Unternehmensbewertung im Zugewinnausgleich bei freiberuflicher Praxis
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Unternehmensbewertung im Zugewinnausgleich bei freiberuflicher Praxis
Schriften zur wirtschaftswissenschaftlichen Analyse des Rechts, Vol. 26
(1996)
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Abstract
Die Arbeit " Unternehmensbewertung im Zugewinnausgleich bei freiberuflicher Praxis" behandelt ein Problem, das nicht nur für Gerichte und Rechtsanwälte auf dem Gebiet des Familienrechts von Interesse ist. Die Frage "Was ist meine Praxis wert?" hat sich vermutlich jeder Arzt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwalt mindestens einmal gestellt.Der Verfasser behandelt diese Fragestellung zugeschnitten auf die Bewertung im Zugewinnausgleich und hier insbesondere für den Fall der Scheidung. Die Darstellung zeigt jedoch, daß die Bewertung zu diesem Anlaß sich nur in wenigen - eher unwesentlichen - Punkten von der Bewertung bei anderen Anlässen unterscheidet. Daher lassen sich der Abhandlung ebenso Vorgaben und Bewertungsschemata entnehmen, die für den Fall des Verkaufs, des Ausscheidens von Gesellschaftern, des Pflichtteilsanspruchs usw. von Bedeutung sind.Entsprechend dem interdisziplinären Charakter der Thematik stellt der Verfasser sowohl die betriebswirtschaftlichen Grundlagen der Unternehmensbewertung dar als auch die rechtlichen Vorgaben, die bei einer Unternehmensbewertung im Rahmen juristischer Fragestellungen zu beachten sind. Die bislang in der Praxis verwendeten Verfahren zur Bewertung von freiberuflichen Praxen werden anhand der Beispiele Arzt, Steuerberater und Rechtsanwalt wiedergegeben und kritisch untersucht. Hierbei wird deutlich, daß die bisherigen Ansätze zur Bewertung von freiberuflichen Praxen zwar recht einfach sind, jedoch zu der Bewertung anderer Unternehmen in krassem Widerspruch stehen. Beträchtliche Unsicherheiten entstehen regelmäßig bei der Erfassung des Goodwill, hier liegt auch der Schwerpunkt der Darstellung. Der Verfasser entwickelt ein eigenes Bewertungsmodell, das sich an die bei der Bewertung von gewerblichen Unternehmen herrschende Ertragswertmethode anlehnt und den Besonderheiten der freiberuflichen Praxis Rechnung trägt. Schließlich werden einige vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt, um Streitigkeiten über die Bewertung von vornherein zu vermeiden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einleitung und Gang der Untersuchung | 19 | ||
1. Kapitel: Grundlagen der Bewertung von Unternehmen und Unternehmensanteilen | 22 | ||
A. Die verschiedenen Methoden der Unternehmensbewertung | 22 | ||
I. Grundbegriffe der Bewertungsmethoden | 22 | ||
1. Ertragswert | 22 | ||
a) Ertragswertverfahren bei unendlicher Lebensdauer | 24 | ||
b) Ertragswertberechnung bei endlicher Lebensdauer | 24 | ||
c) Ertragswertberechnung nach der Phasenmethode | 26 | ||
2. Umsatzwert | 28 | ||
3. Substanzwert | 29 | ||
4. Liquidationswert | 30 | ||
5. Mittelwertverfahren | 30 | ||
6. Methode der Übergewinnkapitalisierung | 31 | ||
7. Stuttgarter Verfahren | 33 | ||
8. Verfahren der Geschäftswertabschreibung | 33 | ||
a) Laufende Geschäftswertabschreibung | 34 | ||
b) Befristete Geschäftswertabschreibung | 35 | ||
9. Discounted-Cash-Flow-Methode | 36 | ||
II. Grundzüge der Auffassungen in Literatur und Rechtsprechung | 37 | ||
1. Literatur | 37 | ||
a) Betriebswirtschaft | 37 | ||
aa) Die Bedeutung des Ertragswerts | 37 | ||
bb) Problem der Bewertung von Unternehmen in den neuen Bundesländern | 39 | ||
b) Rechtswissenschaft | 40 | ||
c) Abweichende Ansätze im Schrifttum zur Unternehmensbewertung | 40 | ||
2. Rechtsprechung | 42 | ||
a) Unternehmensbewertung als Rechts- oder Tatsachenfrage | 43 | ||
aa) Stand der Auffassungen in Rechtsprechung und Literatur | 43 | ||
bb) Stellungnahme | 44 | ||
b) Entwicklung der Rechtsprechung zur Unternehmensbewertung | 48 | ||
B. Berechnung des Unternehmenswerts nach der Ertragswertmethode | 50 | ||
I. Allgemeine Grundsätze zur Durchführung der Unternehmensbewertung | 50 | ||
1. Grundsatz der Bewertung der wirtschaftlichen Unternehmenseinheit | 50 | ||
2. Grundsatz der Bewertung nachhaltig entziehbarer, verfügbarer Einnahmenüberschüsse | 50 | ||
3. Grundsatz der Bewertung der vorhandenen Ertragskraft | 51 | ||
4. Grundsatz der Bewertung des Eigenkapitals | 51 | ||
5. Grundsatz der gesonderten Bewertung des nicht betriebsnotwendigen Vermögens | 52 | ||
6. Grundsatz des Stichtagsprinzips | 52 | ||
7. Grundsätze der Vergangenheitsanalyse und Zukunftsbezogenheit der Bewertung | 53 | ||
8. Grundsätze der erfolgsorientierten Substanzerhaltung und der Substanzbezogenheit des Erfolgs | 53 | ||
9. Grundsatz eindeutiger Bewertungsansätze | 53 | ||
10. Grundsatz der Berücksichtigung von Synergieeffekten | 53 | ||
11. Grundsatz der Bewertung des Management-Faktors | 54 | ||
12. Grundsatz der Unbeachtlichkeit des Vorsichtsprinzips | 54 | ||
13. Grundsatz der Verwendung abgesicherter Bewertungsunterlagen | 54 | ||
II. Ermittlung des Zukunftserfolgs | 54 | ||
1. Begriff des Zukunftserfolgs | 55 | ||
2. Bereinigung der Vergangenheits- und Gegenwartsergebnisse | 55 | ||
3. Das Problem der Prognose | 56 | ||
III. Auswahl des Kapitalisierungszinsfußes | 59 | ||
1. Bedeutung und grundsätzliche Bestimmung des Zinsfußes | 59 | ||
2. Berücksichtigung der Geldentwertungsrate | 60 | ||
3. Berücksichtigung eines Risikozuschlags | 61 | ||
2. Kapitel: Die Unternehmensbewertung im Rahmen des Zugewinnausgleichs | 63 | ||
A. Funktionenlehre der Bewertung und Auswirkungen verschiedener Bewertungsanlässe auf die Bestimmung des Unternehmenswerts | 63 | ||
I. Lehre von den Funktionen der Bewertung | 63 | ||
1. Beratungsfunktion | 63 | ||
2. Vermittlungsfunktion | 65 | ||
3. Argumentationsfunktion | 66 | ||
4. Nebenfunktionen der Bewertung | 67 | ||
II. Die Berücksichtigung des Bewertungsanlasses | 67 | ||
B. Die systematische Einordnung des Zugewinnausgleichs | 69 | ||
I. Grundgedanke des Zugewinnausgleichs | 69 | ||
II. Einbeziehung von Unternehmen und Unternehmensanteilen in die Vermögensbewertung beim Zugewinnausgleich | 72 | ||
III. Berechnung des Zugewinns nach objektiven oder subjektiven Grundsätzen | 76 | ||
1. Bestimmung eines Einigungswerts | 76 | ||
2. Vermittlungsfunktion bei der Bestimmung des Unternehmenswerts | 77 | ||
a) Anwendbarkeit der Unterscheidung zwischen beherrschten und nicht beherrschten Konfliktsituationen | 77 | ||
b) Das Zerrüttungsprinzip als prägender Rechtsgrundsatz des Ehescheidungsrechts | 78 | ||
3. Die Unterscheidung zwischen internem und externem Wert | 78 | ||
a) Ausgangslage | 78 | ||
b) Interner Wert | 79 | ||
c) Die Maßgeblichkeit des Verkehrswerts | 81 | ||
d) Stellungnahme | 81 | ||
C. Auswahl der richtigen Bewertungsmethode für die Bestimmung des Unternehmenswerts im Zugewinnausgleich | 83 | ||
I. Ertragswertmethode | 83 | ||
1. Grundsätzliche Bedenken gegen die Anwendung der Ertragswertmethode im Zugewinnausgleich | 83 | ||
2. Analogie zu § 1376 Abs. 4 BGB | 84 | ||
3. Ermittlung des Verkehrswerts | 85 | ||
II. Kaufpreisvergleich | 86 | ||
D. Einzelprobleme der Wertermittlung im Rahmen des Zugewinnausgleichs | 87 | ||
I. Berücksichtigung latenter Ertragssteuern auf den Veräußerungsfall | 87 | ||
II. Anwendung des Stichtagsgrundsatzes | 88 | ||
1. Bisherige Ansichten in Rechtsprechung und Literatur | 89 | ||
2. Richtungszuweisung fur die Anwendung des Stichtagsprinzips im Zugewinnausgleich | 90 | ||
a) Gleiche Bewertungsmethode für Anfangs- und Endvermögen | 90 | ||
b) Sinn und Zweck des Stichtags für das Endvermögen | 91 | ||
c) Anfangsvermögen | 92 | ||
III. Liquidationswert als Untergrenze des Unternehmenswerts? | 93 | ||
1. Allgemeine Bedeutung des Liquidationswerts | 93 | ||
2. Wertuntergrenze im Zugewinnausgleich | 93 | ||
3. Kapitel: Besonderheiten bei der Bewertung einer freiberuflichen Praxis | 97 | ||
A. Gemeinsame Besonderheiten der freien Berufe im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen | 97 | ||
I. Verhältnis zwischen Sachmitteln und "Humankapital" | 97 | ||
II. Einfluß von nichtfinanziellen Zielvorstellungen auf die Bewertung | 98 | ||
III. Einbeziehung eines Goodwill | 99 | ||
1. Voraussetzung fur die Feststellung eines Goodwill | 100 | ||
2. Subjektbezogenheit beim Goodwill einer freiberuflichen Praxis | 101 | ||
B. Einzelne freie Berufe | 101 | ||
I. Beschränkung des Zugewinnausgleichs wegen fehlender Übertragbarkeit einzelner freiberuflicher Praxen? | 101 | ||
1. Historische Entwicklung einiger Praxistypen | 102 | ||
2. Rechtslage fur Arztpraxen nach Inkrafttreten des Gesundheitsstrukturgesetzes zum 1.1.1993 | 104 | ||
II. Bisherige Ansätze zur Bestimmung der Höhe des Unternehmenswerts, insbesondere des Goodwill, in Theorie und Praxis | 105 | ||
1. Rechtsanwalt | 105 | ||
a) Ansätze im früheren Schrifttum | 105 | ||
b) Rechtsprechung | 107 | ||
c) Vorschlag der Bundesrechtsanwaltskammer | 109 | ||
aa) Substanz | 110 | ||
bb) Goodwill | 110 | ||
(1) Bemessungsgrundlage | 110 | ||
(2) Berechnungsfaktor | 111 | ||
(a) Fortführungswert | 111 | ||
(b) Übergabewert | 112 | ||
(3) Kalkulatorischer Anwaltslohn | 112 | ||
d) Heutiger Stand der Literatur | 113 | ||
2. Steuerberater/Wirtschaftsprüfer | 114 | ||
a) Addition von Substanzwert und Goodwill | 114 | ||
aa) Umsatzmethode | 114 | ||
(1) Umsatzermittlung | 115 | ||
(2) Multiplikator | 115 | ||
bb) Modifiziertes Ertragswertverfahren | 116 | ||
cc) Verhältnis zwischen Umsatzweit und modifiziertem Ertragswert | 117 | ||
b) Reines Ertragswertverfahren | 118 | ||
aa) Analyse des Mandantenverlustrisikos | 119 | ||
bb) Weitere Schritte der Ertragswertbestimmung | 120 | ||
3. Arzt/Zahnarzt | 120 | ||
a) Ärztekammermethode | 120 | ||
b) Rechtsprechung | 122 | ||
c) IBT-Methode | 123 | ||
d) Weitere Ansätze zur Wertermittlung im Schrifttum | 124 | ||
4. Berufsübergreifende Ansätze zur Ermittlung des Werts einer freiberuflichen Praxis | 125 | ||
III. Eigene Konzeption zur Bestimmung einheitlicher Bewertungsgrundsätze bei freiberuflicher Praxis | 127 | ||
1. Kritik an den bisherigen Ansätzen | 127 | ||
2. Auswahl einer sachgerechten Bewertungsmethode | 130 | ||
a) Berufsübergreifende Gültigkeit eines Bewertungsverfahrens | 130 | ||
b) Ermittlung des Ertragswerts im Rahmen der Alternativenrechnung | 132 | ||
c) Einzelheiten der Alternativenrechnung | 133 | ||
aa) Ermittlung der Erfolgsdifferenz | 133 | ||
(1) Zukunftserfolg der zu bewertenden Praxis | 133 | ||
(a) Prognose der zukünftigen Einnahmen | 133 | ||
(b) Kosten | 135 | ||
(2) Zukunftserfolg der Alternativen | 136 | ||
(a) Alternativenrechnung bei abhängiger Beschäftigung | 136 | ||
(b) Alternativenrechnung bei Neugründung einer Praxis | 138 | ||
bb) Kapitalisierung | 139 | ||
cc) Auswahl im Rahmen des Zugewinnausgleichs bei unterschiedlichen Werten | 139 | ||
C. Die Bewertung von Anteilen an einer freiberuflichen Praxis | 141 | ||
I. Übertragbarkeit der Bewertungskonzeption einer Einzelpraxis auf die Anteilsbewertung bei einer Gemeinschaftspraxis | 142 | ||
1. Alternativenrechnung bei der Bewertung des Praxisanteils im Rahmen des Zugewinnausgleichs | 143 | ||
2. Unterschiedliche Herrschaftsrechte | 144 | ||
II. Auswirkung vertraglicher Abfindungsregelungen zwischen den Gesellschaftern auf die Berechnung des Zugewinnausgleichs | 144 | ||
1. Vorläufige Lösungen | 145 | ||
2. Endgültige Lösungen | 146 | ||
a) Klauselwert | 146 | ||
b) Vollwert | 146 | ||
c) Zwischenwert | 147 | ||
3. Stellungnahme | 148 | ||
a) Ablehnung der vorläufigen Lösungen | 148 | ||
b) Auswahl unter den endgültigen Lösungen | 149 | ||
D. Ehevertragliche Gestaltungsmöglichkeiten zwischen den Eheleuten bei freiberuflicher Praxis | 155 | ||
Zusammenfassung und Schlußbetrachtung | 158 | ||
Literaturverzeichnis | 163 |