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Kaiser, H. (1999). Widerspruch und harte Behandlung. Zur Rechtfertigung von Strafe. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49854-3
Kaiser, Hanno. Widerspruch und harte Behandlung: Zur Rechtfertigung von Strafe. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49854-3
Kaiser, H (1999): Widerspruch und harte Behandlung: Zur Rechtfertigung von Strafe, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49854-3

Format

Widerspruch und harte Behandlung

Zur Rechtfertigung von Strafe

Kaiser, Hanno

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 124

(1999)

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Abstract

Der Autor analysiert die subjekts- und gesellschaftstheoretischen Voraussetzungen, die sich hinter den klassischen und den modernen Konzepten zur Legitimation von Strafe verbergen, zeigt ihre Widersprüche auf und regt eine Neubegründung der Straftheorie auf Grundlage der Rechtsphilosophie Hegels und des (anglo-amerikanischen) Expressivismus an.

In einem ersten Teil werden die klassischen Entwürfe von Hobbes, Kant und Hegel untersucht. Das Leitmotiv ist dabei die Geburt und die Entwicklung des modernen Subjekts, das gespalten ist in ein natürliches, nach Lust und Unlust differenzierendes Individuum und in eine normativ geschaffene Person.

In einem zweiten Teil wird die Straftheorie der Gegenwart vor dem Hintergrund der klassischen Entwürfe kritisch untersucht. Dabei steht die anglo-amerikanische Diskussion im Mittelpunkt, die so zugleich für den deutschen Leser erschlossen wird. In dieser Diskussion hat sich im Gefolge der sprachanalytischen Philosophie ein richtungsweisender Gedanke herausgebildet, der neben die naturalistisch harte Behandlung des Täters (als Individuum) im Gefängnis oder auf dem Schafott den kommunikativ und normativ bedeutsamen Widerspruch gegen den verbrecherischen Weltentwurf (der Person) stellt. Es geht um die kontrafaktische Affirmation der desavouierten Norm.

Dieser expressivistische Gedanke läßt sich aufs Fruchtbarste verbinden mit einer Rechtstheorie, in deren Zentrum die (Hegelsche) Lehre von der Anerkennung steht, und zwar auf individueller wie auch auf institutioneller Ebene. Von dieser Grundlegung aus erforscht Kaiser neue Wege für die Legitimation von Staat und staatlicher Strafe.

Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Preis des Präsidenten der Italienischen Republik 1999.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Die Rechtfertigung von Strafe 11
I. Einleitung 11
II. Hobbes 21
1. Natur 21
2. Gesellschaft 27
3. Vertrag 30
4. De Cive 31
5. Vikarische Legitimation 37
6. Leviathan 39
7. Inkonsistenzen 44
8. Wirkung 48
III. Kant 52
1. Ontologie 53
2. Freiheit 58
a) Komparative Freiheit 60
b) Transzendentale Freiheit 62
3. Zwang 67
4. Strafe 69
a) Das moralphilosophische Argument 69
b) Das staatsphilosophische Argument 71
5. Zurechnung 78
6. Gründe als Ursachen 83
IV. Hegel 86
1. Die Philosophische Rechtswissenschaft 89
2. Recht 95
a) Handlungslehre 96
b) Anerkennung 98
aa) Intersubjektive Anerkennung (SB1–SB2) 100
bb) Institutionalisierte Anerkennung (Person-Staat) 107
cc) Wechselwirkungen 109
Exkurs: Zwei Schiffe, aneinander ankernd 112
3. Unrecht 114
a) Verletzung des Rechts 115
b) Äußerliche Existenz der Verletzung 119
c) Innere Nichtigkeit der Verletzung 120
4. Strafe 122
a) Die Notwendigkeit von Strafe 122
b) Strafe als individueller Zwang 124
c) Strafe als institutioneller Zwang 125
d) Art und Maß der Strafe 127
e) Die Todesstrafe 131
B. Anglo-Amerikanische Straftheorie 134
I. Einleitung 134
II. Retributivismus 140
1. Das Konzept verdienter Strafe 140
2. Logischer Retributivismus 144
3. Kosten, Nutzen, Fairneß 149
4. Moralische Verantwortlichkeit 162
III. Expressivismus 167
1. Nominalistisch akzessorischer Expressivismus 169
2. Realistisch akzessorischer Expressivismus 177
3. Nicht-akzessorischer Expressivismus 179
IV. Anmerkung 187
C. Nachbemerkung 189
Literaturverzeichnis 191
Register 204