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Die Grundsatznormen in der Europäischen Grundrechtecharta

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Sagmeister, H. (2010). Die Grundsatznormen in der Europäischen Grundrechtecharta. Zugleich ein Beitrag zum subjektiv-öffentlichen Recht im Gemeinschaftsrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53276-6
Sagmeister, Holger M.. Die Grundsatznormen in der Europäischen Grundrechtecharta: Zugleich ein Beitrag zum subjektiv-öffentlichen Recht im Gemeinschaftsrecht. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53276-6
Sagmeister, H (2010): Die Grundsatznormen in der Europäischen Grundrechtecharta: Zugleich ein Beitrag zum subjektiv-öffentlichen Recht im Gemeinschaftsrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53276-6

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Die Grundsatznormen in der Europäischen Grundrechtecharta

Zugleich ein Beitrag zum subjektiv-öffentlichen Recht im Gemeinschaftsrecht

Sagmeister, Holger M.

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 152

(2010)

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Abstract

Die Arbeit befasst sich mit den Grundsatznormen der Europäischen Grundrechtecharta, einer neuen Normkategorie, die es von den herkömmlichen Grundrechten zu unterscheiden gilt. Es erfolgt eine Untersuchung hinsichtlich deren Bedeutung und Justiziabilität. Zudem wird ein Unterscheidungskriterium zu den Grundrechten herausgearbeitet. Am Ende wird eine Einordnung dieser Normgruppe in die bestehende Dogmatik des Europarechts vorgenommen.

Zu Beginn der Arbeit wirft Holger Sagmeister vier Fragen zu den Grundsatznormen auf, die er im Laufe der Dissertation abarbeitet. Dabei war es notwendig, die dogmatischen Grundstrukturen des gegenwärtigen Europarechts herauszuarbeiten, um die Grundsatznormen schließlich in dieses bestehende Konzept einordnen zu können. Im Besonderen setzt sich der Autor mit den Begriffen der unmittelbaren Geltung, Anwendbarkeit und Wirkung von Normen des EG-Rechts auseinander, die oftmals, aber nach Ansicht des Autors zu Unrecht, als Synonyme verwendet werden. Einen wesentlichen Teil der Untersuchung nimmt die Frage ein, welche Bedeutung der Einordnung einer Norm als subjektives Recht im Gemeinschaftsrecht zukommt.

Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, dass der EuGH mit Ausnahme des Staatshaftungsrechts nicht zwischen objektivem und subjektivem Recht unterscheide. Aus diesem Grund ließen sich auch die Grundsatznormen nicht anhand ihrer fehlenden Subjektivität von den Grundrechten differenzieren. Unter Beachtung der bisherigen Rspr. der Gemeinschaftsgerichte zur Klagbarkeit von Norminhalten komme den Grundsatznormen der Charta daher sehr wohl eine Justiziabilität im Abwehrbereich, wegen deren Unbestimmtheit aber nicht im Leistungsbereich zu.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 18
Teil 1: Einführung 21
I. Entstehungsgeschichte der Charta 21
II. Darlegung der Problematik 25
1. Die Grundsatznormen der Grundrechtecharta 25
2. Bisherige Ansichten als Ausgangspunkt der Untersuchung 28
Teil 2: Grundlagen 31
I. Die Entwicklung der Grundsatznormen in den Konventen 31
1. Über die Bedeutung der „travaux préparatoires“ der Charta 31
2. Die Behandlung der Grundsätze in den beiden Konventen 35
a) Der Charta-Konvent 35
b) Der Verfassungskonvent 41
II. Methode 42
III. Zum Verständnis grundlegender Begrifflichkeiten 49
1. Der Begriff des Grundrechts 49
a) Bisheriger Versuch einer Definition 50
b) Abgrenzung zu den Grundfreiheiten 53
aa) Die Grundfreiheiten als spezielle Grundrechte 53
bb) Unterschiede zwischen Grundrechtenund Grundfreiheiten 55
(1) Kreis der Berechtigten 55
(2) Kreis der Verpflichteten 56
(3) Das Merkmal der Abhängigkeit als Abgrenzungskriterium 57
(4) Ergebnis 59
c) Abgrenzung zu den grundfreiheitsähnlichen Rechten 59
d) Abgrenzung zu den allgemeinen Rechtsgrundsätzen rechtsstaatlichen Gehalts 61
e) Abgrenzung zu den Strukturprinzipien/Zielbestimmungen der Gemeinschaft 62
f) Formale Definition der Grundrechte 65
g) Ergebnis 67
2. Der Begriff des sozialen Grundrechts 68
3. Der Begriff des Allgemeinen Rechtsgrundsatzes 72
IV. Soziale Grundrechte in anderen Kodifikationen 74
1. Die Bedeutung der rechtsvergleichenden Auslegung 74
2. Soziale Grundrechte in den Verfassungen der Mitgliedstaaten 77
a) Bundesrepublik Deutschland 77
aa) Überblick 77
bb) Soziale Dimension von Grundrechten im engeren Sinne 80
cc) Staatszielbestimmungen 83
b) Frankreich 87
aa) Soziale Grundrechte in Frankreich 87
bb) Die Bindungswirkung und Justiziabilität von Grundrechten in Frankreich 88
cc) Die Justiziabilität sozialer Grundrechte in Frankreich 91
(1) Conseil constitutionnel 92
(2) Conseil d’Etat 93
c) Portugal 95
aa) Soziale Grundrechte in Portugal 95
bb) Die Bindungswirkung und Justiziabilität der Grundrechte in Portugal 96
cc) Die Justiziabilität sozialer Grundrechte in Portugal 97
d) Spanien 100
aa) Soziale Grundrechte in Spanien 100
bb) Die Bindungswirkung und Justiziabiliät der Grundrechte in Spanien 101
cc) Die Justiziabilität sozialer Grundrechte in Spanien 103
(1) Die sozialen Grundrechte der ersten und zweiten Gruppe 103
(2) Die Grundrechte der dritten Gruppe und das Sozialstaatsprinzip 105
e) Sonstige Mitgliedstaaten 109
aa) Italien 110
bb) Irland 114
f) Ergebnis 118
3. Soziale Rechte in europäischen Regelwerken 119
a) Die Europäische Menschenrechtskonvention 119
aa) Soziale Rechte in der EMRK 119
bb) Soziale Elemente in der Rechtsprechung des EGMR 122
b) Die Europäische Sozialcharta 125
c) Die Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer 127
d) Der EG-Vertrag 128
aa) Soziale Gewährleistungen im EG-Vertrag 128
bb) Justiziabilität sozialer Gewährleistungen 129
(1) Die Einklagbarkeit gemeinschaftsrechtlicher Bestimmungen vor dem EuGH im Allgemeinen 130
(2) Die Einklagbarkeit des umweltrechtlichen Vorsorgeprinzips und des Grundsatzes der Marktstabilisierung im Besonderen 137
(a) van den Bergh 138
(b) Pfizer 141
e) Ergebnis 147
Teil 3: Theorie der Grundsatznormen 150
I. Semantische Untersuchung des Begriffs „Grundsatz“ 150
1. Allgemeines Sprachverständnis 150
2. Allgemeines juristisches Verständnis 150
a) Der Begriff der Norm 150
b) Abgrenzung zwischen Grundsätzen und Rechtsregeln 151
c) Der Begriff des Grundsatzes in der Rechtsprechung des EuGH 153
3. Ergebnis 155
II. Der Begriff des Grundsatzes in der Charta 156
1. Überblick 156
2. Die Grundsätze als von den Grundrechten differierende Normkategorie 157
3. Die Grundsätze als besondere Normkategorie der Charta 161
4. Die Verbindlichkeit der Grundsatznormen 162
5. Die Gewährleistungsgehalte der Grundsatznormen 165
a) Vorüberlegungen 165
b) Die Abwehrfunktion von Grundsatznormen 170
c) Die Leistungsfunktion von Grundsatznormen 172
d) Die Bestandsschutzgarantie der Grundsatznormen 174
aa) Das Rückschrittsverbot als spezielle Ausformung der Abwehrfunktion 174
bb) Die Grundsatznormen als Rückschrittsverbote 176
(1) Mögliche Ansichten 176
(2) Stellungnahme 178
6. Ergebnis 180
III. Die Grundsatznormen im Gefüge einer europäischen Dogmatik 181
1. Die Kriterien der Existenz und der Wirksamkeit eines Rechtssatzes 181
2. Die Verbindlichkeit einer Norm 182
3. Unmittelbare Geltung 185
a) Der Begriff der unmittelbaren Geltung 185
aa) Völkerrechtliche Grundlagen 185
bb) Der Begriff der unmittelbaren Geltung im Gemeinschaftsrecht 187
b) Die Grundsatznormen als unmittelbar geltendes Recht 194
c) Rechtsfolgen (unmittelbar) geltender Grundsätze 197
aa) Die Rechtsfolgen (unmittelbar) geltender Normen im Allgemeinen 198
(1) Befolgungspflicht und Vorrang des Europarechts 198
(2) Umsetzungs- und Förderpflichten als Eingriffsrechtfertigung 199
(3) Die Kompetenzneutralität von Umsetzungs- und Förderpflichten 200
(4) Die Pflicht zur normkonformen Auslegung 202
bb) Die Rechtsfolgen der Grundsatznormen im Speziellen 204
(1) Ausgangspunkt 204
(2) Die Vorschrift des Art. 52 Abs. 5 S. 2 GRC 205
(a) Die Einschränkung der Pflicht zur grundsatzkonformen Auslegung 205
(b) Der Begriff des Umsetzungsaktes 208
d) Ergebnis 208
4. Unmittelbare Anwendbarkeit 209
a) Begriff der unmittelbaren Anwendbarkeit 209
aa) Grundsätzliches Verständnis 209
bb) Theoretische Grundlagen 211
b) Allgemeine Voraussetzungen der unmittelbaren Anwendbarkeit 213
c) Die Gewährung subjektiver Rechte als zusätzliche Bedingung für die unmittelbare Anwendbarkeit einer Gemeinschaftsbestimmung? 218
aa) Vorüberlegungen 218
bb) Exkurs: Der Begriff des subjektiven Rechts, insbesondere in der deutschen Rechtsordnung 221
(1) Die Bedeutung des subjektiven Rechts 221
(2) Kriterien zur Bestimmung der Subjektivität einer Norm 226
cc) Ansichten in der Literatur 228
(1) Subjektives Recht als Voraussetzung der (subjektiven) unmittelbaren Anwendbarkeit 229
(2) (Subjektives) Recht als Folge der unmittelbaren Anwendbarkeit 236
dd) Stellungnahme 244
(1) Begriff der unmittelbaren Anwendbarkeit 245
(2) Einklagbarkeit einer unmittelbar anwendbaren Norm 246
(3) Art und Weise der Umsetzung, insbesondere von Richtlinien 260
ee) Zwischenergebnis 264
d) Grundsatznormen als unmittelbar anwendbares Recht 265
aa) Die Leistungsdimension der Grundsatznormen 267
(1) Grundsatz: Keine unmittelbare Anwendbarkeit 267
(2) Ausnahme 271
bb) Die Abwehrfunktion der Grundsatznormen 273
cc) Der Begriff des Umsetzungsaktes 282
dd) Zwischenergebnis 286
e) Rechtsfolgen der Grundsatznormen 286
aa) Im Abwehrbereich 286
(1) Rechtsfolgen unmittelbar anwendbarer Normen im Allgemeinen 286
(2) Rechtsfolgen der Grundsatznormen im Speziellen 290
bb) Rechtsfolgen der Grundsatznormen im Leistungsbereich 291
cc) Exkurs: Pflicht zur grundsatzkonformen Auslegung 292
dd) Zwischenergebnis 295
5. Das subjektive Recht im Gemeinschaftsrecht 295
a) Der Begriff des subjektiven Rechts im Sinne des Haftungsrechts 295
b) Grundsatznormen als subjektive Rechte 301
6. Ergebnis 306
Teil 4: Allgemeine Grundsatzlehren 308
I. Sachlicher Schutzbereich 308
II. Grundsatzberechtigte 312
III. Grundsatzverpflichtete 314
1. Die Union und die Mitgliedstaaten 314
2. Sonderfall: Das Vereinigte Königreich und Polen 322
3. Die unmittelbare Drittwirkung der Grundsatznormen 323
IV. Eingriff 327
V. Rechtfertigung 329
1. Schranken 329
2. Schranken-Schranken 333
3. Exkurs: Normenkollisionen 335
VI. Ergebnis 337
Teil 5: Kriterien zur Abgrenzung von Grundrechten und Grundsätzen 338
I. Notwendigkeit der Abgrenzung 338
II. Abgrenzungsvorschläge im Schrifttum 340
1. Vorgeschlagene Abgrenzungskriterien 340
2. Stellungnahme 344
III. Eigener Vorschlag für die Abgrenzung 350
IV. Ergebnis 355
V. Einordnung der einzelnen Chartaartikel 355
1. Garantien der Titel I–III 356
a) Art. 1 GRC 356
b) Art. 2 und 3 Abs. 1 GRC 356
c) Art. 3 Abs. 2 GRC 357
d) Art. 4 und 5 GRC 358
e) Art. 6, 7 und 9 GRC 359
f) Art. 8 GRC 359
g) Art. 10–13 GRC 360
h) Art. 14 und 15 GRC 360
i) Art. 16 und 17 GRC 362
j) Art. 18 und 19 GRC 362
k) Art. 20 und 21 GRC 363
l) Art. 22 GRC 363
m) Art. 23 GRC 364
n) Art. 24 GRC 365
o) Art. 25 und 26 GRC 367
p) Zwischenergebnis 369
2. Garantien des Titels IV 369
a) Art. 27 GRC 369
b) Art. 28 GRC 370
c) Art. 29 GRC 370
d) Art. 30 und 31 GRC 371
e) Art. 32 GRC 372
f) Art. 33 GRC 373
g) Art. 34 GRC 374
h) Art. 35 S. 1 und 36 GRC 375
i) Art. 35 S. 2, 37 und 38 GRC 377
j) Zwischenergebnis 378
3. Garantien des Titels V und VI 378
a) Art. 39 und 40 GRC 378
b) Art. 41 GRC 378
c) Art. 42–46 GRC 379
d) Art. 47–50 GRC 379
e) Zwischenergebnis 380
4. Ergebnis 380
VI. Kategorisierung der Grundsatznormen 380
Teil 6: Zusammenfassung 382
Literaturverzeichnis 387
Sachwort- und Entscheidungsverzeichnis 423