsquellenverzeichnis 388
Literaturverzeichnis 409
Sachverzeichnis 430