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Höltkemeier, K. (2005). Sponsoring als Straftat. Die Bestechungsdelikte auf dem Prüfstand. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51693-3
Höltkemeier, Kai. Sponsoring als Straftat: Die Bestechungsdelikte auf dem Prüfstand. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51693-3
Höltkemeier, K (2005): Sponsoring als Straftat: Die Bestechungsdelikte auf dem Prüfstand, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51693-3

Format

Sponsoring als Straftat

Die Bestechungsdelikte auf dem Prüfstand

Höltkemeier, Kai

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 160

(2005)

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Abstract

Sponsoring ist "in": Das ist kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass von einer Sponsoringbeziehung nicht nur derjenige profitiert, der mit Geld- oder Sachleistungen gefördert wird, sondern auch der Sponsor, der durch die Werbung für seine Produkte oder sein Unternehmen einen Imagegewinn erzielt. Sponsoring ist zudem politisch erwünscht, weil es die strapazierten öffentlichen Kassen zumindest teilweise entlastet.

Umso besorgniserregender ist, dass in den vergangenen Jahren Verhaltensweisen in den Blickwinkel der Staatsanwaltschaften geraten sind, die sich - in einem weiten Sinne - als Sponsoring bezeichnen lassen. So standen im Zuge des sog. Herzklappenskandals Ärzte am Pranger, die von Medizintechnik- und Pharmaunternehmen für ihre Kliniken Drittmittel in beachtlicher Höhe erhalten und diese Unternehmen im Gegenzug bei Produktbestellungen bevorzugt hatten.

Der Autor nimmt diesen Fall des Pharmasponsorings zum Anlass, das Spannungsverhältnis zwischen dem politisch und wirtschaftlich erwünschten Sponsoring auf der einen Seite und den strafrechtlichen Bestechungsdelikten auf der anderen Seite einmal eingehend zu beleuchten. Das Ergebnis ist beruhigend: Nur dann, wenn das Sponsoringengagement vorgeschoben wird, um sponsoringfremde Ziele zu erreichen, kommt eine Strafbarkeit wegen eines Bestechungsdeliktes überhaupt in Betracht. Der Sponsoringvertrag als solcher und seine Durchführung sind hingegen (bestechungs-)strafrechtlich unbedenklich.

Die Arbeit wurde von der Juristischen Gesellschaft Augsburg e. V. mit dem Dissertationspreis 2003/2004 ausgezeichnet.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 21
Teil 1: Sponsoring 23
A. Grundlagen 23
I. Begriff des Sponsorings 23
1. Umgangssprache 23
2. Sponsoring als ,Terminus technicus‘ 23
a) Klassischer Sponsoringbegriff 23
b) Definition des BMF im Erlass vom 18.2.1998 24
3. Sponsoring im Sinne der vorliegenden Arbeit 25
II. Geschichte des Sponsorings 26
III. Ziele des Sponsorings 28
1. Sponsor 28
2. Gesponserter 29
IV. Sponsoringbereiche 30
1. Sport 30
2. Kunst und Kultur 31
3. Sozialer Bereich 31
4. Umwelt 32
5. Wissenschaft und Bildung 33
6. Pharmasponsoring? 33
V. Der Staat als Sponsor und Gesponserter 34
1. Der Staat als Gesponserter 34
2. Der Staat als Sponsor 35
B. Der Sponsoringvertrag 35
I. Typisierung des Sponsoringvertrages 35
1. Spenden 36
2. Mäzenatisches Sponsoring 36
3. Klassisches Sponsoring 36
4. Zwischenergebnis 37
II. Steuerrechtliche Aspekte 37
1. Sponsor 38
a) Ertragsteuerliche Behandlung 38
b) Umsatzsteuerliche Behandlung 40
c) Schenkungsteuerliche Behandlung 40
2. Gesponserter 41
a) Ertragsteuerliche Behandlung 41
aa) Gemeinnützige Körperschaften 41
bb) Öffentlich-rechtliche Körperschaften 43
cc) Zusammenfassung 43
b) Umsatzsteuerliche Behandlung 44
C. Zulässigkeit des Sponsorings 44
I. Sponsoring unter Privaten 44
II. Der Staat als Sponsor oder Gesponserter 45
1. Tätigwerden des Staates außerhalb seiner öffentlichen Aufgaben 45
2. Bedrohung der Sachlichkeit staatlicher Entscheidungen 46
3. Wissenschaftsfreiheit, Art. 5 Abs. 3 Var. 2 GG 46
4. Kunstfreiheit, Art. 5 Abs. 3 Var. 1 GG 48
5. Beschränkung durch Verwaltungsvorschriften 48
6. Zusammenfassung 50
D. Fazit 50
Teil 2: Bestechungsdelikte 51
A. Einführung 51
B. §§ 331 ff. StGB 51
I. Überblick 51
II. Rechtsgut der §§ 331 ff. StGB 52
1. Entwicklung des Streitstandes 52
2. Die heute vertretenen Meinungen 55
a) Sachlichkeit staatlicher Entscheidungen 55
b) Vertrauen der Allgemeinheit 57
c) Funktionieren der Verwaltung 59
d) Das ,komplexe Rechtsgut‘ 60
3. Vorläufige Stellungnahme 61
4. Exkurs: Die Lehre vom Rechtsgut 62
a) Einführung 62
b) Systemkritischer oder systemimmanenter Ansatz 63
c) Beschränkung des Strafgesetzgebers durch die Rechtsgutslehre? 65
aa) Ausgangspunkt 65
(1) Strafrechtlicher Ansatz 65
(2) Verfassungsrechtlicher Ansatz 67
(3) Stellungnahme 67
bb) Grundrechtsprüfung 68
(1) Eingriff in den Schutzbereich 68
(a) Verhaltensnorm und Sanktionsnorm 68
(b) Eröffnung des Schutzbereiches bei kriminellem Handeln 69
(2) Schranken und Schranken-Schranken 70
(3) Die Rolle des Bundesverfassungsgerichtes 71
cc) Raum für die Rechtsgutslehre? 72
d) Der Rechtsgutsbegriff 73
aa) Einführung 73
bb) Das ,Gut‘ 74
cc) Die Herleitung von Rechtsgütern 75
(1) Dualistische Rechtsgutslehre 75
(2) Soziale Rechtsgutslehre (monistischer Ansatz) 76
(3) Personale Rechtsgutslehre (monistischer Ansatz) 76
(4) Stellungnahme 77
dd) Bedeutung für die freie Entfaltung des Einzelnen 78
ee) Zwischenergebnis 80
e) Rechtsgutsbegriff und verfassungsrechtliche Dogmatik 80
f) Zusammenfassung 81
5. Endgültige Stellungnahme 82
6. Ergebnis 85
III. § 331 Abs. 1 StGB 85
1. Amtsträger oder besonders Verpflichteter 85
a) Die gesetzliche Regelung 85
aa) § 11 Abs. 1 Nr. 2a StGB 86
bb) § 11 Abs. 1 Nr. 2b StGB 86
cc) § 11 Abs. 1 Nr. 2c StGB 86
dd) § 11 Abs. 1 Nr. 4 StGB 86
b) Amtsträger und Sponsoring 87
aa) Allgemeines 88
bb) § 11 Abs. 1 Nr. 2c StGB – Erfüllung von Aufgaben der öffentlichen Verwaltung 88
(1) Tätigkeitsbereiche der öffentlichen Verwaltung 89
(2) Eingriffsverwaltung 90
(3) Leistungsverwaltung 90
(4) Erwerbswirtschaftliche Betätigung 91
(5) Beschaffungsverwaltung 94
(6) Fazit 95
cc) Sonderfall: Die Strafbarkeit von Freiberuflern 95
2. Vorteil 98
a) Vorteilsbegriff der h.M. 98
aa) Objektive Besserstellung 98
(1) Materielle Vorteile 99
(2) Immaterielle Vorteile 99
(3) Drittvorteile 101
bb) Ausschluss wegen Rechtsanspruch auf Besserstellung 101
b) Zwischenergebnis 103
c) Vorteil und Sponsoring 103
aa) Die vertraglichen Leistungen als Vorteil 103
bb) Der Vertragsabschluss als Vorteil: BGHSt 31, 264 103
cc) Zusätzliche mittelbare Vorteile 105
3. Fordern, Sichversprechenlassen, Annehmen 107
4. Dienstausübung 110
a) Allgemeines 110
b) Dienstausübung und Sponsoring 111
5. ,Für‘ 112
6. Unrechtsvereinbarung 114
a) Historische Dimension 114
b) Bedeutung der Unrechtsvereinbarung 117
aa) Herrschende Meinung 117
bb) Die Gegenansicht von Volk und Kuhlen 117
cc) Auswirkungen auf die Falllösung 118
dd) Stellungnahme 120
c) Sach- bzw. Regelwidrigkeit 121
d) Unrechtsvereinbarung und Sponsoring 123
7. Sozialadäquanz 124
a) Grundlagen 124
b) Reichweite der Sozialadäquanz 125
aa) Einführung 125
bb) Weiter Anwendungsbereich für die Sozialadäquanz 126
cc) Begründung der h.M. 128
c) Zusammenfassung 129
8. Genehmigung gemäß § 331 Abs. 3 StGB 130
a) Überblick 130
b) Genehmigungsvoraussetzungen 131
aa) Vereinbarkeit mit den beamtenrechtlichen Vorschriften 132
bb) Einsatz der Genehmigung 134
c) Vorherige Genehmigung 136
d) Nachträgliche Genehmigung 137
e) Genehmigung und Sponsoring 138
9. Vorschlag einer rechtsgutsbezogenen Auslegung 138
a) Einführung 138
b) Begründung der Sonderbehandlung von Amtsträgern 139
c) Konsequenz für die §§ 331 ff. StGB 140
d) Unmittelbare Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben 141
e) Ergebnis 143
IV. § 331 Abs. 2 StGB 143
V. § 332 Abs. 1 StGB 144
1. Einleitung 144
2. Die qualifizierenden Merkmale 144
a) Diensthandlung 144
b) Pflichtwidrigkeit 144
3. Gebundene Entscheidungen 145
4. Ermessensentscheidungen 145
5. § 332 Abs. 2 StGB 148
6. § 332 StGB und Sponsoring 148
VI. § 333 StGB 149
VII. § 334 StGB 150
1. Allgemeines 150
2. § 334 StGB und Sponsoring, insb.: Erweiterung des Empfängerkreises durch EUBestG und IntBestG 151
VIII. Zusammenfassung: §§ 331 ff. StGB und Sponsoring 152
1. Isolierte Betrachtung des Sponsoringvertrags 152
2. Der Sponsoringvertrag als Vorteil i. S. d. §§ 331 ff. StGB 153
a) Wettbewerb um den Sponsor 154
b) Wettbewerb um den Gesponserten 155
3. Abschluss bzw. Durchführung des Sponsoringvertrages als Dienstausübung i. S. d. §§ 331 ff. StGB 155
a) Wettbewerb um den Sponsor 155
b) Wettbewerb um den Gesponserten 156
4. Fazit 156
C. § 299 StGB 156
I. Überblick 156
II. Entstehungsgeschichte 157
III. Rechtsgut 159
1. Überblick über den Meinungsstand 159
a) Die herrschende Meinung 159
b) Die Ansicht von Tiedemann und Otto 160
c) Die Ansicht von Arzt/Weber 161
2. Stellungnahme 161
a) Vorbemerkung 161
b) Feststellung der Rechtsgutsqualität 162
c) Das Rechtsgut des § 299 StGB 163
aa) Fairer Wettbewerb 163
bb) Vermögensinteressen der Mitbewerber 164
cc) Vermögensinteressen der Allgemeinheit 165
dd) Vermögensinteressen des Geschäftsherrn 165
d) Entscheidung 166
IV. Rechtsnatur 167
V. § 299 Abs. 1 StGB 168
1. Täterkreis 168
a) Angestellter oder Beauftragter eines geschäftlichen Betriebes 168
b) Nichteinbeziehung des Geschäftsherrn 169
2. Fordern, Sichversprechenlassen, Annehmen 171
3. Im geschäftlichen Verkehr 171
4. Vorteil 172
5. Gegenleistung 172
a) „Als Gegenleistung dafür [. . .], daß er [. . .] bevorzuge“ 172
b) Bei dem Bezug von Waren oder gewerblichen Leistungen 172
c) Bevorzugung im Wettbewerb 173
d) Pflichtwidrigkeit gegenüber dem Prinzipal als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal? 173
6. Unrechtsvereinbarung 174
7. In unlauterer Weise 175
8. Sozialadäquanz 177
VI. § 299 Abs. 2 StGB 178
1. Täterkreis 178
2. Anbieten, Versprechen, Gewähren 178
3. Handeln zu Zwecken des Wettbewerbs 178
VII. § 299 Abs. 3 StGB – internationaler Geschäftsverkehr 179
VIII. Verhältnis des § 299 StGB zu den §§ 331 ff. StGB 181
IX. § 299 StGB und Sponsoring 182
1. Isolierte Betrachtung des Sponsoringvertrags 182
2. Der Sponsoringvertrag als Vorteil i. S. d. § 299 StGB 183
3. Abschluss bzw. Durchführung des Sponsoringvertrages als Bevorzugung i. S. d. § 299 StGB 184
D. § 108b StGB 185
E. § 108e StGB 185
I. Überblick 185
II. Rechtsgut 186
III. Tatbestand und Umgehungsmöglichkeiten 187
IV. Bestechung internationaler Abgeordneter 188
V. § 108e StGB und Sponsoring 188
F. Zwischenergebnis 188
Teil 3: Streitpunkt Pharmasponsoring 190
A. Einführung 190
B. Spannungsfeld 191
I. Soziale und rechtliche Anerkennung der Drittmittelforschung 192
1. Allgemeines zur Drittmittelförderung 192
a) Begriff der Drittmittel 192
b) Die Forschung mit Drittmitteln 192
c) Drittmittelförderung als Sponsoring? 192
d) Drittmittelförderung in Zahlen 193
2. Soziale Anerkennung der Drittmittelförderung 194
3. Rechtliche Anerkennung der Drittmittelförderung 194
II. Bedrohung durch das Bestechungsstrafrecht 195
1. Strukturelles Näheverhältnis zwischen Industrie und Wissenschaft 195
2. Der Herzklappenskandal 197
a) Die Geschichte eines Skandals 197
b) Fallbeispiele 198
aa) Der Hamburger Fall 198
(1) Sachverhalt 198
(2) Entscheidung 199
bb) Der Heidelberger Fall 200
(1) Sachverhalt 200
(2) Entscheidung 201
cc) Der Ulmer Fall 202
(1) Sachverhalt 202
(2) Entscheidung 202
3. Kodex Medizinprodukte und Gemeinsamer Standpunkt 203
III. Konkretisierung des Spannungsfeldes 204
1. Allgemeines 204
2. Fallgruppen des sog. Pharmasponsorings 205
a) Echte Zulassungsstudien 205
b) Phase IV-Studien 206
c) Anwendungsbeobachtungen 206
d) Beraterverträge 207
e) Finanzierung der Teilnahme an Fachkongressen o. ä. 207
f) Überlassung medizinischer Geräte 208
g) Umsatzabhängige Rückvergütungen (Bonuskonten) 208
h) Direkte Übernahme von Kosten, z.B. für Weihnachtsfeiern 209
i) Zahlungen auf Privatkonten gegen (Schein-)Rechnungen 209
IV. Fazit 209
C. Auflösung des Spannungsverhältnisses 210
I. Lösungsvorschläge ,de lege lata‘ 210
1. Die Ansicht von Lüderssen 210
2. Die Ansicht des LG Bonn 214
3. Die Ansicht des BGH 217
4. Die Ansicht von Mansdörfer 220
5. Die Ansicht von Bernsmann 222
6. Die Ansicht von Schreier 223
7. Die Ansicht von Kuhlen und Ambos 225
8. Weitere Lösungsvorschläge 226
a) Einschränkung des Amtsträgerbegriffes 226
b) Einschränkung des Vorteilsbegriffes (eigennütziges Verhalten) 228
c) § 25 HRG bzw. LHGe als Rechtfertigungsgrund 229
d) Übergesetzlicher Rechtfertigungsgrund 230
II. Lösungsvorschläge ,de lege ferenda‘ 230
1. Lösung im StGB 231
a) Tatbestandsmerkmal ,unlauter‘ 231
b) Forschungsklausel 232
2. Der kombinierte Ansatz von Tag 234
3. Lösung außerhalb des StGB 235
a) Drittmittelgesetz auf Bundesebene 236
b) Drittmittelgesetze auf Landesebene 238
c) Drittmittelrichtlinien 238
d) Stellungnahme 239
D. Zusammenfassung 239
Fazit 241
Literaturverzeichnis 242
Sachwortverzeichnis 258