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Henkel, M., Lembcke, O. (Eds.) (2010). Moderne Staatswissenschaft. Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52189-0
Henkel, Michael and Lembcke, Oliver W.. Moderne Staatswissenschaft: Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52189-0
Henkel, M, Lembcke, O (eds.) (2010): Moderne Staatswissenschaft: Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52189-0

Format

Moderne Staatswissenschaft

Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths

Editors: Henkel, Michael | Lembcke, Oliver W.

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 156

(2010)

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Abstract

Martin Drath (1902 - 1976) gehört zu jenen Gelehrten, die an der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik Deutschland mitgewirkt haben. Als politischer Professor ist er heute nahezu vergessen, als Verfassungsrichter dem Fachpublikum der Staatsrechtslehre noch ein Begriff. Die Autoren des Sammelbands setzen sich zum Ziel, Person und Werk Martin Draths in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang in den Blick zu nehmen, um an seinem Beispiel die Quellen darzustellen, aus denen die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft schöpfen konnte.

Zunächst wird ein Blick auf den Lebensweg Draths geworfen. Im Kontext seiner durch den Gang der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts besonders geprägten Biographie ist sein Einsatz für eine demokratisch-sozialistische Gestaltung des westdeutschen Gemeinwesens von besonderem Interesse. Ein weiteres Themenfeld bezieht sich auf die staatspolitischen Konzepte Martin Draths, denen er in seiner Funktion als Verfassungsrichter eine gewisse politische Strahlkraft verleihen konnte. Hier steht auch die Frage nach dem Anteil Draths am Aufbau der Politikwissenschaft in Deutschland, der sich inhaltlich nicht zuletzt in der Ausarbeitung eines eigenständigen totalitarismustheoretischen Ansatzes manifestiert.

Schließlich wird die Staatstheorie Martin Draths vor dem Hintergrund des Diskurses beleuchtet, der in der Zwischenkriegszeit um den Staat und seine Zukunft geführt wurde. Vor allem in kritischer Auseinandersetzung mit seinen Lehrern Hermann Heller und Rudolf Smend sowie mit seinem politischen Antipoden Carl Schmitt entwickelte Drath eine dezidiert sozialwissenschaftliche Staatslehre. Mit ihr bietet er ein Konzept des Staates an, das an eine moderne Gesellschaftstheorie anknüpft und dabei zugleich die bleibenden Resultate der Weimarer Debatte um Staat und Recht aufgreift. Gerade dieser Rückgriff ermöglicht es Draths Theorie, auch einen Zugang zur Praxis des modernen Rechtssprechungsstaates zu finden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Sebastian Lasch: Biographische Anmerkungen zu Martin Drath 11
I. Lebensstationen Draths 12
II. Drath in Jena 16
III. Anwürfe gegen Drath 21
Literatur 25
Gerd Sälzer: Martin Drath: Ein Bericht über Lebensabschnitte mit vorwiegend hessischem Einschlag und über Draths Verhältnis zu Rudolf Smend 29
I. Einleitung 29
II. Biografische Annotationen 31
1. Elternhaus und Ausbildung 31
2. Berufstätigkeit als Verbandsjurist 33
3. Assistent an der Berliner Juristischen Fakultät 34
4. Dozent in Frankfurt 35
5. Dienst in der Militärverwaltung 37
6. Kriegsende und Neubeginn in Thüringen 43
a) Berufstätigkeiten 43
b) Politische Vorstellungen 45
c) Familiäre Verhältnisse 46
III. Hochschullehrer in Jena 47
1. Verhandlungen mit der Fakultät 47
2. Gutachten Smends 49
3. Arrangement mit der Fakultät 50
4. Verdächtigungen und Gerüchte um die Habilitation 51
IV. Um eine Professur in Frankfurt am Main 53
1. Die Initiative von Fritz Hoch 53
a) Kontaktaufnahme und Briefwechsel mit Hoch 53
b) Hochs Brief an Walter Kolb 55
c) Bericht des Dekans an den Kurator 56
d) Reaktion von Hermann Brill 58
2. Das Vorhaben von Erwin Stein 59
a) Inspiration 59
b) Position des Fachreferenten 61
c) Verfahrensgang 63
d) Stellungnahme von Rudolf Smend 65
e) Gedanken zur Stellungnahme 66
f) Abschluß des Vorgangs 69
g) Reaktion Draths 71
V. Exkurs: Zur Entwicklung der Beziehungen zwischen Drath und Smend 72
1. Die Zeit zwischen 1931 und 1945 72
2. Der Disput um das Gutachten Smends von 1947 75
3. Der Disput um Smends Bewertung der Berliner Juristischen Fakultät 78
a) Draths Kritik am Verhalten der Fakultät und an Smend 79
b) Die Kontroverse um die Berufungen von Heller und Schmitt 81
4. Die Zeit zwischen 1962 und 1974 83
VI. Im Dienst des Landes Hessen 85
1. Die Zeit „reift“ 85
2. Der Streit zwischen Hilpert und Zinn 87
3. Persönliche Angriffe auf Drath 89
4. Arbeit im hessischen Landespersonalamt 90
VII. Miszellen 92
1. Professor in Berlin 92
2. Abendroth-Nachfolge in Wilhelmshaven 95
3. Richter am Bundesverfassungsgericht 95
4. Berufung nach Darmstadt 104
5. Politisches Engagement 109
a) Brief zur Deutschlandfrage 109
b) Tagespolitische Aktivitäten 110
6. Ebracher Gespräche 111
VIII. Ein wissenschaftliches Kolloquium zu Ehren Draths 113
1. Teilnehmer, Thematik 113
2. Laudatio 115
3. Dankadresse Draths 116
Quellen und Literatur 118
Literatur 119
Dirk van Laak: Staatsdenken in der frühen Bundesrepublik: Carl Schmitt und Martin Drath 123
I. 123
II. 127
III. 131
IV. 134
Literatur 134
Michael Henkel: Der Staat der Industriegesellschaft: Staatstheorie bei Martin Drath und Ernst Forsthoff 139
I. Einleitung: Martin Drath und Ernst Forsthoff in der deutschen Staatsrechtslehre 139
II. Industriegesellschaft und Staat 141
1. Die Eigenart der Industriegesellschaft und das Verhältnis von Gesellschaft und Staat 142
2. Industriegesellschaftlicher Staat und Gewaltenteilung 144
3. Rechtsprechung im Staat der Industriegesellschaft 148
III. Konvergenzen und Divergenzen: Der Begriff des Politischen 153
IV. Der Staat der Industriegesellschaft – heute 157
Literatur 159
Klaus Roth: Martin Drath und die Perspektive des demokratischen Sozialismus in den 1950er und 1960er Jahren 163
I. Draths Staatstheorie und die politische Lage in der Nachkriegszeit und in der frühen Bundesrepublik 164
II. Draths Kritik am „real existierenden Sozialismus“ 169
Literatur 174
Martin Wieczorek: Martin Draths Rolle bei den Beratungen über das Godesberger Parteiprogramm der SPD 177
I. Einleitung 177
II. Martin Draths Rolle bei den Vorarbeiten zum Godesberger Parteiprogramm 179
III. Drath im Unterausschuß „Verfassungspolitik“ 181
1. „Zur Frage der wissenschaftlichen Gutachten“ 183
2. Draths Anmerkungen zu Abendroths „Sozialem Rechtsstaat?“ 184
3. Draths Referat „Grundrechte“ 187
IV. Fazit 191
Archivarische Quellen 193
1. Archiv der sozialen Demokratie, Bonn 193
2. Bundesarchiv, Bonn 194
Literatur 194
Hubertus Buchstein: Martin Draths Totalitarismustheorie in der Kontroverse 197
I. Einleitung: Verwendungskontexte der Totalitarismustheorie 197
II. Drath und das Berliner‚ Institut für Politische Wissenschaft‘ (IfPW) 200
III. Martins Draths Neuformulierung der Totalitarismusth 203
IV. Draths Konzeption in der Kritik 209
V. Schluß: Draths Totalitarismustheorie heute 218
Literatur 220
Marcus Llanque: Die Transformation sozialer Wirklichkeit in Recht bei Georg Jellinek und ihr Einfluß auf Martin Draths Neukonzipierung der Staatslehre als Gesellschaftslehre 223
I. Einleitung 223
II. Jellinek und die „normative Kraft des Faktischen“ 227
III. Draths eigener Beitrag zu einer sozialwissenschaftlichen Theorie des Rechts 232
Literatur 236
Christoph Müller: Das Staatsdenken von Martin Drathin den Traditionen der Weimarer Republik 239
I. Persönliche Vorbemerkung 239
II. Der Staat als Gegenstand der Sozialwissenschaft 242
1. Staatsrecht und Staatssoziologie 242
2. Das Wahlprüfungsrecht bei der Reichstagswahl 242
3. Übergang zu soziologischen Fragestellungen 243
4. Regierung und Grundrechte 247
5. Traditionen der Weimarer Republik in den Zeiten des Grundgesetzes 250
6. Die Gewaltenteilung im heutigen deutschen Staatsrecht 253
III. Empirische Staatslehre und allgemeine juridische Staatslehre 257
1. Allgemeine und positive Theorie von Staat und Recht 257
2. Positives Recht (Satzungsrecht und Gewohnheitsrecht) und Rechtssoziologie 261
3. Unterschied und Zusammenhang von juristischer „Geltung“ und sozialer „Wirksamkeit“ 265
4. Außerrechtliche Normen, die weder Recht, noch Ethik, noch Sitte sind 266
5. Rechtstatsachenforschung zur Volksrepräsentation 270
6. Martin Drath und Rudolf Smend 273
IV. Schlußbemerkung 276
Literatur 277
Oliver W. Lembcke und Michael Henkel: Draths „Aufhebung“ der Weimarer Staatslehre in einer modernen Staatswissenschaft 281
I. Akademische Prägungen Draths 281
II. Drath und der Rechtspositivismus, in Sonderheit die Reine Rechtslehre Kelsens 283
III. Drath und die Integrationslehre Rudolf Smends 287
IV. Drath und die Staatslehre Hermann Hellers 291
V. Zur Eigenart der sozialwissenschaftlichen Staats- und Rechtslehre Drath 297
Literatur 302
Anhang 307
Dokumente 307
DOKUMENT 1 308
DOKUMENT 2 310
DOKUMENT 3 311
DOKUMENT 4 314
DOKUMENT 5 315
DOKUMENT 6 316
DOKUMENT 7 317
DOKUMENT 8 318
DOKUMENT 9 320
DOKUMENT 10 321
DOKUMENT 11 322
DOKUMENT 12 324
DOKUMENT 13 325
DOKUMENT 14 327
DOKUMENT 15 328
DOKUMENT 16 330
DOKUMENT 17 331
DOKUMENT 18 332
DOKUMENT 19 333
Verzeichnis der Schriften Martin Draths 335
1. Selbständige Schriften 335
2. Editionen 335
3. Aufsätze und sonstige Beiträge 336
4. Schriftensammlung 339