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Saurer, J. (2005). Die Funktionen der Rechtsverordnung. Der gesetzgeberische Zuschnitt des Aufgaben- und Leistungsprofils exekutiver Rechtsetzung als Problem des Verfassungsrechts, ausgehend vom Referenzgebiet des Umweltrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51828-9
Saurer, Johannes. Die Funktionen der Rechtsverordnung: Der gesetzgeberische Zuschnitt des Aufgaben- und Leistungsprofils exekutiver Rechtsetzung als Problem des Verfassungsrechts, ausgehend vom Referenzgebiet des Umweltrechts. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51828-9
Saurer, J (2005): Die Funktionen der Rechtsverordnung: Der gesetzgeberische Zuschnitt des Aufgaben- und Leistungsprofils exekutiver Rechtsetzung als Problem des Verfassungsrechts, ausgehend vom Referenzgebiet des Umweltrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51828-9

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Die Funktionen der Rechtsverordnung

Der gesetzgeberische Zuschnitt des Aufgaben- und Leistungsprofils exekutiver Rechtsetzung als Problem des Verfassungsrechts, ausgehend vom Referenzgebiet des Umweltrechts

Saurer, Johannes

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1008

(2005)

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Abstract

Das Grundgesetz konstituiert die Rechtsverordnung in Art. 80 Abs. 1 GG als gesetzesakzessorische exekutive Rechtsetzungsform mit Allgemeinverbindlichkeit. Die dogmatische Besonderheit der Rechtsverordnung ergibt sich aus der Stellung im Schnittpunkt zwischen Legislative und Exekutive, zwischen Verfassungs- und Verwaltungsrecht, zugleich als Gesetzesvollziehung und Rechtsetzung, Rechtsgrundlage und administrative Handlungsform. Ausgehend von der systematischen Analyse der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung unter den Bedingungen gegenwärtigen Staatshandelns (technologische Umbrüche und strukturelle Ungewissheit, Internationalisierung der Rechtsordnung), behandelt der Verfasser die Rechtsverordnung in ihren verwaltungsrechtlichen und verfassungsrechtlichen Grundproblemen. Die Funktionen der Rechtsverordnung werden integriert in den Kontext einer Theorie rechtlicher Regelungsformen. Dabei erweist sich die Rechtsverordnung als Rechtsetzungsform spezifischer Rationalitätsgarantien.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 19
I. Problemaufriss 19
1. Quantitative und qualitativ-funktionale Dimensionen der Rechtsverordnung 19
2. Die gesetzgeberische Funktionszuordnung mit Statuierung der Delegationsnorm 23
3. Methodische Erweiterung der Zielsetzungen 26
4. Fehlbestände in Theorie und Dogmatik exekutiver Rechtsetzung 27
II. Die Verfassungsabhängigkeit der Rechtsetzungsorganisation in historischer Perspektive 30
1. Konstitutionalismus 32
2. Weimarer Republik 38
3. Nationalsozialismus 44
4. Die Verfassungsordnung des Grundgesetzes 45
5. Die verfassungsgeschichtliche Verknüpfung von Rechtsetzungsorganisation und Verfassungsordnung im Überblick 48
III. Die Verfassungsabhängigkeit der Rechtsetzungsorganisation in vergleichender Perspektive 50
1. Exekutive Rechtsetzungsbefugnisse im ausländischen öffentlichen Recht 51
2. Delegierte Rechtsetzung im Recht der Europäischen Union 56
Erster Teil: Analyse und Typisierung der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung zur Rechtsetzungsform der Rechtsverordnung am Beispiel des Umweltrechts 59
I. Das Umweltrecht als Referenzgebiet 59
II. Funktionen der Rechtsverordnung im Kontext technologischer Umbrüche und struktureller Ungewissheitsbedingungen 63
1. Operationalisierung staatlicher Regulierungsexpansion 63
a) Die Ausweitung staatlicher Regelungsaktivitäten im Bereich der Ökologie 65
b) Anwendungsfelder der Rechtsverordnung als Instrument der Regulierungsexpansion 69
(1) Regulierungsexpansion im Immissionsschutzrecht 69
(2) Regulierungsexpansion im Chemikalienrecht 71
(3) Regulierungsexpansion im Abfallrecht 75
c) Das Verfahrensrecht der Regulierungsexpansion 77
d) Untergesetzliche Regulierungsexpansion in konkurrierenden Rechtsetzungsformen 79
2. Beschleunigung und Flexibilisierung der Rechtsetzung 82
a) Die Rechtsverordnung als Instrument der Rechtsetzungsbeschleunigung 82
(1) Beschleunigungseffekte auf der Ebene des Normersterlasses 83
(a) Die Rechtsverordnung als die grundsätzlich schnellere und flexiblere Rechtsform 83
(b) Nivellierung der Rechtsetzungsgeschwindigkeit durch den Prozess der Normerzeugung, die einfachgesetzliche Verfahrensgestaltung und den politischen Gestaltungswillen 87
(2) Beschleunigungseffekte auf der Ebene der Normaktualisierung 90
b) Anwendungsfelder der Rechtsverordnung als Beschleunigungs- und Flexibilisierungsinstrument 91
(1) Beschleunigung und Flexibilisierung im Chemikalienrecht 91
(2) Divergierende Effekte im Immissionsschutz-, Abfall- und Gentechnikrecht 93
c) Beschleunigung und Flexibilisierung im Verhältnis von Verwaltungsvorschriften und Rechtsverordnungen 94
3. Verrechtlichung des Vorsorgeprinzips 96
a) Das Vorsorgeprinzip als Rechtsprinzip 97
b) Die Bewältigung der Vorsorgeorientierung durch Rechtsverordnungen: Die Umsetzung des vorsorgerechtlichen Konzeptierungsgebots als Anwendungsfall aus dem Immissionsschutzrecht 101
c) Anwendungsvariante: Die Umsetzung des Vorsorgegebots durch Rechtsverordnungen nach dem Gentechnikgesetz – Rechtsverordnungen als Teil einer Rechtsetzungsstruktur mit experimentellem Charakter und Innovationsimplikationen 105
d) Das Zustandekommen der Rechtsverordnungen im Bereich des Vorsorgeprinzips und die funktionalen Äquivalenzen 111
4. Raumbezogene Planung 115
a) Die Rechtsverordnung als Instrument der raumbezogenen Planung 116
b) Anwendungsfelder der verordnungsrechtlichen Umweltplanung in der Rechtsform der Rechtsverordnung 119
(1) Raumbezogene Planung im Wasser- und Immissionsschutzrecht 119
(2) Raumbezogene Planung im Naturschutzrecht 121
5. Adaption des staatlichen Instrumentenwandels 124
a) Instrumentenwandel in der Umweltpolitik. Das Kooperationsprinzip als Versuch einer dogmatischen Klammer 124
b) Anwendungsfelder ökonomischer, reflexiver und kooperativer Elemente in der Verordnungsgebung des Umwelthaftungs-, Immissionsschutz- und Abfallrechts 129
(1) Ökonomische Instrumente im Umwelthaftungsrecht 129
(2) Reflexive Elemente in der Störfallverordnung (12. BImSchV) 130
(3) Nutzung privater Vorarbeiten im Immissionsschutzrecht 131
(4) Kooperationssteuerung im Abfallrecht 132
6. Vereinheitlichung und Regionalisierung des Verwaltungshandelns 138
a) Die Vereinheitlichung verwaltungsbehördlicher Einzelentscheidungen durch Rechtsverordnungen 139
b) Die Neuordnung des Bundes-Bodenschutzrechts als Anwendungsfeld der Vereinheitlichung der verwaltungsbehördlichen Praxis 140
c) Das Immissionsschutzrecht als Anwendungsfall der bundesstaatlichen Vereinheitlichungswirkungen der Bundes-Rechtsverordnungen 143
d) Anwendungsfelder für Rechtsverordnungen zur Regionalisierung des Verwaltungshandelns 145
e) Vereinheitlichung und Regionalisierung durch Verwaltungsvorschriften 146
7. Zwischenergebnis 147
III. Funktionen der Rechtsverordnung im Kontext der Internationalisierung der Rechtsordnung 147
1. Inkorporation des EG-Rechts 148
a) Die Rechtsverordnung als Instrument der EG-Rechts-Inkorporation 150
b) Anwendungsfälle der EG-Rechts-Inkorporation durch Rechtsverordnungen 151
(1) Spezialermächtigungen im Immissionsschutz- und Gentechnikrecht 152
(2) Globalermächtigungen im Wasser-, Immissionsschutz- und Abfallrecht 153
c) Die Beendigung des funktional äquivalenten Einsatzes von Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften durch den Europäischen Gerichtshof 155
2. Umsetzung völkervertraglicher Verpflichtungen 157
a) Die Rechtsverordnung als Instrument der Umsetzung völkervertraglicher Verpflichtungen 158
(1) Rechtsverordnungen im Bereich des Art. 59 Abs. 2 S. 1 GG 158
(2) Rechtsverordnungen im Bereich des Art. 59 Abs. 2 S. 2 GG 161
b) Umweltrechtliche Anwendungsfelder der verordnungsrechtlichen Umsetzung völkervertraglicher Verpflichtungen 161
3. Bewältigung normstruktureller Systembrüche 164
a) Der Systembruch zwischen konditionalen und finalen Normstrukturen in der Konfrontation des deutschen mit dem europäischen Verwaltungsrecht 165
b) Die IVU-Richtlinie als paradigmatische Vorgabe einer finalen Normstruktur 167
c) Die Bewältigung normstruktureller Systembrüche durch Einsatz der Rechtsverordnung 170
(1) Die divergierenden Umsetzungskonzeptionen des deutschen Umweltrechts 170
(2) Implementation in das bestehende Regelwerk und Integrationsarbeit durch den Verordnungsgeber des Immissionsschutz- und Abfallrechts 171
(3) Konkurrierende Rechtsetzungsformen 175
4. Zwischenergebnis 176
IV. Funktionen der Rechtsverordnung in der rechtspolitischen Projektion 177
1. Die Konzeption einer UGB-Kodifikation und ihr (vorläufiges) Scheitern 177
2. Die Recht- und Regelsetzung nach dem Sachverständigenentwurf für ein Umweltgesetzbuch 1998 179
a) Hierarchischer Vorrang für die Rechtsverordnung? 180
b) Zentrale Verordnungsermächtigung zur Grenz- und Richtwertfestsetzung in § 11 UGB-KomE 181
c) Begründungspflicht 182
d) Periodische Überprüfung 182
e) Das Konzept der verordnungsersetzenden Verträge 183
3. Die Reform der Beteiligungsstrukturen 183
a) Die Mitwirkung der Umweltkommission 183
b) Die Beteiligung des Bundestages 185
c) Suspendierung der Beteiligungsvorschriften bei besonderer Dringlichkeit 186
4. Die Rechtsetzungsorganisation nach dem Kommissionsentwurf als Rezeption der gegenwärtigen Verordnungsfunktionen 186
V. Die gesetzgeberische Funktionenzuordnung zur Rechtsetzungsform der Rechtsverordnung im Überblick 187
1. Strukturierung der Analyse und Typisierung 187
2. Die Rechtsverordnung als quantitativ und qualitativ-funktional dominierende Rechtsetzungsform 188
3. Die politische Bedeutung der Verordnungsgebung 190
4. Zusammentreffen modernisierungsspezifischer und tradierter Verordnungsfunktionen 190
Zweiter Teil: Bausteine zur verfassungsrechtlichen Funktionssystematik der Rechtsverordnung 192
I. Die Abhängigkeit der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung von den Vorgaben des Grundgesetzes 192
1. Ansätze zur verfassungsrechtlichen Systematisierung der Verordnungsfunktionen in der Rechtswissenschaft 193
2. Kritik und Erweiterung der bisherigen Ansätze. Einführung der Differenzierung nach Primär- und Sekundärfunktionen, Grund- und Steuerungsmodus. Zur Funktionsstruktur des Delegationsakts 195
II. Der Grundmodus der Rechtsverordnung: Konstituierung durch die Primärfunktionen 201
1. Entlastung des Parlaments (Primärfunktion im Verhältnis zum Gesetz) 202
a) Verfassungsrechtliche Zuordnung der Entlastungsfunktion 202
b) Funktionsexklusivität im Verhältnis der Rechtsetzungsformen 204
2. Dekonzentrierende Setzung allgemeinverbindlichen Rechts (Primärfunktion im Verhältnis zu den Satzungen und Verwaltungsvorschriften) 207
a) Verfassungsrechtliche Zuordnung der allgemeinverbindlichen Rechtswirkung. Mit einem Begründungsversuch zur konstitutiven Bedeutung des Art. 80 Abs. 1 GG 209
b) Funktionsexklusivität im Verhältnis der (untergesetzlichen) Rechtsetzungsformen 214
(1) Abgrenzung zur Satzung 214
(2) Abgrenzung zu den Verwaltungsvorschriften 219
3. Keine Primärfunktion: Die Setzung abstrakt-genereller Normen 222
a) Das Erfordernis abstrakt-genereller Normsetzung als Element eines materiellen Verordnungsbegriffs? 223
b) Zum nur-formellen Verordnungsbegriff des Grundgesetzes 226
4. Ebenfalls keine Primärfunktion: Die Beschleunigung und Flexibilisierung der Rechtsetzung 231
5. Das Grundgesetz bestimmt (nur) den Grundmodus der Verordnungsgebung 234
III. Der Steuerungsmodus der Rechtsverordnung: Speicher der Sekundärfunktionen 235
IV. Originärer Bereich und eigenständiges Leistungsprofil der Rechtsverordnung 237
1. Die Konzeption einer Theorie des Regulatory Choice 238
2. Der originäre Bereich der Rechtsverordnung 238
Dritter Teil: Die Konfrontation der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung mit dem Verfassungsrahmen exekutiver Rechtsetzung 240
I. Regelungsstrukturen gegenwärtigen Staatshandelns 241
1. Normstrukturen und verfassungsrechtliche Implikationen im Referenzgebiet des Umweltrechts 242
2. Bipolare Programmierung durch ambivalente Zweckbestimmungen 248
3. Rechtsetzungsorganisation in der Umsetzung wissenschaftstheoretischer Grundpositionen: Die normstrukturelle Ausrichtung am Paradigma des institutionellen Erkenntnisvermögens 249
4. Vom institutionellen Erkenntnisvermögen zur normativen Festlegung (Paradigmenwechsel) 253
5. Konsequenzen aus dem Paradigmenwechsel 256
6. Perpetuierung des Normsetzungsmodells der parlamentarischen (Selbst-) Beschränkung durch die Rechtsprechung, insbesondere durch die Kalkar-Entscheidung des BVerfG 257
7. Abstufungen in der Gestaltungsfreiheit des Verordnungsgebers 260
a) Die Strukturierung des Verordnungsermessens in der Literatur 260
b) Die verwaltungs- und verfassungsgerichtliche Absicherung der Rechtsverordnung als Instrument der Politik 261
II. Ausdifferenzierung der Verordnungsfunktionen und Regelungsdichte der Verordnungsermächtigung 265
1. Der Zusammenhang zwischen gesetzgeberischer Funktionenzuordnung und Beschaffenheit der Verordnungsermächtigungen 265
a) Die Einwirkung einzelner Funktionen auf die Verordnungsermächtigung 266
b) Das Zusammentreffen mehrerer Funktionen 267
c) Verordnungsfunktionen und verfassungsrechtliche Vorgaben im Widerstreit 268
2. Verordnungsfunktionen und Ermächtigungsnormen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 268
a) Grundlinien der Verfassungsrechtsprechung 268
b) Art. 80 Abs. 1 S. 2 GG unter der Hegemonie der Wesentlichkeitsdogmatik 275
c) Das Kriterium der „hinreichenden Bestimmtheit“ 281
d) Die verdeckte Kontinuität des Möglichkeitskriteriums 281
e) Verordnungsfunktionen als Legitimationsfiguren, modifiziert durch Grundrechtswesentlichkeit 284
f) Methodenentwicklung und Absicherung der Gesetzgebungspraxis 288
g) Zur Kritik der Verfassungsrechtsprechung. Mit einem Vorschlag für ein Rechtsregime verfassungsrechtlicher Mindestanforderungen 293
III. Auflösung der dualen Gesetzesbindung der Rechtsverordnung 298
1. Einführung des Konzepts der dualen Gesetzesbindung 298
2. Gefährdungen der dualen Gesetzesbindung 301
a) Eröffnung der Vollzugsfähigkeit auf Verordnungsebene 301
b) Herausbildung einer „mittleren Steuerungsebene“ 303
3. Verlust der Steuerungsfähigkeit und Bedeutung des Rechts? 303
4. Die duale Struktur der Rechtsverordnung in Auflösung 304
5. Annäherung an Autonomiekonzeptionen (Satzungsrecht): Von der Fremdsteuerung durch den Gesetzgeber zur Selbststeuerung der Exekutive 305
6. Zum Substitutionspotential der Wesentlichkeitsdogmatik 309
a) Zur Vermittlung einer materiellen Gesetzesbindung 310
b) Zur Vermittlung dogmatischer Eigenständigkeit gegenüber dem Satzungsrecht 310
IV. Ambivalenz der europarechtlichen Einwirkungen 311
1. Einerseits: Stabilisierung der Regelungsform Rechtsverordnung 312
2. Andererseits: Aufweichung der Regelungsdichte 317
3. Zur Rechtfertigung der gegenwärtigen Richtlinientransformation durch Rechtsverordnung 318
a) Erstes Legitimationsmodell: Determinierung durch Ausrichtung auf die Gesetzeszwecke 318
b) Zweites Legitimationsmodell: Rechtfertigung durch nachgelagerte Zustimmung des Bundestages 319
c) Drittes Legitimationsmodell: Rechtfertigung durch europarechtliche Zweckrichtung der Verordnungsgebung 319
(1) Zur Rechtsprechung von Bundesverfassungs- und Bundesverwaltungsgericht 320
(2) Zur Argumentation in der Rechtswissenschaft 321
4. Das Problem der zweistufigen Exekutivrechtsetzung 326
V. Funktionale, verfahrensrechtliche und Rechtswirkungskonvergenzen im Verhältnis von Rechtsverordnung und Verwaltungsvorschriften 329
1. Funktionale Äquivalenzen als Resultat gesetzgeberischer Funktionszuordnungen zu Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften 330
2. Die Parallelisierung der Ermächtigungsstrukturen und des Verfahrensrechts 331
3. Schnittmengen in der Rechtsqualität von Rechtsverordnung und Verwaltungsvorschriften 333
a) Konzeptionen der (partiellen) Außenwirkung von Verwaltungsvorschriften in Rechtswissenschaft und Rechtsprechung 333
(1) Die Entfaltung vielfältiger Argumentationsfiguren in der Literatur: „Tatbestandlicher Beurteilungsspielraum“, „Selbstbindung der Verwaltung“, „Normative Ermächtigungslehre“ und Netzwerktheorie 334
(2) Die Rechtsprechung von BVerwG und BVerfG zu „antizipierten Sachverständigengutachten“ und „normkonkretisierenden Verwaltungsvorschriften“ 338
(3) Kritik der dogmatischen Konstruktionen zur Begründung unmittelbarer Außenwirkung 340
b) Außenwirkung von Verwaltungsvorschriften nach der Theorie des originären exekutiven Verordnungsrechts? 345
VI. Verordnungsfunktionen und Bundesstaatsverhältnis 352
1. Die Mitwirkung des Bundesrates an der Verordnungsgebung des Bundes 352
2. Die Verdrängung von Landeskompetenzen durch Rechtsverordnungen des Bundes 355
a) Der Verlust von Gesetzgebungskompetenzen der Länder als Element der Verfassungsentwicklung 355
b) Blockade und Einengung von Länderkompetenzen durch Bundes-Rechtsverordnungen 357
3. Die Beteiligung der Landesparlamente im Bereich der Verordnungsgebung des Bundes als Ausdruck funktionaler Äquivalenzen 363
VII. Verknüpfung der Rechtsverordnung mit gesellschaftlichen und parlamentarischen Beteiligungsformen 365
1. Die Beteiligung der Öffentlichkeit am Zustandekommen der Rechtsverordnung 365
a) Die gesetzliche Strukturierung der Öffentlichkeitsbeteiligung 365
b) Die Rechtsfolgen der Verletzung von Beteiligungsvorschriften 369
2. Parlamentarische Mitwirkung 371
a) Die gesetzgeberische Intention des Zusammenhangs zwischen offener Ermächtigungsformulierung und nachgeschalteter Parlamentsbeteiligung 372
b) Stand der Dogmatik 373
(1) Zustimmungsvorbehalte verfassungsgemäß 373
(2) Änderungsvorbehalte umstritten 375
(a) Änderungsvorbehalte verfassungsrechtlich zulässig 376
(b) Änderungsvorbehalte als verfassungswidrige Mitwirkungsform 377
(c) Differenzierung nach fakultativen und obligatorischen Änderungsvorbehalten 378
(d) Verfassungskonforme Auslegung 378
(e) Kritik und Zwischenergebnis 379
(3) Aufhebungsvorbehalte umstritten 380
(4) Beteiligungsrechte von Parlamentsausschüssen 381
3. Kompensationsstrategien 383
a) Kompensation durch Öffentlichkeitsbeteiligung? 385
(1) Kritik der rechtswissenschaftlichen Legitimationsmodelle. Mit einer Rekonstruktion von Art. 80 Abs. 1 GG als verfassungsrechtlicher Kompensationsregel 385
(2) Kompensation und Verfahrenslegitimation in der Verfassungsrechtsprechung 395
b) Kompensation durch Beteiligung des Parlaments? 397
c) Kompensation durch Zweckrichtung der Verordnungsermächtigung? 401
Vierter Teil: Die rechtliche Rationalität der Rechtsverordnung 402
I. Die Rationalität des regelmäßig abstrakt-generellen Charakters 404
1. Das Postulat abstrakt-genereller Rechtsetzung in verfassungs- und ideengeschichtlicher Perspektive 405
2. Das Postulat abstrakt-genereller Rechtsetzung unter dem Grundgesetz 408
II. Rechtsschutzgewähr als Rationalitätsverbürgung 411
1. Zur gegenwärtigen Dogmatik des Rechtsschutzes gegenüber Rechtsverordnungen 411
a) Die Anwendbarkeit von Art. 19 Abs. 4 GG 411
b) Zu den prozessualen Aspekten 413
(1) Inzidenter und prinzipaler Rechtsschutz 413
(2) Rechtsverordnungen der Länder und des Bundes 414
(3) Verwaltungsgerichtlicher Rechtsschutz und Verfassungsbeschwerde 416
2. Kontrastierung zu den rudimentären Rechtsschutzoptionen gegenüber Verwaltungsvorschriften 422
a) Die restriktive Grundposition der Rechtsprechung 423
b) Die Bemühungen um eine Ausweitung des Rechtsschutzes in der Literatur 425
3. Überlegungen zum Rechtsschutz gegenüber untergesetzlichen Normen de lege ferenda 426
III. Die Rationalität der verfassungsrechtlichen Verankerung 429
1. Verfassungsrechtlich gewährleistete Rechtssicherheit 429
2. Rationalität durch Publizität 431
3. Die Rationalität der Regierungsrechtsetzung 433
a) Legitimationsaspekte der Regierungsrechtsetzung 433
b) Regierungsrechtsverordnungen (legislative Rechtsverordnungen) versus Verwaltungsrechtsverordnungen (administrative Rechtsverordnungen) 437
4. Der Kompromisscharakter der Rechtsetzungsform Rechtsverordnung 438
a) Rechtspolitische Kompromissbildung auf der Ebene des einfachen Gesetzes 438
b) Die einfachgesetzliche Ausgestaltung als Nachzeichnung der Kompromissbildung auf Verfassungsebene 439
IV. Rationalitätsmaximen für die zukünftige Rechtsetzungsorganisation 440
1. Anforderungen an die zukünftige Rechtsetzungsorganisation unter modernisierungsspezifischen Rahmenbedingungen 441
a) Re-Stabilisierung der Dichotomie von Gesetz und Rechtsverordnung 441
b) Stärkung der gesetzlichen Ermächtigungsstrukturen 446
c) Untergesetzlicher Vorrang für die Rechtsverordnung 452
2. Insbesondere: Zur Integration von Ungewissheitsbedingungen in die gesetzlichen Ermächtigungsstrukturen 454
a) Art. 80 Abs. 1 S. 2 GG als absolute Delegationssperre für Fälle umfassender Ungewissheit? 454
(1) Die absolute Delegationssperre als Konsequenz der Orientierung am Paradigma des institutionellen Erkenntnisvermögens 455
(2) Das normative Grundverständnis staatlicher Regelbildung als Ausweg 458
b) Zur verfassungsrechtlichen Verzichtbarkeit des Art. 80 Abs. 1 S. 2 GG 461
3. Die Gewährleistung verfassungsrechtlicher Grundentscheidungen als Aufgabe der Politik. Die parlamentarische Beratung des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes als Beispiel 463
Gesamtergebnis 472
Problemstellung, Methoden, Prämissen 472
Erster Teil: Analyse und Typisierung der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung zur Rechtsetzungsform der Rechtsverordnung am Beispiel des Umweltrechts 475
Zweiter Teil: Bausteine zur verfassungsrechtlichen Funktionssystematik der Rechtsverordnung 476
Dritter Teil: Die Konfrontation der gesetzgeberischen Funktionenzuordnung mit dem Verfassungsrahmen exekutiver Rechtsetzung 478
Vierter Teil: Die rechtliche Rationalität der Rechtsverordnung 484
Literaturverzeichnis 488
Sachverzeichnis 556