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Der Staat als »geistige Wirklichkeit«

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Notthoff, T. (2008). Der Staat als »geistige Wirklichkeit«. Der philosophisch-anthropologische Aspekt des Verfassungsdenkens Rudolf Smends. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52873-8
Notthoff, Thomas. Der Staat als »geistige Wirklichkeit«: Der philosophisch-anthropologische Aspekt des Verfassungsdenkens Rudolf Smends. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52873-8
Notthoff, T (2008): Der Staat als »geistige Wirklichkeit«: Der philosophisch-anthropologische Aspekt des Verfassungsdenkens Rudolf Smends, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52873-8

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Der Staat als »geistige Wirklichkeit«

Der philosophisch-anthropologische Aspekt des Verfassungsdenkens Rudolf Smends

Notthoff, Thomas

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 152

(2008)

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Abstract

Was bedeutet es, Staat und Staatsrecht in ihrer Selbstzweckhaftigkeit und Symbolizität zu verstehen? Präambel, Grundrechte, Staatsfarben sowie alle verfassungsinstitutionellen Vorgänge werden im staatsrechtlichen Werk Rudolf Smends (1882 - 1975) weder in formaljuristischer Wirklichkeitsparanoia ausgeklammert noch als kulturell verkleidete Apparatur zur Daseinsvorsorge oder gar als Ermächtigungsstrategien begriffen. Staatsrechtlicher Logos und Verfassungspraxis unterhalten bei Smend ethisch-normative Beziehungen zu unverfügbaren, "über Staat und Staatsmacht stehenden Normen und Ordnungen". Dieses Denken wendet sich 'unzeitgemäß' gegen pluralistische Gesellschaftsentwürfe, insofern diese Isolation, Gleichgültigkeit und das Aneinandervorbeilaufen der Meinungen bedeuten. Dagegen impliziert das Verfassungsdenken Smends ein "streng-demokratisches" Verständnis des politischen Gemeinwesens als einer Solidargemeinschaft sich gegenseitig anerkennender Bürger.

Thomas Notthoff spürt in seiner Arbeit das Gravitationszentrum der staatsrechtlichen Schriften Rudolf Smends auf. Er befasst sich mit dem Amtsgedanken als Hauptelement der Fortführungen des Smendschen Verfassungsverständnisses, unternimmt die Einordnung dieses Denkens in die Traditionen der Politischen Wissenschaft und ist um den geistigen Ort des Welt- und Menschenbildes Rudolf Smends in seinem kulturgeschichtlichen Nexus bemüht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Vorsatz 11
1. Teil: Die Untersuchungsperspektive 17
I. Befund 17
II. Bemerkungen zur Forschung 38
1. Zur wissenschaftsgeschichtlichen Perspektive 38
2. Zur Problematik des Hauptwerkes 40
3. Zur Smend-Forschung 45
III. Fragestellung und Movens 55
2. Teil: Das Verfassungsdenken Rudolf Smends in seinem staatsrechtlichen Werk 67
I. Rudolf Smends staatsrechtliche Schriften 67
1. Die Entwicklung eines Staats- und Verfassungsbegriffs 67
a) Die Dissertation (1904) – Die Unzulänglichkeit rechtsdogmatischen Verfassungsdenkens 67
b) Ungeschriebenes Verfassungsrecht (1916) – Gefahren mangelnder Fühlung mit Staat und Verfassungsleben 71
c) Der Kriegs-Vortrag (1915) – Der Staat als sittliche Verpflichtung 78
d) Die Wahlrechts-Studien 80
aa) Wahlrechtsprinzipien des 19. Jahrhundert (1911) – Die Beurkundungsfunktion der Verfassung 80
bb) Mehrheitswahl contra Verhältniswahl (1919) – Der Erlebnischarakter demokratischen Wahlrechts 89
e) Die politische Gewalt im Verfassungsstaat (1923) – Die Objektlosigkeit des Regierens 94
f) Das Münchner Grundrechte-Referat (1927) – Verpflichtende Freiheit zum Staat 100
g) Verfassung und Verfassungsrecht (1928) – Die repräsentative, performative und symbolische Konstituierung der Verfassungswirklichkeit 105
aa) Vorbemerkung 105
bb) Zum Typus persönlicher Integration 105
cc) Zum Typus funktioneller Integration 110
dd) Zum Typus sachlicher Integration 121
ee) Der Mensch im Recht 126
2. Unterwegs zu dem Menschenbild des neuen Staats- und Verfassungsbegriffs 130
a) Bürger und Bourgeois im deutschen Staatsrecht (1933) – Sorge um die Republik, Sorge um den Menschen 130
Exkurs: Curtius vs. Mannheim. Der Streit um die Wissenssoziologie 142
b) Politisches Erlebnis und Staatsdenken (1943/57) 147
c) Staat und Politik (1945) – Der Hinblick auf höhere Normen und Ordnungen 157
d) Die großen staatsrechtlichen Beiträge der bundesrepublikanischen Zeit 160
aa) Der Öffentlichkeits-Aufsatz (1955) – Auf dem Weg zu einem normativen Öffentlichkeitsbegriff 160
bb) Der Institutionen-Aufsatz (1956) – Staat als Beruf 169
cc) Die Bundesverfassungsgerichts-Rede (1962) – Verfassungsaneignung als Aufgabe 176
II. Zwischenbetrachtung – Eine Philosophie des öffentlichen Rechts 181
3. Teil: Fortführungen des Verfassungsdenkens Rudolf Smends 188
I. Schüler und Nachfolger – Der Amtsgedanke 188
1. Wilhelm Hennis – Repräsentative Amtsdemokratie contra plebiszitäre Willensdemokratie 188
2. Arnold Köttgen – Würde des Amtes 194
3. Ulrich Scheuner – Erweiterung des Regierungsbegriffs 199
4. Horst Ehmke – Rekurs auf den Begriff des government 203
II. Die Problematik der repräsentativen Demokratie 205
1. Siegfried Landshut – Der Widerspruch von Repräsentation und Demokratie 205
2. Ernst-Wolfgang Böckenförde – Die Frage nach einem übergreifenden Bezugspunkt 210
3. Peter Graf Kielmansegg – Der Amtsgedanke als notwendige Ergänzung der Demokratie 215
4. Josef Isensee – Demokratie, Amtsgedanke und Gemeinwohl 220
III. Zwischenbetrachtung – Der Amtsgedanke und seine ethisch-normative Bestimmtheit 226
4. Teil: Verortung des Verfassungsdenkens Rudolf Smends in der Politischen Wissenschaft 230
I. Staatsrechtslehre und Politische Wissenschaft 230
1. Smend vs. Kelsen – Kelsen vs. Smend 230
2. Souveränitätsfrage und Legitimitätsproblem 232
3. Machtgeschichte und Rechtsgeschichte 235
4. Spätkonstitutionelle Staatsrechtslehre 237
5. Wege der Politischen Wissenschaft 242
a) Die Abkehr von der sittlich-praktischen Vernunft 242
b) Platons politische Philosophie 255
aa) Das Bewegungsprinzip der platonischen Dialoge 255
bb) Der Gerechte: Philosoph und Bürger 258
II. Smends Max Weber-Kritik: „Wirklichkeitssinn“ und „Staatsfremdheit“ 260
1. Die Frage nach dem „menschlichen Typus“ und die Tragik des Politischen 260
Inkurs 1: Charakterologisches Leitmotiv und autonome Wertwahl 265
Inkurs 2: Max Webers Staats- und Legitimitätsbegriff 272
Inkurs 3: Politik als Mittel „innerweltlicher Erlösung“? 278
Inkurs 4: Dualismus als „erziehliches“ Mittel 283
2. Exkurs: Die Umdeutung des Charisma – Eine Weiterbildung der Weberschen Legitimitätstypen 288
III. Zwischenbetrachtung: Das ethisch-politische Erbe im Verfassungsdenken Rudolf Smends 294
5. Teil: Der geistige Ort des Verfassungsdenkens Rudolf Smends 297
I. Das Kulturproblem der Moderne: Extensivität – Instrumentalismus – Autonomie – Immanenz 297
II. Antworten auf das Kulturproblem der Moderne 301
1. Die „überempirische“ Orientierung des Verfassungsdenkens Rudolf Smends 301
2. Goethes Krisenphänomenologie 304
a) Gefährdungen gelingender Individuation 304
b) Geschichtstheologie und Geschichtsskepsis 306
c) Die Tragödie der Moderne 308
d) Goethes Symbolbegriff 311
3. Proust und die ethische Qualität der Erinnerung 315
4. Thomas Manns politische Philosophie 318
a) Ironischer Konservatismus 318
b) Ein philosophischer Regierungsbegriff 323
Schlussbetrachtungen 333
Literaturverzeichnis 346
Abkürzungen 346
Siglierte Literatur 347
Literatur 348
Personenregister 370