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Der Urkundenbericht im Strafprozess

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Lehmann, U. (2018). Der Urkundenbericht im Strafprozess. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55556-7
Lehmann, Ulrich. Der Urkundenbericht im Strafprozess. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55556-7
Lehmann, U (2018): Der Urkundenbericht im Strafprozess, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55556-7

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Der Urkundenbericht im Strafprozess

Lehmann, Ulrich

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 251

(2018)

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About The Author

Studium der Rechtswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Erste Juristische Prüfung 2009. Master-Studiengang »Wirtschaftsstrafrecht« an der Universität Osnabrück (LL.M.). Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie von Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler. Referendariat im Bezirk des Kammergerichts. Zweite Juristische Prüfung 2011. Zulassung zum Rechtsanwalt in Berlin 2012. Mehrjährige Tätigkeit als angestellter Strafverteidiger im Wirtschaftsstrafrecht. Seit 2016 selbständiger Rechtsanwalt und Strafverteidiger in Berlin.

Abstract

Die Zulässigkeit des Berichts des Vorsitzenden über den wesentlichen Inhalt einer Urkunde im Strafprozess (kurz: »Urkundenbericht«) ist seit über 130 Jahren umstritten. Von der Rechtsprechung als zulässig erachtet, ist er bis heute in der StPO nicht ausdrücklich geregelt und wird deshalb von der Literatur überwiegend als unzulässig abgelehnt. Die Arbeit stellt die Entwicklung des Urkundenberichts geordnet dar und fasst den hierzu vorliegenden Streitstand systematisch zusammen. Dabei arbeitet sie heraus, dass es - trotz des seit Langem geführten Streits - an einer dogmatischen Auseinandersetzung mit diesem Phänomen fehlt. Die Arbeit schließt diese Lücke und ordnet den Urkundenbericht in das System des Beweisrechts der StPO ein. Vor dem Hintergrund des Streitstandes wird das erarbeitete Ergebnis überprüft. Abschließend definiert die Arbeit den derzeitigen Anwendungsbereich und liefert Denkanstöße zum (zukünftigen) Umgang mit Urkundenbeweisen in der Hauptverhandlung.»The Report on the Content of Documents in Criminal Proceedings in Germany«

The report on the content of a document has been considered admissible by jurisprudence for almost 130 years. Literature rejects it almost unanimously as inadmissible due to the lack of regulation. The dogmatic debate has so far been inadequate. This dissertation closes this gap and ranges the document report in the system of documentary evidence of the StPO. The arguments put forward against the document report are examined. Lastly, the scope of its application is defined.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 15
1. Kapitel: Begriff der Urkunde und Wesen des Urkundenbeweises 17
A. Begriff der Urkunde 17
I. Urkundenbegriff des materiellen Strafrechts 17
II. Urkundenbegriff in der Strafprozessordnung 20
1. Definitionsansatz: äußere und innere Beschaffenheit 20
a) Äußere Beschaffenheit 20
b) Innere Beschaffenheit 21
2. Definitionsansatz: Verfahrensrechtliche Funktion 22
3. Zwischenergebnis / Ausnahme 25
B. Das Wesen des Urkundenbeweises 25
I. Den Verfahrensgegenstand bildende Urkunden 26
II. Berichtende Urkunden / Urkunden mit Indizwirkung für den Verfahrensgegenstand 27
1. Unmittelbarkeitsgrundsatz 28
a) Geschichtliche Entwicklung der Maxime 29
b) Bedeutungsinhalt der Maxime 35
aa) Formelle Unmittelbarkeit 36
bb) Materielle Unmittelbarkeit 38
2. Mündlichkeitsgrundsatz 41
3. Freie richterliche Beweiswürdigung 43
a) Begriff der Beweiswürdigung 43
b) Richterliche Überzeugung 44
c) „Aus dem Inbegriff der Hauptverhandlung“ 46
d) Freiheit der Beweiswürdigung 46
e) Exkurs: Urteilsbegründung nach § 267 StPO 47
aa) Zweck und Bedeutung der schriftlichen Urteilsbegründung bei einer Verurteilung 47
bb) Zweck und Bedeutung der schriftlichen Urteilsbegründung bei einem Freispruch 50
III. Das Wesen des Urkundenbeweises im Spiegel der durch ihn berührten Verfahrensgrundsätze, insb. des Unmittelbarkeitsprinzips 51
1. § 251 Abs. 1 StPO 54
2. § 251 Abs. 2 StPO 57
3. § 256 StPO 58
4. §§ 253 und 254 StPO 59
5. § 325 StPO 61
IV. Zwischenfazit Kapitel 1 62
2. Kapitel: Der Urkundenbericht in der Rechtsprechung 63
A. Rechtsprechung des Reichsgerichts (1879 bis 1945) 64
I. Erste Entwicklungsphase 65
1. RGSt 2, 408 ff. 65
2. RGSt 3, 161 f. 66
3. RGSt 3, 141 f. 67
4. RGSt 3, 282 f. 68
5. Zusammenfassung 69
II. Zweite Entwicklungsphase 69
1. RG JW 1890, 6 69
2. RG JW 1891, 53 70
3. RGSt 25, 125 ff. 70
4. RGSt 26, 32 f. 72
5. RG GA 46 (1898), 193 ff. = JW 1898, 333 f. 73
6. RGSt 35, 198 74
7. Zusammenfassung 75
III. Dritte Entwicklungsphase / Einzelfragen 75
1. Beweisantrag auf Verlesung der Urkunde – Notwendigkeit der konkludenten Zustimmung 75
2. Protokollierungspflichten 79
3. Zusammenfassung 83
IV. Das „Erbe“ des Bundesgerichtshofs / Definition des Urkundenberichts zu Beginn des Übergangs von Reichsgericht zu Bundesgerichtshof 84
B. Rechtsprechung des BGH und diverser Oberlandesgerichte bis zur Einführung des Selbstleseverfahrens 85
I. Zulässigkeitsverdikt (BGHSt 1, 94) 86
II. „Innerer“ und „äußerer“ Anwendungsbereich des Urkundenberichts 88
1. BGHSt 5, 278 ff. 89
2. BGHSt 11, 29 ff. 90
3. BGHSt 11, 159 ff. = NJW 1958, 559 f. 92
III. Urteile zum äußeren Bereich des Urkundenberichts 94
1. BGHSt 6, 141 ff. 95
2. OLG Schleswig SchlHA 1954, 387 95
3. OLG Köln MDR 1955, 122 = GA 1955, 220 96
4. BGH bei Dallinger MDR 1975, 365 (369) 97
5. Zusammenfassung 97
IV. Protokollierung des Urkundenberichts 98
1. OLG Hamm NJW 1958, 1359 98
2. OLG Hamm MDR 1964, 344 99
3. OLG Hamburg VRS 44 (1972), 214 ff. = MDR 1973, 156 f. 100
V. Zwischenergebnis / Zusammenfassung 101
C. Rechtsprechung des BGH und diverser Oberlandesgerichte nach Einführung des Selbstleseverfahrens 102
I. Das Selbstleseverfahren gem. § 249 Abs. 2 StPO 104
1. Gesetzliche und sachliche Anwendungsvoraussetzungen des Selbstleseverfahrens 105
2. Anordnung und Durchführung des Selbstleseverfahrens 107
II. Rechtsprechung nach Einführung des Selbstleseverfahrens 110
III. Zulässigkeit des Urkundenberichts 111
1. OLG Düsseldorf VRS 59 (1980), 269 f. 111
2. BGHSt 30, 10 ff. 112
IV. Zusammenfassung und Ausblick 115
D. Urkundenbericht und § 344 Abs. 2 Satz 2 StPO 116
I. OLG Köln VRS 73 (1987), 136 ff. 116
II. OLG Düsseldorf StV 1995, 120 ff. 117
III. KG VRS 100 (2001), 471 ff. 118
IV. BVerfGE 112, 185 ff. 119
V. Hinweis auf ständige Rechtsprechung 121
E. Protokollierungspflichten 121
I. OLG Celle StV 1984, 107 121
II. OLG Koblenz VRS 67 (1984), 146 ff. 122
III. OLG Düsseldorf VRS 74 (1988), 40 f. 122
IV. OLG Saarbrücken NStZ-RR 2000, 48 f. 123
V. BGH NJW 2011, 3733 ff. 123
VI. Zusammenfassung 124
F. Definition des Urkundenberichts nach Ansicht der Rechtsprechung 124
I. Rechtsprechung des Reichsgerichts 124
II. Rechtsprechung des BGH und der Oberlandesgerichte 126
III. Definition des Wesens des Urkundenberichts nach der Rechtsprechung und Zulässigkeitskriterien 128
3. Kapitel: Die zum Urkundenbericht vertretenen Literaturansichten 129
A. Urkundenbericht als Verlesungsersatz oder Urkundenbeweis? 130
I. Urkundenbericht ist Verlesungssurrogat 130
II. Urkundenbericht ist Urkundenbeweis 133
B. Zulässigkeit des Urkundenberichts – ablehnende Argumente 135
I. Grammatische Argumente gegen den Urkundenbericht 135
II. Historische Argumente gegen den Urkundenbericht 137
III. Systematische Argumente 138
IV. Teleologische und sachliche Argumente gegen den Urkundenbericht 139
1. Früheres Schrifttum 140
2. Aktuelles Schrifttum vor und nach Einführung des Selbstleseverfahrens 141
C. Zulässigkeit des Urkundenberichts – befürwortende Argumente 143
I. Grammatische Argumente für den Urkundenbericht 144
II. Historische Argumente für den Urkundenbericht 144
III. Systematische und teleologische Argumente für den Urkundenbericht 145
IV. Teleologische Argumente für den Urkundenbericht 146
V. Praktische Argumente aus Sicht der Strafverteidigung 147
VI. Den Kritikern widersprechende („rechtfertigende“) Argumente 148
D. Zusammenfassung und Fazit 149
4. Kapitel: Zur Urkundenbeweisqualität und zur Zulässigkeit des Urkundenberichts – Entwicklung einer eigenen Ansicht 151
A. Prämissen der Untersuchung 151
I. Getrennte Betrachtung der einzelnen Elemente 151
II. Beweis, Beweismittel und Beweisarten 152
III. Beweisen und Beweisverfahren 154
IV. Beweiserhebung 155
V. Beweiswürdigung 155
VI. Anerkennung des Phänomens „Urkundenbericht“ auf Grundlage der Anforderungen der Praxis 156
VII. Keine Argumente, die Missbrauch oder Ausuferung als Kritikpunkt vorbringen 156
B. Die Urkundenbeweisqualität des Urkundenberichts 156
C. Zulässigkeit des Urkundenberichts 159
I. Grammatische Auslegung 160
1. Anwendung und Grenzen der grammatischen Auslegung 160
2. „Verlesen“ als Fachterminus der §§ 249–256 StPO 164
II. Historische Auslegung 169
1. Gesetzgeber der Reichsstrafprozessordnung 171
2. Gesetzgeber des Selbstleseverfahrens von 1979 173
3. Gesetzgeber des Selbstleseverfahrens von 1987 177
III. Systematische Auslegung 179
1. Widerspruchsfreiheit 180
2. Nichtredundanz und Vollständigkeit 181
3. Postulat der systematischen Ordnung 184
4. Postulat der Einheit der Rechtsordnung 184
a) Uneinheitlichkeit der Rechtsordnung durch § 78 Abs. 1 OWiG? 185
b) Anerkennung des Urkundenberichts durch § 31 Abs. 3 PUAG? 189
IV. Teleologische Auslegung 193
V. Fazit 197
D. Gesamtergebnis des 4. Kapitels 197
5. Kapitel: Der praktische Anwendungsbereich des Urkundenberichts 198
A. Vorbemerkungen zur Fragestellung 198
B. Derzeitiger Anwendungsbereich des Urkundenberichts 199
C. Mehr Urkundenbericht wagen? 203
I. Urkundenbericht im Rahmen des Selbstleseverfahrens 204
II. Urkundenbericht bei Verlesung nach § 249 Abs. 1 StPO 206
1. Tatbestanderfüllende Urkunden 206
2. Berichtsurkunden 208
III. Mehr Urkundenbericht wagen! 208
D. Einführung des Urkundenberichts nach dem Vorbild Österreichs möglich? 209
I. Der Urkundenbericht in Österreich 209
II. Gesetzesbegründung Strafprozessnovelle 2005 (Österreich) 210
III. Vergleich Rechtswirklichkeit Österreich – Deutschland 211
E. Fazit 212
Zusammenfassung der Ergebnisse 213
Literaturverzeichnis 216
Sachverzeichnis 227