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Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende

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Worms, C. (2012). Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Aufgabenzuständigkeit und Verwaltungsverantwortung nach dem Grundgesetz und dem SGB II. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53670-2
Worms, Christoph. Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende: Aufgabenzuständigkeit und Verwaltungsverantwortung nach dem Grundgesetz und dem SGB II. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53670-2
Worms, C (2012): Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende: Aufgabenzuständigkeit und Verwaltungsverantwortung nach dem Grundgesetz und dem SGB II, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53670-2

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Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende

Aufgabenzuständigkeit und Verwaltungsverantwortung nach dem Grundgesetz und dem SGB II

Worms, Christoph

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1202

(2012)

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About The Author

Christoph Worms (Jahrgang 1982) hat an der Universität Bielefeld zwischen 2002 und 2007 Rechtswissenschaft studiert und arbeitet seit 2003 am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte von Prof. Dr. Christoph Gusy. Während seiner dortigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 2007 promovierte er 2010 mit einer Arbeit über Verfassungsfragen im Bereich der Verwaltung der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II).

Abstract

2005 trat mit "Hartz IV" eine der einschneidensten Reformen der Arbeits- und Sozialverwaltung in der Geschichte der BRD in Kraft. Die historisch gewachsene Kompetenzverteilung von Kommunen und Bund in diesen Bereichen wurde im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) partiell in Frage gestellt und durch die ARGEn in großem Umfang organisatorisch zusammengelegt. Diese Form der Mischverwaltung hat das BVerfG im Dezember 2007 für verfassungswidrig erklärt.

Christoph Worms geht vor diesem Hintergrund zunächst der Frage nach, inwieweit die Verwaltung der Grundsicherung in ihrer Form seit 2005 verfassungsgemäß war. Dazu wird sowohl die Aufgabenverteilung (Ob) zwischen Bund und Kommunen wie auch die gemeinsame Erfüllung in den ARGEn (Wie) in den Blick genommen.

2010 hat der Gesetzgeber die Exekutive der Grundsicherung verfassungsrechtlich durch die Einführung des Art. 91e GG legitimiert, ohne aber grundsätzliche Änderungen in der Sache vorzunehmen. Die bis zur Verfassungsänderung erzielten Ergebnisse werden in der Arbeit für diese Reform schließlich fruchtbar gemacht.

Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Juristischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. des Jahres 2011.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einführung 15
Kapitel 1: Kompetenz und Aufgabe 20
A. Auslegung von Kompetenznormen 20
I. Auslegung von Kompetenznormen als Methodenfrage 20
II. Auslegungsprämissen und Argumentationsfiguren 25
III. Zusammenfassung 28
B. Entstehung und Einordnung von Verwaltungsaufgaben 29
I. Begriff der Verwaltungsaufgabe 29
II. Entstehung und Zuweisung von Verwaltungsaufgaben 31
C. Zusammenfassung 33
Kapitel 2: Die historische Perspektive 34
A. Beginn öffentlicher Armenfürsorge in "Deutschland" 36
B. Armenfürsorge im Absolutismus 41
C. Armenfürsorge im 19. Jahrhundert 45
I. Politische und soziale Ausgangslage 45
1. Die Entstehung moderner "Sozialwissenschaften" und Sozialpolitik 45
2. Soziale Umbrüche 48
II. Öffentliche Sozialpolitik 52
1. Kommunale Sozialpolitik 52
2. Staatliche Sozialpolitik 56
III. Zusammenfassung 60
D. Sozialpolitik in der Weimarer Republik 61
I. Gründungshypotheken und Vorbedingungen – Der Weltkrieg 61
II. Die Weimarer Republik 64
1. Politische und ökonomische Ausgangslage 64
2. Sozialpolitik 67
a) Verfassungsrechtliche Vorgaben 67
b) Sozialpolitik in der wissenschaftlichen Diskussion 69
c) Sozialpolitik in Aufbau- und Stabilitätsphase 72
d) Sozialpolitik in der Krise 78
E. Sozialpolitik im NS-Staat 79
F. Sozialpolitik in der BRD 81
I. Politische und ökonomische Ausgangslage 81
II. Grundgesetz und Politik – Sozialpolitische Weichenstellungen 82
III. Sozialpolitik in der wissenschaftlichen Diskussion 85
IV. Sozialpolitische Epochen der BRD 89
1. 1950–1965 Sozialpolitik im Aufbau; das "Wirtschaftswunder" 89
2. 1966–1989 Ausbau, Höhepunkt und Umkehr 94
3. 1990–2002 Sozialpolitik im Zeichen von Wiedervereinigung und Globalisierung 100
Kapitel 3: Hartz IV 105
A. Hartz-Konzept und erster Entwurf 106
I. Das Grundkonzept der Hartz-Kommission 106
II. Der Regierungsentwurf zum SGB II (SGB II-Reg) 110
B. Der Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung der Existenzgrundlagen (EGG) 113
C. Der Kompromiss (SGB II – Grundsicherung für Arbeitsuchende) 116
I. Das neue Leitbild – Der aktivierende Sozialstaat 116
II. Die Grundsicherung für Arbeitsuchende – Hartz IV 118
1. Inhalt der Vorschriften 119
2. Träger der Grundsicherung 120
a) Getrennte Kompetenzen/gemeinsame Wahrnehmung – Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) 121
b) Die Option 126
c) Getrennte Aufgabenwahrnehmung 129
3. Finanzierungsfragen 130
4. Evaluationen der Trägermodelle nach § 6c SGB II 134
Kapitel 4: Bundesexekutive 137
A. Bundesexekutive nach Art. 87 GG 138
I. Entstehungsgeschichte 138
II. Die Bestimmungen des Art. 87 GG im Einzelnen 143
1. Obligatorische Bundesverwaltung 143
a) Materieller Bezugsrahmen des Art. 87 Abs. 2 GG – Sozialversicherung 143
aa) Sozialversicherung als Typus 144
(1) Deckungsmerkmal 150
(2) Beitragsfinanzierung und das Solidarprinzip 153
bb) Einordnung von Verwaltungsaufgaben 154
b) Organisatorischer und funktionaler Gehalt des Art. 87 Abs. 2 GG 156
aa) Organisationsverantwortlichkeit 156
bb) Funktionale Selbstverwaltung und Organisationsform 160
2. Fakultative Bundesverwaltung 163
a) Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG 164
aa) Materieller Bezugsrahmen des Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG 164
bb) Begrenzung des materiellen Bezugsrahmens durch Auslegung 165
cc) Organisatorischer und funktionaler Gehalt des Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG 168
dd) Verhältnis zu Art. 87 Abs. 2 GG – materielle und organisatorisch-funktionale Subsidiarität? 169
b) Art. 87 Abs. 3 Satz 2 GG 172
aa) Materieller Bezugsrahmen des Art. 87 Abs. 3 Satz 2 GG 176
(1) Neue Aufgaben 176
(2) Dringender Bedarf 181
bb) Organisatorischer und funktionaler Gehalt des Art. 87 Abs. 3 Satz 2 GG 191
B. Aufgabenträgerschaft der Bundesagentur für Arbeit 193
I. Exekutivkompetenz aus Art. 87 Abs. 2 GG 194
1. Sozialversicherung als materieller Bezugsrahmen 194
a) Arbeitsvermittlung als Aufgabe der Sozialversicherung 194
aa) Historische Perspektive 194
bb) Konkreter normativer Zuschnitt 200
cc) Aufgabeneinordnung 202
b) Regelsatzmodalitäten als Aufgabe der Sozialversicherung 207
aa) Historische Perspektive 207
bb) Konkreter normativer Zuschnitt 210
cc) Aufgabeneinordnung 212
2. Bundesunmittelbare Körperschaft – organisatorische Vorgaben 215
II. Exekutivkompetenz aus Art. 87 Abs. 3 GG 216
1. Art. 87 Abs. 3 Satz 1 GG 217
a) Zentrale Aufgaben und Bedürfnis nach Bundesexekutive als materieller Bezugsrahmen 217
b) Kein Verwaltungsunterbau – organisatorische Vorgaben 220
2. Art. 87 Abs. 3 Satz 2 GG 221
a) Regelleistungen als neue Aufgaben 221
b) Dringender Bedarf für eine Bundesexekutive 222
c) Bundeseigene Behörden – organisatorische Vorgaben 225
III. Ergebnis 226
Kapitel 5: Kommunale Selbstverwaltung 227
A. Kompetenzverteilung zwischen Staat und Kommunen 227
I. Die kommunale Selbstverwaltung nach Art. 28 Abs. 2 GG 229
1. Die Garantie gemeindlicher Selbstverwaltung (Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG) 231
a) Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft als materieller Bezugsrahmen 234
b) Gewährleistungsgehalt gemeindlicher Selbstverwaltung 239
aa) Subjektive Rechtsstellungsgarantie 239
bb) Institutionelle Rechtssubjektsgarantie 240
cc) Objektive Rechtsinstitutionsgarantie 241
(1) Allzuständigkeit der Gemeinden 243
(2) Eigenverantwortlichkeit in der Wahrnehmung 248
c) Zusammenfassung 253
2. Selbstverwaltungsgarantie der Gemeindeverbände 254
a) Subjektive Rechtsstellungsgarantie 256
b) Institutionelle Rechtssubjektsgarantie 256
c) Objektive Rechtsinstitutionsgarantie 256
aa) Keine Allzuständigkeit der Gemeindeverbände 257
bb) Eigenverantwortlichkeit der Gemeindeverbände im gesetzlichen Aufgabenbereich 259
(1) Interkommunale Anwendbarkeit des Art. 28 Abs. 2 Satz 1 bei freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben 259
(2) Spezialgesetzliche Zuweisung örtlicher Angelegenheiten 266
II. Finanzielle Folgen der Aufgabenwahrnehmung 269
1. Grundlagen der Finanzbeziehungen des Bundes zu Ländern und Kommunen 269
2. Finanzbeziehung von Ländern und Kommunen – vor allem die Konnexitätsregelungen 272
3. Aufgabendurchgriff des Bundes bis 2006 274
B. Kommunale Aufgabenträgerschaft 280
I. Aufgabenentzug gegenüber den Kommunen 280
1. Örtliche Angelegenheiten als materieller Bezugsrahmen 280
a) Arbeitsvermittlung als Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft 280
b) Regelleistungen als Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft 283
2. Verstoß gegen die gemeindliche Selbstverwaltungsgarantie 284
a) Eingriff in den Kern- oder Randbereich kommunaler Selbstverwaltung 285
b) Rechtfertigung des Entzugs der Regelleistungen 286
c) Zusammenfassung 291
II. Unmittelbarer Bundesdurchgriff auf die Kommunen 291
III. Verstoß gegen die kommunale Selbstverwaltung aus Art. 28 Abs. 2 GG 295
1. Eingriff in die gemeindliche Selbstverwaltung 296
2. Kommunale Grundsicherungsaufgaben als solche der örtlichen Gemeinschaft 297
IV. Ergebnis 299
Kapitel 6: Mischverwaltung 300
A. Über das Verhältnis von Aufgabenbestand und -verantwortung 300
B. Das grds. Verbot der Mischverwaltung 303
I. Der Begriff Mischverwaltung 303
II. Mischverwaltung als strukturelles Problem unklarer Verantwortung 307
1. Bundesstaat 307
2. Rechtsstaat 309
3. Demokratie 310
4. Kommunale Selbstverwaltung 316
5. Zusammenfassung 318
III. Annex: Gemeinschaftsrecht 319
IV. Zulässigkeit von Mischverwaltung 321
1. Ziele von Verwaltungsorganisation 322
2. Mischverwaltungsformen 325
V. Zusammenfassung 327
C. Mischverwaltung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende 328
I. Verwaltungsform ARGEn 328
II. Die ARGEn als Mischverwaltung 330
1. Eng umgrenzte Verwaltungsmaterie 331
2. Besondere sachliche Begründung 333
III. Ergebnis 335
Kapitel 7: Grundgesetzänderung, Art. 91e GG 336
A. Aufgabenzuständigkeit des Bundes für die Regelleistungen 337
B. Aufgabenzuweisung zur Bundesagentur für Arbeit 340
C. Legalisierung der Mischverwaltung 341
D. Unzulässiger Aufgabendurchgriff des Bundes, Art. 84 Abs. 1 Satz 7 GG 342
I. Im Allgemeinen: Das Aufgabenübertragungsverbot 343
II. Im Besonderen: Das Übertragungsverbot im Rahmen des Art. 91e GG 349
1. Aufgabendurchgriff im Rahmen gemeinsamer Wahrnehmung 349
2. Aufgabendurchgriff im Rahmen der ausgeweiteten Option 350
E. Ergebnis 353
Zusammenfassung in Thesen 354
Literaturverzeichnis 356
Sachwortverzeichnis 382