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Hessel, T. (2010). Ein Vergleich der Eingriffsschwellen im deutschen und US-amerikanischen Recht unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court bei Eingriffen in die Privatsphäre. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53281-0
Hessel, Tobias J.. Ein Vergleich der Eingriffsschwellen im deutschen und US-amerikanischen Recht unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court bei Eingriffen in die Privatsphäre. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53281-0
Hessel, T (2010): Ein Vergleich der Eingriffsschwellen im deutschen und US-amerikanischen Recht unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court bei Eingriffen in die Privatsphäre, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53281-0

Format

Ein Vergleich der Eingriffsschwellen im deutschen und US-amerikanischen Recht unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court bei Eingriffen in die Privatsphäre

Hessel, Tobias J.

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 185

(2010)

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Abstract

Tobias J. Hessel vergleicht zunächst Grundlagen und Ausmaß eines allgemeinen Rechts auf Privatsphäre im deutschen und im US-amerikanischen Recht. Sodann stellt er klassische Schwellen für Eingriffe in das Recht auf Privatheit im deutschen und US-amerikanischen Recht gegenüber.

Ausgangspunkt der Analyse ist die Untersuchung einiger seit den 1990er Jahren in Deutschland vorzufindender Tatbestände des Polizei- und Zollrechts sowie des Strafprozessrechts. Diese Tatbestände werden mit Kriterien aus der US-amerikanischen Rechtsprechung zum angemessenen Ausgleich von Sicherheit und individueller Freiheit verglichen. Der Autor stellt dabei die Rechtsprechungstradition des U.S. Supreme Courts, insbesondere zu der richtungsweisenden Entscheidung Terry vs. Ohio und den hierauf basierenden Folgeentscheidungen, anhand einzelner Beispielfälle dar, die die US-Rechtsprechung bis heute prägen. Die hierbei gefundenen Lösungsansätze werden sodann auf das deutsche Recht übertragen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
A. Einleitung 15
I. Staatliche Ermittlungsbefugnisse auf dem Vormarsch? 15
II. Problemstellung 16
III. Gang der Darstellung 18
B. Verfassungsrechtliche Grenzen staatlicher Eingriffe in die Privatsphäre des Bürgers im deutschen Recht 19
I. Grundrechte als Abwehrrechte und Schutzauftrag 19
II. Der Schutz der Privatsphäre durch das Grundgesetz 20
1. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung 20
2. Das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung 22
3. Grundrecht auf Unverletzlichkeit des Brief,- Post- und Fernmeldegeheimnisses 24
4. Exkurs: Unschuldsvermutung 25
III. Eingriffsschwellen für Eingriffe in die Privatsphäre im Strafprozess- und Gefahrenabwehrrecht 27
1. Anfangsverdacht bzw. hinreichender Anlass zum Tätigwerden im Sinne des § 208 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 AO 28
a) Zulässiges Sammelauskunftsersuchen 30
b) Rasterfahndung der Steuerfahndung 32
c) Uneinheitliche Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs 34
d) Exkurs: Anonyme Tipps im niedersächsischen "Business Keeper Monitoring System" 35
2. Konkrete Gefahr 36
C. Verfassungsrechtliche Grenzen staatlicher Eingriffe in die Privatsphäre des Bürgers im amerikanischen Recht 39
I. Einleitung 39
II. Verfassungsrechtlich gewährleisteter Schutz vor staatlichen Eingriffen in die "Privatheit" 39
1. Vierter Zusatz zur Verfassung (4th Constitutional Amendment) 39
2. Umfang des Schutzes durch den vierten Zusatz zur Verfassung 40
a) Boyd v. United States (1886) 41
b) Die "expectation of privacy rule" 42
aa) Olmstead v. United States (1928) 42
bb) Katz v. United States (1967) 43
c) "Plain view doctrine" 45
aa) California v. Ciralo (1985) 45
bb) Florida v. Riley (1989) 47
cc) California v. Greenwood (1988) 48
dd) United States v. Tarazon-Silva (1997) 50
ee) Florida v. Rabb (2006) 52
ff) Kyollo v. United States (2001) 55
gg) Bond v. United States (2001) 57
3. Sanktionierung bei Nichteinhaltung der verfassungsrechtlich gebotenen Standards (exclusionary rule) 58
4. Viertes Amendment gewährt umfassendes "Recht auf Privatheit" 59
III. Eingriffe in das Recht auf Privatheit: Ermittlung der verfassungsrechtlich vorgegebenen Eingriffsschwellen 62
1. Wortlautauslegung 63
2. Historische Auslegung 64
3. Die Interpretation durch den Supreme Court 65
4. Das warrant preference-Modell 65
IV. Inhaltliche Anforderungen an die Qualität der zu Grunde liegenden Informationen 67
1. Inhaltliche Anforderungen an das Vorliegen von "probable cause" 67
a) Draper v. United States (1959) 68
aa) Sachverhalt 68
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 69
b) Aguilar v. Texas (1964) 70
aa) Sachverhalt 70
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 71
c) Spinelli v. United States (1969) 72
aa) Sachverhalt 72
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 72
d) Illinois v. Gates (1983) 74
aa) Sachverhalt 74
bb) Vorangegangene Entscheidung des Illinois Supreme Court 75
cc) Mehrheitsvotum U.S. Supreme Court 76
dd) Minderheitsvotum 78
2. Hohe Anforderungen an die zu Grunde gelegten Tatsachen im US-amerikanischen Recht 79
V. Ausnahmen vom warrant-Erfordernis 80
1. Festnahme nach Beobachtung der Tat durch die Polizei 81
a) Atwater v. City of Lago Vista (2001) 81
aa) Sachverhalt 81
bb) Mehrheitsvotum 82
cc) Minderheitsvotum 84
b) Maryland v. Pringle (2003) 85
aa) Sachverhalt 85
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 86
c) Praxisgerechte Ausnahme vom warrant-Erfordernis 87
2. Ausnahmen vom warrant-Erfordernis auf Grund der plain view exception 88
a) Coolidge v. New Hampshire (1971) 89
aa) Sachverhalt 89
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 89
(1) Vorfrage: Erlass eines warrant durch die Staatsanwaltschaft 89
(2) Entwicklung der plain view exception 90
b) Arizona v. Hicks (1987) 92
aa) Sachverhalt 92
bb) Mehrheitsvotum 92
cc) Minderheitsvotum 93
c) "Plain view exception" als logische Begrenzung des Rechts auf Privatheit 94
3. Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Festnahme des Betroffenen 95
a) Chimel v. California (1969) 96
aa) Sachverhalt 96
bb) Mehrheitsvotum 96
cc) Minderheitsvotum 97
b) United States v. Robinson (1973) 98
aa) Sachverhalt 98
bb) Mehrheitsvotum 99
cc) Minderheitsvotum 99
c) Mehrheitsvotum Chimel v. California als dogmatischer Bruch in der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court 100
4. Automobile exception 101
a) Carroll v. United States (1925) 101
aa) Sachverhalt 102
bb) Mehrheitsvotum 103
cc) Minderheitsvotum 103
b) Brinegar v. United States (1949) 104
aa) Sachverhalt 104
bb) Mehrheitsvotum 105
cc) Minderheitsvotum 105
c) Begrenzte Relevanz der "automobile exception" 106
5. Abschließende Bewertung des warrant preference-Modells 107
D. Ermittlungen auf Grundlage mehrdeutiger bzw. neutraler tatsächlicher Anhaltspunkte 108
I. Befugnisse zu Ermittlungsmaßnahmen im Zollverwaltungsgesetz 108
1. Einleitung 108
2. Maßnahmen an der EU-Außengrenze 108
3. Maßnahmen im Binnenland 110
4. Maßnahmen gemäß § 12a ZollVG 113
5. § 10 Abs. 2 ZollVG als unbestimmte Ermächtigungsgrundlage 115
II. Eingriffe in den Schutzbereich des vierten Amendment auch ohne "probable cause" bei Vorliegen von "reasonable suspicion" 115
1. Terry v. Ohio (1968) 117
a) Sachverhalt 117
b) Entscheidung des U.S. Supreme Court 118
aa) Eingriff in das 4th Amendment 118
bb) Lösung auf der Grundlage von probable cause 120
cc) Möglichkeit des Einschreitens ohne probable cause 121
dd) Abstrakte Kriterien für reasonable suspicion 122
ee) Anwendung auf den konkreten Fall 123
2. Dogmatisch stimmiges Gefüge aus "warrant preference"- und "reasonableness"-Modell 125
3. Anwendung der Terry-Kriterien auf Sibron/Peters v. New York 126
a) Sachverhalt Sibron v. New York (1968) 127
b) Sachverhalt Peters v. New York (1968) 128
c) Voten des U.S. Supreme Court 128
aa) Mehrheitsvotum im Fall Sibron 129
bb) Zustimmendes Votum Justice Douglas im Fall Sibron 130
cc) Zustimmendes Votum Justice Harlan im Fall Sibron 130
dd) Abweichendes Votum Justice Black im Fall Sibron 130
ee) Mehrheitsvotum im Fall Peters 131
ff) Zustimmendes Votum Justice Harlan 131
d) Keine stringente Unterscheidung zwischen "warrant preference"- und "reasonableness"-Modell möglich 132
4. United States v. Sokolow (1989) 134
a) Sachverhalt 134
b) Entscheidung des United States Court of Appeals (9th Circuit) 135
c) Mehrheitsvotum des US. Supreme Court 137
d) Minderheitsvotum des Gerichts 138
e) Kategorisch bewertete Tatsachen als Rechtfertigung für einen Eingriff 141
5. United States v. Arvizu (2002) 142
a) Sachverhalt 143
b) Entscheidung des 9th Circuit Court 144
c) Entscheidung des U.S. Supreme Court 146
d) Einzel- oder Gesamtbetrachtung von Umständen 147
6. United States v. Wardlow (2000) 148
a) Sachverhalt 148
b) Mehrheitsvotum 148
c) Minderheitsvotum 149
d) Exkurs: Ethnische Minderheiten und Polizeitätigkeit 150
e) Bewertung mehrdeutiger Tatsachen 151
E. Ermittlungsmaßnahmen mit freiwilliger Kooperation des Betroffenen 152
I. Anhalten und Befragen von Personen gem. § 22 Abs. 1a BPolG 153
1. Einleitung 153
2. Präventive oder repressive Ausrichtung der Norm 154
3. Statuierung einer die Befugnis beschränkenden Eingriffsschwelle 155
a) Die Eingriffsschwellen im Einzelnen 156
b) Verhältnismäßigkeit der Norm 159
4. Scheinbare Begrenzung der unbestimmten Eingriffsmöglichkeiten durch § 22 Abs. 1a BPolG 165
II. Eingriffe in die Privatsphäre durch die Erhebung von DNA-Mustern 166
1. Einleitung 166
a) Fallbeispiel - Christina Nytsch (1998) 167
b) Fallbeispiel - Dresden und Umgebung (2006) 169
2. Erfordernis schriftlicher Einwilligung als dokumentierter Grundrechtsverzicht 170
a) Anfangsverdacht wegen Verweigerung der Einwilligung in den Test 171
b) Ausschluss der Freiwilligkeit durch gesellschaftlichen Druck 174
3. Statuierung einer Befugnis begrenzenden Eingriffsschwelle 175
4. Mangelnder Schutz der Privatsphäre bei Massengentests 179
III. Ermittlungen mit dem Einverständnis des Betroffenen in der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court 181
1. United States v. Mendenhall (1980) 181
a) Sachverhalt 181
b) Mehrheitsvotum 182
c) Minderheitsvotum 184
d) "Free to decline" als Voraussetzung für Verzicht auf Privatheit 186
2. Florida v. Bostick (1991) 187
a) Sachverhalt 187
b) Mehrheitsvotum 188
c) Minderheitsvotum 190
d) Deutliche Anforderung an "free to decline"-Test 193
F. Ortsbezogene bzw. ereignisunabhängige allgemeine Ermittlungsmaßnahmen 195
I. Ereignisunabhängige Personenkontrollen nach deutschem Landesrecht 195
1. Einleitung 195
2. Landesverfassungsgerichtliche Überprüfungen der Norm 197
a) Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern 197
b) Bayerischer Verfassungsgerichtshof (2003) 201
c) Bayerischer Verfassungsgerichtshof (2006) 205
aa) Sachverhalt 205
bb) Entscheidungsgründe - Mehrheitsvotum 206
cc) Entscheidungsgründe - Sondervotum 209
3. Kein geringfügiger Eingriff auf Grundlage von Art. 13 Abs. 1 Nr. 5 BayPAG 209
II. Ereignisunabhängige Personenkontrollen nach amerikanischem Recht 212
1. Kontrollen im Straßenverkehr 213
a) Delaware v. Prouse (1979) 213
aa) Sachverhalt 213
bb) Mehrheitsvotum 214
cc) Minderheitsvotum 215
b) Michigan Department of State Police v. Sitz (1990) 216
aa) Sachverhalt 216
bb) Mehrheitsvotum 217
cc) Minderheitsvotum 219
c) Indianapolis v. Edmond (2000) 221
aa) Sachverhalt 221
bb) Mehrheitsvotum 222
cc) Minderheitsvotum 223
d) Strenge Anforderungen an verdachtslose Kontrollen 223
2. Präventive Drogenkontrollen 225
a) Vernonia School District 47J v. Acton (1995) 225
aa) Sachverhalt 225
bb) Entscheidung des U.S. Supreme Court 227
b) "Besondere Gewaltverhältnisse" als "special need" 228
3. "Repressive" Drogenkontrollen 229
a) Skinner v. Railway Labor Executives’ Association (1989) 229
aa) Sachverhalt 229
bb) Mehrheitsvotum 230
cc) Minderheitsvotum 232
dd) Abkehr von ausschließlich präventiver Zielrichtung 233
4. Zusammenfassende Bewertung der "ereignisunabhängigen Personenkontrollen nach amerikanischem Recht" 234
G. Fazit 236
Literaturverzeichnis 244
Sachregister 250