Philosophie – Hermeneutik – Jurisprudenz
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Philosophie – Hermeneutik – Jurisprudenz
Die Bedeutung der philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers für die Rechtswissenschaften
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 271
(2014)
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Der Autor studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Bielefeld. Nach Abschluss des ersten juristischen Staatsexamens absolvierte er das Referendariat am Kammergericht Berlin mit Stationen unter anderem im Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages und bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2009 ist der Autor als Rechtsanwalt in Berlin tätig.Abstract
Die philosophische Hermeneutik, wie Hans-Georg Gadamer sie in $aWahrheit und Methode$z umrissen hat, will keine wissenschaftliche Absicherung des Verstehens bereitstellen. Sie geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen das Verstehen steht und von welchen Voraussetzungen es begrenzt wird. An den dazu gefundenen Antworten muss sich jede Hermeneutik messen lassen, auch diejenige, die im Gewand einer Methodenlehre der Rechtswissenschaften auftritt. Die vorliegende Arbeit überträgt die Erkenntnisse aus $aWahrheit und Methode$z auf die Rechtswissenschaften und gleicht sie mit dem auf Savigny zurückgehenden Methodendenken ab. Wenn sich laut Gadamer an der juristischen Hermeneutik vorbildhaft zeigen lässt, wie das Verstehen immer geschieht, dann werden seine Erkenntnisse auch geeignet sein, ein falsches Selbstbild der Rechtswissenschaften zu korrigieren, das darin besteht, einem Wissenschaftsideal zu folgen, das die Voraussetzungen des Verstehens außer Acht lässt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 11 | ||
A. Das Problem der Geisteswissenschaften in der Philosophie | 15 | ||
I. Die hermeneutische Grundfrage | 16 | ||
II. Der Aufschwung der Hermeneutik in der Romantik | 16 | ||
B. Der Verlust des Verstehens: Gadamers Schleiermacher-Interpretation | 20 | ||
I. Der Verlust des Verstehens und die Entdeckung der Individualität | 21 | ||
II. Subjektivität und Divination | 24 | ||
III. Einverständnis und Missverständnis | 29 | ||
1. Verstehen und Skepsis | 30 | ||
2. Verständigung und Psychologisierung – Einverständnis und Einverstandensein | 32 | ||
C. Die Aporien des Historismus: Gadamers Dilthey-Interpretation | 36 | ||
I. Diltheys „Kritik der historischen Vernunft“ | 37 | ||
II. Das Problem der historischen Vernunft – Die Überwindung Hegels und das Zurückgeworfensein auf Kant | 38 | ||
III. Diltheys Weg zur Hermeneutik | 39 | ||
1. Aufklärung des Zusammenhangs vom Phänomen des Verstehens | 41 | ||
2. Hermeneutik im Leben und historische Weltsicht – Diltheys Nähe zu Hegel | 42 | ||
a) Das Problem des historischen Bewusstseins | 45 | ||
b) Erkenntnis als Selbsterkenntnis | 46 | ||
c) Freiheit trotz Gebundenheit | 48 | ||
3. Widerspruch von Lebensphilosophie und Cartesianismus im Denken Diltheys | 50 | ||
D. Hermeneutische Philosophie: Die Grundlegungen durch Heidegger | 56 | ||
I. Die Hermeneutik der Faktizität | 56 | ||
II. Die Hermeneutik des Daseins | 61 | ||
E. Verstehen und Zugehörigkeit: Gadamers philosophische Hermeneutik | 65 | ||
I. Der hermeneutische Zirkel | 66 | ||
1. Sinnerwartung Vorurteil − Entwicklung und Neubewertung | 72 | ||
2. Etymologie des Vorurteils | 73 | ||
a) Die Diskreditierung der Vorurteile durch die Aufklärung | 74 | ||
b) Die Rehabilitierung der Vorurteile | 75 | ||
c) Das Beispiel der Tradition | 77 | ||
II. Verstehen und Zeit | 83 | ||
III. Die Produktivität des Zeitenabstands | 85 | ||
IV. Die erkenntnistheoretische Rechtfertigung | 87 | ||
V. Die Relativität des Relativismus | 90 | ||
VI. Applikation | 94 | ||
VII. Die hermeneutische Aktualität des Aristoteles | 99 | ||
1. Prâxis und Poíesis | 99 | ||
2. Phrónesis und Téchne | 101 | ||
F. Die exemplarische Bedeutung der juristischen Hermeneutik | 106 | ||
I. Der Zirkel der Rechtsfindung | 107 | ||
1. Die Reziprozität von Fall und Norm | 113 | ||
2. Angleichung durch Auslegung – Die Methoden der Gesetzesauslegung | 117 | ||
II. Die hermeneutische Aktualität des Aristoteles und das Problem der Rechtsanwendung | 123 | ||
1. Richterliche Klugheit (dikastiké phrónesis) | 124 | ||
2. Neoaristotelismus und Rechtsrelativismus | 126 | ||
3. Zur Vorhersehbarkeit juristischer Entscheidungen | 126 | ||
III. Individualität und Eingebundenheit | 129 | ||
IV. Das Ziel der Auslegung – Subjektive und objektive Theorie des Auslegungsziels | 137 | ||
G. Historisches Bewusstein und Jurisprudenz: Savignys juristische Hermeneutik | 141 | ||
I. Hermeneutik zwischen Schleiermacher und Savigny | 141 | ||
1. Die Autorität im Recht | 143 | ||
2. Das Auslegungsziel der Autorintention bei Savigny | 146 | ||
a) Die Entstehung des Gewohnheitsrechts nach Savigny | 148 | ||
b) Die Lehre vom Volksgeist | 151 | ||
c) Rekonstruktion der Fundamente – Das unbestimmte Bestimmende in der Hermeneutik Savignys | 155 | ||
II. Entstehen und Verstehen | 157 | ||
III. Die Gemeinsamkeit im Gemeinsamen | 159 | ||
IV. Bewusstsein der Wirkungsgeschichte und wirkungsgeschichtliches Bewusstsein | 162 | ||
V. Der Volksgeist als politisches Argument | 166 | ||
VI. Subjektive Theorie und historische Bedingtheit | 170 | ||
Schlussbemerkungen | 173 | ||
Literaturverzeichnis | 177 |