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Berechnen / Beschreiben

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Berg, G., Török, B., Twellmann, M. (Eds.) (2015). Berechnen / Beschreiben. Praktiken statistischen (Nicht-)Wissens 1750–1850. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54500-1
Berg, Gunhild; Török, Borbála Zsuzsanna and Twellmann, Marcus. Berechnen / Beschreiben: Praktiken statistischen (Nicht-)Wissens 1750–1850. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54500-1
Berg, G, Török, B, Twellmann, M (eds.) (2015): Berechnen / Beschreiben: Praktiken statistischen (Nicht-)Wissens 1750–1850, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54500-1

Format

Berechnen / Beschreiben

Praktiken statistischen (Nicht-)Wissens 1750–1850

Editors: Berg, Gunhild | Török, Borbála Zsuzsanna | Twellmann, Marcus

Historische Forschungen, Vol. 104

(2015)

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About The Author

Gunhild Berg studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Halle-Wittenberg und Wien. Nach ihrer Promotion in Halle und Forschungsaufenthalten u.a. an der University of Wisconsin-Madison (USA), am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, am Deutschen Museum München und am Zukunftskolleg der Universität Konstanz ist sie derzeit Universitätsassistentin am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck und Leiterin des DFG-Projekts »›Versuch‹ und ›Experiment‹. Konzepte des Experimentierens zwischen Naturwissenschaften und Literatur (1700–1960)«.

Borbála Zsuzsanna Török studierte Anglistik, Amerikanistik und Hungarologie in Rumänien und in den USA. In ihrer Dissertation an der Central European University (CEU) in Budapest und mithilfe weiterer Forschungsstipendien an der Freien Universität Berlin und an der Universität Göttingen arbeitete sie zur neueren vergleichenden Geschichte Ostmitteleuropas. Nach einem Forschungsjahr an der European University Institute in Florenz war sie Forschungskoordinatorin an der CEU und Ko-Leiterin eines Forschungsprojekts zum literarischen Exil am Collegium Budapest. Derzeit ist sie Nachwuchsgruppenleiterin des DFG-Projekts »Akademische Reformen und Wissenstransfer in Ungarn vom Ende des 18. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts – Praktiken und Institutionalisierung der Statistik« am Zukunftskolleg der Universität Konstanz.

Marcus Twellmann studierte Literaturwissenschaft in Bielefeld, Paris und New York. Nach seiner Promotion in Frankfurt an der Oder arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn. Dort habilitierte er sich nach einer Gastdozentur an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) für das Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Seitdem ist er als wissenschaftlicher Koordinator der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz tätig.

Abstract

Der Band versammelt wissens- und wissenschaftshistorische Beiträge aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft sowie der Soziologie, die Praktiken der Statistik im Hinblick auf unterschiedliche Weisen der Produktion von (Nicht-)Wissen analysieren. In der Zeit von 1750 bis 1850 orientiert sich die Rede über die Statistik zunehmend an einer Unterscheidung zwischen Operationen des $aZählens und Rechnens$z einerseits und solchen des $aBeschreibens$z andererseits. Während Erstere zum Inbegriff einer bald dominant mathematischen Statistik werden, finden die Letzteren Aufnahme im Bereich der Literatur. Als die Zahlenlawine ins Rollen kommt, entsteht gleichzeitig eine Buchstabenflut von Landesbeschreibungen, Reisebildern, Sittengemälden und Sozialreportagen. Diese unterschiedlichen Empirie- und Wissensformen werden in ihrem spannungsreichen Wechselverhältnis betrachtet.»Counting / Describing«

Between 1750 and 1850, the debates about »Statistik« increasingly addressed the difference between operations of counting and calculating on the one hand and verbal description on the other. While the first mode of knowledge production became the signature of a soon dominant mathematical statistics, the latter found its place in scholarship and prose. Land descriptions, travelogues, depictions of manners, habits and customs, as well as social reportages attempted to render in words what was ignored methodically by statistics based on numbers.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Gunhild Berg / Borbála Zsuzsanna Török / Marcus Twellmann: Einleitung 7
Martin Gierl: Johann Christoph Gatterers Ideal einer allgemeinen Weltstatistik. rDie praktische Aufklärung fortlaufender Geschichte und ihre Wissensarchitektur 21
I. Gatterer und der Ausbau des Geschichtsaggregats zum System 25
II. Gatterers Statistikrekapitulation und die Kabinette der frühneuzeitlichen Geschichtswissenschaft 31
III. Gatterers Ideal einer allgemeinen Weltstatistik 37
Justus Nipperdey: Ehre durch Zahlen. Publizistische Rangstreitigkeiten und die Evidenz der Zahl im späten 18. Jahrhundert 43
I. Die Entstehung der Bevölkerungsdichte 45
II. Ein Anzeiger für den Grad der Kultur 50
III. Die Überzeugungskraft der Zahl 55
IV. Fazit 58
Martin Knoll: Topographien von Fortschritt und Rückständigkeit. Joseph von Hazzis Statistische Aufschlüsse über das Herzogtum Baiern – aus ächten Quellen geschöpft 61
I. Zur Person Hazzis 64
II. Land und Leute: Das Beschreibungsschema der Statistischen Aufschlüsse 67
III. Geographie, Geomorphologie und Hydrographie 70
IV. Ethnographie 71
V. Die Statistischen Aufschlüsse als Reformtraktat 74
VI. Fazit 76
Lioba Keller-Drescher: Das Statistisch-topographische Bureau als Transaktionsraum ethnographischen Wissens 79
I. Landesbeschreibung als Wissensformat 79
II. Das Königlich Statistisch-topographische Bureau Württembergs als Beispiel 81
III. Turpe est, in patria vivere et patriam ignorare – Verhandlungen über (Nicht-)Wissen 82
IV. Wissenspraktiken 89
V. Die Behörde als Transaktionsraum 93
Mária Hidvégi / Borbála Zsuzsanna Török: Grundlage des modernen Regierens. Wissensaggregierung und Wissenslücken der ökonomischen statistischen Werke in Ungarn, 1770–1848 97
I. Räume und Methoden des statistischen Wissens in Ungarn 103
II. Die Rückständigkeit konstruieren – Statistik und die Emanzipationsbestrebungen der wirtschaftlichen Peripherie 108
1. Landwirtschaftliche Produktion 108
2. Industrie und Handel 113
3. Wirtschaftsbilanz über das Verhältnis zwischen Ungarn und den österreichischen Erbländern 116
III. Schlussbemerkungen 118
Gunhild Berg: Das Nichtwissen der Statistik. Nationalphysiognomik in der Literatur der Aufklärung, der Romantik und des Realismus 121
I. 122
II. 127
III. 132
IV. 137
Marcus Twellmann: „Ja, die Tabellen!“ Zur Heraufkunft der politischen Romantik im Gefolge numerisch informierter Bürokratie 141
I. 146
II. 148
III. 154
IV. 165
Patrick Eiden-Offe: „Oppositionelle Statistik“. Von den unterschiedlichen politischen Gebrauchsweisen statistischen Wissens im Vormärz 171
I. Wilhelm Schulz und das Projekt einer politisch-statistischen Tagespresse 173
II. „Schilderungen“ und „statistische Notizen“: Moses Heß und der Gesellschaftsspiegel 179
III. Schilderung und Übertreibung 183
IV. Korrektur der Statistik und statistische Korrekturen 186
V. Reform und Revolution 189
Johannes Scheu: Wider den homme moyen. Zur Soziologie des Einzelfalls 193
I. 193
II. 194
III. 198
IV. 200
V. 202
VI. 204
VII. 207
Justin Stagl: Die Entstehung der Völker- und Volkskunde aus der Krise der Statistik, 1750–1850 213
I. 214
II. 219
III. 226
Autorinnen und Autoren 231