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Dreier, J. (1995). Die normative Steuerung der planerischen Abwägung. Strikte Normen, generelle Planungsleitbegriffe, Planungsleitlinien und Optimierungsgebote. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48581-9
Dreier, Johannes. Die normative Steuerung der planerischen Abwägung: Strikte Normen, generelle Planungsleitbegriffe, Planungsleitlinien und Optimierungsgebote. Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48581-9
Dreier, J (1995): Die normative Steuerung der planerischen Abwägung: Strikte Normen, generelle Planungsleitbegriffe, Planungsleitlinien und Optimierungsgebote, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48581-9

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Die normative Steuerung der planerischen Abwägung

Strikte Normen, generelle Planungsleitbegriffe, Planungsleitlinien und Optimierungsgebote

Dreier, Johannes

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 687

(1995)

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Abstract

Ein ungelöstes Zentralproblem der Planungsdogmatik liegt darin, wie der planerische Abwägungsprozeß durch das positive materielle Recht gesteuert wird. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, nach der Analyse des Abwägungsgebots die einschlägigen materiellen Normen zu erfassen und ihren unterschiedlichen Bindungsgrad für die planerische Abwägung herauszuarbeiten. Diese Rechtsvorschriften werden systematisiert, ihre Steuerungswirkung analysiert und der Regelungsgehalt der einzelnen Normen unter Einordnung in das entwickelte System festgestellt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Normierungssystem von Gesamt- und Fachplanung werden aufgezeigt. Die Arbeit will damit einen Beitrag zur inneren Harmonisierung des Umwelt- und Planungsrechts leisten.

Der Autor gelangt zu folgender Systematisierung: Die strikten Normen stehen außerhalb der Abwägung und sind durch sie nicht zu Überwinden. Innerhalb der Abwägung formulieren die generellen Planungsleitbegriffe als hochabstrakte Planungsziele den Planungsauftrag und geben der Abwägung die Richtung vor. Die konkreten Planungsleitlinien helfen bei der Zusammenstellung des Abwägungsmaterials, die Optimierungsgebote erlangen bei der Gewichtung der Belange Bedeutung. Verbote mit Befreiungsmöglichkeiten müssen differenziert betrachtet werden.

Einen Schwerpunkt der Abhandlung bilden die Optimierungsgebote, deren Kennzeichnung als Gewichtungsvorgaben näher untersucht wird. Daraus ergibt sich, daß Optimierungsgebote den geschützten Belangen mehr Bedeutung verleihen wollen. Dies schlägt sich vor allem in einer höheren Untersuchungsintensität, einem größeren Begründungsaufwand bei der Überwindung und einer dichteren Kontrolle nieder. Vorschriften, wie § 50 BImSchG, das Vermeidungsgebot des § 8 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG, das Unterlassungsgebot des § 8 Abs. 3 BNatSchG, die Bodenschutzklausel des § 1 Abs. 5 Satz 3 BauGB, die Umwidmungssperrklausel des § 1 Abs. 5 Satz 4 BauGB, § 1 Abs. 1 BauGBMaßnahmenG, § 12 UVPG und § 7 Satz 4 BauGB werden diskutiert und als Optimierungsgebote eingestuft.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 19
1. Kapitel: Einführung 27
Α. Einleitung 27
Β. Problemstellung 31
1. Die strikten Normen 32
2. Die Abwägungsdirektiven 33
3. Die Optimierungsgebote als Abwägungsdirektiven für die Gewichtung 35
a) Die rechtspolitische Diskussion 35
b) Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. März 1985 37
c) Die dadurch aufgeworfenen Fragen 37
C. Gang der Untersuchung 38
1. Teil: Die planerische Abwägung 41
2. Kapitel: Berechtigung und Reichweite der planerischen Abwägungsdogmatik 41
A. Einführung 41
B. Die unterschiedliche Determinierung der Abwägungskategorien 43
1. Unbestimmte Rechtsbegriffe, Verwaltungsermessen und planerische Abwägung 43
2. Nachvollziehende und planerische Abwägung 44
C. Die Abwägungsdogmatik als Reaktion auf die planerische Gestaltungsfreiheit 45
1. Die planerische Gestaltungsfreiheit 45
a) Die komplexe Sachstruktur 46
b) Die finale Normstruktur 47
c) Die Pluralität der Ziele 49
d) Fazit 49
2. Die notwendige Reaktion des Rechts 50
D. Die Abwägungsdogmatik als Muster zur rechtlichen Bewältigung komplexer Entscheidungen 51
3. Kapitel: Struktur der planerischen Abwägung 55
A. Einführung 55
B. Abwägungsphasen 56
1. Das Drei-Phasen-Modell 56
2. Das Bundesverwaltungsgericht 57
3. Das Zwei-Phasen-Modell 59
4. Diskussion 59
5. Fazit 64
C. Abwägungsvorgang und Abwägungsergebnis 64
4. Kapitel: Die Zusammenstellung des Abwägungsmaterials 66
A. Einführung 66
B. Das Abwägungsmaterial 66
1. Die Belange 66
2. Die Belangkategorien 67
3. Der Abwägungsraum 68
C. Die Zusammenstellung 69
D. Der Umfang des Abwägungsmaterials 72
1. Betroffenheit 73
2. Erkennbarkeit 73
3. Schutzwürdigkeit 74
E. Ergebnis 75
5. Kapitel: Die Gewichtung der Belange 76
A. Einführung 76
B. Analyse der Gewichtung 76
1. Die inhaltlichen Teilaspekte der Gewichtung 77
2. Die Phasen des Gewichtungsprozesses 78
C. Die Determinanten für die Gewichtung 79
1. Die konkrete Situation 79
a) Bedeutung 80
b) Betroffenheit 83
c) Zwischenergebnis 84
2. Die Abwägungsgrundsätze 85
3. Die normativen Gewichtungsvorgaben 88
a) Grundsätzliche Möglichkeit der gesetzlichen Steuerung 90
b) Abgrenzung der normativen Gewichtungsvorgaben 91
c) Zwischenergebnis 93
D. Ergebnis. 93
2. Teil: Die normative Steuerung 95
6. Kapitel: Das System der normativen Steuerung im Planungsrecht 95
A. Einführung 95
B. Strikte Normen und Abwägungsdirektiven 96
1. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung 96
2. Normtheoretische Fundierung 97
3. Strikte Normen als äußere Grenze der Abwägung 98
4. Abwägungsdirektiven als Vorschriften zur inneren Steuerung der Abwägung 99
a) Konkrete Planungsleitlinien und generelle Planungsleitbegriffe 102
b) Planungsleitlinien und Optimierungsgebote 103
5. Verfassungsrechtlicher Hintergrund für das System der normativen Steuerung 104
6. Fazit 108
C. Planungsleitsätze 109
1. Bauleitplanung 109
2. Fachplanung 110
a) Darstellung der Entwicklung 110
b) Stellungnahme 113
aa) Inhaltliche Bewertung 113
bb) Terminologische Bewertung 113
cc) Fazit 115
D. Vonang 116
1. Denkmodelle 116
2. Vorrangmodelle und das bestehende System der normativen Steuerung 119
a) Absoluter Vorrang und strikte Norm 120
b) Relativer Vorrang und Optimierungsgebot 121
c) Relativ-absoluter Vorrang 123
d) Fazit 124
7. Kapitel: Die strikten Normen 125
A. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung 125
B. Geltungsbereich 126
1. Planfeststellungen 126
2. Bauleitplanung 127
C. Einschlägige Vorschriften 130
1. Verfassungsrechtliche Vorgaben 130
a) Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG 130
b) Art. 14 Abs. 3 GG 131
c) Aufopferungsschwelle des Art. 14 Abs. 1 GG 132
2. Ordnungsrechtliche Mindestgrenze 134
a) § 74 Abs. 2 Satz 2 VwVfG und sonstige Schutzauflagenvorschriften 136
b) §§ 5, 22 und 41 BImSchG für Planfeststellungen 141
c) §§ 5, 22 und 41 BImSchG für Bauleitpläne 144
d) § 26 Abs. 2 Satz 1, § 32 b und § 34 Abs. 2 Satz 1 WHG 147
e) § 6 WHG 149
f) Vorschriften zur Bau-und Anlagensicherheit im Fachplanungsrecht 153
g) Schutzgebiete 156
h) Zwischenergebnis 157
3. Rahmenplanungsklauseln 157
a) § 1 Abs. 4 BauGB, § 5 Abs. 4 ROG und sonstige Raumordnungsklauseln 158
b) § 8 Abs. 2 Satz 1 BauGB 162
c) § 8 Abs. 3 Satz 1 AbfG 162
d) Sonstige verbindliche Umweltfachpläne 163
e) Zwischenergebnis 164
4. Legaldefinitionen? 165
5. Ergebnis 166
8. Kapitel: Die generellen Planungsleitbegriffe 167
A. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung 167
B. Einschlägige Vorschriften 168
C. Bedeutung 170
1. Integrationsfunktion 171
2. Abgrenzungsfunktion 171
3. Gewichtungsfunktion? 175
a) Interne Gewichtungsvorgaben? 176
aa) § 1 Abs. 5 Satz 1 BauGB 176
bb) § 37 Abs. 1 Satz 1 FlurbG 177
b) Externe Gewichtungsvorgaben? 179
aa) § 1 Abs. 1 BNatSchG 179
bb) § 1 a Abs. 1 WHG 181
c) Zwischenergebnis 183
4. Ergebnis 184
9. Kapitel: Die Planungsleitlinien 185
A. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung 185
B. Einschlägige Vorschriften 185
1. Leitlinienkataloge 186
2. Einzelne Leitlinien 189
C. Bedeutung 194
1. Hinweisfunktion 196
2. Gewichtungsfunktion? 199
a) Interne Gewichtungsvorgaben innerhalb von Leitlinienkatalogen? 200
aa) § 1 Abs. 5 Satz 2 BauGB 200
bb) § 2 Abs. 1 ROG 202
(1) Umweltschutz 204
(2) Wohnungsbau 206
(3) Rohstoffsicherung 206
(4) Fazit 207
b) Interne Gewichtungsvorgaben durch einzelne Planungsleitlinien? 207
aa) §31 Abs. la WHG 208
bb) § 6 Abs. 2 Satz 1 LuftVG 209
c) Externe Gewichtungsvorgaben durch fachspezifische Planungsleitlinien? 211
aa) § 2 Abs. 1 BNatSchG 211
bb) § 7 BHO 212
d) Zwischenergebnis 213
3. Ergebnis 214
10. Kapitel: Die Optimierungsgebote 215
Erster Abschnitt: Abstrahierende Betrachtung 215
A. Vorläufige inhaltliche und terminologische Abgrenzung 215
1. Vorläufige inhaltliche Abgrenzung 216
2. Terminologische Abgrenzung 216
B. Rechtsprechung und Literatur 221
1. Die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts 221
a) Urteil vom 22. März 1985 – Β 16 221
b) Urteil vom 5. Dezember 1986 – Flughafen Erdinger Moos 223
c) Beschluß vom 24. August 1987 – Rangierbahnhof München 224
d) Urteil vom 4. Mai 1988 – L 260 n 224
e) Beschluß vom 20. Dezember 1988 224
f) Beschluß vom 27. Januar 1989 – A 98 225
g) Beschluß vom 21. August 1990 – A 7 225
h) Beschluß vom 5. Oktober 1990 – Flughafen Stuttgart 226
i) Weitere Entscheidungen 226
j) Fazit 227
2. Literatur und Instanzgerichte 228
C. Bedeutung 228
1. Gewichtserhöhung 229
a) Probleme 231
aa) Bewertungsprobleme innerhalb einer Kategorie 231
bb) Bewertungsprobleme zwischen verschiedenen Kategorien 232
cc) Konsequenz 233
b) Positive Aspekte 234
c) Fazit 236
2. Möglichst weitgehende Beachtung 236
3. Bedeutung bei der Zusammenstellung des Abwägungsmaterials 241
a) Intensivierung der Ermittlungspflicht 241
aa) Ermittlung der Betroffenheit geschützter Belange? 242
(1) Ausgangspunkt 243
(2) Wirkung des Optimierungsgebots 243
bb) Intensivierte Untersuchung des Betroffenheitsgrades der geschützten Belange 244
(1) Ausgangspunkt 244
(2) Wirkung des Optimierungsgebots 247
cc) Intensivierte Ermittlung des Gewichts der planstützenden Belange und verstärkte Suche nach schonenderen Alternativen 250
b) Einstellungspflicht? 251
4. Ausschlag bei gleichwertigen Alternativen 251
a) Ausgangspunkt 252
aa) Zusammenstellung der Alternativen 253
bb) Auswahl zwischen den Alternativen 254
b) Wirkung des Optimierungsgebots 256
5. Besondere Begründungspflicht 259
a) Ausgangspunkt 259
b) Wirkung des Optimierungsgebots 260
6. Intensivierung und Erleichterung der Kontrolle 263
a) Ausgangspunkt 264
aa) Kontrolldichte 264
bb) Begründung der Regelungs- und Kontrollfreiheit 267
cc) Die Planung 268
b) Wirkung des Optimierungsgebots 270
7. Ergebnis 273
Zweiter Abschnitt: Einschlägige Vorschriften 274
A. § 50 BImSchG 274
1. Einführung 274
2. Rechtsprechung und Literatur 275
3. Stellungnahme 278
a) Wortlaut 278
b) Entstehungsgeschichte 281
c) Gesetzgebungsgeschichte 286
d) Systematik 287
e) Telos 288
f) Fazit 288
4. Die Zuordnung der Gebiete 290
B. Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung 292
1. Einführung 292
2. Geltungsbereich 294
3. Rechtsprechung und Literatur 296
4. Stellungnahme 300
a) 1. Stufe: Pflicht zur Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen 301
aa) Generelle Steuerungswirkung 301
bb) Konkrete Reichweite 305
(1) Technische Ausführung des Eingriffs 305
(2) Ort des Eingriffs 306
(3) Eingriff insgesamt? 308
b) 2. Stufe: Ausgleichspflicht 309
c) 3. Stufe: Pflicht zur Unterlassung nachrangiger Eingriffe 311
aa) Verhältnis zur planerischen Abwägung 311
bb) Steuerungswirkung 314
(1) Wortlaut 315
(2) Gesetzgebungsgeschichte 316
(3) Systematik 316
(4) Telos 317
(5) Fazit 317
d) 4. Stufe: Ersatzpflicht 318
e) Ergebnis 318
C § 1 Abs. 5 Satz 3 BauGB 318
1. Einführung 318
2. Rechtsprechung und Literatur 321
3. Stellungnahme 323
a) Wortlaut 323
aa) Abwägungsdirektive 323
bb) Optimierungsgebot 325
b) Gesetzgebungsgeschichte 326
c) Entstehungsgeschichte 329
d) Systematik 330
e) Telos 330
f) Fazit 330
4. Innenentwicklung 331
5. Verdichtung und flächensparende Bauweise 333
6. Abschließende Bewertung 335
D. § 1 Abs. 5 Satz 4 BauGB 336
1. Einführung 336
2. Rechtsprechung und Literatur 336
3. Stellungnahme 338
a) Wortlaut 338
b) Entstehungs-und Gesetzgebungsgeschichte 340
c) Systematik 342
d) Telos 342
e) Fazit 343
Ε. § 1 Abs. 1 Satz 1 BauGB-MaßnahmenG 344
1. Einführung 344
2. Rechtsprechung und Literatur 345
3. Stellungnahme 348
a) Wortlaut 348
b) Entstehungsgeschichte 349
c) Gesetzgebungsgeschichte 349
d) Telos 350
e) Fazit 351
F. § 48 Abs. 1 Satz 2 BBergG 352
1. Einführung 352
2. Rechtsprechung und Literatur 352
3. Stellungnahme 354
4. Geltung im Planungsstadium 354
a) Literatur 355
b) Stellungnahme 356
aa) Wortlaut 356
bb) Gesetzgebungsgeschichte 357
cc) Systematik 358
dd) Telos 359
ee) Fazit 359
G. § 12 UVPG 360
1. Einführung 360
2. Literatur und Rechtsprechung 360
3. Stellungnahme 361
a) Art. 8 UVP-RL 362
b) Wortlaut 363
c) Gesetzgebungsgeschichte 364
d) Telos 365
e) Fazit 366
H. §7 Satz 4 BauGB 368
1. Einführung 368
a) Der verfassungsrechtliche Hintergrund 368
b) Die grundsätzliche Bindung der überörtlichen Planung an die kommunalen Bebauungspläne 369
c) Geltungsbereich von § 7 Satz 4 BauGB 370
2. Literatur 370
3. Stellungnahme 371
a) Wortlaut 372
b) Gesetzgebungsgeschichte 372
c) Telos 373
d) Fazit 373
I. Ergebnis 373
11. Kapitel: Die Verbote mit Befreiungsvorbehalt 375
A. Inhaltliche Abgrenzung 375
B. Einschlägige Vorschriften 376
1. § 31 BNatSchG und entsprechende Landesregelungen 376
2. § 31 BauGB 377
3. Qualifizierte Genehmigungserfordernisse im Denkmalschutzrecht 378
4. § 9 BWaldG und entsprechende Landesregelungen 379
5. Sonstige Dispensklauseln und Soll-Vorschriften 380
C. Bedeutung 381
1. Auseinanderfallen der Entscheidungssubjekte 382
2. Identität der Entscheidungssubjekte 383
a) Abwägungsdirektive 384
b) Optimierungsgebot 384
12. Kapitel: Zusammenfassung und abschließende Bewertung 390
Literaturverzeichnis 399