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Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen

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Osterkamp, F. (2005). Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen. Zur Rekonstruktion des primären Theorieentwurfs von Ferdinand Tönnies. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51323-9
Osterkamp, Frank. Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen: Zur Rekonstruktion des primären Theorieentwurfs von Ferdinand Tönnies. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51323-9
Osterkamp, F (2005): Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen: Zur Rekonstruktion des primären Theorieentwurfs von Ferdinand Tönnies, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51323-9

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Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen

Zur Rekonstruktion des primären Theorieentwurfs von Ferdinand Tönnies

Osterkamp, Frank

Beiträge zur Sozialforschung, Vol. 10

(2005)

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Abstract

Als Klassiker der Soziologie bewahrt der kulturelle Diskurs die Werkspur von Ferdinand Tönnies. Nach der von Frank Osterkamp durchgeführten Interpretation ist der einzelwissenschaftliche Soziologe Tönnies jedoch erst das Ergebnis der einsichtsvollen Selbstverwandlung eines systematisch arbeitenden, wissenschaftstheoretisch, erkenntnisanthropologisch und evolutionstheoretisch argumentierenden Philosophen. Die Rekonstruktion zeichnet das bisher ungemalte Bild eines der kreativen Forschungsphilosophen der Epochenschwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zug um Zug tritt das Spannungsgefüge einer Theorielandschaft hervor, die sich als Themenmatrix der Philosophie des 20. Jahrhunderts entpuppt. Ausgangspunkt ist eine problemorientierte Sichtung der Tönnies-Forschung. Im Zentrum der anschließenden Darlegungen stehen u. a. Tönnies' wissenschaftstheoretischer Konstruktivismus, das Prekärwerden der Stellung der Philosophie im Verhältnis zu den Wissenschaften, seine doppelparadigmatische "psychische Anthropologie", die Nachkonstruktion zweier Modellvarianten der Theorie von Gemeinschaft und Gesellschaft, eine bisher weitgehend außer acht gelassene Sprachtheorie und die weltbildgeschichtlich reinterpretierte Operationalisierung des Grundrisses zwischen einer atomar-nominalistischen und einer holistisch-prozessualen Erklärungsontologie moderner Wissenschaft.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort VII
Vorwort IX
Inhaltsverzeichnis XV
Zitierweise und Abkfirzungsverzeichnis XVIII
Siglenverzeichnis XX
I. Einleitung 1
1. Forschungslage 5
a)Zwei monographische Gesamtdarstellungen - ein Problem: Begründungsstruktur, Theoriearchitektur und philosophische Standortbestimmung des Tönniesschen TheoriegefÜges 26
aa) Cornelius Bickel 26
bb) Peter-Ulrich Merz-Benz 40
2. Gegenstandsausschnitt vorliegender Untersuchung: Werkrhythmen im Überblick und der philosophisch-wissenschaftstheoretische Tönnies zwischen Habilitationsschrift (GuGK) und erstem Hauptwerk (GuG1887) 68
3. Tönnies als Pionier eines pragmatischen Konstruktivismus 84
a) Ein 'einfacher Hauptgedanke 85
b) Begriffskonstruktion mit wissenschaftstheoretischer Zielsetzung 88
c) Eine 'seltsame Zweischichtigkeit 91
d) Pragmatischer Konstruktivismus: Die wissenschaftstheoretische Argumentation der Vorrede zur ersten Auflage von GuGl 887 99
e) Zielsetzung vorliegender Untersuchung 117
II. Erlösungshistorismus der Vergegenwärtigung des Individuell-Einmaligen oder konstruktive Theorie sozialer Struktur- und Beziehungstypen - Die Habilitationsschrift von 1881 als Ursprungsschrift der Tönniesschen Theoriebildung 122
a) Ein Kontrastprogramm: Erlösung des Vergangenen durch Vergegenwärtigung seiner einmaligen Individualität 129
b) Mehr als nur 'seltsame Zweischichtigkeit' - Die metatheoretisch einbettende, 'resonante Zweischaligkeit1 in Tönnies' frühem Theoriebildungsprozeß zwischen GuGK und GuGl 88 142
III. Wissenschaftstheoretischer Konstruktivismus zwischen pragmatisch-intuitionistischer Fundierung samt Kohärenz-Realismus des wissenschaftlichen Wissens und sich vollständig autarkisierendem, reinem Operationalismus (radikalem Konstruktivismus) 156
1. Einleitung 156
2. Die prekäre Zwischenstellung eines pragmatischen Konstruktivismus zwischen 'naiver', vorkritischer Weltvertrautheit und radikalem Konstruktivismus 161
a) Exkurs: Kants Versuch der Begründung eines erkenntnistheoretisch reinen Operationalismus 168
b) Tönnies' Begriffstheorie und Typuskonzeption in "Philosophische Terminologie" 172
c) Wissenschaft als willkürliche Zerstörung der "natürliche[n] Denkungsart" (GuGK, 34) anhand von WuZdS 176
3. Das zweite Merkmal von Tönnies' Wissenschaftskonzeption in der Habilitationsschrift (GuGK): Empirische Anwendung von eigens verfertigten begrifflichen Instrumenten 182
4. Das dritte ontologisch feldbildende Kriterium der Wissenschaftskonzeption der Habilitationsschrift: Die unwillkürliche Selbstgegenwart des menschlichen Erlebnis- und Handlungssubjektes 191
IV. "Psychische Anthropologie" (GuGK, 43) als Zugangstor und Basisreservoir der Kulturwissenschaften: Tönnies' doppelperspektivische Sprengungstheorie personaler Subjektivität 197
V. Philosophie zwischen Wissenschaftstheorie, Ethik und Weltbildformung in der Habilitationsschrift 217
a) Kulturwissenschaften und der Verfall der Wirksamkeit philosophischer Ethik 235
b) "Für unser naives Bewußtsein ist das Seiende und eigentlich Wirkliche unauflöslich verknotet mit dem, was gilt" (DWdS, 488 240
c) Die Ausbalancierung von Werturteilsfreiheit und diagnostisch-therapeutischem Eingreifwissen in WuZdS 241
d) Tönnies' frühe Theorie von der Wertentstehung im utilitarischen Urteilen 247
e)Von den ethiktheoretischen Konsequenzen des herrschend werdenden Kürwillens-Instrumentalismus zurück zum wissenschaftstheoretischen Instrumentalismus der Begriffs- und Theoriebildung 258
VI. Zweistufige Einführung von Gemeinschaft und Gesellschaft als Normaltypen in der Habilitationsschrift: Pragmatisch zuspitzende, logisch-ontologische Konstruktion mit typusspezifischer Ausgestaltung und die Verzwiefachung des typisierten Bezugssinnes von Gemeinschaft und Gesellschaft auf dem Weg zum Hauptwerk von 1887 261
1. Der erste symmetrisch kontradiktorische Modellsinn: Strikte Konstruktion mit pragmatischem Take-off und ein zweiter typusspezifischer Schritt der prägnanten 'Ausstaffierung 261
a) Der dreistrahlige Gegenstandsaufriß des Phänomenfeldes der Sozialität in der Habilitationsschrift 272
b)Die zweite Bedeutungsschicht im Theorem von GuG: Selbständige materiale Explikation jenseits der konstruktiven Basisfestsetzungen - 1. Theorie der Gemeinschaft 275
c) 2. Theorie der Gesellschaft und die "Entzweiung des Menschen als Kürwillenssubjektes" (GuG1887,112) 278
2. Exkurs: Tönnies' Bestimmung der Sozialität des sozialen Lebens als Gebundensein in gegenseitiger Bejahung 284
3. Der zweite asymmetrisch-emergenzlogische Modellsinn von GuG 301
a) Tönnies' Theorie von der doppelten souveränitätsrechtlichen Begründungsmöglichkeit des Staates im 'gesellschaftlichen' Rationalisierungsprozeß 322
VII. Problemspur und Bewältigungsversuch der zwei konkurrierenden Modellsinne in Vorrede und Einleitungsparagraphen von GuG1887: Ein metatheoretischer Perspektivenswitch auf die eigene Theoriebildung und seine dialogische Prozessualisierung als Lösungsfigur 326
a)Der zweite Modellsinn als theoremmodifizierendes Anwendungsergebnis: Die Interpretation Werner J. Cahnmans 330
b)Eine idealisierte Skizze des metatheoretischen Perspektivenswitches 333
c)Die weltbildgeschichtliche Einbettung der Wissenschaftstheorie der konstruktiv-empirischen Zweiphasigkeit und die typustheoretische Modifikation der konstruktiven Begriffsbildung 339
d)Die integrative Prozessualisierung der beiden feindlichen philosophischen Gesamtstandpunkte im zweiten Einleitungsparagraphen von GuG1887 358
VIII. Die verwendete rekönstruktionsanalytische Terminologie und ein Schattenriß der werkgenetisch sich abzeichnenden Gesamtstruktur der frühen Tönniesschen Theoriebildung: Die 'konzentrisch rückkoppelnde Zweischaligkeit' zwischen philosophisch weltbildlichen, umgangskulturellen und wissenschaftstheoretischen Rahmungshorizonten und eingebetteter Theoriewelt mit wissenschaftlich spezialisiertem ErfahrungsprozeßVIII. Die verwendete rekönstruktionsanalytische Terminologie und ein Schattenriß der werkgenetisch sich abzeichnenden Gesamtstruktur der frühen Tönniesschen Theoriebildung: Die 'konzentrisch rückkoppelnde Zweischaligkeit' zwischen philosophisch weltbildlichen, umgangskulturellen und wissenschaftstheoretischen Rahmungshorizonten und eingebetteter Theoriewelt mit wissenschaftlich spezialisiertem Erfahrungsprozeß 366
a) Um 1900: Ein zweiter Flaschenhals in der Werkentwicklung von Ferdinand Tönnies - Das Tor zur Soziologie 377
IX. Tönnies' Grenzen im Umgang mit der eigenen Theoriebildung: Formale Rationalisierung und ästhetisch-ethische Intensivierung 383
a) Ein kleiner Rückblick 383
b)Höffdings kritische Anfrage 385
c) Gesellschaftstheoretischer Ausblick 401
d)Ein Kürzest-Blick auf Jürgen Habermas 406
e) Tönnies' weitere Entwicklung: Verselbständigung der Sozialitätsbestimmung und Funktionenanalyse des sozialen Handelns 410
X. Schluß: Antikritik der Tönnieskritik von René König 416
Literaturverzeichnis 435
I. Werke von Ferdinand Tönnies 435
1. Briefausgaben 435
2. Weitere verwendete Werke von Ferdinand Tönnies 435
II. Weitere verwendete Literatur 438
Personenverzeichnis 454