Menu Expand

Bundesverfassungsgericht und Bundesstaat

Cite BOOK

Style

Dörfer, B. (2010). Bundesverfassungsgericht und Bundesstaat. Die Bundesstaatsverfassung im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Eine Untersuchung nach Schwerpunkten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53180-6
Dörfer, Bert-Sebastian. Bundesverfassungsgericht und Bundesstaat: Die Bundesstaatsverfassung im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Eine Untersuchung nach Schwerpunkten. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53180-6
Dörfer, B (2010): Bundesverfassungsgericht und Bundesstaat: Die Bundesstaatsverfassung im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Eine Untersuchung nach Schwerpunkten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53180-6

Format

Bundesverfassungsgericht und Bundesstaat

Die Bundesstaatsverfassung im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Eine Untersuchung nach Schwerpunkten

Dörfer, Bert-Sebastian

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1159

(2010)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

In seiner Arbeit belegt Bert-Sebastian Dörfer die These, dass die Rechtsprechung des BVerfG maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Föderalismus genommen hat. In dieser Untersuchung werden der Umfang und die Qualität des prägenden Einflusses des BVerfG herausgearbeitet und kritisch bewertet. Die thematischen Schwerpunkte der Analyse beziehen sich auf den Kern der Bundesstaatsverfassung: 1. Die theoretisch-konstruktive Erfassung des Bundesstaates, 2. Die Staatlichkeit der Länder, 3. Das Bundesstaatsprinzip mit dem Unterprinzip der Bundestreue, 4. Die Gesetzgebung im Bundesstaat mit den Schwerpunkten der konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes und dem Zustimmungsvorbehalt des Bundesrates sowie 5. Der horizontale Länderfinanzausgleich und die Bundesergänzungszuweisungen.

Die Untersuchung der repräsentativen Entscheidungen konkretisiert und bewertet die maßgeblichen Impulse des BVerfG und setzt sich mit ihnen differenziert auseinander. Rechtsprechungsübergreifend werden Kontinuitäten und Widersprüche herausgearbeitet und föderalistische wie zentralistische Tendenzen kritisch hinterfragt und bewertet.

Im Ergebnis gelangt der Autor zu einer differenzierten Einschätzung. Einerseits hat das BVerfG die föderale Position der Länder maßgeblich gestärkt, indem es ihnen Staatsqualität zuerkannt und diese inhaltlich konkretisiert hat. Andererseits hat die inkonsistente und verfassungspolitisch geprägte Rechtsprechung zur Gesetzgebung im Bundesstaat maßgeblich zur Legitimationskrise des Föderalismus beigetragen.

Ausgezeichnet mit dem Wolf-Rüdiger-Bub-Preis 2009.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 19
1. Kapitel: Der Bundesstaat – Begriff und theoretisch-konstruktive Erfassung 22
I. Der dreigliedrige Bundesstaatsbegriff in der Staatsrechtswissenschaft 23
1. Hans Kelsen 23
2. Hans Nawiasky 25
3. Theodor Maunz 26
4. Stellungnahme zum Dreigliedrigkeitstheorem 27
II. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 27
1. BVerfGE 6, 309 – Reichskonkordatsurteil (Urteil des Zweiten Senates vom 26. März 1957) 28
2. BVerfGE 13, 54 – Neugliederungsurteil (Urteil des Zweiten Senates vom 11. Juli 1958) 32
a) Keine gesamtstaatliche Ebene oberhalb von Bund und Ländern 34
b) Fazit 38
III. Zusammenfassung 38
2. Kapitel: Die Staatlichkeit der Länder 40
I. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Staatsqualität der Länder sowie deren Gewährleistung durch Art. 79 Abs. 3 GG 41
1. BVerfGE 1, 14 – Südweststaat (Urteil des Zweiten Senates vom 23. Oktober 1951) 41
a) Staaten eigener staatlich anerkannter Hoheitsmacht 43
b) Verfassungshoheit der Länder 44
c) Indisponibilität von Gesetzgebungskompetenzen 45
d) Der Begriff des labilen Bundesstaates 46
e) Fazit 49
2. BVerfGE 4, 178 – Landesgesetz zur Verwaltungsgerichtsbarkeit (Beschluss des Ersten Senates vom 11. Mai 1955) 49
a) Grundsatz getrennter Verfassungsräume 50
b) Betont föderativ gestalteter Staat 51
3. BVerfGE 34, 9 – Hausgut der Länder (Urteil des Zweiten Senates vom 26. Juli 1972) 51
a) Die Unabänderlichkeit der Staatlichkeit der Länder – Art. 79 Abs. 3 GG 52
b) Das Hausgut der Länder – Kernaufgaben als Bedingung der Staatlichkeit 53
c) Fazit 57
4. BVerfGE 103, 332 – Naturschutzgesetz Schleswig-Holstein (Beschluss des Zweiten Senates vom 7. Mai 2001 in der Funktion als Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein) 58
a) Durchbrechung des Prinzips der getrennten Verfassungsräume? 59
b) Fazit 65
II. Zusammenfassung 66
3. Kapitel: Bundesstaatsprinzip und Bundestreue 68
I. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Bundesstaatsprinzip 68
1. Normative Anbindung des Bundesstaatsprinzips 69
2. Terminologie 71
3. Funktionen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 72
a) Auslegungsmaßstab 72
b) Stützungsfunktion 73
c) Quelle von Unterprinzipien 75
4. Fazit 76
II. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Bundestreue 76
1. BVerfGE 1, 299 – Wohnungsbauförderung (Urteil des Zweiten Senates vom 21. Mai 1952) 77
a) Herleitung der Bundestreue 81
b) Funktionale Deutung der Bundestreue 84
d) Dreidimensionale Bindungswirkung der Bundestreue 85
e) Fazit 86
2. BVerfGE 4, 115 – Beamtenbesoldung (Urteil des Zweiten Senates vom 1. Dezember 1954) 86
a) Einführung des Terminus Bundestreue 88
b) Dogmatische Einordnung als ungeschriebener Verfassungsgrundsatz 88
c) Kompetenzausübungsschranke 88
d) Rücksichtnahmepflicht 89
e) Justiziabilität der Bundestreue – Rechtsmissbrauch 90
f) Fazit 91
3. BVerfGE 8, 122 – Volksbefragung Hessen (Urteil des Zweiten Senates vom 30. Juli 1958) 92
a) Anwendungsbereich – Tun und Unterlassen 93
b) Mitwirkungspflicht der Länder 94
c) Herleitungsdefizite 96
d) Grundsätzliche Funktionsbestimmung der Bundestreue 96
e) Generelle Bindung durch die Bundestreue 97
f) Fazit 98
4. BVerfGE 12, 205 – Fernsehurteil (Urteil des Zweiten Senates vom 28. Februar 1961) 98
a) Stil und Procedere von Verhandlungen zwischen Bund und Ländern 101
b) Fazit 103
c) Kritik an der Bundestreuerechtsprechung 104
aa) Die Kritik im Einzelnen 105
bb) Stellungnahme 106
5. BVerfGE 13, 54 – Neugliederungsurteil (Urteil des Zweiten Senates vom 11. Juli 1961) 108
a) Akzessorietät der Bundestreue 109
b) Fazit 110
6. Weitere Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Bundestreue 110
7. Zusammenfassung 115
4. Kapitel: Die Gesetzgebung im Bundesstaat 117
I. Die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes gemäß Art. 72 GG in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 118
1. Art. 72 Abs. 2 GG in der Fassung von 1949 – 1994 118
a) Frühe Rechtsprechung 119
b) BVerfGE 2, 213 – Straffreiheitsgesetz 1949 (Beschluss des Ersten Senates vom 22. April 1953) 121
aa) Injustiziabilität der Bedürfnisentscheidung 121
bb) Die Entstehungsgeschichte unter verfassungspolitischen Motiven 123
cc) Fazit 127
c) Weitere Rechtsprechung zu Art. 72 Abs. 2 GG a.F. 127
d) Bewertung der Rspr. zu Art. 72 Abs. 2 GG a.F. 131
2. Art. 72 Abs. 2 GG in der Fassung von 1994–2006 133
a) BVerfGE 106, 62 – Altenpflegegesetz (Urteil des 2. Senates vom 24. Oktober 2002) 133
aa) Die Erforderlichkeitsklausel des Art. 72 Abs. 2 GG i. d.F.von 1994 135
(1) Umfassende Justiziabilität 136
(2) Konkretisierung der Tatbestandsmerkmale des Art. 72 Abs. 2 GG 139
(a) Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet 139
(b) Wahrung der Rechtseinheit im gesamtstaatlichen Interesse 142
(c) Wahrung der Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse 144
bb) Verfassungsrechtliche Reichweite des Erfordernisses 145
cc) Gesetzgeberischer Entscheidungsprozess und Kontrolldichte 146
dd) Die Erforderlichkeit des Altenpflegegesetzes 146
(1) Einheitlichkeit der Berufsausbildung 147
(2) Kritik 148
ee) Fazit 151
b) Weitere Rechtsprechung zu Art. 72 Abs. 2 GG i. d.F. von 1994 – 2006 152
3. Zusammenfassung 157
II. Das Zustimmungsrecht des Bundesrates gemäß Art. 84 Abs. 1 GG a.F. in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 159
1. BVerfGE 8, 274 – Preisgesetz 1948 (Beschluss des Zweiten Senates vom 12. November 1958) 160
a) Materielles Zustimmungsrecht des Bundesrates 162
b) Stellungnahme zur Funktion des Art. 84 Abs. 1 GG a.F. 163
c) Kritik 164
d) Die Blockade im Bundesrat – Folge der Rechtsprechung? 170
e) Fazit 172
2. BVerfGE 37, 363 – Bundesrat (Urteil des Zweiten Senates vom 25. Juni 1974) 173
a) Der Bundesrat – Keine zweite Kammer 174
b) Zustimmungsgesetze als konzeptionelle Ausnahme des Grundgesetzes 175
c) Schutzvorrichtung gegen Systemverschiebungen 177
d) Zustimmung zu Änderungsgesetzen nur bei erneuter Systemverschiebung 179
e) Notwendigkeiten erneuter Zustimmung 181
f) Teilung von Gesetzesvorhaben 181
g) Fazit 182
3. BVerfGE 55, 274 – Ausbildungsplatzförderungsgesetz 1976 (Urteil des Zweiten Senates vom 10. Dezember 1980) 183
a) Kompetenzverteilung im Bundesstaat 184
b) Die Sondervoten der Richter Rottmann und Hirsch 186
c) Doppelgesichtigkeit materieller Normen 188
d) Fazit 190
4. BVerfGE 105, 313 – Lebenspartnerschaftsgesetz (Urteil des Ersten Senates vom 17. Juli 2002) 190
a) Aufteilung in materielle und verfahrensrechtliche Vorschriften während des Gesetzgebungsverfahrens 191
b) Fazit 194
5. Zusammenfassung 195
5. Kapitel: Die Finanzverfassung 198
I. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum horizontalen Länderfinanzausgleich und den Bundesergänzungszuweisungen gemäß Art. 107 Abs. 2 GG 198
1. BVerfGE 1, 117 – Länderfinanzausgleich I (Urteil des Ersten Senates vom 20. September 1952) 199
a) Schwächungs- und Nivellierungsverbot 203
b) Keine Aufrechterhaltung existenzunfähiger Länder 204
c) Fazit 206
2. BVerfGE 72, 330 – Länderfinanzausgleich II (Urteil des Zweiten Senates vom 24. Juni 1986) 206
a) Die bundesstaatliche Solidargemeinschaft der Länder 208
b) Das bündische Prinzip des Einstehens füreinander – Föderative Finanzhilfe 209
c) Spannungslage des Bundesstaatsprinzips 210
d) Finanzkraft als Maßstab des Finanzausgleichs 211
e) Das föderative Gleichbehandlungsgebot bei der Gewährung von Bundesergänzungszuweisungen 212
f) Fazit 218
3. BVerfGE 86, 148 – Länderfinanzausgleich III (Urteil des Zweiten Senates vom 27. Mai 1992) 218
a) Bundesergänzungszuweisungen – grundsätzlich nur als Hilfe zur Selbsthilfe 221
b) Hilfeleistungspflicht bei Haushaltsnotlagen 222
c) Bundesergänzungszuweisungen zur Bekämpfung von Haushaltsnotlagen 224
d) Fazit 225
4. BVerfGE 101, 158 – Länderfinanzausgleich IV (Urteil des Zweiten Senates vom 11. November 1999) 225
a) Maßstäbe für die Verteilung des Finanzaufkommens 225
b) Fazit 231
5. BVerfGE 116, 327 – Haushaltsnotlage Berlin (Urteil des Zweiten Senates vom 19. Oktober 2006) 232
a) Sanierungshilfen – Fremdkörper innerhalb der Finanzverfassung 232
b) Ultima-Ratio-Prinzip – bis zur Neugliederung des Bundesgebietes 234
c) Relative und absolute Haushaltsnotlage – Ausschöpfung der eigenen Handlungsmöglichkeiten 235
d) Erneute Aufforderung des Bundesgesetzgebers 239
e) Signal für einen weniger solidarischen Föderalismus? 242
f) Fazit 247
II. Zusammenfassung 248
Resümee 250
Übersicht der Rechtsprechung 255
Literaturverzeichnis 256
Sachregister 264