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Wandel der Medizinkultur?

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Schulz-Nieswandt, F. (2010). Wandel der Medizinkultur?. Anthropologie und Tiefenpsychologie der Integrationsversorgung als Organisationsentwicklung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52504-1
Schulz-Nieswandt, Frank. Wandel der Medizinkultur?: Anthropologie und Tiefenpsychologie der Integrationsversorgung als Organisationsentwicklung. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52504-1
Schulz-Nieswandt, F (2010): Wandel der Medizinkultur?: Anthropologie und Tiefenpsychologie der Integrationsversorgung als Organisationsentwicklung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52504-1

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Wandel der Medizinkultur?

Anthropologie und Tiefenpsychologie der Integrationsversorgung als Organisationsentwicklung

Schulz-Nieswandt, Frank

Schriften der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e. V., Vol. 28

(2010)

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About The Author

Frank Schulz-Nieswandt, Sozialwissenschaftler; Univ.-Professur für Sozialpolitik, Methoden der qualitativen Sozialforschung und Genossenschaftswesen im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) an der Universität zu Köln, dort: Studiendekan; Honorarprofessur für Sozialökonomie der Pflege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, derzeit Vorstandsvorsitzender des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Er ist Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, federführender Herausgeber der »Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen«. Forschungsschwerpunkte: Ontologie und Anthropologie der Sozialpolitik und der genossenschaftlichen Form, Gemeinwirtschaftslehre, Altern/Gesundheit/Pflege.

Abstract

Eine transsektoral unbrüchig integrierte Versorgung ist notwendig im Lichte der epidemiologischen Transition, die als Korrelat des sozio-demographischen Wandels auf die moderne Gesellschaft zukommt. Die Entwicklung dieser auf innovativen Betriebsformen beruhenden neuen Versorgungslandschaften, die Medizin, Rehabilitation, Pflege, komplementäre soziale Dienstleistungen unter Einbezug der Netzwerke umfassen müssen, bedarf entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen und ökonomische Anreizstrukturen. Doch Recht und Ökonomik sind notwendige Voraussetzungen, keine hinreichenden Bedingungen gelingender Integrationsversorgung.

Vielmehr muss der Wandel zur Integrationsversorgung als ein Wandel der Medizinkultur begriffen werden. Integrationsversorgung erfordert eine andere Medizin- und Pflegeanthropologie, die praktisch gelebt werden muss. Erforderlich erscheint ein Wandel der Haltungen und Einstellungen, als ein Wandel der beruflichen Selbstkonzeptionen der Professionen.

Frank Schulz-Nieswandt behandelt im Lichte der gerontologisch definierten Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels dieses zentrale Problem der Arbeit der Professionen an ihrem eigenen beruflichen Selbstkonzept als Teil einer nicht trivialen systemischen Organisationsentwicklung des Gesundheitswesens auf dem Weg zur Integrationsversorgung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Dank und Widmung 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 15
A. Zugänge 49
I. Wandel der Medizinkultur? – Ein erster Zugang 59
II. Phänomenologie der Veranschaulichung – Ein zweiter Zugang 74
III. Tiefen-Umwege zum Gesundheitswesen – Ein dritter Zugang 77
IV. Vom Gesundheitswesen zu einer anthropologischen Methodologie der Analyse des Gesundheitswesens – Ein vierter Zugang 98
1. Relevanz des Blicks systemischer Organisationsforschung 101
2. Zu einer anthropologischen Methodologie der Analyse 116
3. Zu einer philosophischen Anthropologie der Medizin 119
4. Zurück zu einer anthropologischen Methodologie der Analyse 127
5. Medizin im kulturellen Kontext 146
6. Versorgungssystementwicklung 151
7. Neue Steuerung 162
8. Haltungswandel verantwortlicher Personen 168
V. Ein Zwischenfazit I: Der Wandel impersonalen Lichte des Seinsmutes 179
B. Cultural turn 198
I. Soziale Praxis als Herausforderung in tiefengrammatischer Perspektive 198
1. Der gesundheitspolitische Thesenkreis im engeren Sinne 200
2. Die Struktur der Analyse 211
3. Zur Genealogie karitativer Mentalität 227
a) Bausteine einer strukturalen Religionsgeschichte der Sozialpolitik 227
b) Sakrales Königtum: Heilen, Richten, Herrschen 251
c) Liebesethik und Gemeinde-Ethos 260
d) Religion und Wohlfahrtsstaat 271
II. Personale Haltung und soziale Praxis 276
1. Kulturelle Ökonomik der professionellen Begierde und die Integrationsversorgung als personal gelebte Medizinanthropologie 276
2. Soziale Demografie und Medizinwandel 289
a) Zwischenfazit II: Medizinwandel als betriebsmorphologischer Wandel 290
b) Zwischenfazit III: Medizinwandel als kulturelle Mutation 294
c) Institutionen als Kontexte der personalen Identitätsstiftung 295
aa) Funktionalismus versus Generative Grammatik von Institutionen 295
bb) Die Seinsvergessenheit des funktionalistischen Institutionalismus in der Ökonomie 302
d) Strategisches Krankenhausmanagement zwischen Umwelt- und Ressourcenorientierung 305
aa) Transaktionalistische Sicht der Organisationsentwicklung des Krankenhauses 308
bb) Der öffentliche Non-Profit-Sektor zwischen Anreiz-Regime und intrinsischer Motivation 314
e) Der gerontologische Bezugsrahmen: Das höhere und das hohe Alter 327
aa) Ambivalenz 329
bb) Heterogenität 332
cc) Unvollständige Architektur des hohen Alters 334
f) Passungsfähige Angebotsentwicklung: Das Beispiel der Arbeit mit Menschen mit Behinderung 336
g) Der soziologische Bezugsrahmen: Gesellschaft als Figuration von Generationen 348
h) Der fundamentale Bezugspunkt: Das Leben vom Tod her denken 361
i) Zwischenfazit IV und Übergang zur weiteren Argumentation 364
3. Medizinausbildung als Haltungswandel 369
4. Maskulinität, Medizin, Tod: Die Genderdimension angesichts des Heldenmythos der Medizin in daseinsanalytisch-tiefenpsychologischer Sicht 374
a) Männliche Medizin versus weibliche (mütterliche) Pflege 375
b) Quellen des kritischen Denkens 385
c) Medizinzynismus 393
5. Bausteine einer zeitgemäßen Medizinanthropologie 401
6. Integrationsmodul „Sorgearbeit der Altenpflege“ 406
7. Vernetzte intra- und intergenerationelle Lebenswelten der Pflege in Rheinland-Pfalz 422
8. Integrationsmodul „Sorgearbeit mit Menschen mit Behinderungen“ 439
C. Ökonomie und Recht 444
I. Ordnungskontext und soziale Praxis 444
1. Der ordnungspolitische Rahmen der Integrationsversorgung: Die solidarische Wettbewerbsordnung 445
2. Ordnungsdiskurs im Wandel 446
3. Europarechtliche und -politische Kontexte 451
a) Die Relevanz der europäischen Politik-Architektur 456
b) Sozialpolitik als „geteilte Kompetenz“ 461
c) Die DA(W)I als Rechtsmaterie geteilter Kompetenz im europäischen Mehr-Ebenen-System 465
aa) Nationale Sozialstaaten als lernende Organisationen? Harmonisierung, Konvergenz – oder was? 465
bb) DA(W)I und die Idee eines europäischen Sozialmodells 469
cc) Die diskursive Konstruktion der DA(W)I 470
(1) Daseinsvorsorge und Infrastruktureigenschaften 470
(2) Evaluierungsziele und die OMK 473
(3) Wirtschaftlichkeit und Marktbezogenheit 475
d) Der Vertrag über eine Europäische Verfassung 483
aa) Finalitätsoffenheit Europas und Konstitutionalisierung 485
bb) Konstitutionalisierung und symbolische Integration 487
cc) Prospektiver Rückblick: Quo vadis – Europäische Verfassung? 490
dd) Der Europäische Reformvertrag – Ausblick 491
4. Das Theoriekonzept der solidarischen Wettbewerbsordnung 494
a) Wettbewerb der Versorgungsformen 497
aa) Dualismen und Pluralismen 498
bb) Steuerung als Generierung neuer Medizinkultur 499
b) Differenzierung, Ungleichheit, Risiken 499
c) Offene Fragen des Versorgungsangebotswettbewerbs im Rahmen selektiven Kontrahierens der Einzelkassen 501
5. Ordnungstheoretisches Zwischenfazit und Entwicklungsszenarium der Sozialwirtschaft 502
a) Marktbezogene Sozialunternehmen zwischen Gewährleistungsstaat und Wettbewerb 503
b) Kontraktmanagement mit outcomesorientierten Qualitätskennziffern 504
6. Kritik des Regimes des homo telos contractus 506
a) Zur Themenkreis-übergreifenden Ambivalenz der Sozialpolitik 507
b) Zielvereinbarungsökonomik: Kosten-Dumping oder soziale Dialogpraxis? 509
II. Soziale Praxis als sozioökonomisches Prozessgeschehen: DRG-Regime und Phänomenologie der Risikoselektion 514
1. Kurze Verweildauer und ökonomische Rationalität 514
2. Problem-Phänomenologie 515
3. Ausstehende Wirkungsforschung 516
D. Philosophische Anthropologie sozialer Praxis 519
I. Fazit (Befund zum Medizinwandel) und Ausblick (Philosophische Anthropologie der Sorgearbeit als Desiderat der Forschung) 519
1. Fazit: Befunde zum Medizinwandel 524
a) Medizinwandel: Extrinsische und intrinsische Faktoren 526
b) Eigenschaften einer neuen Medizinkultur 532
c) Neu-Codierung der Genderdimension des Problems 532
d) Laborwerte und „personale Mitte“: Unromantische Ganzheitsorientierung 534
e) Gadamers „Apologetik des Schmerzes“: Die Entbergung des Verborgenden 535
2. Ausblick: Philosophische Anthropologie der Sorgearbeit als Desiderat der Forschung 538
a) Lebenslauf und Scheitern 539
b) Eine entwicklungspsychologische Theorie der Sozialpolitk 543
c) Normative Programmcodes der Sozialpolitik 552
d) Dialogische Existenz 564
aa) Ontologie der Gabe 565
bb) Transzendentale Sozialpraxis 569
e) Praktische Sozialpolitik im Lichte einer Ontologie der Kategorien der Sorge, der Gabe und der Liebe 569
aa) Liebesethik und eine Theologisierung der Sozialpolitikbegründung? 575
bb) „Wahrheit des Mythos“ als „Arbeit am Mythos“ 581
cc) Wie umgehen mit dem Scheitern der Person? 586
f) Emanzipatorischer Essenzialismus 588
g) Welchem figurativen Typus werden die Generationenbeziehungen folgen? 589
II. Schluss: Erträge der Multidisziplinarität und ihrer kulturwissenschaftlichen Klammer 610
1. Gerontologie und Humanismus 613
a) Humanistische Gerontologie 614
b) Neuronale Voraussetzungen und generative Praxis symbolischer Interaktionen 619
c) Theoriesynthese und System der Transzendentalien 621
2. Professionen, Ethik, philosophische Anthropologie 625
Literaturverzeichnis 632
Sachverzeichnis 835