Verhaltensannahmen der Transaktionskostentheorie
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Verhaltensannahmen der Transaktionskostentheorie
Von eingeschränkter Rationalität zu sozialer Einbettung
Duisburger Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 40
(2005)
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Abstract
Die Neue Institutionenökonomie gilt als zweites großes Paradigma der ökonomischen Forschung. Als Grundstein dieses Theoriegebäudes wurden Verhaltensannahmen eingeführt, die Generationen von Wirtschaftswissenschaftlern rezipierten - so die Ergänzungen des homo oeconomicus um den Hang zum Opportunismus und die Einschränkung seiner perfekten Rationalität durch Williamson. Die Auswirkungen der damit einhergehenden modelltheoretischen Pfadabhängigkeit wurden bislang kaum reflektiert.Matthias Schramm widmet sich der kritischen Analyse der Verhaltensannahmen der Transaktionskostentheorie, die stellvertretend für die Neue Institutionenökonomie auf methodologischer und theoretisch-inhaltlicher Ebene untersucht wird. Besonderes Gewicht legt er dabei auf die Rationalitätsannahme, da ihr eine besondere Bedeutung innerhalb der Theorie zukommt: Sie bezieht sich auf den Kern des Ökonomisierens selbst. Vor diesem Hintergrund schlägt er ein umfassendes Rationalitätskonzept vor, das neben kognitiven Restriktionen auch die soziale Einbindung der Akteure in die Institutionen ihres sozialen und kulturellen Umfeldes mit beachtet. Letztlich zeigt sich, dass die sozio-kulturelle Einbettung die Denk- und Handlungsmuster und auch die Informationswahrnehmung und -verarbeitung entscheidend determiniert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 10 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
B. Determinierte Theorieentwicklung: Reinvention, Perpetuierung und Systemdeterminierung | 20 | ||
I. Moden und Mythen des Theoretisierens | 20 | ||
II. Zur wissenschaftstheoretischen Fundierung der ökonomischen Forschung | 22 | ||
III. Theoriengenese und Theorienpluralismus | 28 | ||
IV. Funktionsprinzipien des Systems Wissenschaft | 34 | ||
C. Die Verhaltensannahmen der Neuen Institutionenökonomie am Beispiel der Transaktionskostentheorie | 42 | ||
I. Neo-institutionalistische Trendwende und Neue Institutionenökonomie | 42 | ||
II. Die Transaktionskostentheorie: theoretische Wurzeln, Annahmen und Defizite | 46 | ||
1. Die theoretischen Wurzeln der Transaktionskostentheorie | 46 | ||
2. Beitrag der Rechtswissenschaften | 48 | ||
3. Beitrag der Organisationswissenschaft | 52 | ||
4. Beitrag der Ökonomie | 55 | ||
5. Zusammenfassung | 63 | ||
III. Die Verhaltensannahmen bei Williamson und deren Veränderung | 67 | ||
1. Defizite der Verhaltensannahmen: bounded rationality | 72 | ||
2. Defizite der Verhaltensannahmen: Opportunismus | 82 | ||
IV. Zur Konstruktion eines umfassenden Ansatzes der bounded rationality | 87 | ||
V. Socially Embedded Rationality: Strukturalistische Einbindung in den sozialen Kontext als Modell einer Eingeschränkten Rationalität | 96 | ||
D. Ökonomie im Nexus der sozialwissenschaftlichen Forschung: Fallstudien zur Socially Embedded Rationality | 111 | ||
I. Zur Anwendung der SER: homogene Clubs als sozioökonomische Institutionen | 111 | ||
II. Fallbeispiel hawala: Transaktionsabwicklung im sozialen Netz | 113 | ||
1. Das hawala-Finanzsystem | 113 | ||
2. Evolution des hawala-Systems – einige empirische Fakten | 114 | ||
a) Historische Wurzeln des hawala-Finanzsystems | 114 | ||
b) Transaktionsablauf im modernen hawala-Finanzsystem | 118 | ||
c) Zur Konsolidierung zwischen hawaladars | 121 | ||
3. Institutionelle Fundierung – Soziale Kooperation als zentraler Sicherungsmechanismus | 124 | ||
a) Kerntransaktionen im Rahmen der Clubs | 127 | ||
b) Transaktionssicherung im Rahmen der peripheren Transaktionen | 132 | ||
4. Fazit: Soziales Netz vs. formelle Institutionen | 138 | ||
III. Fallbeispiel guanxi: Transaktionsabwicklung auf Basis personalistischer Netzwerke | 139 | ||
1. China, die WTO und die soziale Sicherung von Transaktionen | 139 | ||
2. Netzwerke und personalistisch-kooperative Rechtssicherung | 140 | ||
3. Rechtssystem und Rechtstradition | 145 | ||
4. Guanxi-Netzwerke und Rechtsverfassung: konkurrierende Ordnungssysteme | 149 | ||
5. Fazit: Soziale Kooperation vs. institutionelle Protektion | 156 | ||
IV. Fallbeispiel: Anbauverbände – soziale Kooperation als Garant der Qualitätssicherung im ökologischen Landbau | 158 | ||
1. Zur Problematik der Qualitätssicherung in der biologischen Produktion | 158 | ||
2. Clubs als Modell zur Sicherung der Qualität in der ökologischen Landwirtschaft | 160 | ||
a) Öko-Anbauverbände als homogene Clubs | 160 | ||
b) Qualitätssicherung als Clubgut | 161 | ||
c) Zur spieltheoretischen Modellierung des Clubkonzepts | 163 | ||
3. Institutioneller Wandel: Vom Club- zum Zertifizierungsmodell? | 168 | ||
4. Fazit: Sozioökonomische Kooperation zur Überwindung von Informationsasymmetrien | 172 | ||
V. Transaktionsabwicklung, soziale Arrangements und SER | 173 | ||
E. Zur Konvergenz der sozialwissenschaftlichen Forschung | 183 | ||
F. Fazit | 194 | ||
Literaturverzeichnis | 198 | ||
Sachwortregister | 215 |