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WTO-Recht und Globalisierung

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Nettesheim, M., Sander, G. (Eds.) (2003). WTO-Recht und Globalisierung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51247-8
Nettesheim, Martin and Sander, Gerald G.. WTO-Recht und Globalisierung. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51247-8
Nettesheim, M, Sander, G (eds.) (2003): WTO-Recht und Globalisierung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51247-8

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WTO-Recht und Globalisierung

Editors: Nettesheim, Martin | Sander, Gerald G.

Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, Vol. 68

(2003)

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Abstract

Die Forschungsstelle für Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Tübingen (Tuebingen University Research Center for International Economic Law) legt in diesem Band die Ergebnisse zweier Tagungen vor, die in den Jahren 2001 und 2002 zum Thema »WTO-Recht und Globalisierung« durchgeführt worden sind. Die beiden Tagungen waren darauf angelegt, jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, ihre Forschungsergebnisse in einem kleinen Kreis von WTO-Experten zur Diskussion zu stellen.

Die vorgelegten Arbeiten lassen sich methodisch drei Fragekreisen zuordnen. Eine erste Gruppe von Arbeiten befaßt sich mit der Analyse und Bewertung des Entwicklungsstands von Teilbereichen des internationalen Wirtschaftsrechts. Eine zweite Gruppe von Arbeiten belegt deutlich, daß sich das internationale Wirtschaftsrecht - und dort vor allem das WTO-Recht - zu einem Rechtsgebiet entwickelt hat, in dem dogmatische Arbeit am Recht möglich und zweckmäßig ist. Dieses Recht hat inzwischen einen Grad an Verfestigung gewonnen, so daß Analyse und Kritik dogmatischer Figuren - wie z. B. des Verhältnismäßigkeitsprinzips - möglich sind. Grundlage und Voraussetzung dafür bietet die Judikatur der WTO-Streitbeilegungsorgane, deren Entscheidungen Anstoß, Grundlage und Gegenstand derartiger Arbeit ist. Die dritte Gruppe von Arbeiten schließlich beschäftigt sich mit rechtspolitischen Entwicklungsperspektiven: Sie machen deutlich, wie groß der Fortschreibungsbedarf des internationalen Wirtschaftsrechts in weiten Bereichen ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Jan Neumann: Die Koordination des WTO-Rechts mit anderen völkerrechtlichen Verträgen 9
I. Einleitung: WTOÜ als funktionelle Teilordnung, nicht als Verfassung des Völkerrechts 9
II. Konflikte zwischen den Normen des materiellen Rechts verschiedener Vertragsordnungen 14
1. Der Begriff der Normenkollision 15
2. Beispiele der Normenkollision zwischen WTO-Recht und Umweltschutzabkommen 15
a) Meistbegünstigung vs. Handelsbeschränkungen gegenüber Nichtparteien 15
b) Konkreter Risikonachweis vs. Vorsorgeprinzip 16
3. Mittel zur Vermeidung bzw. Beseitigung von Normenkollisionen 17
a) Vertragsänderung 17
b) Allgemeinverbindliche Auslegung durch die Parteien 19
c) Einzelfallausnahme („waiver“) 19
d) Einzelfallbezogene Auslegung durch Streitbeilegungsorgane 19
e) Zurückhaltende Prüfung der Erforderlichkeit von Handelsbeschränkungen 24
III. Beeinflussung von WTO-Recht durch Normen anderer Vertragsordnungen 26
IV. Parallelität und Koordination der völkerrechtlichen Streitbeilegung 29
1. Ausschließliche Zuständigkeit des Seegerichtshoft bzw. der WTO? 29
a) Ausschließliche Zuständigkeit der SRÜ-Gerichte? 30
b) Ausschließliche Zuständigkeit der WTO-Panel? 31
2. „Extravertragliche Zuständigkeit“ 32
a) Zuständigkeit des Internationalen Seegerichtshofs gemäß Art. 288 SRÜ 33
b) Zuständigkeit der WTO-Panel nach WTO-Recht 34
c) Beschränkung der „extravertraglichen Zuständigkeit“ durch das Störungsverbot? 34
3. Kollisionen zwischen Entscheidungen verschiedener Streitbeilegungsorgane 35
4. Kooperative Koordination der Vertragsauslegung in Streitverfahren 37
a) Gutachtenanfragen an andere Organisationen, Stellungnahmen anderer Organisationen 37
b) Rechtliche Wirkung der Gutachten und Stellungnahmen 38
V. Die Bedeutung von Vorrangregeln, insbesondere Art. 30 WVK 40
VI. Fazit 42
Matthias Oesch: Standards of Review in WTO Dispute Resolution and the Treatment of Domestic Law 43
I. Introduction 43
II. The Issue of Standard of Review 45
1. Principal Distinction between Fact and Law 46
2. Article 11 of the DSU „Bears Directly on this Matter“ 48
3. Standard of Review of Facts 50
4. Standard of Review of WTO Law 52
III. Domestic Law before WTO Panels and the Appellate Body 54
I. Domestic Law as a Question of Fact 55
2. Deferential Standard of Review 57
3. Distinction between Mandatory and Discretionary Legislation 59
IV. Case Law 61
I. India – Patent 61
2. US-Sections 301–310 64
3. Canada – Pharmaceutical Products and US – Anti-Dumping Act Of 1916 67
V. Conclusive Summary 70
Lorenz Stökl: WTO und Gentechnik: Die Anforderungen des WTO-Rechts für Beschränkungen des Handels mit gentechnisch veränderten Organismen und Lebensmitteln 73
I. Einführung 73
II. Die maßgeblichen WTO-Abkommen 74
1. Das Verhältnis zwischen GATT, SPS- und TBT-Abkommen 74
2. Die auf Zulassungs- und Kennzeichnungspflicht anwendbaren WTO-Abkommen 76
III. Die Anforderungen des SPS-Abkommens an Zulassungspflichten für gentechnisch veränderte Organismen und Lebensmittel 80
1. Internationale Standards, Richtlinien und Empfehlungen für die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen und Lebensmittel 80
2. Rechtfertigung der Zulassungspflicht nach Artt. 2 II, 5 I SPS-Abkommen 82
a) Risk Assessment 82
aa) Zeitpunkt des Risk Assessment 82
bb) Die Qualität der bei der Risikobeurteilung zu berücksichtigenden Risiken 83
cc) Die Quantität der bei der Risikobeurteilung zu berücksichtigenden Risiken 84
dd) Spezifizität der Risikobeurteilung 84
b) Stützen der Zulassungspflicht auf die Risikobeurteilung 85
3. Die Zulassungspflicht und das Diskriminierungsverbot der Artt. 2 III, 5 V SPS-Abkommen 88
4. Die Zulassungspflicht und das Dogma vom Verbot rein verfahrensbezogener Handelsbeschränkungen 91
5. Die Zulassungspflicht und die Necessity Clause des Art. 5 VI SPS-Abkommen 92
IV. Die Kennzeichnung wegen individueller gesundheitlicher Unverträglichkeiten und das SPS-Abkommen 93
V. Rechtfertigung sonstiger Kennzeichnungstatbestände nach dem TBT-Abkommen 95
1. Internationale Standards zur Kennzeichnung gentechnisch veränderter Organismen und Lebensmittel 95
2. Die Kennzeichnungsregeln und die Gebote der Meistbegünstigung und Inländergleichbehandlung nach Art. 2 I TBT-bkommen 95
3. Die Kennzeichnungsregeln und die Necessity Claus des Art. 2 II TBT-Abkommen 99
VI. Resümee 100
Jan Neumann and Elisabeth Türk: Necessity Revisited – Proportionality in WTO Law after EC – Asbestos 103
I. Introduction 103
II. The Concept of Proportionality in EC Law 105
1. The Three Elements 01 EC Proportionality: Suitability, Necessity, Proportionality Strictu Senso 106
2. Article 30 Second Sentence of the EC Treaty 111
III. The Necessity Test in Article XX lit. b), d) GATT 113
1. The Classical Necessity Test 113
2. The New Test: The Reasonableness of Introducing Less Trade Restrictive Alternative 117
3. Critique of the New Necessity Test 122
IV. Necessity Tests in the TBT, in the SPS and in the GATS 126
1. The Necessity Test in the TBT 127
2. The Necessity Test in the SPS 130
3. Article VI:4 GATS 131
4. Comparison and Critique of GATT, TBT, SPS and GATS Approaches to Necessity 135
V. Does the Chapeau of Article XX GATT Require Proportionality Strictu Senso? 137
VI. Balancing of Constitutional Values by International Courts? 142
Christoph Herrmann: Paralleleinfuhren und Erschöpfungsregeln im Recht der WTO 145
I. Einführung 145
II. Erschöpfungsregime weltweit 146
III. Erschöpfungsregeln und WTO-Recht 147
1 .Erschöpfungsregeln und TRIPS 148
2. Erschöpfungsregeln und GATT 149
a) Anwendbarkeit des GATT neben dem TRIPS? 149
b) Art. III, XI und XX lit. b) GATT als Verbot einer generellen nationalen Erschöpfung 153
3. Sonderproblem: Regionale Erschöpfung 154
IV. Zusammenfassung 155
Flemming Moos: GATS-Rahmenvorschriften für die Regulierung im Telekommunikationsrecht 157
I. Die Umwälzung des internationalen Telekommunikationsrechts 157
II. Die Aufgabe des Welthandels rechts im Bereich der Telekommunikation 158
III. Die Regulierung im Bereich der Telekommunikation 161
1. Charakteristika der Regulierung 162
2. Welthandelsrechtliches Konfliktpotential ausgewählter Regulierungsmaßnahmen 163
a) Die US-Marktzugangsregulierung im Rahmen von Sec. 214 und 310 USCA 164
b) Die Netzzusammenschaltungsregulierung Mexikos, Japans und der RegTP 167
aa) Zusammenschaltungsregulierung der RegTP 168
bb) Die mexikanische und japanische Zusammenschaltungsregulierung 169
IV. Zwischenergebnis 170
V. Der GATS-Regulierungsrahmen 171
1. Aufbau des GATS 171
2. Bindung durch Diskriminierungsverbote 171
3. Innerstaatliche Regelung gemäß Art. VI GATS 172
a) Der Inhalt von Art. VI GATS 174
aa) Die „Due Process Clause“ des Art. VI Abs. 1–3 GATS 175
bb) Die materiellen Verpflichtungen des Art. VI Abs. 4–5 GATS 175
b) Umfang der Rückbindung „innerstaatlicher Regelungen“ gemäß Art. VI GATS 176
aa) Art. VI GATS als Ausprägung des Verhältnismäßigkeitsprinzips 176
bb) Zwischenergebnis 180
4. Das Vierte Protokoll zum GATS 181
a) Die Verpflichtungen auf „regulatorische Prinzipien“ nach dem Referenzpapier 182
aa) Verpflichtungen bezüglich der Lizenzierung 183
bb) Verpflichtungen bezüglich Universaldienstleistungen 183
cc) Verpflichtungen bezüglich der Zusammenschaltungsregulierung 184
b) Ergebnis 185
Johan Leon Steenkamp: The Impact of E-Commerce on the Balance of Commitments in the GATS Financial Services Agreement 189
I. Introduction 189
II. The GATS as Legal Basis of the FSA 189
1. Market Access in the GATS (Article XVI) 190
2. National Treatment in the GATS (Article XVII) 192
3. Summary 194
III. E-commerce in Financial Services: A General Overview 194
1. Definition of Electronic Commerce 195
2. Growth and Reach of Electronic Commerce via the Internet 196
3. Development of Online Financial Service Delivery 198
4. Digital Financial Services 199
5. Conclusion 202
IV. Electronic Commerce in the GATS-Electronic Commerce: Mode 1 or 2? 203
V. The GATS Financial Services Negotiations and Reciprocity 204
VI. Empirical Analysis of Specific Commitments in the FSA 206
1. Limitations of the Empirical Analysis 206
2. Specific Analysis 208
Assumption 1 209
Assumption 2 209
Assumption 3 209
3. Results of the Empirical Analysis 212
VII. Assessing the Balance of Commitments 214
I. Reciprocity 215
2. Free-riding 219
3. Free-riding and Reciprocity in the FSA 220
4. Conclusion 222
Heiko Büsing: Öffentliches Beschaffungswesen im Rahmen der WTO: Eine Einführung unter besonderer Berücksichtigung des Falles „Korea – Measures Affecting Government Procurement“ 223
I. Einführung in das WTO-Recht mit Bezug zum öffentlichen Beschaffungswesen 223
1. Das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen 224
2. Das Allgemeine Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) 225
3. Die Bemühungen zum Abschluss eines Transparenzübereinkommens 226
4. Das Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen 227
a) Einführung 227
b) Der Anwendungsbereich des GPA 1994 228
c) Der Regelungsgehalt des Vergabeübereinkommens 229
II. Neue Tendenzen bei der Bestimmung des Anwendungsbereiches des GPA 1994 231
1. Die Bestimmung des persönlichen Anwendungsbereiches des OPA 1994 232
2. Der Fall „Korea – Measures Affecting Government Procurement“ 233
a) Der Ablauf des Verfahrens 233
b) Faktische Grundlagen des Falles 234
c) Die Anträge der Parteien 237
d) Die Feststellungen des Panels 237
aa) Die Auslegungsmethodik des Panels 237
bb) Wörtliche Auslegung der Anlage 1 Koreas 239
cc) Ergänzende Auslegungsmittel – die Verhandlungsgeschichte 240
dd) Weitere Kriterien 242
III. Würdigung der zentralen Ausführungen des Panels 245
IV. Ergebnis 248
Marc Bungenberg: Auf dem Weg zu einem multilateralen Beschaffungsabkommen? 251
I. Was ist internationales Vergaberecht? 251
II. Entwicklung der Regeln des internationalen Vergaberechts 254
1. Diskussion im Rahmen der ITO-Verhandlungen 254
2. Öffentliche Auftragsvergabe in der EG 255
3. Entwicklung eines internationalen Vergaberechts 257
a) Im Kontext von GATT und WTO 257
b) Internationale Entwicklungen außerhalb der WTO 259
c) Zwischenergebnis 260
III. Derzeitige Weiterentwicklungen im Rahmen des WTO-Beschaffungswesens 262
1. Erweiterung von Mitgliederkreis und Anwendungsbereich des GPA 263
2. Arbeiten im Rahmen des GATS59 265
3. Multilaterales Transparenzabkommen im Vergaberecht65 267
IV. Fazit und Ausblick 270
Andreas Sasdi: Das Panelverfahren „Canada – Patent Protection of Pharmaceutical and Agrochemical Products“ 273
I. Die Zulassungsausnahme 273
II. Vereinbarkeit der Zulassungsausnahme mit Art. 30 TRIPS 276
1. Verhandlungsgeschichte des Art. 30 TRIPS 276
2. Die Patentausnahme Art. 30 TRIPS 278
a) „Begrenzte Ausnahme“ i.S.d. Art. 30 TRIPS 278
aa) Auslegung der „begrenzten Ausnahme“ 279
bb) Begrenzungsumfang 281
cc) Die Zulassungsausnahme als „begrenzte Ausnahme“ 282
b) Unangemessener Widerspruch zur normalen Verwertung eines Patents 283
aa) „Normale“ Verwertung eines Patents 283
bb) „Unangemessener“ Widerspruch 285
c) Beeinträchtigung der „berechtigten“ Interessen des Patentinhabers 285
aa) Allgemein 286
bb) Das „berechtigte“ Interesse des Patentinhabers Zulassungshandlungen Dritter zu verbieten 287
(1) Auslegung des Panels 287
(2) Kritik an der Auslegung des Panels 289
d) „Unangemessene“ Beeinträchtigung der berechtigten Interessen des Patentinhabers 295
aa) „Berechtigte“ Interessen Dritter an einem frühzeitigen Preiswettbewerb 296
bb) Inzidenzprüfung der Tatbestandsvoraussetzungen des Art. 8 Abs. 1 TRIPS 297
(1) Regelungsgehalt des Art. 8 Abs. 1 TRIPS 298
(2) Vereinbarkeit der Zulassungsausnahme mit dem Diskriminierungsverbot 300
(a) Auslegung der „Diskriminierung“ i.S.d. Art. 27 Abs. 1 TRIPS 301
(b) Diskriminierung bei der Patentausübung 302
(c) „De facto“ - Diskriminierung durch die Zulassungsausnahme 303
(3) Art. 8 Abs. 1 1. HS TRIPS – Die „Notwendigkeit“ einer Maßnahme 306
e) Ergebnis 310
Andreas Blüthner: The Global Compact and the WTO “Trade ands” – Implementing Universal Values in the Globalization Process 313
I. Context 313
II. What is the Global Compact? 315
1. Content 316
2. Process 319
III. What the Global Compact is not 322
IV. Ten Reasons why the Global Compact may Work 325
V. Why Advocates of Liberal Trade should support the Compact 327
VI. Why Civil Society Organizations should support the Compact 329
VII. Conclusion 332
Gerald G. Sander: Perspektiven für eine internationale Wettbewerbsordnung 335
I. Einleitung 335
II. Gründe für ein internationales Wettbewerbsrecht 336
III. Das Scheitern der Havanna-Charta 338
IV. Der Draft International Antitrust Code 339
1. Grundprinzipien des DIAC 340
2. Mindeststandards des DIAC 342
a) Horizontale und vertikale Wettbewerbsbeschränkungen 342
b) Konzentrationskontrolle 344
c) Missbrauch marktbeherrschender Stellungen 345
3. Die institutionelle Struktur eines künftigen Wettbewerbsrechts 345
4. Die Kritik am DIAC 347
V. Überblick über weitere Empfehlungen und Vorschläge 349
VI. Ausblick und Schlusswort 350