Sprache und Gemeinschaftsrecht
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Sprache und Gemeinschaftsrecht
Die Auslegung der mehrsprachig verbindlichen Rechtstexte durch den Europäischen Gerichtshof
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 103
(2004)
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Abstract
Isabel Schübel-Pfister behandelt die Rechtsprobleme des mehrsprachigen Gemeinschaftsrechts, insbesondere seine Auslegung bei divergierenden Sprachfassungen. Nach einem Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen Recht und Sprache im Allgemeinen wird das Sprachenrecht der EU dargestellt. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Rechtsprechung des EuGH zur Auslegung des mehrsprachigen Gemeinschaftsrechts. Die sprachvergleichenden Urteile werden systematisiert und analysiert. Dabei weist die Autorin nach, dass die Interpretationsmethoden des EuGH der Gleichberechtigung der Amtssprachen nicht hinreichend Rechnung tragen. Zudem wird aufgezeigt, dass die Judikatur, die eine unbedingte Pflicht der nationalen Rechtsanwender zum Sprachvergleich statuiert, im Widerspruch zu allgemeinen Rechtsgrundsätzen des Gemeinschaftsrechts steht. Isabel Schübel-Pfister entwickelt ein Modell, das das berechtigte Vertrauen der Unionsbürger auf ihre eigene Sprachfassung schützt. Abschließend zeigt sie Reformvorschläge für das Sprachenrecht angesichts der EU-Osterweiterung auf.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 30 | ||
1. Kapitel: Vielsprachigkeit als Herausforderung für den europäischen Integrationsprozess | 37 | ||
A. Das mehrsprachige Gemeinschaftsrecht an der Schnittstelle zwischen Recht und Sprache | 38 | ||
I. Recht und Sprache | 39 | ||
1. Sprache als Erkenntnis-, Ausdrucks- und Kommunikationsmittel | 39 | ||
2. Recht als Sprachschöpfung | 39 | ||
3. Die Rechtssprache | 40 | ||
II. Mehrsprachiges Recht | 41 | ||
1. Recht und Mehrsprachigkeit | 41 | ||
2. Die Problematik der Auslegung mehrsprachiger Rechtstexte | 43 | ||
B. Mehrsprachigkeit in der Europäischen Union als rechtswissenschaftliche Themenstellung | 43 | ||
I. Behandlung in der Literatur | 44 | ||
1. Behandlung aus nicht-juristischer Sicht | 44 | ||
2. Behandlung aus rechtswissenschaftlicher Sicht | 45 | ||
II. Gang der Untersuchung | 46 | ||
2. Kapitel: Die Auslegung mehrsprachiger Rechtstexte als zentrales Problem des Sprachenrechts der Europäischen Union | 48 | ||
A. Die Einordnung der Auslegungsproblematik in das Sprachenrecht der EU | 48 | ||
I. Die verschiedenen Facetten des Sprachenrechts der EU | 48 | ||
1. Legislatives, exekutives, judikatives und kulturelles Sprachenrecht | 49 | ||
2. Weitere Probleme der Mehrsprachigkeit in der EU | 50 | ||
II. Die Bedeutung der Sprachenregelung für die Auslegung des mehrsprachigen Gemeinschaftsrechts | 51 | ||
B. Die gemeinschaftsrechtliche Sprachenregelung | 52 | ||
I. Historische Entwicklung | 52 | ||
1. Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | 52 | ||
a) Die Vertragssprache des Gründungsvertrags | 52 | ||
b) Die Amts- und Arbeitssprachen in der EGKS | 53 | ||
2. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EAG) | 55 | ||
3. Die Fortentwicklung der Europäischen Gemeinschaften | 56 | ||
4. Die Europäische Union | 57 | ||
5. Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union | 58 | ||
6. Zusammenfassung: Vertrags-, Amts- und Arbeitssprachen in der EU | 59 | ||
a) Die authentischen Sprachen der Gründungsverträge | 59 | ||
b) Die Amtssprachen der Gemeinschaftsorgane | 59 | ||
c) Die Arbeitssprachen der Gemeinschaftsorgane | 60 | ||
d) Die Problematik der internen Arbeitssprache | 61 | ||
e) Klarstellung der verwendeten Terminologie | 62 | ||
II. Die Sprachenregelung im Einzelnen | 62 | ||
1. Die Sprachenregelung des Europäischen Parlaments | 63 | ||
a) Die gesetzliche Regelung | 63 | ||
b) Praxis und Reform Vorschläge | 64 | ||
2. Die Sprachenregelung des Rats | 65 | ||
a) Die gesetzliche Regelung | 65 | ||
b) Durchbrechungen | 65 | ||
3. Die Sprachenregelung der Kommission | 66 | ||
a) Die gesetzliche Regelung | 66 | ||
b) Die Praxis der internen Sprachenregelung | 67 | ||
c) Die Praxis der externen Sprachenregelung | 68 | ||
4. Die Sprachenregelung des EuGH | 69 | ||
a) Die gesetzliche Regelung der Verfahrenssprache | 70 | ||
b) Die Praxis der internen Arbeitssprache | 71 | ||
aa) Die Existenz einer internen Arbeitssprache am EuGH | 71 | ||
bb) Die Problematik der internen Arbeitssprache am EuGH | 73 | ||
c) Die Divergenz von Urteilsfassungen | 75 | ||
d) Die Sprachenregelung des EuG | 76 | ||
5. Die Sprachenregelung weiterer Organe und Einrichtungen | 77 | ||
a) Anwendung der Sprachenregelung der VO Nr. 1 | 77 | ||
b) Besondere Sprachenregelungen | 78 | ||
aa) Die Sprachenregelung der Europäischen Zentralbank | 78 | ||
bb) Die Sprachenregelung des Harmonisierungsamts für den Binnenmarkt | 79 | ||
cc) Vereinfachte Sprachenregelung beim geplanten Gemeinschaftspatent? | 80 | ||
III. Die Sprachenregelung zwischen Anspruch und Wirklichkeit | 82 | ||
1. Anspruch: Das Sprachenregime im Lichte der Ziele und des Geistes der Gründungsverträge | 82 | ||
a) Sprachenvielfait als Identifikations-und Integrationsfaktor | 82 | ||
b) Das Gebot der Rechtsgleichheit von Mitgliedstaaten und Unionsbürgern | 83 | ||
c) Das Gebot der Rechtssicherheit und die „Supranationalität" der Europäischen Union | 84 | ||
2. Wirklichkeit: Die praktischen Implikationen des gemeinschaftsrechtlichen Sprachenregimes | 86 | ||
a) Die Übersetzer- und Dolmetscherdienste in der Gemeinschaft | 86 | ||
aa) Die Übersetzerdienste | 86 | ||
bb) Die Dolmetscherdienste | 88 | ||
b) Die Kosten der Vielsprachigkeit in der Europäischen Union | 89 | ||
3. Stellungnahme | 90 | ||
a) Die Schwächen in den Darstellungen der Literatur | 90 | ||
b) Die unbeachtete Verknüpfung zwischen Amts- und Arbeitssprachenregime | 90 | ||
c) Konsequenzen für den weiteren Gang der Untersuchung | 91 | ||
C. Mehrsprachigkeit und die Erstellung von Rechtstexten | 92 | ||
I. Mehrsprachigkeit als Herausforderung bei der Vertrags- und Normgenese | 92 | ||
1. Mehrsprachige Rechtssetzung: Vor- oder Nachteil? | 92 | ||
a) Mehrsprachigkeit als Potential für die Rechtsprechung | 92 | ||
b) Mehrsprachigkeit als kreatives Element der Gesetzgebung | 93 | ||
2. Der Prozess der Primärrechtssetzung | 94 | ||
a) Die Erstellung der authentischen Sprachfassungen der Gründungsverträge | 95 | ||
b) Die Erstellung späterer Sprachfassungen | 97 | ||
aa) Die Abfassung des englischen Vertragstexts | 97 | ||
bb) Sprachprobleme bei den folgenden Erweiterungsrunden | 98 | ||
3. Der Prozess der Sekundärrechtssetzung | 99 | ||
a) Die Verwendung der Sprachen in den Kommissionsentwürfen | 100 | ||
b) Der Sprachgebrauch im weiteren Rechtssetzungsverfahren | 101 | ||
c) Die Übersetzung der Rechtstexte durch die Übersetzungsdienste | 102 | ||
d) Die Prävention von Sprachdivergenzen durch die juristeslinguistes | 103 | ||
II. Die Entstehung von Sprachdivergenzen im Gemeinschaftsrecht | 104 | ||
1. Einteilung in Begriffs- und Bedeutungsdivergenzen | 105 | ||
a) Sprachwissenschaftliche Perspektive | 105 | ||
b) Juristische Sicht | 106 | ||
aa) Begriffsdivergenzen | 106 | ||
bb) Bedeutungsdivergenzen | 107 | ||
cc) Fließender Übergang zwischen Begriffs- und Bedeutungsdivergenzen | 107 | ||
c) Absage an eine monokausale Begründung der Sprachdivergenzen | 108 | ||
2. Gründe für die Entstehung von Begriffsdivergenzen | 109 | ||
a) Schwerpunktmäßige Verantwortlichkeit auf der Übersetzungsebene | 109 | ||
aa) Die Technizität des Gemeinschaftsrechts | 109 | ||
bb) Der Zeitdruck der Übersetzer | 110 | ||
b) Schwächen beim Entwurf der Rechtsakte | 111 | ||
3. Gründe für die Entstehung von Bedeutungsdivergenzen | 112 | ||
a) Die Systemgebundenheit des Rechts | 112 | ||
aa) Sprache, Recht und Rechtssprache | 112 | ||
bb) Sprachvergleich, Rechtsvergleich und Rechtssprachenvergleich | 113 | ||
b) Bedeutungsdivergenzen in der Gemeinschaftsrechtsordnung | 115 | ||
aa) Verweisende Auslegung, autonome Auslegung und Rechtsvergleichung | 115 | ||
bb) Die wechselseitige Beeinflussung zwischen gemeinschaftsrechtlicher und nationaler Rechtssprache | 116 | ||
c) Unbewusste Bedeutungsdivergenzen: Fehlende juristische Qualifikation der Übersetzer | 117 | ||
aa) Das Problem der Äquivalenz der Rechtsbegriffe | 117 | ||
bb) Die Dynamik der Rechtssprache in der Europäischen Union | 118 | ||
cc) Unzureichende praktische Lösung der Übersetzungsaufgaben | 119 | ||
d) Bewusste Bedeutungsdivergenzen: Rechtssetzungsverfahren als politischer Kompromiss | 120 | ||
4. Fazit: Die Vermeidbarkeit und Unvermeidbarkeit von Sprachdivergenzen | 121 | ||
D. Mehrsprachigkeit und die Auslegung von Rechtstexten | 122 | ||
I. Rechtstheoretische Fundierung der Auslegung | 122 | ||
1. Funktion und Ziel der Auslegung | 122 | ||
2. Auslegungskriterien im europäischen Methodenkanon | 124 | ||
a) Die deutsche Methodenlehre | 124 | ||
b) Hermeneutische Systeme in anderen Mitgliedstaaten | 125 | ||
3. Die Rolle des EuGH | 126 | ||
II. Auslegungsmethoden in der Rechtsprechung des EuGH | 127 | ||
1. Die einzelnen Auslegungsmethoden | 128 | ||
a) Wortlautauslegung | 128 | ||
b) Systematische Auslegung | 129 | ||
c) Teleologische Auslegung | 130 | ||
d) Historische Auslegung | 131 | ||
e) Rechtsvergleichende Auslegung | 132 | ||
2. Gewichtung und Verhältnis der Auslegungsmethoden zueinander | 133 | ||
3. Das spezifische Problem der Mehrsprachenauthentizität | 135 | ||
III. Die Auslegung mehrsprachiger völkerrechtlicher Verträge | 136 | ||
1. Mehrsprachige Verträge im Völkerrecht | 137 | ||
a) Vertragssprachen und mehrsprachige Verträge in der Geschichte | 137 | ||
b) Erscheinungsformen mehrsprachiger Verträge | 138 | ||
2. Die Auslegung von Texten gleicher Verbindlichkeit | 138 | ||
a) Besondere Auslegungsregeln | 139 | ||
aa) Vorrang der landessprachlichen Fassung und verwandte Auslegungsregeln | 139 | ||
bb) Mehrheitsregel | 140 | ||
cc) Klarheitsregel | 140 | ||
dd) Günstigkeitsregel | 141 | ||
ee) Auslegung contra proferentem | 141 | ||
ff) Gemeinsamer-Nenner-Regel | 142 | ||
gg) Arbeitssprachenregel | 143 | ||
b) Allgemeine Auslegungsgrundsätze | 144 | ||
aa) Die Normierung völkerrechtlicher Auslegungsgrundsätze in Art. 31 und 32 WVRK | 144 | ||
bb) Die Spezialvorschrift für mehrsprachige Verträge in Art. 33 WVRK | 145 | ||
cc) Die Auffangregel des Art. 33 Abs. 4 WVRK im Besonderen | 146 | ||
c) Die Perspektive der nationalen Gerichte | 147 | ||
3. Die Auslegung von Texten ungleicher Verbindlichkeit | 147 | ||
a) Innerstaatliche Übersetzungen | 148 | ||
b) Amtliche Übersetzungen | 148 | ||
c) Offizielle Texte | 149 | ||
d) Zusammenfassung | 149 | ||
IV. Die Auslegung mehrsprachigen Rechts in einzelstaatlichen Rechtsordnungen | 150 | ||
1. Die Rechtslage in Belgien | 151 | ||
a) Grundlagen des belgischen Sprachenrechts | 151 | ||
b) Das exekutive, judikative und legislative Sprachenrecht | 151 | ||
c) Die Auflösung von Sprachdivergenzen in der Rechtsprechung der belgischen Gerichte | 153 | ||
2. Die Rechtslage in der Schweiz | 154 | ||
a) Die maßgeblichen Vorschriften | 154 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Grundlagen | 154 | ||
bb) Einfachgesetzliche Vorschriften | 156 | ||
b) Die Lösung der sprachlichen Differenzen durch die Rechtsprechung | 157 | ||
aa) Rechtliche und faktische Priorität des deutschen Textes | 157 | ||
bb) Systematisch-teleologische Auslegung | 158 | ||
cc) Die „liberale Methode" und die Rechtsstellung des Bürgers | 159 | ||
c) Herbeiführung inhaltlicher Übereinstimmung durch Textberichtigung | 160 | ||
3. Zusammenfassender Vergleich | 161 | ||
V. Die Auslegung des EGKS-Vertrags | 162 | ||
1. Die Behandlung von Begriffsdivergenzen | 163 | ||
a) Ausschließlicher Rückgriff auf den französischen Text | 163 | ||
b) Berücksichtigung der amtlichen Übersetzungen | 164 | ||
2. Die Behandlung von Bedeutungsdivergenzen | 165 | ||
3. Zusammenfassung | 166 | ||
3. Kapitel: Die Auslegung mehrsprachigen Gemeinschaftsrechts in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs | 168 | ||
A. Einleitung und Festlegung des Untersuchungsgegenstands | 168 | ||
I. Gemeinschaftsrechtliche Rechtsakte allgemeiner Geltung | 168 | ||
II. Einbeziehung des EuGVÜ | 169 | ||
Β. Erfassung und Klassifizierung der Urteile zum Sprachvergleich | 170 | ||
I. Zahlenmäßige Bedeutung der Urteile mit Sprachvergleich | 170 | ||
1. Notwendigkeit einer statistischen Ermittlung der einschlägigen Urteile | 170 | ||
2. Sprachvergleichende Urteile in absoluten Zahlen | 172 | ||
a) Die Gesamtzahl der sprachvergleichenden Urteile und Schlussanträge | 172 | ||
b) Verteilung auf die einzelnen Jahre der Rechtsprechungstätigkeit | 173 | ||
3. Sprachvergleichende Urteile im Verhältnis zur gesamten Rechtsprechungstätigkeit des EuGH | 174 | ||
a) Das Verhältnis zwischen sprachvergleichenden und sonstigen EuGH-Urteilen | 174 | ||
b) Interpretation der Zahlen | 175 | ||
4. Einteilung nach der Art der auszulegenden Rechtsakte | 176 | ||
II. Einteilung nach den „Auslösern" des Sprachvergleichs | 178 | ||
1. Legitimation und Vorstellung der Untersuchung | 178 | ||
2. Auswertung der Untersuchung | 179 | ||
a) Überblick über die Verteilung auf die einzelnen Verfahrensbeteiligten | 179 | ||
b) Spitzenstellung der Parteien als „Sprachvergleichs-Auslöser" | 179 | ||
c) Entwicklung der Stellungnahmen der Verfahrensbeteiligten | 180 | ||
d) Erstmalige Auseinandersetzung mit verschiedenen Sprachfassungen durch den EuGH | 181 | ||
e) Untergeordnete Rolle der Vorlagegerichte und der nationalen Regierungen | 181 | ||
III. Die Politikfelder mit der höchsten Quote an Sprachdivergenzen und sprach vergleichenden Urteilen | 183 | ||
1. Verteilung der Urteile auf die einzelnen Politikfelder | 184 | ||
2. Sprachdivergenzen im Zusammenhang mit strafrechtlichen Regelungen | 188 | ||
a) Gemeinschaftsrecht und nationales Strafrecht | 189 | ||
b) Sprachvergleichende Urteile mit strafrechtlichen Bezügen | 190 | ||
3. Die Häufung der Textdivergenzen und der diesbezüglichen Urteile im Zolltarifrecht | 191 | ||
a) Detailflut und Übersetzungsschwierigkeiten bei technischen Begriffen | 191 | ||
b) Hoher Stellenwert der Wortlautauslegung beim GZT | 192 | ||
c) Auslösung des Sprachvergleichs durch die Parteien des Ausgangsverfahrens | 193 | ||
4. Die Häufung der sprachvergleichenden Urteile in der Gemeinsamen Agrarpolitik | 194 | ||
a) Parallele zur Bedeutung der GAP im Gemeinschaftsrecht | 195 | ||
b) Dringlichkeit der zu erlassenden Rechtsakte | 196 | ||
c) Finanzielle Bedeutung der GAP für die Rechtsunterworfenen | 197 | ||
d) Sprachlich verbrämte politische Kompromisse in der GAP | 198 | ||
aa) GAP und politische Kompromisse | 198 | ||
bb) Sprachliche Auswirkungen politischer Kompromisse | 199 | ||
5. Die Häufung der sprachvergleichenden Urteile im Steuerrecht | 200 | ||
a) Die Auslegung des Steuerrechts im Allgemeinen | 200 | ||
b) Die Sechste Mehrwertsteuerrichtlinie im Besonderen | 200 | ||
6. Sprach- und Rechtsvergleich bei Auslegung des EuGVÜ | 201 | ||
a) Überblick über Struktur und Inhalt des EuGVÜ | 202 | ||
b) Die fehlende Äquivalenz juristischer Konzepte | 202 | ||
c) Beispiele für Sprachdivergenzen aufgrund unterschiedlicher nationaler Rechtsinstitute | 203 | ||
IV. Klassifizierung der Urteile nach der Intensität des Sprachvergleichs | 205 | ||
1. EuGH-Urteile mit umfassendem Sprachvergleich | 206 | ||
a) Überblick über die Entwicklung der Rechtsprechung | 206 | ||
b) Auslegung bei vier Amtssprachen | 207 | ||
c) Vorgehensweise bei sechs verbindlichen Sprachfassungen | 207 | ||
d) Sprachvergleich nach dem Beitritt Griechenlands | 209 | ||
e) Sprachvergleich nach den Erweiterungsrunden von 1986 und 1995 | 210 | ||
2. EuGH-Urteile mit partiellem Sprachvergleich | 212 | ||
a) Verkürzte Betrachtung des Sprachproblems | 213 | ||
aa) Die verschiedenen Vorgehens weisen des Gerichtshofs | 213 | ||
bb) Differenzierung nach den vom Generalanwalt geleisteten Vorarbeiten | 215 | ||
b) Schwerpunktmäßige Heranziehung bestimmter Sprachfassungen | 217 | ||
aa) Häufigere Heranziehung der Originalfassungen | 218 | ||
bb) Dominanz der großen gegenüber den kleinen Amtssprachen | 220 | ||
cc) Dominanz der „alten" gegenüber den „neuen" Sprachfassungen | 221 | ||
3. EuGH-Urteile ohne Sprachvergleich | 222 | ||
a) Keine Übernahme des Sprachvergleichs des Generalanwalts | 222 | ||
b) Keine Auseinandersetzung mit von den Beteiligten vorgebrachten Sprachdivergenzen | 223 | ||
4. Stellungnahme | 225 | ||
C. Die Behandlung von Sprachdivergenzen in der Rechtsprechung des EuGH | 227 | ||
I. Die methodische Vorgehensweise des EuGH zur Bewältigung von Sprachdivergenzen | 227 | ||
1. Keine Ungültigkeit des betroffenen Rechtsakts | 227 | ||
a) Keine Ungültigkeit aufgrund eines Verstoßes gegen die Begründungspflicht | 228 | ||
b) Keine Ungültigkeit aufgrund inhaltlicher Unbestimmtheit der Norm | 229 | ||
c) Begründung des weiteren Vorgehens | 229 | ||
2. Auslegungsmethoden bei der Behandlung von Begriffsdivergenzen | 230 | ||
a) Auflösung der Begriffsdivergenzen durch sprachvergleichende Wortlautauslegung | 230 | ||
aa) Sprachvergleich und einheitliche Auslegung des Gemeinschaftsrechts | 230 | ||
bb) Ablehnung eines Vorrangs der landessprachlichen Fassung | 231 | ||
cc) Die sprachvergleichende Wortlautauslegung des EuGH | 233 | ||
b) Entscheidung anhand anderer Auslegungsmethoden | 234 | ||
aa) Überblick über die methodische Vorgehensweise des EuGH | 235 | ||
bb) Der Rückgriff auf systematische Erwägungen | 237 | ||
cc) Die Bedeutung der teleologischen Auslegung | 239 | ||
dd) Maßgeblichkeit des historischen Willens des Gesetzgebers | 241 | ||
c) Verhältnis der Auslegungsmethoden zueinander | 243 | ||
aa) Problemaufriss | 243 | ||
bb) Die Regel „in claris non fit interpretatio" im Gemeinschaftsrecht | 244 | ||
(1) „In claris non fit interpretatio" und Sprachdivergenzen | 244 | ||
(2) Stellungnahme | 245 | ||
cc) Anerkennung einer Wortlautgrenze im Gemeinschaftsrecht | 246 | ||
(1) Die Wortlautgrenze in der Literatur | 246 | ||
(2) Die Wortlautgrenze in der Judikatur | 247 | ||
(3) Stellungnahme | 248 | ||
3. Vorgehensweisen zur Auflösung von Bedeutungsdivergenzen | 249 | ||
a) Gemeinschaftsrechtliche Wortbedeutungen | 249 | ||
aa) Notwendigkeit einer autonomen Auslegung des Gemeinschaftsrechts | 250 | ||
bb) Urteile zur Freizügigkeit der Arbeitnehmer | 250 | ||
cc) Weitere Urteile zur gemeinschaftsrechtlichen Begriffsbedeutung | 252 | ||
b) Verweis auf die Begriffsbestimmungen des nationalen Rechts | 255 | ||
aa) Verhältnis zwischen autonomer und einzelstaatlicher Auslegung | 255 | ||
bb) Die Auslegung des EuGVÜ | 256 | ||
cc) Begründung der Verweisung in einzelstaatliches Recht | 258 | ||
(1) „Ekro": Beachtung unterschiedlicher Traditionen in den Mitgliedstaaten | 258 | ||
(2) „Meico-Fell": Fehlende Harmonisierung des nationalen Strafrechts | 259 | ||
(3) „Danmols": Differenzierung nach dem intendierten Schutzniveau | 260 | ||
(4) Zusammenfassung und Ausblick | 260 | ||
c) Methodik der Ermittlung gemeinschaftsrechtlicher Wortbedeutungen | 262 | ||
aa) Die Rolle der herkömmlichen Auslegungsmethoden | 262 | ||
bb) Der Stellenwert der Rechtsvergleichung | 263 | ||
4. Die Behandlung von Begriffs- und Bedeutungsdivergenzen im Vergleich | 265 | ||
II. Besondere Auslegungsregeln in der Rechtsprechung des EuGH | 266 | ||
1. Mehrheitsregel | 267 | ||
a) Mehrheitsentscheidungen bei der Auslegung des GZT | 267 | ||
aa) Entscheidung nach der Mehrzahl der Sprachfassungen | 267 | ||
bb) Die Bedeutung weiterer Auslegungsmethoden | 268 | ||
cc) Das Mehrheitsprinzip im Lichte der Besonderheiten des GZT | 269 | ||
b) Mehrheitsentscheidungen in weiteren Politikfeldern | 270 | ||
aa) Bestätigung der Mehrheitsentscheidungen durch andere Auslegungsmethoden | 270 | ||
bb) „Verdeckte" Mehrheitsentscheidungen des EuGH | 272 | ||
cc) Mehrheitsentscheidungen als Ausgangspunkt für die weitere Auslegungstätigkeit | 273 | ||
c) Stellungnahme | 273 | ||
aa) Indizcharakter der Mehrheitsverhältnisse | 273 | ||
bb) Zufälligkeit der Mehrheitsverhältnisse | 274 | ||
2. Klarheitsregel | 275 | ||
a) Die Klarheitsregel in der Rechtsprechung des EuGH | 276 | ||
b) Stellungnahme | 277 | ||
3. Günstigkeitsregel | 278 | ||
a) „Stauder": Vorrang der dem Bürger günstigen Sprachfassung | 279 | ||
b) Verwandte Auslegungsregeln in der Rechtsprechung des EuGH | 280 | ||
c) Stellungnahme | 281 | ||
4. Gemeinsamer-Nenner-Regel | 282 | ||
a) Die in der Literatur diskutierten Urteile | 282 | ||
b) Stellungnahme | 283 | ||
III. Hervorgehobene Bedeutung bestimmter Sprachfassungen in der Auslegungstätigkeit des EuGH | 284 | ||
1. Judikatives Sprachenrecht und sprachvergleichende Auslegung | 285 | ||
a) Bedeutung der Verfahrenssprache | 285 | ||
b) Auswirkungen der internen Arbeitssprache | 285 | ||
c) Einfluss der Muttersprache der beteiligten Richter | 286 | ||
d) Bedeutung der Muttersprache des General an waits | 288 | ||
2. Die Bedeutung von Originalfassungen in der Rechtsprechung des EuGH | 289 | ||
a) Die Problematik der Arbeitssprachenregel | 289 | ||
b) Anerkennung des Grundsatzes der führenden Sprache in der EuGH-Judikatur | 290 | ||
aa) Existenz einer Originalfassung aufgrund der Herkunft der betreffenden Rechtsmaterie | 291 | ||
(1) Beamtenrecht | 291 | ||
(2) EuGVÜ | 292 | ||
bb) Existenz einer Originalfassung aufgrund der konkret verwendeten internen Arbeitssprache | 294 | ||
(1) Faktisch erhöhte Bedeutung der Urfassung des Rechtsakts | 295 | ||
(2) Ausdrückliche oder konkludente Anerkennung von Originalfassungen | 296 | ||
c) Beurteilung der EuGH-Rechtsprechung zur Originalfassungsproblematik | 297 | ||
d) Die Bedeutung der Originalfassungsproblematik für die zukünftige Ausgestaltung des gemeinschaftsrechtlichen Sprachenregimes | 298 | ||
aa) Der Zusammenhang zwischen Amts- und Arbeitssprachenregime | 299 | ||
bb) Konsequenzen | 300 | ||
3. Hervorgehobene Bedeutung „internationaler" Sprachen bei völkerrechtlichen Abkommen der Gemeinschaft | 301 | ||
a) Problemaufriss und Überblick | 301 | ||
b) Auf UN-Resolutionen beruhende EG-Embargomaßnahmen | 302 | ||
c) Die Fernsehrichtlinie und das Fernsehübereinkommen des Europarats | 304 | ||
d) Die Auslegung des Gemeinsamen Zolltarifs | 305 | ||
aa) Überblick über die Rechtsquellen im Zollrecht | 306 | ||
bb) Maßgeblichkeit der englischen und französischen Fassung | 307 | ||
cc) Gleichberechtigung aller Amtssprachen | 308 | ||
dd) Widersprüche in der Vorgehensweise des Gerichtshofs | 309 | ||
e) Stellungnahme | 311 | ||
4. Differenzierung nach dem Zeitpunkt der Erstellung der Sprachfassungen | 312 | ||
a) Problemaufriss | 313 | ||
b) Uneinheitliche Kasuistik des Gerichtshofs | 315 | ||
c) Stellungnahme | 317 | ||
aa) Der Zeitpunkt des Erlasses des Rechtsakts | 317 | ||
bb) Der Zeitpunkt der in Rede stehenden Ereignisse | 319 | ||
IV. Zusammenfassung: Die EuGH-Rechtsprechung zwischen Integration und Gleichberechtigung aller Amtssprachen | 320 | ||
4. Kapitel: Die EuGH-Rechtsprechung im Spannungsfeld zwischen Individualrechtsschutz und einheitlicher Auslegung des Gemeinschaftsrechts | 322 | ||
A. Die Pflicht zur Berücksichtigung fremder Sprachfassungen nach der Rechtsprechung | 322 | ||
I. Problemstellung | 322 | ||
II. Die Pflicht des nationalen Richters zur Berücksichtigung fremder Sprachfassungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit | 324 | ||
1. Anspruch: Umfassende Pflicht zum Sprachvergleich nach dem „C.I.L.F.I.T."-Urteil | 324 | ||
2. Wirklichkeit: Die tatsächliche Praxis nationaler Rechtsanwender | 326 | ||
a) Schwierigkeiten der Gerichte bei der Auslegung mehrsprachiger Rechtstexte | 326 | ||
b) Zum „Ob" des Sprachvergleichs | 327 | ||
c) Zum „Wie" des Sprachvergleichs | 329 | ||
3. Stellungnahme | 331 | ||
III. Die Pflicht des Bürgers zur Berücksichtigung fremder Sprachfassungen in den Einzelfallaussagen des Gerichtshofs | 332 | ||
1. Abgleichspflicht nur in Zweifelsfällen | 332 | ||
a) „van der Vecht": Die Grundsatzentscheidung | 332 | ||
b) „Cricket St Thomas": Auch bei „Einzelfallgesetzen" kein Vorrang der landessprachlichen Fassung | 333 | ||
c) „EMU Tabac": Die Bedeutung der dänischen und griechischen Fassung | 334 | ||
2. Umfassende Prüfungspflicht | 335 | ||
a) „Lubella": Sauerkirschen statt Süßkirschen | 335 | ||
b) „Kommission gegen Dänemark": Kraftstoff statt Brennstoff | 336 | ||
c) „Kraaijeveld": Arbeit an Deichen als Flusskanalisierungs- und Stromkorrekturarbeiten? | 337 | ||
d) „Codan": „Steuern auf die Übertragung von Wertpapieren" statt „Börsenumsatzsteuern" | 338 | ||
e) „Ebony": Sanktionen ohne Grundlage in einzelnen Sprachfassungen | 339 | ||
f) „Krücken" und „Ferriere Nord": Klarheit der isoliert betrachteten Sprachfassung nicht ausreichend | 340 | ||
3. Stellungnahme | 341 | ||
a) Die konkrete Situation der Entscheidungsfindung beim EuGH | 342 | ||
b) Verbleibende Widersprüche | 343 | ||
IV. Notwendigkeit eines Alternativkonzepts | 344 | ||
1. Die dogmatischen Brüche in der EuGH-Rechtsprechung | 344 | ||
a) Anforderungen an die nationalen Gerichte einerseits und die Bürger andererseits | 344 | ||
b) Die Judikatur zu Rechtsakten allgemeiner Geltung einerseits und zu anderen Rechtsakten andererseits | 345 | ||
2. Sachliche Gebotenheit eines Konzepts zum Individualrechtsschutz | 345 | ||
3. Übertragbarkeit der Regeln des Internationalen Privatrechts? | 347 | ||
a) Die Lösung des Sprachrisikos im IPR | 347 | ||
aa) Grundsätzliches | 348 | ||
bb) Die Existenz mehrerer authentischer Vertragssprachen | 350 | ||
b) Übertragbarkeit auf die Situation im Gemeinschaftsrecht | 351 | ||
4. Kein Individualrechtsschutz durch Vorrang der landessprachlichen Fassung | 353 | ||
5. Individualrechtsschutz durch Vertrauensschutz | 355 | ||
a) Sprachdivergenzen und das Gebot der Rechtssicherheit | 355 | ||
b) Anerkennung des Vertrauensschutzgrundsatzes in den Schlussanträgen der Generalanwälte | 356 | ||
6. Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Anwendung mehrsprachiger Rechtstexte | 357 | ||
7. Festlegung der Kriterien für die Gewährung von Rechtsschutz durch den EuGH selbst | 359 | ||
a) Keine autonome Entscheidung der nationalen Instanzen | 359 | ||
b) Notwendigkeit dogmatischer Vorgaben durch den EuGH | 360 | ||
B. Erste Vorgabe für das Alternativkonzept: Koordinaten zulässiger Sprachregelungen in der übrigen Rechtsprechung des EuGH | 361 | ||
I. Sprache und materielles Gemeinschaftsrecht | 362 | ||
1. Personenverkehrsfreiheit und Sprachregelungen der Mitgliedstaaten | 362 | ||
a) Sprachliche Anforderungen der Mitgliedstaaten an die Unionsbürger | 363 | ||
b) Sprachliche Rechte der Unionsbürger gegenüber den Mitgliedstaaten | 364 | ||
2. Sprachregelungen im Spannungsfeld zwischen Warenverkehrsfreiheit und Verbraucherschutz | 365 | ||
a) Die EuGH-Rechtsprechung zur Produktetikettierung | 366 | ||
aa) Sprachregelungen im nationalen Lebensmittelrecht und das Kriterium der „leicht verständlichen Sprache" | 366 | ||
bb) Sprachregelungen im sekundären Gemeinschaftsrecht | 367 | ||
cc) Stellungnahme | 368 | ||
b) Generelles Verständlichkeitsgebot im Gemeinschaftsrecht | 369 | ||
II. Sprache und institutionelles Gemeinschaftsrecht | 371 | ||
1. Sprachprobleme bei der Rechtssetzung | 371 | ||
2. Sprachprobleme bei Rechtsakten ohne allgemeine Geltung | 373 | ||
3. Sprachprobleme infolge des Fehlens einzelner Sprachfassungen | 374 | ||
4. Stellungnahme | 375 | ||
III. Anerkennung eines Grundrechts auf eigene Sprache? | 376 | ||
1. Problemaufriss | 376 | ||
2. Sprachenartikel im Verfassungs- und Völkerrecht | 377 | ||
a) Staatsbezogene Sprachenartikel mit korporativem Minderheitenschutz | 377 | ||
b) Grundrechtliche Sprachenartikel | 378 | ||
3. Grundrechte im geschriebenen Gemeinschaftsrecht | 379 | ||
a) Vorschriften über die Gemeinschaftssprachen | 379 | ||
b) Vorschriften über die sprachliche Vielfalt | 380 | ||
c) Grundrechtliche Sprachenartikel | 381 | ||
4. Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundsätze | 381 | ||
a) Sprachliche Rechte in der EMRK | 381 | ||
b) Sprachenrechtliche Bestimmungen mehrsprachiger Mitgliedstaaten | 382 | ||
5. Zusammenfassung: Das Sprachengrundrecht im Gemeinschaftsrecht | 383 | ||
IV. Fazit | 384 | ||
C. Zweite Vorgabe für das Alternativkonzept: Die EuGH-Rechtsprechung zu den allgemeinen Rechtsgrundsätzen | 384 | ||
I. Geltung allgemeiner Rechtsgrundsätze im Strafrecht | 385 | ||
1. Der Grundsatz der Gesetzesbestimmtheit von Straftatbestand und Strafe | 385 | ||
a) Bedeutung des Bestimmtheitsgrundsatzes | 385 | ||
b) Reichweite des Bestimmtheitsgrundsatzes | 387 | ||
c) Schranken des Bestimmtheitsgrundsatzes | 387 | ||
2. Gewährleistungsumfang des Bestimmtheitsgrundsatzes | 388 | ||
a) Differenzierung zwischen Straf- und Bußgeldrecht | 388 | ||
b) Spezifische Anforderungen im Fall von Blankettstrafgesetzen | 389 | ||
II. Vorgaben der allgemeinen Rechtsgrundsätze für das Verwaltungsrecht | 389 | ||
1. Rechtssicherheit und Vertrauensschutz | 389 | ||
2. Dogmatische Fundierung des Vertrauensschutzgrundsatzes | 391 | ||
a) Entwicklung in der Rechtsprechung des EuGH | 391 | ||
b) Anwendung auf das Sprachdivergenzproblem | 392 | ||
3. Voraussetzungen für die Gewährung von Vertrauensschutz | 393 | ||
a) Existenz einer Vertrauenslage | 394 | ||
b) Schutzwürdigkeit des Vertrauens | 395 | ||
aa) Systemimmanente Anhaltspunkte | 395 | ||
bb) Offenkundige Fehlerhaftigkeit | 396 | ||
cc) Spekulationsgeschäfte | 397 | ||
c) Interessenabwägung | 398 | ||
4. Konkretisierung des Vertrauensschutzes in Spezialbereichen | 398 | ||
5. Wirkungen des Vertrauensschutzgrundsatzes | 400 | ||
a) Vertrauensschutz und Normsetzung | 400 | ||
b) Vertrauensschutz und Rechtsprechung | 401 | ||
D. Anwendung der EuGH-Rechtssprechung zum Vertrauensschutz auf Sprachdivergenzen im Verwaltungsrecht | 402 | ||
I. Voraussetzungen für die Gewährung von Vertrauensschutz | 403 | ||
1. Existenz einer Vertrauenslage | 403 | ||
a) Vertrauensbegründendes Verhalten seitens der EG-Organe | 403 | ||
aa) Verantwortlichkeit für alle Arten von Sprachdivergenzen | 403 | ||
bb) Vertrauensbegründendes Verhalten auch bei der Setzung von Primärrecht | 404 | ||
b) Vertrauensbetätigung und Kausalität | 405 | ||
2. Schutzwürdigkeit des Vertrauens | 406 | ||
a) Frage der Vorhersehbarkeit | 406 | ||
aa) Klarheit und Eindeutigkeit der Norm | 407 | ||
(1) Keine unbedingte Prüfungspflicht des Betroffenen | 407 | ||
(2) Klarheit der isoliert betrachteten Sprachfassung | 408 | ||
bb) Kriterien zur Ermittlung der Unklarheit | 409 | ||
(1) Unklarheit des Wortlauts selbst | 410 | ||
(2) Unklarheit aufgrund weiterer Auslegungsmethoden | 411 | ||
(3) Unklarheit aufgrund übergeordneter Prinzipien des Gemeinschaftsrechts | 411 | ||
(4) Bedeutung einer gefestigten EuGH-Rechtsprechung | 412 | ||
(5) Fazit | 412 | ||
b) Anforderungen an die Unionsbürger | 413 | ||
aa) Differenzierung nach den verschiedenen Rechtshandlungen? | 413 | ||
bb) Differenzierung nach Adressatenkreisen | 415 | ||
cc) Differenzierung nach Politikfeldern | 416 | ||
dd) Sonderstellung für auf internationalen Abkommen beruhendes Gemeinschaftsrecht? | 418 | ||
(1) Kein prinzipieller Ausschluss der Gewährung von Vertrauensschutz | 418 | ||
(2) Kriterien für die Gewährung von Vertrauensschutz | 419 | ||
ee) Zusammenfassung und Ergebnis | 419 | ||
c) Die Bedeutung der „eigenen" Sprachfassung | 420 | ||
aa) Mögliche Anknüpfungspunkte für die Frage der relevanten Sprachfassung | 420 | ||
bb) Grundsätzliche Entscheidung für die Muttersprache | 421 | ||
(1) Absage an pauschale Anknüpfungspunkte | 421 | ||
(2) Muttersprache als entscheidendes Kriterium für die subjektive Erkenntnisfähigkeit | 422 | ||
(3) Weitere Kriterien für die Einzelfallprüfung | 422 | ||
cc) Die Situation mehrsprachiger Mitgliedstaaten | 423 | ||
(1) Parallele zur Produktetikettierung in mehrsprachigen Mitgliedstaaten | 423 | ||
(2) Vertrauensschutz auf die Muttersprache in mehrsprachigen Mitgliedstaaten | 424 | ||
dd) Tragfähigkeit des Muttersprachen-Konzepts im Lichte anderer Bestimmungen und Grundsätze | 425 | ||
(1) Allgemeines | 425 | ||
(2) Verstoß gegen Diskriminierungs- und Beschränkungsverbote des EGV | 426 | ||
(a) Berufung auf verschiedene Fassungen gegenüber verschiedenen Hoheitsträgern | 427 | ||
(b) Berufung auf verschiedene Fassungen gegenüber dem gleichen Hoheitsträger | 428 | ||
3. Interessenabwägung | 429 | ||
a) Einheitliche Auslegung und Anwendung des Gemeinschaftsrechts | 429 | ||
b) Verbot der Diskriminierung anderer Wirtschaftsteilnehmer | 430 | ||
II. Rechtsfolgen der Gewährung von Vertrauensschutz | 431 | ||
1. Wirkungen des Vertrauensschutzgrundsatzes | 431 | ||
a) Ausgestaltung des Primärrechtsschutzes | 431 | ||
b) Differenzierung zwischen Primär- und Sekundärrechtsschutz? | 433 | ||
2. Konkrete Umsetzung der Anforderungen | 434 | ||
a) Situation vor der Einleitung eines Gerichtsverfahrens | 434 | ||
aa) Umfang der Prüfungspflicht | 434 | ||
bb) Auskunftsanspruch auf nationaler Ebene | 435 | ||
cc) Auskunftsanspruch auf Gemeinschaftsebene | 435 | ||
b) Situation nach der Einleitung eines Gerichtsverfahrens | 436 | ||
c) Situation nach der verbindlichen Entscheidung des EuGH | 437 | ||
III. Berichtigung einzelner Fassungen und Rückwirkungsbegrenzung | 438 | ||
1. Rückwirkungsbegrenzung im Gemeinschaftsrecht | 438 | ||
a) Echte und unechte Rückwirkung | 439 | ||
b) Abgrenzung zur scheinbaren Rückwirkung | 440 | ||
2. Die EuGH-Rechtsprechung zur Berücksichtigung nachträglicher Änderungen bei der Auslegung | 441 | ||
a) Uneinheitlichkeit der Rechtsprechung des Gerichtshofs | 441 | ||
b) Auseinandersetzung mit der Rückwirkungsproblematik durch die Generalanwälte | 442 | ||
3. Konzept zur Behandlung der nachträglichen Korrektur von Sprachfassungen | 444 | ||
a) Anwendung der Vertrauensschutzgrundsätze | 444 | ||
b) Abgrenzung zwischen bloßen Berichtigungen und sachlichen Änderungen einer Norm | 445 | ||
4. Tragfähigkeit des Konzepts im Lichte der übrigen EuGH-Rechtsprechung | 445 | ||
IV. Bewertung der EuGH-Rechtsprechung anhand des Vertrauensschutzmodells | 446 | ||
1. Die EuGH-Rechtsprechung im Allgemeinen | 446 | ||
a) Sachverhalte ohne Vertrauensschutz-Problem | 446 | ||
b) Fehlende Auseinandersetzung mit dogmatischen Grundkategorien | 448 | ||
c) Erfüllung der subjektiven Voraussetzungen für die Gewährung von Vertrauensschutz | 449 | ||
aa) Keine Mehrdeutigkeit der nationalen Sprachfassung | 450 | ||
bb) Unzumutbarkeit der Ermittlung von Sprachdivergenzen | 451 | ||
2. Sonderprobleme bei der Auslegung des Gemeinsamen Zolltarifs | 452 | ||
a) Mehrdeutigkeit aufgrund grammatikalischer Auslegung | 452 | ||
b) Mehrdeutigkeit aufgrund systematisch-teleologischer Erwägungen | 453 | ||
c) Mehrdeutigkeit aufgrund der Erläuterungen zur Kombinierten Nomenklatur? | 454 | ||
d) Mehrdeutigkeit aufgrund des Wortlauts anderer Sprachfassungen? | 455 | ||
E. Anwendung der EuGH-Rechtsprechung zum Bestimmtheitsgrundsatz auf Sprachdivergenzen mit strafrechtlichen Bezügen | 457 | ||
I. Bestimmtheitsgrundsatz und Sprachdivergenzen | 457 | ||
1. Gesetzliche Grundlage in jeder einzelnen Sprachfassung | 457 | ||
2. Bestimmtheit jeder einzelnen Sprachfassung | 458 | ||
3. Anwendungsbereich des Bestimmtheitsgrundsatzes | 459 | ||
II. Analyse der EuGH-Rechtsprechung zu Sprachdivergenzen im Lichte des Bestimmtheitsgrundsatzes | 460 | ||
1. Die strafrechtliche „Legitimationskette" | 460 | ||
a) „Ebony": Fehlende Sanktionsnorm in der italienischen Sprachfassung | 460 | ||
b) „National Farmers' Union": Unvollständiger Verweis der Sanktionsnorm auf einzelne Tatbestandsmerkmale | 461 | ||
2. Inhaltliche Anforderungen an die Bestimmtheit der Norm | 462 | ||
a) Die Unbestimmtheit von Normen im Gemeinschaftsrecht | 462 | ||
b) Anwendungsfälle | 464 | ||
3. Verstöße gegen den Bestimmtheitsgrundsatz im Kriminalstrafrecht | 465 | ||
a) „Töpfer": Strafbarkeit von Missbrauchsfällen? | 465 | ||
b) „RoudolffAuslegung gegen den Beschuldigten trotz Mehrdeutigkeit des Textes | 467 | ||
c) „Röser": Absage an eine Differenzierung nach Strafverfahren und sonstigen Verfahren | 468 | ||
F. Zusammenfassung und Überprüfung der Ergebnisse | 470 | ||
I. Zusammenfassung | 470 | ||
II. Vereinbarkeit mit dem gemeinschaftsrechtlichen Methodenkanon | 471 | ||
III. Vereinbarkeit mit den Vorschlägen zur Reform des Gerichtssystems | 471 | ||
5. Kapitel: Die Zukunft des Sprachenrechts der Europäischen Union | 474 | ||
A. Punktuelle Verbesserungen | 474 | ||
I. Lösungsvorschläge de lege lata | 474 | ||
1. Auf der Ebene der Rechtssetzung | 475 | ||
2. Auf der Ebene der Rechtsübersetzung | 476 | ||
3. Auf der Ebene der Rechtsanwendung | 477 | ||
II. Lösungsvorschläge de lege ferenda | 477 | ||
1. Die Verhinderung von Bedeutungsdivergenzen | 478 | ||
a) Flächendeckende Einführung von Legaldefinitionen? | 478 | ||
b) Bedeutung der Rechtsvereinheitlichung | 479 | ||
c) Wechselwirkung zwischen europarechtlicher und einzelstaatlicher Terminologie | 480 | ||
2. Die Vorschläge zur Reform des Gerichtssystems | 481 | ||
a) Vorschläge zur Gerichtsstruktur | 481 | ||
b) Verfahrensfragen | 483 | ||
B. Modell für das zukünftige Sprachenregime mit Blick auf die EU-Osterweiterung | 484 | ||
I. Gegenwärtig diskutierte Vorschläge | 484 | ||
1. Die Reformbedürftigkeit der Sprachenregelung | 484 | ||
2. Die vorgeschlagenen Reforminhalte | 485 | ||
II. Aiternati ν Vorschlag | 487 | ||
1. Koordinaten einer zukünftigen Sprachenregelung der EU | 487 | ||
a) Die Vorgaben höherrangigen Rechts | 487 | ||
b) Das Gleichheitsargument | 488 | ||
2. Inhalt des Alternativvorschlags | 489 | ||
a) Grundsätzliche Beibehaltung des Amtssprachenregimes | 489 | ||
aa) Exekutives Sprachenrecht | 490 | ||
bb) Judikatives Sprachenrecht | 490 | ||
b) Verringerung der Arbeitssprachenzahl | 491 | ||
aa) Die zukünftige Arbeitssprachenregelung im Allgemeinen | 491 | ||
bb) Die Arbeitssprachenregelung des Europäischen Parlaments im Besonderen | 492 | ||
c) Anpassung des Amtssprachenregimes im Bereich des legislativen Sprachenrechts | 493 | ||
aa) Notwendigkeit der Existenz aller Rechtsakte in den Gemeinschaftssprachen | 493 | ||
bb) Übersetzungen im Lichte des Rechtsstaatsprinzips | 494 | ||
cc) Folgerungen für die Sprachregelung der Gemeinschaft | 495 | ||
d) Keine Verlagerung der Übersetzungen auf nationale Instanzen | 496 | ||
e) Kriterien für die Auswahl der Arbeitssprachen | 497 | ||
aa) Das Englische und Französische als Arbeitssprachen | 497 | ||
bb) Die Anerkennung des Deutschen als dritte Arbeitssprache | 498 | ||
3. Konsequenzen des Alternativvorschlags | 499 | ||
a) Anwendung des Vertrauensschutzkonzepts auf die modifizierte Sprachenregelung | 499 | ||
b) Vorteile für die Rechtsstellung der Unionsbürger | 500 | ||
c) Praktikabilität der Sprachenregelung | 501 | ||
d) Erhöhte Effizienz und Qualität der Rechtssetzung | 501 | ||
C. Ausblick: Europäische Einheit in sprachlicher Vielfalt | 502 | ||
Zusammenfassung und Thesen | 505 | ||
Zusammenfassung | 505 | ||
Summary | 506 | ||
Résumé | 507 | ||
Thesen | 508 | ||
Literaturverzeichnis | 514 | ||
Verordnung Nr. 1 des Rates (zur Regelung der Sprachenfrage) | 544 | ||
Entscheidungsregister | 546 | ||
EuGH: Urteile zum Sprachvergleich | 546 | ||
EuGH: Entwicklung der Anzahl der Urteile | 552 | ||
EuGH: Urteile zum Bedeutungsproblem | 553 | ||
EuGH: Schlussanträge zum Sprachvergleich | 555 | ||
EuGH: Urteile zu anderen Sprachproblemen | 573 | ||
EuG: Urteile zum Sprachvergleich | 576 | ||
EuG: Urteile zu anderen Sprachproblemen | 577 | ||
Deutsche Gerichte: Urteile zum Sprachvergleich | 578 | ||
Sachverzeichnis | 580 |