Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Jürgen Habermas
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Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Jürgen Habermas
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 231
(2007)
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Habermas ist einer der prägendsten deutschen Philosophen der Gegenwart. Er rekonstruiert mit seiner Theorie des kommunikativen Handelns das Rechtssystem diskursethisch und erweitert die Diskurstheorie zu einer prozeduralen Theorie des demokratischen Rechtsstaats. Seine Rechtstheorie gilt als herausragender Beleg für die Renaissance der Philosophen-Rechtsphilosophie. Zu den Klassikern der Rechtsphilosophie gehört das Thema "Recht und Moral". Bei der Feststellung der Frage, was Recht ist, muss jede Rechtstheorie beantworten, ob es über das positive Recht hinaus ein moralisches Fundament des Rechts gibt. Aus Sicht des Naturrechts ist das Recht der Moral subordiniert. Nach dem Rechtspositivismus werden dagegen die Rechtsnormen von der moralischen Beurteilung getrennt. Naturrecht und Rechtspositivismus stehen sich gegenüber. Der Streit zwischen Naturrecht und Rechtspositivismus gehört zu den zentralen Kontroversen der Rechtsphilosophie.Wie begegnet Habermas als Rechtsphilosoph dieser zentralen Kontroverse der Rechtsphilosophie? Oder, noch deutlicher gefragt: Ist Habermas' Rechtstheorie naturrechtlich oder rechtspositivistisch? Um diese Frage zu beantworten, ist die Analyse des Verhältnisses zwischen Moral und Recht bei Habermas vonnöten; deshalb ist auch die Untersuchung des Verhältnisses von moralischem und rechtlichem Diskurs bei Habermas von Bedeutung. Durch die Beantwortung der Fragen, was (1) der moralische Diskurs, (2) der rechtliche Diskurs und (3) das Verhältnis von moralischem und rechtlichem Diskurs bei Habermas ist, wird ein zentrales Problem der Rechtsphilosophie anhand des einflussreichsten deutschen Philosophen geklärt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung: Aufgabenstellung und Gang der Untersuchung | 13 | ||
A. Moralischer Diskurs bei Habermas | 17 | ||
I. Begriff der Moral | 17 | ||
1. Moral | 17 | ||
a) Moral | 17 | ||
aa) Kennzeichen der Moral: Prozedur | 17 | ||
bb) Prinzip der Moral: Verallgemeinerung | 19 | ||
b) Moral und Diskurs | 20 | ||
aa) Diskurs: Prozess der Entscheidung von Wahrheit und Richtigkeit | 21 | ||
bb) Moral und Diskurs: Diskurs als Moral | 23 | ||
2. Diskurs als Moral: Verständigung durch Sprache | 25 | ||
a) Sprache | 25 | ||
aa) Normen: Aus Sprache | 25 | ||
bb) Geltung der Normen: Aus Dialog | 26 | ||
b) Verständigung | 28 | ||
aa) Telos der Sprache: Verständigung | 28 | ||
bb) Welt des Moralischen: Gegenseitigkeit | 29 | ||
II. Moralischer Diskurs | 31 | ||
1. Bedeutung des moralischen Diskurses | 31 | ||
a) Rationalität von Kommunikation | 31 | ||
aa) Absicht der kommunikativen Rationalität: Emanzipation der Lebenswelt vom System | 31 | ||
bb) Kommunikative Rationalität | 36 | ||
b) Regeln von Diskursen | 41 | ||
aa) Situation der Diskursregeln: Ideale Sprechsituation | 41 | ||
bb) Diskursregeln | 45 | ||
c) Ansprüche von Geltung | 48 | ||
aa) Themen der Geltungsansprüche: Wahrheit, Richtigkeit, Wahrhaftigkeit und Verständlichkeit | 48 | ||
bb) Geltungsansprüche | 51 | ||
2. Kernpunkt des moralischen Diskurses: Konsens über Moral | 53 | ||
a) Vorverständnis zum Konsens von Wahrheit und Richtigkeit: Steuerung der Erkenntnis von Interessen | 53 | ||
aa) Drei Typen der Erkenntnisinteressen | 53 | ||
bb) Steuerung der Erkenntnis von Interessen | 55 | ||
b) Konsenstheorie von Wahrheit und Richtigkeit | 56 | ||
aa) Gleichsetzung von Wahrheit und Richtigkeit | 57 | ||
bb) Konsens von Wahrheit und Richtigkeit | 60 | ||
3. Begründung des moralischen Diskurses: Diskursethik | 63 | ||
a) Grundlegung der Diskursethik | 65 | ||
aa) Erstes Prinzip der Diskursethik: Diskursprinzip | 65 | ||
bb) Zweites Prinzip der Diskursethik: Universalisierungsprinzip | 67 | ||
b) Begründung der Diskursethik | 69 | ||
aa) Verzicht auf Letztbegründung | 70 | ||
bb) Universalpragmatische Begründung | 73 | ||
B. Rechtlicher Diskurs bei Habermas | 75 | ||
I. Begriff des Rechts | 77 | ||
1. Recht | 77 | ||
a) Recht | 77 | ||
aa) Idee des Rechts: Gerechtigkeit der Prozedur | 77 | ||
bb) Ziel des Rechts: Verwirklichung der Freiheit | 80 | ||
b) Recht und institutionalisierter Diskurs | 83 | ||
aa) Recht und Diskurs: Rekonstruktion des Rechts durch Diskurs | 83 | ||
bb) Recht und institutionalisierter Diskurs: Institutionalisierter Diskurs als Recht | 85 | ||
2. Institutionalisierter Diskurs als Recht: Gesatzte Normen der sozialen Integration | 87 | ||
a) Soziale Integration | 87 | ||
aa) Transformation von System und Lebenswelt | 87 | ||
bb) Soziale Integration | 89 | ||
b) Gesatzte Normen | 92 | ||
aa) Gegensatz zu philosophischen Gerechtigkeitstheorien | 92 | ||
bb) Gesatzte Normen | 93 | ||
II. Rechtlicher Diskurs | 95 | ||
1. Bedeutung des rechtlichen Diskurses | 95 | ||
a) Vermittlung von Faktizität und Geltung | 95 | ||
aa) Spannung von Faktizität und Geltung | 95 | ||
bb) Vermittlung von Faktizität und Geltung | 97 | ||
b) Garantie für System der Rechte | 98 | ||
aa) Garantie für Volkssouveränität | 100 | ||
bb) Garantie für Menschenrechte | 102 | ||
cc) Garantie für Grundrechte | 105 | ||
c) Prozedur der Autonomie | 108 | ||
aa) Deliberative Politik von Autonomie | 108 | ||
bb) Rechtsparadigma von Prozeduralismus | 112 | ||
2. Kernpunkt des rechtlichen Diskurses: Konsens von Recht | 114 | ||
a) Voraussetzung für Konsens von Recht: Rechtsöffentlichkeit | 114 | ||
aa) Öffentlichkeit | 115 | ||
bb) Öffentlichkeit des demokratischen Rechtsstaats | 116 | ||
b) Konsenstheorie von Recht | 117 | ||
aa) Unterscheidung von Rechtsbegründung und Rechtsanwendung | 117 | ||
bb) Konsens über Recht | 120 | ||
3. Gewährleistung des rechtlichen Diskurses: Institutionalisierung | 122 | ||
a) Institutionalisierung der Demokratie | 124 | ||
aa) Radikaldemokratie | 124 | ||
bb) Prinzip der Radikaldemokratie: Demokratieprinzip | 125 | ||
b) Institutionalisierung des Rechtsstaats | 126 | ||
aa) Kommunikative Macht in den drei Gewalten | 126 | ||
bb) Beaufsichtigung der vierten Gewalt | 130 | ||
C. Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Habermas | 132 | ||
I. Moralischer Diskurs: Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses | 132 | ||
1. Verhältnis von Moral und Recht | 132 | ||
a) Verhältnis von Recht und Moral | 134 | ||
aa) Funktionelles Verhältnis: Ergänzung von Recht und Moral | 134 | ||
bb) Hierarchisches Verhältnis: Keine Unterordnung von Recht unter Moral | 136 | ||
b) Kritik am Verhältnis von Recht und Moral | 136 | ||
2. Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses | 138 | ||
a) Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses | 138 | ||
aa) Rechtfertigung des Rechts: Diskurs | 138 | ||
bb) Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses: Moralischer Diskurs | 139 | ||
b) Kritik an der Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses | 141 | ||
II. Rechtlicher Diskurs: Sonderfall des moralischen Diskurses | 142 | ||
1. Sonderfallthese | 142 | ||
a) Bedeutung der Sonderfallthese | 143 | ||
aa) Fall | 144 | ||
bb) Sonderfall | 145 | ||
b) Auseinandersetzung mit der Sonderfallthese | 146 | ||
aa) Institutionalisierte juristische Argumentation: Gerichtsverhandlung | 146 | ||
bb) Nicht-institutionalisierte juristische Argumentation | 148 | ||
c) Ansichtsänderungen der Sonderfallthese bei Habermas | 149 | ||
aa) Ablehnung der Sonderfallthese (1971) | 150 | ||
bb) Aufnahme der Sonderfallthese (1981) | 150 | ||
cc) Erneute Ablehnung der Sonderfallthese (1992) | 151 | ||
2. Kritik an der Sonderfallthese | 154 | ||
Schluss: Forschungsergebnisse | 157 | ||
Literaturverzeichnis | 161 | ||
Sachverzeichnis | 170 |