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Homogenität in der Europäischen Union - Ausgestaltung und Gewährleistung durch Art. 6 Abs. 1 und Art. 7 EUV

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Schorkopf, F. (2000). Homogenität in der Europäischen Union - Ausgestaltung und Gewährleistung durch Art. 6 Abs. 1 und Art. 7 EUV. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49870-3
Schorkopf, Frank. Homogenität in der Europäischen Union - Ausgestaltung und Gewährleistung durch Art. 6 Abs. 1 und Art. 7 EUV. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49870-3
Schorkopf, F (2000): Homogenität in der Europäischen Union - Ausgestaltung und Gewährleistung durch Art. 6 Abs. 1 und Art. 7 EUV, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49870-3

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Homogenität in der Europäischen Union - Ausgestaltung und Gewährleistung durch Art. 6 Abs. 1 und Art. 7 EUV

Schorkopf, Frank

Hamburger Studien zum Europäischen und Internationalen Recht, Vol. 21

(2000)

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Abstract

Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Überlegung, daß die EU als ein aus Staaten zusammengesetzter Verband dem allgemeinen Ordnungsprinzip der Homogenität unterliegt. Homogenität bedeutet in diesem Fall die Gleichartigkeit bestimmter Eigenschaften; in bezug auf die EU erfüllt das Prinzip die Aufgaben, einen grundlegenden Konsens unter den Mitgliedstaaten über die Integration herzustellen, die Legitimation und Funktionsfähigkeit der Union sicherzustellen sowie die Voraussetzungen für eine europäische Identitätsbildung zu schaffen.

Auf dieser dogmatischen Grundlage begründet der Autor - unter Einbeziehung rechtsvergleichender Gedanken - die These, daß der mit dem Vertrag von Amsterdam neugefaßte Art. 6 Abs. 1 EUV als eine Homogenitätsklausel einzuordnen ist. Ferner wird der vollständig neu in das Primärrecht eingefügte Art. 7 EUV als Gewährleistungsnorm für den Fortbestand dieser Homogenität angesehen. Ein wesentlicher Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Inhalt beider Bestimmungen, deren Zusammenspiel und den rechtlichen Schwierigkeiten bei der Durchführung des nunmehr etablierten Sanktionsverfahrens. Abschließend erörtert Schorkopf die Auswirkungen dieser Primärrechtsänderung auf die EU - vor allem deren Rechtsnatur - und das europäische Integrationssystem insgesamt. Die Arbeit enthält eine Zusammenfassung in deutscher, englischer und französischer Sprache.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
§ 1 Einleitung 19
A. Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als Leitprinzipien internationaler Rechtsentwicklung – Einordnung und Abgrenzung der Thematik 19
B. Gang der Untersuchung 27
§ 2 Homogenität als Ordnungsprinzip der Europäischen Union 28
A. Begriffliche Erläuterungen 28
B. Funktionen der Homogenität in der Europäischen Union 36
I. Konsensfunktion 36
II. Legitimationsfunktion 37
1. Juristisch-formale Legitimität 37
2. Sozial-empirische Legitimität 38
III. Integrationsfunktion 39
IV. Sicherungsfunktion 41
V. Zusammenfassung 42
C. Konzeption der Homogenität in der Europäischen Union 42
I. Horizontale Homogenität 43
II. Vertikale Homogenität 45
1. Homogenitätsgebote der Mitgliedstaaten gegenüber der Europäischen Union 46
a) Homogenitätsgebote der Mitgliedstaaten – außer Deutschland 46
aa) Belgien 46
bb) Dänemark 47
cc) Finnland 47
dd) Frankreich 48
ee) Griechenland 49
ff) Vereinigtes Königreich 50
gg) Irland 51
hh) Italien 52
ii) Luxemburg 52
jj) Niederlande 53
kk) Österreich 53
ll) Portugal 54
mm) Schweden 55
nn) Spanien 55
b) Homogenitätsgebot Deutschlands 56
aa) These von der strukturellen Kongruenz 56
bb) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 58
cc) Art. 23 Abs. 1 GG als nationale Homogenitätsklausel 61
c) Zusammenfassende Schlußfolgerungen – Aktives und passives Homogenitätsgebot mitgliedstaatlicher Verfassungen 62
2. Homogenitätsgebote der Europäischen Union gegenüber den Mitgliedstaaten 63
D. Zwischenergebnis 68
§ 3 Ausgestaltung der Homogenität durch Art. 6 Abs. 1 EUV 69
A. Überblick 69
B. Entstehungsgeschichte und systematische Stellung 70
C. Norminhalt 74
I. „Die Union beruht auf den Grundsätzen ...“ – Art. 6 Abs. 1 1. Halbsatz 74
1. Grundsätze – Prinzipien – Rechtssätze – Werte 74
2. „Beruht“ – Grundlage und Sollensgebot 76
II. „Diese Grundsätze sind allen Mitgliedstaaten gemeinsam.“ – Art. 6 Abs. 1 2. Halbsatz EUV 78
1. Gemeinsamkeiten der Mitgliedstaaten 78
2. Methode der Inhaltsbestimmung 79
a) Subtraktionsmethode 79
b) Methode der positiven Annäherung 80
aa) Induktiver Ansatz 81
bb) Deduktiver Ansatz 82
c) Zwischenergebnis 84
III. Die einzelnen Grundsätze 84
1. Freiheit 84
2. Demokratie 87
3. Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten 92
4. Rechtsstaatlichkeit 93
D. Würdigung 99
I. Art. 6 Abs. 1 EUV als Zentralnorm für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union 99
II. Art. 6 Abs. 1 EUV als Verfassungsstrukturklausel 100
III. Art. 6 Abs. 1 EUV als Homogenitätsklausel 101
§ 4 Gewährleistung der Homogenität durch Art. 7 EUV 104
A. Überblick 104
B. Die Sanktionsmöglichkeiten nach bisher geltendem Recht 106
I. Das Vertragsverletzungsverfahren nach Art. 169 EGV a. F. 106
1. Inhalt des Lösungsansatzes 106
2. Kritik 107
II. Art. 224, 225 EGV a. F. analog 109
1. Inhalt des Lösungsansatzes 109
2. Kritik 110
III. Handlungskompetenz aufgrund allgemeiner Rechtsgrundsätze 111
1. Inhalt des Lösungsansatzes 111
2. Kritik 112
IV. Völkerrechtliche Rechtsgrundlagen 113
1. Inhalt des Lösungsansatzes 113
2. Kritik 115
V. Zusammenfassende Stellungnahme 118
1. Veränderte rechtstatsächliche Voraussetzungen im europäischen Integrationsprozeß 118
2. Notwendigkeit der Beteiligung von Organen und Mitgliedstaaten 118
3. Hohes Maß an Rechtssicherheit und Bestimmtheit 119
4. Unklare Rechtsfolgen einer Sanktionierung 120
VI. Zwischenergebnis – Nulla sanctio, sine lege 123
C. Gewährleistungsmechanismen anderer Rechtsordnungen 123
I. Mechanismen auf der Ebene des Staatsrechts 124
1. Deutschland 124
2. Schweiz 125
3. Österreich 126
4. Vereinigte Staaten von Amerika 127
II. Mechanismen auf der Ebene des Völkerrechts 128
1. Europarat 128
2. Vereinte Nationen 129
3. Commonwealth 132
4. Weitere internationale Organisationen 133
III. Zwischenergebnis 134
D. Entstehungsgeschichte des Art. 7 EUV 135
I. Erste Ansätze und die Vorarbeiten des Europäischen Parlaments 135
II. Suspendierungsklauseln und Art. 366a AKP-EG-Abkommen 137
III. Von der Regierungskonferenz zum Vertrag von Amsterdam 140
E. Norminhalt 143
I. Unionsverfahren 143
1. Erster Verfahrensschritt – Feststellungsbeschluß 144
a) Rechtsgrundlage – Art. 7 EUV 144
b) Voraussetzungen 144
aa) Vorschlagsrecht – Art. 7 Abs. 1 EUV 144
bb) Tatbestandsvoraussetzungen – Art. 7 Abs. 1 i. V. m. Art. 6 Abs. 1 EUV 146
(1) Verletzung der in Art. 6 Abs. 1 EUV genannten Grundsätze 148
(2) Schwerwiegende und anhaltende Verletzung 149
cc) Beteiligung der Organe und des betroffenen Mitgliedstaates – Art. 7 Abs. 1 und 5 EUV 151
(1) Europäisches Parlament 151
(2) Europäische Kommission 154
(3) Betroffener Mitgliedstaat 155
dd) Beschluß durch den Rat der Europäischen Union – Art. 7 Abs. 1 und 4 EUV 156
(1) Beschlußorgan 156
(2) Mehrheiten 158
(3) Ermessensentscheidung 158
c) Rechtsfolgen eines Feststellungsbeschlusses 159
2. Zweiter Verfahrensschritt – Sanktionsbeschluß 161
a) Rechtsgrundlage – Art. 7 Abs. 2 Satz 1 EUV 161
b) Voraussetzungen 161
aa) Beschlußorgan 161
bb) Mehrheiten 162
(1) Notwendigkeit einer doppelt qualifizierten Mehrheit? 163
(2) Anteil der gewogenen Stimmen 164
(3) Zwischenergebnis 166
c) Rechtsfolgen eines Sanktionsbeschlusses nach Art. 7 Abs. 2 EUV 166
aa) Sanktionsfähige Rechte 166
(1) Stimmrechtsentzug 167
(2) Teilnahmerechte 168
bb) Berücksichtigungspflicht 169
cc) Fortbestehende Verpflichtung des betroffenen Mitgliedstaates 170
dd) Änderungsbefugnis 171
ee) Grenzen der Sanktionierung 172
(1) Ratifikationserfordernis 172
(2) Erstreckungswirkung von Sanktionen auf andere Organe 173
(3) Ausschluß eines Mitgliedstaates aufgrund von Art. 7 Abs. 2 EUV? 173
3. Zwischenergebnis 174
II. Gemeinschaftsverfahren 174
1. Rechtsgrundlagen – Art. 309 EGV, Art. 96 EGKSV und Art. 204 EAGV 174
2. Voraussetzungen 175
a) Tatbestandsvoraussetzungen 175
b) Verfahren 175
3. Rechtsfolgen eines Sanktionsbeschlusses 176
a) Sanktionsfähige Rechte 176
aa) Stimmrechtsentzug 176
bb) Nichtgewährung von Finanzmitteln 177
cc) Verweigerung von Teilnahmerechten 178
b) Berücksichtigungspflicht 179
c) Grenzen der Sanktionierung – Kein Ausschluß der Mitglieder des Europäischen Parlaments 180
d) Fortbestehende Verpflichtungen des betroffenen Mitgliedstaates 182
e) Änderungsbefugnis 182
4. Zwischenergebnis 182
III. Abschluß des Sanktionsverfahrens 183
F. Konkurrenzverhältnis des Art. 7 EUV zur Beendigung der Mitgliedschaft in der Europäischen Union 185
G. Würdigung 189
I. Justitiabilität der Entscheidungen des Rates 190
II. Praktikabilität des Sanktionsverfahrens – Das Einstimmigkeitserfordernis 193
III. Mitgliedstaatliches Fehlverhalten unterhalb der Aufgriffsschwelle des Art. 7 Abs. 1 EUV 196
IV. Keine Erweiterung des Anwendungsbereichs von Art. 7 EUV 197
1. Die Verletzung von Beitrittskriterien 197
2. Nicht in Art. 6 Abs. 1 EUV genannte Homogenitätselemente 199
a) Staatsform 199
b) Föderalismus 200
c) Kulturell-religiöse Traditionen 202
d) Wirtschaftsordnung 204
3. Zwischenergebnis 205
V. Notwendigkeit der Kodifikation des Sanktionsverfahrens 206
§ 5 Primärrechtsänderung durch Art. 6 Abs. 1, 7 EUV und ihre Auswirkungen auf die Europäische Union und die Mitgliedstaaten als Integrationssystem 209
A. Erweiterung der gemeinschaftsrechtlichen Aufsicht über die Mitgliedstaaten auf das Unionsrecht – Die Ergänzung des Gewährleistungsmechanismus um ein Beobachtungsstadium 209
B. Beschränkung der mitgliedstaatlichen Souveränität und des Umfanges der nationalen Identität der Mitgliedstaaten 211
C. Zusätzliche Verschränkung von Unions- und Gemeinschaftsebene – Die Europäische Union als handelnder Verband 213
D. Elemente des europäischen Konstitutionalisierungsprozesses 218
§ 6 Zusammenfassung 223
Summary 232
Résumé 241
Anhang 250
A. Vorschlag der irischen Präsidentschaft vom 26. Juli 1996 (CONF/3879/96, LIMITE) 250
B. Vorschlag der österreichischen und italienischen Delegation vom 3. Oktober 1996 (CONF/3940/96, LIMITE) 251
C. Vorschlag der irischen Präsidentschaft vom 8. Oktober 1996 (CONF/3945/96, LIMITE) 252
D. Vorschlag der irischen Präsidentschaft vom 5. Dezember 1996 im Rahmen des Vertragsentwurfs Dublin II (CONF/2500/96) 253
E. Vorschlag der niederländischen Präsidentschaft vom 26. Februar 1997 (CONF/3827/97, LIMITE, NON PAPER) 254
F. Entwurf des Vertrages von Amsterdam vom 19. Juni 1997 (CONF/4001/97, LIMITE) 255
G. Entwurf des Vertrages von Amsterdam vom 8. Juli 1997 (CONF/4002/97, LIMITE) 257
H. Konsolidierte Fassungen des EU- und EG-Vertrags mit den Änderungen aufgrund des Vertrags von Amsterdam in seiner am 2. Oktober 1997 unterzeichneten Fassung 259
Literaturverzeichnis 262
Sachregister 292