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Recht – Philosophie – Literatur

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Bublitz, J., Bung, J., Grünewald, A., Magnus, D., Putzke, H., Scheinfeld, J. (Eds.) (2020). Recht – Philosophie – Literatur. Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag. Teilband I und II. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55566-6
Bublitz, Jan Christoph; Bung, Jochen; Grünewald, Anette; Magnus, Dorothea; Putzke, Holm and Scheinfeld, Jörg. Recht – Philosophie – Literatur: Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag. Teilband I und II. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55566-6
Bublitz, J, Bung, J, Grünewald, A, Magnus, D, Putzke, H, Scheinfeld, J (eds.) (2020): Recht – Philosophie – Literatur: Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag. Teilband I und II, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55566-6

Format

Recht – Philosophie – Literatur

Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag. Teilband I und II

Editors: Bublitz, Jan Christoph | Bung, Jochen | Grünewald, Anette | Magnus, Dorothea | Putzke, Holm | Scheinfeld, Jörg

Schriften zum Strafrecht, Vol. 355

(2020)

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Abstract

Mit den Beiträgen zu dieser Festschrift ehren die Autoren den Strafrechtler und Rechtsphilosophen Reinhard Merkel anlässlich seines siebzigsten Geburtstags am 12. April 2020. Dem Leser seiner Werke begegnet ein begnadeter Analytiker und Feuilletonist, der in der Welt der Wissenschaft ebenso sichtbar ist, wie er als wortgewandter Autor geschätzt wird. Die in diesem Band gesammelten Beiträge spiegeln thematisch das beeindruckend breite Werk des Jubilars. Neben literarischen und (rechts-)philosophischen Abhandlungen finden sich zahlreiche Texte, die Themen des Kernstrafrechts, des Strafverfahrens- und des Völkerrechts behandeln. Nicht zuletzt berücksichtigen viele Beiträge eines der besonderen Interessengebiete Reinhard Merkels, greifen sein Wirken im Deutschen Ethikrat auf und erörtern Streitfragen aus dem Themenfeld »Recht und Ethik der Medizin und Biowissenschaften«.»Law - Philosophy - Literature«

With their contribution to this Festschrift, the authors honor the legal scholar and philosopher Reinhard Merkel on the occasion of his 70th birthday on April 12th. Readers of his works meet a gifted essayist and sharp-witted analyst, who is visible in the world of science and valued as an elegant wordsmith. The articles in this volume reflect his impressively wide-ranging oeuvre and diverse interests, from literary and (legal) philosophical works to numerous chapters on criminal law and criminal procedure as well as international law. Many contributions engage with themes emerging from his role in the German Ethics Council and legal and ethical issues of medicine and the biosciences.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Teilband I I
Vorwort VII
Inhaltsverzeichnis XIII
I. Literarisches 1
Jochen Bung: Vom Recht, sich betasten zu lassen, von wem man will. Bemerkungen zu Kraus und Adorno 3
I. Geschlecht und sexuelles Selbstbestimmungsrecht 5
II. Pathos und Beobachtung 6
III. Immanente Kritik der bürgerlichen Gesellschaft? 7
IV. Sexualität als Freiheitsreservat 8
V. Rechtskritik oder Justizkritik? 10
VI. Dekonstruktion der Lust und Sexualmetaphysik 11
VII. Ausblick 12
Sigurd Paul Scheichl: Prozesse als Bestandteil des Werks von Karl Kraus – Prozessakten als Quellen zu seinem Wirken. Am Beispiel des Prozesses Pisk gegen Kraus (1929–1931) 13
Jan Philipp Reemtsma: Das Vergleichen als eigenartige intellektuelle Tätigkeit betrachtet 23
Birgit Recki: Eine Poetik der Menschenwürde. Stil als weiche Normativität bei Ferdinand von Schirach 37
I. Recht und Literatur 37
II. Die Prosa der Strafverteidigung 38
III. Tabu und Trauma – Schönheit und Statistik I 41
IV. Die „Normalidee der Schönheit“ und das „ästhetische Ideal“ – Schönheit und Statistik II 44
V. Ethos des Rechts – Poetik der Menschenwürde 46
Heinz Müller-Dietz: Warum schreiben Schriftsteller über Recht und Justiz? 51
I. Von Gemeinsamkeiten zwischen dem Jubilar und mir 51
II. Beziehungen zwischen Literatur und Recht 52
III. Themen, die Literatur und Recht miteinander verbinden 56
IV. Ein zentraler Unterschied zwischen Literatur und Recht 60
V. Epilog 62
Alfred Nordmann: Die rechten Dinge 63
I. 64
II. 65
III. 67
IV. 69
II. Politische Philosophie und Rechtsphilosophie 71
Michael Pauen: Eine kontraktualistische Rechtfertigung von Freiheit 73
I. Einleitung 73
1. Ein kompatibilistischer Freiheitsbegriff 74
2. Pragmatische statt metaphysischer Fragen 75
II. Voraussetzungen 76
1. Allgemeine Voraussetzungen 76
2. Individuelle Voraussetzungen 77
3. Schuld, Vorwürfe und Strafe 78
III. Das kontraktualistische Argument 79
1. Effektivität 79
2. Funktion des kompatibilistischen Freiheitsbegriffs 80
IV. Einwände 81
1. Schuldprinzip 81
2. Andere Freiheitsbegriffe 82
V. Fazit 84
Julian Nida-Rümelin: Zur Legitimität von Staatlichkeit. Eine kosmopolitische Kritik offener Grenzen 87
I. Einleitung 87
II. Zur Legitimität von Staatlichkeit: Eine kosmopolitische Kritik offener Grenzen 89
1. Politische Aspekte 90
2. Ethische Aspekte 95
Daniela Demko: Demokratie im Kontext von Globalisierung und Kosmopolitismus. Philosophische Reflexionen zur Begründung und zum Wesen einer Weltgemeinschaft als einer freiheitlichen Konstruktion 105
I. Gemeinschaft und die Bedeutungen des Freiheitsmoments und Relationsmoments 105
II. Globalisierung und Kosmopolitismus im Lichte des Relationsmoments 110
III. Zur normativen Weltgemeinschaft als einer freiheitlichen Konstruktion 115
1. Freiheitsmoment als Ausgangs- und Mittelpunkt einer normativen Weltgemeinschaft 116
2. Normative Weltgemeinschaft als ein weltweit freiheitlich konstruiertes Sich-Verbinden in einem Mit- und Füreinander: Das freiheitlich konstruierte Relationsmoment und die mit ihm verbundenen Einzelelemente 118
IV. Erforderliche Neureflexion und freiheitliche Neukonstruktion im Kontext von Globalisierung und Kosmopolitismus 125
Anton Leist: Gleichheit und/oder Verdienst? 129
I. Eine Herausforderung 129
II. Moral zwischen Ideologie und Sozialrealität 130
III. Verdienst und Wettbewerb 136
IV. Gleichheit und Wettbewerb 138
V. Reale Chancengleichheit oder Ideologie? 144
VI. Fazit 150
Jan C. Joerden: Kant und Hegel zur Gewaltenteilung im Staat – Skizze eines Vergleichs 153
I. Problemstellung 153
II. Gewaltenteilung bei Kant 154
III. Gewaltenteilung bei Hegel 159
IV. Fazit und offengebliebene Fragen 163
Kurt Bayertz und Thomas Gutmann: Thomas Dunson und Ethan Edwards im Lichte von Immanuel Kant und Carl Schmitt 167
I. Thomas Dunsons Landnahme 167
II. Immanuel Kant über die Bemächtigung von Gegenständen 168
III. Carl Schmitt und der bodenhafte Urgrund, in dem alles Recht wurzelt 171
IV. Ethans Edwards' Kampf gegen die tellurischen Kräfte der Selbstverteidigung 174
V. Die Maßgaben des Rindermarktes, der Eisenbahn und der Frau 179
Matthias Mahlmann: Politische Verbrechen und europäische Kultur – Joseph Conrads „Heart of Darkness“ und die Gegenwelten der Gerechtigkeit 183
I. Das „Böse“ – ein metaphysischer Witz? 183
II. Die verschiedenen Reisen des Charlie Marlow 186
1. Fallen für Leserinnen und Leser 186
2. Eine Stadt wie ein Grab 192
3. Der schäbige Teufel der habgierigen Dummheit 194
4. Die Bande der Tugend 195
5. Lichtlose Regionen des Schreckens 199
III. Wo schlägt nun das „Herz der Dunkelheit“? 203
IV. Was kann man tun? 206
Eric Hilgendorf: Kritischer Rationalismus und das Recht 213
I. Kritischer Rationalismus als Angebot und Herausforderung 213
II. Die Philosophie der „Offenen Gesellschaft“ 215
III. Die Systematisierung der kritisch-rationalen Sozialphilosophie durch Hans Albert 218
IV. Konstruktion und Kritik in der Rechtsentwicklung 220
V. Das Werturteilsproblem und seine Renaissance im sog. Positivismusstreit 222
VI. Jurisprudenz als Sozialtechnologie 224
VII. Offene Fragen 227
VIII. Testfall Menschenwürde 229
IX. Zur Kritik der Ideologien und Religionen 232
X. Der europäische Sonderweg 233
Martin Hein: Dogmatik und Hermeneutik als Leitbegriffe in Rechtswissenschaft und Theologie 235
I. Fremde Schwestern 235
II. Berührungspunkte von Religion und Recht 236
1. Kirchenorganisation 236
2. Die Frage nach dem Ursprung des Rechts 237
3. Juristische Metaphorik in der biblischen Tradition 239
III. Dogmatik 240
1. Dogmatik als theologische Disziplin 240
2. Verkündigung und Verkündung 241
3. Aufgaben und Grenzen von Dogmatik: „Multifunktionalität“ 243
4. Der gesellschaftliche Ertrag von „Dogmatik“ 244
5. Das Problem des „Kodex“ 246
IV. Hermeneutik 247
1. Jurisprudenz und Theologie als hermeneutische Wissenschaften 247
2. Interpretation und Auslegung 249
3. Der Dekalog als „Gesetz“? 252
4. Geist und Buchstabe 254
Christian Becker: Rechtswissenschaft, positives Recht und politischer Protest. Überlegungen anlässlich der Campus as Safe Space-Bewegung 257
I. Einleitung 257
II. Das Phänomen: Die Campus als Safe Space-Bewegung 257
III. Zwischen Dogmatik und Philosophie: Das Politische in der Rechtswissenschaft 259
1. Ein erster Idealtypus: Die Rechtsdogmatik 260
2. Der zweite Idealtypus: Rechtsphilosophie 262
3. Das Politische als blinder Fleck der Rechtswissenschaft 263
IV. Politische Praxis als Ort der möglichen Einheit von positivem Recht und Gerechtigkeit 264
V. Die Campus as Safe Space Proteste als vorweggenommene Verwirklichung der Idee des Rechts 266
1. Die Freiheit und der Andere 266
2. Die Universität als Raum praktisch werdender Anerkennung des Anderen 268
VI. Schluss 269
Benno Zabel: Handeln, Entscheiden, Zurechnen. Wie der Einsatz intelligenter Technik die deontologische Deutung des Rechts verändert 271
I. Einführende Überlegungen 271
1. Recht, Freiheit und Kontingenz 271
2. Menschliches Verhalten und ökonomische Deutungsangebote 272
II. Schuld, Risiko und Schaden 275
1. Zurechnung als Kohärenzprinzip des Strafrechts 275
2. Risikoallokation und „Vergesellschaftung“ von Schäden 276
III. Von der Zurechnungs- zur Entscheidungstheorie? 279
1. Die Ausweitung der Unsicherheitszonen 279
2. Intelligente Technik und der strafrechtliche Schutz des Individuums 280
a) Verantwortungssplitting und Gefährdungszurechnung 281
b) „Autonome“ Fahrzeuge und die deontologische Deutung des Rechts 283
aa) Einige Bemerkungen zu den Perspektiven der Rechts- und Strafrechtspolitik 284
bb) Detailfragen der Zurechnungslehre und Dogmatik 285
IV. Müssen wir Zurechnung, Schuld und Verantwortung neu denken? 292
1. Zusammenfassung der Überlegungen 292
2. Benötigt die „digitalisierte“ Gesellschaft einen neuen Zurechnungs-‍, Schuld- und Verantwortungsbegriff? 292
Till Zimmermann: Vom Leid und Eigeninteresse künstlicher Rechtsträger: Juristische Personen als moralische Subjekte? 295
I. Vorrede 295
II. Reinhard Merkel und der normative Individualismus 296
III. Juristische Personen als moralische Subjekte? 300
1. Juristische Personen als Rechtsträger: Problem 300
2. Trennungsprinzip und Strafrecht 302
IV. Anwendungsbeispiele 303
1. Organuntreue 303
2. Die Möglichkeit einer Verbandsstrafe 306
a) Ausgangspunkt 306
b) Verbandsstrafe als Verstoß gegen das Schuldprinzip 306
c) Begriffliche Unmöglichkeit der echten Verbandsstrafe 307
aa) Der rechtsethische Strafbegriff 307
bb) Juristische Personen als Adressat des Strafübels? 308
d) Verbandssanktion als Sanktionierung natürlicher Personen 309
aa) Als Strafe 310
bb) Als Einziehung 311
cc) Als Gefährdungshaftung 311
V. Schluss 312
III. Grundlagen des Strafrechts 315
Bettina Walde: Zum normativen Charakter menschlicher Freiheit und der Frage nach dem objektiven Fundament des Schuldprinzips 317
I. Die normative Quelle der Willensfreiheit 317
II. Die Frage nach dem objektiven Fundament des Schuldprinzips 320
III. Alternative Möglichkeiten aus Sicht des Akteurs, aus Sicht eines Beobachters im Universum und aus Sicht eines hypothetischen, außerhalb des Universums befindlichen Beobachters 323
IV. Was wir eigentlich wissen wollen, wenn wir fragen „Hätte der Täter die Tat vermeiden können?“ 328
V. Noch einmal zum normativen Ursprung der Willensfreiheit und zur Begründung des Schuldprinzips durch alternative Möglichkeiten 331
Christian Fahl: Das schlechte Gewissen des Strafrechtlers und die Willensfreiheit 335
Prolog 335
I. Einleitung 335
II. Der Disput zwischen Reinhard Merkel und Rolf Dietrich Herzberg 337
III. Eigener Standpunkt 340
IV. Resümee 350
Urs Kindhäuser: Setzt Unrecht Schuld voraus? 351
I. Einleitung 351
II. Die Norm als Ansprache 354
III. Die Norm als Befehl 356
IV. Norm und Tatbestand 360
V. Sein und Sollen 364
VI. Koinzidenzprinzip 369
Rolf Dietrich Herzberg: Das Anderskönnen in der strafrechtlichen Schuldlehre 371
I. Was heißt „Willensfreiheit“? 371
1. Merkels Definition 371
2. Zu Burkhardts Lehre vom Freiheitserlebnis 372
3. Willensfreiheit und anerkannter Determinismus 373
II. Gesetzesaussagen zum Anderskönnen und Korrektur eines Fehlers 374
III. Unfähigkeit und Nichtvermeidenkönnen – zum rechten Verständnis der §§ 20, 17 StGB 377
1. Das Kriterium der Fahrlässigkeit 378
2. Roxins abweichender Ansatz 379
IV. Das Dogma der Ungerechtigkeit von Tadel und Strafe 380
V. Burkhardts Lehre vom Bewusstsein des Anderskönnens 382
1. Burkhardts berechtigter Widerspruch 383
2. Einwände 384
VI. Die eigene Sicht 387
1. Ethische Bewertung trotz Willensunfreiheit 387
2. Klarstellungen 389
3. Worauf kommt es an: auf das Gesetz oder die „normative Ansprechbarkeit“? 390
4. Negative und positive Aussagen zur Schuld 392
VII. Zu guter Letzt 393
Thomas Fischer: Zur Feststellung schwerer seelischer Abartigkeit, oder: Wieviel Selbstreferentialität verträgt die Schuld? 395
I. Einleitung 395
II. Recht und Wirklichkeit 395
III. Abweichung und Störung am Beispiel sexueller Devianz 398
IV. Recht und Wahrheit 403
V. Selbstreferenzialität 405
VI. Rechtsprüfung oder Tatsachenbewertung 409
VII. Schluss 412
Volker Haas: Schuldfähigkeit als Fertigkeit. Zu denkbaren Konsequenzen im Erwachsenenstrafrecht 413
I. Einleitende Bemerkungen 413
II. Das Erwachsenenstrafrecht als Ausgangspunkt 413
III. Eine neue Perspektive durch das Jugendstrafrecht 414
IV. Zurück zum Erwachsenenstrafrecht 417
V. Gründe für die Abweichung der Exkulpationsmöglichkeiten 420
VI. Ausblick 421
Wolfgang Wohlers: Das tradierte Schuldstrafrecht – ein Auslaufmodell? 423
I. Die Herausforderung des Schuldstrafrechts durch die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung 423
II. Die Reformulierung des Schuldbegriffs: Schuldfähigkeit als „normative Ansprechbarkeit“ 427
1. Die Schuldlehre Roxins 427
2. Die Konzeption Merkels 429
III. Der Schuldbegriff im Spannungsfeld von Ontologie und Normativität 430
1. Die „Disposition zur Normbefolgung“: ein notwendiges ontologisches Fundament des Schuldvorwurfs? 431
2. Vorwerfbarkeit als eine „normative Setzung“ 434
IV. Herausforderung des Schuldstrafrechts durch den Einbezug von nichtmenschlichen Akteuren in den Kreis tauglicher Straftäter 437
1. Unternehmen und Intelligente Agenten als potentielle Adressaten strafrechtlicher Normen 438
2. Die Berechtigung eines Schuldvorwurfs gegenüber nichtmenschlichen Akteuren 439
Luís Greco: Identität, Authentizität und Schuld – Reflexionen anlässlich der jüngsten Prozesse gegen „alte Nazis“ 443
I. Einleitung 443
II. Die positivrechtliche Ebene 446
1. Verjährung? 446
2. Strafzumessung? 447
3. Opportunität? 448
III. Die straftheoretische Ebene 448
IV. Die ontologisch-metaphysische Ebene 450
V. Ein rechtliches Argument 452
1. Der Schuldspruch als Identitätsbehauptung 452
2. Von der Identität zur Authentizität 452
3. Schranken dieses Rechts 453
4. Die „alten Nazis“ 454
5. Drei Einwände 457
VI. Exkurs: Die jungen Mörder u.a. vor der Unverjährbarkeit 458
VII. Schluss 458
Jan Christoph Bublitz: Die Genealogie der Vergeltung, oder warum retributiven Überzeugungen nicht zu trauen ist. Ein Beitrag zu einer neuropsychologisch informierten Strafrechtswissenschaft 459
I. Zur Struktur von Debunking-Argumenten 461
II. Zur faktischen Prämisse (ii) 464
1. Wesen und Wirkung von Intuitionen 465
2. Retributive Emotionen 467
3. Retributive Intuitionen 467
4. Emotionen, Rationalität und die Dual-Process Hypothese 468
5. Neuropsychologisches Modell der Verantwortungszuschreibung 469
6. Rationalisierung & Deliberation 472
III. Zur normativen Prämisse (iii) 476
1. Normativer Maßstab 476
2. Retributive Intuitionen & Straftheorien 477
IV. Zuverlässigkeit und Ätiologie retributiver Intuitionen 479
1. Retributive Intuitionen 479
2. Deliberative Phase – Rationalisierungen 481
3. Emotionale Einflüsse & Beweislasten 482
4. Sentimentalistische Perspektive 484
V. Drei Einwände 486
1. Vermeintliche Unentziehbarkeit 486
2. Verwechslung von Gründen und Ursachen 487
3. Relevanz für rechtswissenschaftliche Theorienbildung 487
VI. Zusammenfassung 489
Gerhard Seher: Wert und Grenzen der expressiven Theorie der Strafe. Zugleich eine Skizze über Begriff und Zweck staatlicher Strafe 493
I. Problembefund und Gedankengang 493
II. Begründungsdefizite einer präventiven Deutung der Strafe 494
III. Der expressive Gehalt des staatlichen Strafens 498
1. Die „personenorientierte“ Konzeption der expressiven Theorie 498
a) Der ursprüngliche Ansatz von Feinberg 498
b) Der Anschluss durch von Hirsch und Hörnle 499
aa) Das Strafurteil 500
bb) Die Bestrafung 501
2. Die „normorientierte“ Konzeption von Jakobs und Frisch 502
3. Erträge: Bedeutung und Grenzen der expressiven Theorie der Strafe 504
IV. Die strafende und die das Strafen legitimierende Ebene 506
V. Der legitimierende Zweck staatlichen Strafens 509
Tatjana Hörnle: Das Ideal des Bürgerstrafrechts vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Fragmentierung 511
I. Einleitung 511
II. Idealbilder 513
1. Der Bürger 513
a) Der normgebundene Bürger 513
b) Der selbstbestimmt und eigenverantwortlich sein Leben organisierende Bürger 514
c) Der kommunikative Bürger 515
2. Das Bürgerstrafrecht 515
a) Bürgerstrafrechtliche Verbotsnormen 516
b) Bürgerstrafrechtliche Sanktionsnormen 517
c) Bürgerstrafrechtliche Sanktionsverhängung 517
d) Bürgerstrafrechtliche Strafverfahren 518
III. Abgleich mit der Realität 519
1. Verantwortungsvolle Beschuldigte und Angeklagte? 519
2. Selbstbestimmt handelnde Menschen? 519
3. Normgebundene Menschen? 520
4. Bereitschaft zu moderaten, nicht exkludierenden Rechtsfolgen? 522
IV. Zunehmende Fragmentierung 522
1. Fragmentierung innerhalb westlicher Gesellschaften 523
2. Auswirkungen von Einwanderung 524
V. Folgerungen 526
Michael Kubiciel: Das Strafrecht einer fragmentierten Gesellschaft 529
I. Einleitung 529
II. Kontingenz strafrechtstheoretischer Leitbilder 530
III. Von der formierten zur fragmentierten Gesellschaft 532
1. Strafrecht in einer Gesellschaft der Individuen 532
2. Das Strafrecht der Risikogesellschaft 534
3. Funktional differenzierte und fragmentierte Gesellschaft 535
IV. Kriminalpolitik in einer fragmentierten Gesellschaft 537
1. Nebeneinander von systematischer und situativer Gesetzgebung 537
2. Strafrechtspolitik zur Stabilisierung von Institutionen 539
3. Strafrechtspolitik und Sittlichkeit 539
V. Strafrechtstheorie einer fragmentierten Gesellschaft 541
Tonio Walter: Zur Demokratisierung des Strafrechts 545
I. Reinhard Merkel, Karl Kraus und Franz von Liszt 545
II. Zum Ziel einer (weiteren) Demokratisierung des Strafrechts 547
1. Demokratie – was soll das eigentlich heißen? 547
2. Warum Demokratie? 547
III. Schauplätze einer weiteren Demokratisierung des Strafrechts 549
1. Kriminalpolitik 549
2. Rechtsanwendung 551
a) Der Wille des Gesetzgebers als Auslegungsziel 551
b) Die Straftheorie als Hilfsmittel, wenn sich kein legislativer Wille ermitteln lässt 554
c) Der allgemeine Sprachgebrauch als Grenze der Auslegung 555
aa) Grenzen der Auslegung im Überblick 555
bb) Bedeutung und Natur der Wortlautgrenze 555
cc) Die Wortlautgrenze als allgemeiner Sprachgebrauch 558
dd) Die empirische Ermittlung des allgemeinen Sprachgebrauchs 559
IV. Indirekte, direkte und repräsentative Demokratie 563
Kai Ambos: Strafrecht und Verfassung: Gibt es einen Anspruch auf Strafgesetze, Strafverfolgung, Strafverhängung? 565
I. Ius puniendi und Verfassung 565
II. Abwehrrechte und (strafrechtliche) Schutzpflichten? – Die „Schild-Schwert-Dichotomie“ 567
1. Das BVerfG und der verfassungsrechtliche Rahmen des Schwangerschaftsabbruchs 567
2. Die Schärfung des Schwertes 571
3. Ius und obligatio puniendi: Ansprüche auf strafrechtlichen Schutz und die Menschenrechte 575
III. Kritische Bewertung/Schlussfolgerungen 579
1. Vorfragen 579
2. Mängel der verfassungs- und menschenrechtlichen Rechtsprechung 580
3. Kombination von opferorientierter Argumentation und effektiver Justizgewährung 582
Martin Böse: Der EuGH und die Strafrechtsdogmatik. Grund und Grenzen einer Harmonisierung des Allgemeinen Teils 589
I. Einleitung 589
II. Das Verfahren „Touring Tours“: „Dolus eventualis“ – kein Vorsatz? 590
III. Autonome Begriffsbestimmung oder Verweisung auf das nationale Strafrecht? 593
1. Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität (Art. 83 Abs. 1 AEUV) 594
2. Durchsetzung von Unionssekundärrecht (Art. 83 Abs. 2 AEUV) 602
IV. Fazit 606
IV. Strafrecht Allgemeiner Teil 607
Peter Mankowski: Auslandsrechtsanwendung, Auslandsrechtsprüfung, Auslandsrechtsberücksichtigung und Auslandsrechtsermittlung im deutschen Strafverfahren 609
I. Einleitung 609
II. Der Unterschied zwischen Anwenden einerseits und Prüfen bzw. Berücksichtigen ausländischen Rechts andererseits 610
1. Grundsätzliches 610
2. § 7 I und II Nr. 1 StGB als Beispiele für die Bedeutsamkeit der Unterscheidung 612
III. Anwendungsfelder für eine echte Anwendung ausländischen Rechts in Strafverfahren vor deutschen Strafgerichten 613
1. Zivilrechtliche Vorfragen 613
a) Materielles Strafrecht 613
b) Strafprozessrecht 614
2. Adhäsionsverfahren 615
IV. Ermittlung anzuwendenden oder zu berücksichtigenden ausländischen Rechts 617
1. Anklageverfahren 617
a) Keine ausdrückliche Verweisung der StPO auf die ZPO und § 293 ZPO in Anklageverfahren 617
b) Analogie zu § 293 ZPO in Anklageverfahren 620
c) Rechtsmittelfähigkeit der Analogie zu § 293 ZPO in Anklageverfahren 621
2. Adhäsionsverfahren 622
Hans Kudlich: Die Expansion des Strafens durch § 9 II 2 StGB. Drohende Friktionen und vorsichtige Einhegungsversuche 625
I. Hinführung 625
II. Der Wirkmechanismus des § 9 II 2 StGB und seine fragwürdigen Auswüchse 626
1. Regelungsgehalt des § 9 II 2 StGB 626
2. Suizid-Tourismus 628
a) Die problematische Einführung des § 217 StGB 628
b) Die Verschärfung der Problematik durch § 9 II 2 StGB 628
3. Förderungshandlungen für ausländische Glücksspielaktivitäten 629
a) Ausländische Glücksspielangebote und Zahlungsauslösungsdienste 629
b) § 9 II 2 StGB bei verwaltungsakzessorischen Strafvorschriften? 631
III. Problem-Dimensionen des § 9 II 2 StGB und Lösungsbedarfe 634
1. Ausgangspunkt 634
2. Problemebenen des § 9 II 2 StGB 635
IV. Fazit 636
Günther Jakobs: Garantenstellung bei tätiger Verletzung negativer Pflichten 639
I. Begehung als Verletzung der Verkehrssicherungspflicht 639
II. Ingerenz. Abbruch rettender Verläufe 641
III. Garantenpflicht durch Übernahme 644
IV. Konkretisierungen 645
V. Skizze zum Regressverbot 647
VI. Zusammenfassung 648
Ralf Stoecker: Der Unterschied zwischen Töten und Sterbenlassen und die Bedeutung von Handlungssphären 649
I. Die Ausgangsfrage 650
II. Die moralphilosophische Debatte über die Signifikanz von Tun und Geschehenlassen 651
III. Handlungstheoretische Probleme mit dem Geschehenlassen 653
IV. Die Bedeutung von Organisationskreisen 654
V. Merkels relationales Handlungsverständnis 661
VI. Fazit 665
Sebastian Simmert und Joachim Renzikowski: Causa efficiens 667
I. Einleitung 667
II. Die Herkunft des Wortes ‚Kausalitätˋ 668
III. Zum Begriff der Kausalität 670
IV. Einzeldinge in der Welt 672
V. Kausalität in der Welt voll Einzeldinge 674
VI. Was sagt eine Kausalitätsaussage aus? 676
VII. Die Begründung von Kausalurteilen 676
VIII. Kausalaussagen über das menschliche Handeln? 679
IX. Schluss 680
Ingeborg Puppe: Über einige Probleme des Kausalitätsbegriffs im Strafrecht und Merkels Lehren dazu 681
I. Einleitung 681
II. Kausale und nicht kausale Regularitäten 682
1. Wäre gestern nicht Freitag gewesen, dann wäre heute nicht Samstag. 682
2. Wäre Sokrates nicht gestorben, dann wäre Xanthippe nicht zur Witwe geworden. 682
3. Wäre der Schlüssel nicht von mir gedreht worden, dann hätte ich die Tür nicht aufgeschlossen. 682
4. Wäre das Barometer nicht abrupt und stark gefallen, so hätte es kein Unwetter gegeben. 682
III. Tatsachen oder „konkrete“ Ereignisse als Ursachen 683
IV. Empirische und analytische Regularitäten 684
V. Epiphänomene oder die kausale Verzweigung 686
VI. Der physikalistische Kausalbegriff 687
VII. Drei Kausalitätskonzepte 689
VIII. Motivationskausalität 691
Kurt Seelmann: Zurechnung zu künstlicher Intelligenz? 695
I. Gewöhnliche Zurechnungserfordernisse 697
1. Zurechnung und mentale Fähigkeiten 697
2. Zurechnung unter der Voraussetzung eines bestimmten Verhältnisses zwischen Zurechnungsadressat und Zurechnendem 699
3. Zurechnung und Normordnung 700
II. Wie normativ und bedürfnisabhängig sind unsere Zurechnungen? 701
1. Die Normativität des Rechts und ihre Grenzen 702
2. Zurechnung von Handlungen: durch Gründe motivationsfähig sein 704
3. Tadel für schuldhaftes Unrecht 705
IV. Ergebnis 706
Lorenz Schulz: Der Irrtum als Seismograph des Strafrechts. Ein Fallbeispiel 707
I. 707
II. 713
Epilog 716
Heinz Koriath: Was für ein Irrtum 717
I. Die eingeschränkte Schuldtheorie 718
II. Die strenge Schuldtheorie 719
1. Welzels „Etbi“ 720
2. Welzels Begriff des Tatbestandes 722
III. Die rechtsfolgenverweisende Schuldtheorie 723
IV. Die Lehre von den negativen Tatbestandsmerkmalen 724
Uwe Murmann: Tatentschluss und Legitimation der Versuchsstrafbarkeit 727
I. Einleitung 727
II. Zur Bestimmung des Vorsatzunrechts 728
III. Der Vorsatz bei der versuchten Tat 732
1. Zum Zusammenhang von Vorsatz und Legitimation der Versuchsstrafbarkeit 732
2. Zum Verhältnis von Vorsatz und Versuchsstadium 734
a) Der Vorsatz bei Vornahme der tatbestandsmäßigen Handlung 735
b) Der Vorsatz bei Vornahme einer „tatbestandsnahen Vorbereitungshandlung“ 738
IV. Zusammenfassung und Ausblick auf die Rücktrittslehre 740
Horst Schlehofer: Strafbarkeitseinschränkende Alternativen zur hypothetischen Einwilligung im Arztstrafrecht? 745
I. Der zivilrechtliche Haftungsausschluss durch hypothetische Einwilligung ‒ übertragbar auf das Strafrecht? 745
II. Strafbarkeitseinschränkende Alternativen zur hypothetischen Einwilligung 749
1. Einschränkung des Tatbestandes des § 223 Abs. 1 StGB für humanmedizinische Eingriffe durch ein ungeschriebenes Verwerflichkeitsmerkmal? 749
2. Modifizierung der Einwilligungsvoraussetzungen für humanmedizinische Heileingriffe? 753
a) Relevanz rechtsgutsbezogener Irrtümer nur bei grober Aufklärungspflichtverletzung? 753
b) Irrelevanz rechtsgutsbezogener Irrtümer über die Risiken des ärztlichen Eingriffs kraft nachträglicher Zustimmung? 755
3. Allgemeine Beschränkung der einwilligungsrelevanten Irrtümer auf rechtsgutsbezogene Irrtümer über entscheidungsrelevante Umstände 757
4. Die von der Einwilligung nicht umfassten entscheidungsirrelevanten Risiken als „erlaubte“ Risiken 758
5. Maßstäbe für die Entscheidungsrelevanz rechtsgutsbezogener Risiken 759
III. Fazit 760
Susanne Beck: Fiktion vs. Realität. Warum nicht alle Fälle der „hypothetischen Einwilligung“ gleich zu behandeln sind 761
Einleitung 761
I. Analyse der Debatte zur hypothetischen Einwilligung 763
1. Die Debatte zur hypothetischen Einwilligung 764
2. Das Problem des „in dubio pro reo“-Grundsatzes 767
3. Fiktionen im Strafrecht 767
4. Zwischenfazit 768
II. Unterscheidung verschiedener Fallkonstellationen 769
1. Aufrechterhalten einer unwirksamen, aber erklärten Einwilligung 769
2. Nachträgliche Akzeptanz bei fehlender oder eindeutig unwirksamer Einwilligung 772
3. Fiktion der Willenserklärung oder Vermutung der Genehmigung 775
III. Fazit 777
Rainer Keller: Nothilfe für Tiere als Anthropozentrik 779
I. Einleitung 779
1. Ist das Tier ein ,andererˋ gemäß § 32 StGB? 780
2. Probleme des zu schützenden Rechtsgutes 781
3. Zur Ähnlichkeit Mensch/Tier als Grund der Gleichbehandlung 782
4. Leidensfähigkeit und Pathozentrik als Gründe der Gleichbehandlung 783
5. Autonomie und rechtliche Verantwortlichkeit als Bedingungen der Gleichbehandlung 784
6. Ersetzbarkeit von Autonomie und rechtlicher Verantwortlichkeit des Angegriffenen? 786
7. Ersetzung der tierlichen durch menschliche Disposition: Anthropozentrismus 787
8. Beschränkung des staatlichen Gewaltmonopols und der demokratischen Öffentlichkeit 789
9. Abschließende Bemerkungen 790
Ulfrid Neumann: Rechtspositionen, Rechtsgüter und Rettungsinteressen in der aktuellen Diskussion zu Problemen des rechtfertigenden Notstands (§ 34 StGB) 791
I. „Schadensmindernde“ Programmierung autonom fahrender Fahrzeuge 791
1. Irritationen der Notstandsdogmatik 791
2. Rückgriff auf die Regeln der Pflichtenkollision 793
3. Mögliche Einschränkungen des Verbots der Abwägung „Leben gegen Leben“ 794
II. Das „Tierwohl“ als notstandsfähiges Rechtsgut 797
1. Aktuelle Gerichtsentscheidungen 797
2. Notstandsfähigkeit kollektiver Rechtsgüter? 797
3. „Personale“ und „interessenbasierte“ Rechtsgutslehre 798
III. Grenzen des Anwendungsbereichs des rechtfertigenden Notstands (§ 34 StGB) 799
1. Vorbehalte gegen die Anwendung des § 34 StGB auf Unterlassungen 799
a) Wortlaut des § 34 StGB 800
b) Dogmatische Leistungsfähigkeit 800
aa) Kollision einer Handlungs- mit einer Unterlassungspflicht 800
bb) Kollision zweier Handlungspflichten 801
cc) Zwischenbilanz zur Anwendbarkeit des § 34 StGB auf Unterlassungen 802
2. Kollision einer Handlungspflicht mit einer Unterlassungspflicht 802
a) Voraussetzungen einer Notstandslage 802
aa) „Gefahr“ der Vornahme einer Rettungshandlung? 803
bb) Unterlassung der Rettungshandlung im „Defensivnotstand“? 804
cc) „Nicht-anders-Vermeidbarkeit“ der Gefahr? 805
b) „Umkehrung“ des Abwägungsmaßstabs des § 34 StGB 805
3. Kollision zweier Handlungspflichten 808
a) Anwendbarkeit des § 34 StGB? 808
b) Alternative: „Pflichtenkollision“ 808
c) Das Verhältnis von Pflichten und Interessen bei der Pflichtenkollision 810
aa) Dominanz der Interessen 810
bb) Relevanz von Garantenpflichten bei gleichgewichtigen Rettungsinteressen 810
Andreas Hoyer: Das Grundrecht auf Leben als Tötungsverbot für den Staat und als Schutzanspruch gegen den Staat 813
I. Einführung in die Thematik 813
II. Merkels drei Legitimationsgründe für staatliche Tötungserlaubnisse 813
III. Zur Menschenwürdegarantie als Schranke für staatliche Tötungserlaubnisse 815
IV. Zur staatstheoretischen Unmöglichkeit „verhältnismäßiger“ Tötungen 816
V. Notwehr als Legitimationsgrund für staatliche Tötungserlaubnisse 817
VI. Defensivnotstand als Legitimationsgrund für staatliche Tötungserlaubnisse 820
VII. Aggressivnotstand als Legitimationsgrund für staatliche Tötungserlaubnisse 822
VIII. Aggressivnotstand als Legitimationsgrund für Tötungen durch Amtsträger 824
IX. Fazit 826
Wolfgang Mitsch: Die Weigerung ein menschlicher Schutzschild zu sein 827
I. Einleitung 827
II. Der Warteschlangen-Fall 828
III. Tatbestandsverwirklichung durch aktives Tun 830
IV. Aufhebung der Schutzschildposition als Unterlassen 835
1. Der Abbruch eines rettenden Kausalverlaufs 835
2. Aufhebung des Schutzschilds – ein Verstoß gegen eine Handlungspflicht? 836
3. Pflichtenkollision 840
V. Schluss 842
Von Volker Erb: Der Lebensnotstand bei siamesischen Zwillingen 845
I. Einführung 845
II. Allgemeine Ansätze zur Rechtfertigung tödlicher Notstandshandlungen 846
1. Defensivnotstand 846
2. Gefahrengemeinschaften mit einseitiger Verteilung der Rettungschancen 849
III. Zur Bedeutung der spezifischen Situation neugeborener siamesischer Zwillinge 851
1. Die untrennbare Verflechtung des Lebensinteresses 851
2. Mögliche Konsequenzen für die Anwendung von § 34 StGB 852
IV. Unübersteigbare Grenzen 853
V. Schlussbemerkung 854
Elisa Hoven: Tötung im Notstand? – Überlegungen zur Reichweite des Notstandsrechts insbesondere im Völkerstrafrecht 857
I. Notstandstötungen im Kontext des Völkerrechts 857
II. Notstandstötungen in der Erdemović-Entscheidung des ICTY 859
1. Die Position der Kammermehrheit: Keine Berufung auf Notstand im Völkerstrafrecht 859
2. Die Dissenting Opinion von Antonio Cassese: Anerkennung von Notstandstötungen im Völkerstrafrecht 860
3. Offene Fragen nach der Erdemović-Entscheidung 862
III. Notstandstötungen nach Art. 31 Abs. 1 lit. d ICC-Statut 862
1. Grundlegendes zu Art. 31 Abs. 1 lit. d ICC-Statut 863
2. Straffreiheit für die Tötung Unschuldiger? 864
3. Keine Straffreiheit bei selbstverschuldeter Notstandslage? 867
4. Die Hintertür in Art. 31 Abs. 2 ICC-Statut 868
5. Kritik 869
a) Rechtsunsicherheit durch unklare Vorgaben 869
b) Fehlende Unterscheidung zwischen Rechtfertigung und Entschuldigung 869
IV. Gedanken zum rechtlichen Umgang mit Notstandstötungen 871
1. In welchen Fällen können Eingriffe in das Leben durch ein Notstandsrecht gerechtfertigt sein? 871
a) Wider das Dogma „Keine Abwägung von Leben gegen Leben“ 871
b) Maßstab für die Rechtfertigung von Notstandshandlungen 876
c) Konsequenzen für die Rechtfertigung von Notstandstötungen 878
aa) Tötung weniger zur Rettung vieler? 878
bb) Tötung von Todgeweihten 879
2. Entschuldigender Notstand 881
a) Tötung zur Rettung des eigenen Lebens oder des Lebens naher Angehöriger 881
b) Tötung in einer moralischen Dilemma-Situation 882
V. Fazit 884
Milan Kuhli: Roboterprogrammierung im Dilemma. Neue Verhaltensnormen für tödliche Notstandssituationen mit Unbeteiligten? 887
I. Einführung 887
II. Begriffsbestimmungen 889
1. Roboter 889
2. Notstandssituation mit Unbeteiligten 891
3. Verhaltensnorm 892
III. Rechtsgutsrelevante Entscheidungen 895
1. Entscheidungsbegriff 895
2. Entscheidungen im Beispielsfall 896
a) Programmierung 896
b) Situative Entscheidung 897
3. Zwischenergebnis 898
IV. Neue Verhaltensnormen? 898
1. Weichenstellerfall als Bezugspunkt 899
2. Übertragbarkeit auf Programmierungsentscheidungen? 901
a) Durchdachte Entscheidung? 902
b) Entscheidung zwischen zwei Handlungen? 902
c) Risiko-Nutzen-Abwägung? 903
V. Schlussbetrachtung 906
Thomas Rönnau: Die Haftungsfreistellung des „Whistleblowers“ nach § 5 Nr. 2 GeschGehG – eine gelungene Regelung? 909
I. Problemaufriss 909
II. Der Geschäftsgeheimnisschutz im neuen Gewande – eine Skizze 911
III. Voraussetzungen des Geschäftsgeheimnisses gem. § 2 Nr. 1 GeschGehG, insbesondere: Fallen „illegale Geheimnisse“ noch darunter? 913
1. „Berechtigtes Geheimhaltungsinteresse“ als Voraussetzung des Geschäftsgeheimnisses? 914
2. „Illegale Geheimnisse“ sind Schutzgegenstand des § 2 Nr. 1 GeschGehG 917
IV. Entlastungsmechanismus für das Whistleblowing gem. § 5 Nr. 2 GeschGehG 918
1. Genese der Norm 918
2. Kritik an der Whistleblower-Regelung 919
a) Korrekte Umsetzung der Richtlinienvorgabe? 919
b) Tatbestandsausschluss- statt Rechtfertigungsgrund – eine seltsame Verbesserung 920
c) Monita zum Inhalt des § 5 Nr. 2 GeschGehG 922
aa) Bedenkliche Weite und Unschärfe der Ausnahmeklausel 922
bb) Kritisches zum Eignungsmerkmal und der – nach Wortlaut – fehlenden Verhältnismäßigkeitsprüfung 925
V. Fazit 927
Teilband II I
Inhaltsverzeichnis V
V. Strafrecht Besonderer Teil 929
Carl-Friedrich Stuckenberg: Digitaler Hausfriedensbruch? Von trügerischen Analogien zur analogen Welt 931
I. Einleitung 931
II. „Digitaler Hausfriedensbruch“ 933
1. Vorgeschichte 933
2. Diagnostizierte Strafbarkeitslücken 934
3. Der Entwurfstext 936
III. Kritik 938
1. Kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf 938
2. Persistenz der Strafverfolgungsprobleme 942
3. Überbreite des neuen Tatbestands 943
4. Fehlkonzeption des geschützten Rechtsguts 944
5. Fehlorientierung: Strafrecht statt IT-Sicherheit? 946
IV. Alternativen? 947
V. Fazit 949
Gereon Wolters: Das gesetzliche Merkmal „gegen den erkennbaren Willen“ in der Neufassung des § 177 Abs. 1 StGB 951
I. Näherung an den tatbestandsspezifischen Begriff des „Willens“ 953
II. Der „Wille“ als Merkmal der äußeren Tatseite 954
III. Maßgeblicher Zeitpunkt für das Erklären des Willens bzw. Widerwillens 956
IV. Umfang und zeitliche Geltung des erklärten Willens bzw. Widerwillens 959
V. Willensmängel 961
VI. Der „erkennbare Wille“ im Lichte der Tatmodalitäten 966
VII. Das Wichtigste 971
Claus Roxin: § 184 j StGB im Streit der Meinungen 973
I. Die widerstreitenden Positionen 973
II. Möglichkeiten einschränkender Auslegung 974
III. Der Straftatbezug der bedrängenden Gruppe 975
Armin Engländer: Politische Tötungsmotive als niedrige Beweggründe? 983
I. Einleitung 983
II. Der Begriff des politischen Motivs 984
III. Die Motivgeneralklausel der niedrigen Beweggründe 985
IV. Die Anwendung der Motivgeneralklausel der niedrigen Beweggründe auf politische Tötungsmotive in Rechtsprechung und Schrifttum 987
1. Die Rechtsprechung 988
2. Der Meinungsstand im Schrifttum 990
V. Plädoyer für eine multifaktorielle Einzelfallbewertung 992
1. Die Schwachpunkte der Differenzierungslösung 992
2. Die Schwachpunkte der Einheitlichkeitslösung 995
3. Leitlinien einer multifaktoriellen Einzelfallbewertung 996
VI. Fazit 999
Peter Singer: The Challenge of Brain Death for the Sanctity of Life Ethic 1001
I. Introduction 1001
II. The Origins of the New Definition of Death 1003
III. Death as the Irreversible Loss of Integrated Organic Functioning 1004
IV. President Bush's Council on Bioethics Enters the Debate 1007
V. The Significance of Irreversible Unconsciousness 1011
VI. The Centrality of Ethics 1012
VII. Conclusion 1014
Dieter Birnbacher: „Hirntod und kein Ende“ – nach zwanzig Jahren 1015
I. Einleitung: Kein Ende 1015
II. Der Hirntod – Kriterium oder (auch) Definition? 1016
III. Die Unumgänglichkeit von Konventionen 1018
IV. Anforderungen an Explikationen 1020
V. Weitere Anforderungen und ihre Konsequenzen 1025
VI. Woher die Sonderstellung des Gehirns? 1028
Dietmar von der Pfordten: Menschenwürde und Sterbehilfe 1031
I. Einleitung 1031
II. Die verschiedenen Teilbegriffe der Menschenwürde 1033
III. Folgerungen für die Beurteilung der Tötung auf Verlangen und der Beihilfe zum Suizid? 1036
1. Die medizinische Behandlung 1037
2. Der Zustand des Sterbenden 1039
3. Stellt die Tötung auf Verlangen oder die Beihilfe zum Suizid ihrerseits eine Menschenwürdeverletzung dar? 1041
IV. Ergebnis der Untersuchung 1042
Literatur 1043
Carl Friedrich Gethmann: Ethische Fragen der Selbsttötung angesichts der aktuellen deutschen Diskussion um ärztliche Sterbehilfe und um Sterbehilfevereine 1045
I. Einleitung 1045
II. Handlungsurheberschaft 1047
III. Selbstbestimmung und Selbsttötung 1050
IV. Grenzen der Selbstbestimmung 1053
V. Korrolare 1058
1. Sterbehilfevereine 1058
2. Ärztlich assistierte Selbsttötung 1059
Frank Saliger: Zur prozeduralen Regelung der Freitodhilfe 1063
I. Das Problem 1063
II. Klassifikation der Gesetzesvorschläge zur Freitodhilfe 1064
1. Rein materiell-rechtliche Regelungsvorschläge 1064
2. Strafrechtliche Verbote mit prozeduralen Legalisierungen 1066
3. Außerstrafrechtliche Regelungen mit materiellen und prozeduralen Kautelen 1068
III. Leitlinien für eine auch prozedurale Regelung der Freitodhilfe 1069
1. Gesetzgeberischer Handlungsbedarf? 1069
2. Strafgesetzliche Verfahrenslösung? 1070
3. Materielle Kriterien 1073
4. Prozedurale Kautelen 1075
5. Standort der Regelung 1077
IV. Zusammenfassung 1077
Friedhelm Hufen: Weiterleben als Schaden? – Weiterleiden als Schaden! Grundrechtsschutz gegen Übertherapie vor dem Tode 1079
I. Eine starke Stimme gegen bioethischen Paternalismus 1079
II. Ein neues Beispiel für bioethischen Rigorismus: „Weiterleben ist niemals Schaden“ (BGH) 1081
III. Prüfung der Verfassungsmäßigkeit – Grundrechtsverletzung durch das BGH-Urteil? 1082
1. Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 S. 1 GG) 1082
2. Grundrecht auf Leben (Art. 2 Abs. 2 1. Alt. GG) 1083
3. Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 GG) 1085
4. Allgemeines Persönlichkeitsrecht (Art. 1 Abs. 1 S. 1 i.V.m. 2 Abs. 1 GG)/ Selbstbestimmung über den eigenen Körper 1089
IV. Ergebnis 1089
Thomas Hillenkamp: Abgestufte Anforderungen an selbstbestimmtes Sterben? 1091
I. 1091
II. 1092
III. 1099
IV. 1105
Christoph Sowada: Die Tatherrschaft als Zurechnungsinstrument im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdtötung 1109
I. Ausgangspunkt: Die Tatherrschaftslehre als Zurechnungsinstrument 1110
II. Der Strafgrund des § 216 StGB 1112
III. Modifikationen der Tatherrschaftslehre 1114
1. Die „Tatherrschaft über den todbringenden Moment“ (bzw. den „point of no return“) 1114
a) Die Fälle des einseitig fehlgeschlagenen Doppelsuizids 1114
b) Das bereitgestellte Gegengift 1116
2. Die Fälle des (quasi-)‌mittäterschaftlichen Zusammenwirkens 1117
3. Suizid in (quasi-)‌mittelbarer Täterschaft 1118
a) Eigenhändigkeit als Suizidmerkmal? 1118
b) Reichweite des Zurechnungsausschlusses im Zwei-Personen-Verhältnis 1121
c) Die Beurteilung von Drei-Personen-Verhältnissen 1123
IV. Aktuelle Fragestellungen 1124
1. Physische Einwirkungen auf den bewusstlosen Suizidenten 1124
2. Die Unterbindung von Rettungsmaßnahmen 1125
V. Schlussbetrachtung 1126
Thomas Weigend: Teilnahme am nicht freiverantwortlichen Suizid? 1129
I. Das Problem: Suizidbeteiligung als Täterschaft 1129
II. Zum Begriff der Freiverantwortlichkeit 1131
III. Differenzierende Lösungen? 1134
IV. Ein Vorschlag 1137
Véronique Zanetti: Verhältnismäßigkeit und Kompromisse am Beispiel des deutschen Abtreibungsgesetzes 1141
I. Einleitung 1141
II. Verhältnismäßigkeit als eine Art von Kompromiss 1143
III. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip als Kompromiss 1147
IV. Kompromisse zwischen Richtern 1151
V. Checkerboard Statute und interne Kompromisse 1154
VI. Konklusion 1160
Thomas Rotsch: Zur Täterschaft der Schwangeren beim Schwangerschaftsabbruch 1163
I. Einführung 1163
II. Die Struktur des § 218 StGB 1165
III. Klarstellungen 1166
1. Die Unterscheidung zwischen Fremd- und Selbstabbruch 1166
2. Die Bedeutung der Schwangerschaft für die Täterschaft der S 1168
3. Die Methodik der „Abgrenzung“ von Tun und Unterlassen 1169
IV. Die täterschaftliche Verantwortlichkeit der Schwangeren 1171
1. Erste Fallkonstellation 1171
a) Die Strafbarkeit des A gem. § 218 Abs. 1 1171
b) Die Strafbarkeit der S als unmittelbare Täterin, § 25 Abs. 1 Var. 1 1172
c) Die Strafbarkeit der S als mittelbare Täterin, § 25 Abs. 1 Var. 2 1173
d) Die Strafbarkeit der S als Mittäterin, § 25 Abs. 2 1174
e) Die Strafbarkeit der S als Unterlassungsverantwortliche, § 218 Abs. 1, Abs. 3, 13 1176
2. Zweite Fallkonstellation 1177
3. Dritte Fallkonstellation 1178
V. Ergebnis 1179
Klaus Rogall: § 219a StGB in neuer Gestalt. Anmerkungen zu einem Lehrstück zeitgenössischer Rechtspolitik 1181
I. Einführung 1181
II. Die Haltung des Jubilars zu § 219a StGB 1184
III. Zum gebotenen Verständnis des § 219a StGB (a.F.) 1185
1. Zur Entstehung des § 219a StGB 1186
2. Der Umfang der Strafbarkeit in § 219a StGB (a.F.) 1190
3. Zur Frage der Verfassungswidrigkeit des § 219a StGB (a.F.) 1192
IV. Zur Neufassung des § 219a StGB durch das Gesetz vom 22. März 2019 1198
V. Schlussbemerkung 1201
Anette Grünewald: Intersexualität und Strafrecht 1203
I. Einführung 1203
II. Das Phänomen der Intersexualität 1204
1. Bedeutung 1204
2. Zahlen und Formen 1206
3. Inter- und Transsexualität 1208
III. Der Umgang mit Intersexualität in der Medizin 1210
1. Behandlungsmodell: „optimal gender policy“ 1210
2. Kritik 1212
3. Klassifikationssystem DSD (disorders/differences of sex development) 1213
IV. Körperverletzungsunrecht 1215
1. Einschlägige Körperverletzungstatbestände 1215
2. Mögliche Rechtfertigung 1218
V. Fazit und Ausblick 1222
Detlev Sternberg-Lieben: Verletzungen beim Fußballsport – strafbare Körperverletzung? 1223
I. 1224
II. 1229
III. 1243
Martin Heger: Strafrechtliche Grenzen von Enhancements im Sport 1245
I. Zum Thema 1245
II. Eingriffe zur Steigerung der Leistungsfähigkeit im Sport als „Human-Enhancement“ 1247
III. Die denkbaren Eingriffe 1249
1. Die Zufügung leistungsfördernder Substanzen 1250
a) Die Einnahme von Dopingsubstanzen 1251
b) Die Verabreichung von Dopingsubstanzen 1252
c) Die Mitwirkung im Wettkampf unter dem Einfluss von Dopingsubstanzen 1253
d) Exkurs: Testosteronsenkung im Frauensport 1254
2. Mechanische Eingriffe 1256
3. Mentale Eingriffe 1260
IV. Fazit 1261
VI. Strafverfahrensrecht 1263
Matthias Jahn und Sascha Ziemann: Frankfurter Strafprozessunordnung. Der Kaufhausbrandstifterprozess von 1968 als epochemachender Schauplatz politischer Inszenierung 1265
I. Ein Stück strafjuristischer Zeitgeschichte 1265
II. Von imaginierten und tatsächlichen Brandstiftungen – Der Frankfurter Kaufhausbrandstifterprozess und das Jahr 1968 1265
III. Frankfurter Strafprozessunordnung – eine Urszene politischer Inszenierung im Strafverfahren 1270
1. Die Strategie des begrenzten Regelverstoßes im Spiegel zeitbedingter Verhaltenserwartungen an Angeklagte und ihre Verteidiger 1271
2. Kontext und Entwicklung der Verfahrensstrategien: Von der „Moabiter Seifenoper“ zum Verfahrenskrieg in Stuttgart-Stammheim 1273
IV. Die Ordnungsstrafen und Saalverweise überpurzelten sich – die Strategie des begrenzten Regelverstoßes bei den Angeklagten 1275
V. Die Infragestellung des Zeremoniells – Die Strategie des begrenzten Regelverstoßes bei der Verteidigung 1278
VI. Der Ertrag: Politische Inszenierung vor Gericht im Übergang vom Happening zum Zermübungskrieg 1280
1. Fazit zum Prozessausgang 1280
2. Fazit zu den Prozesswirkungen 1281
Karsten Gaede: § 81 g StPO – Musterbeispiel für die schöne neue Welt der Strafverfolgungsvorsorge? 1283
I. Das Konzept des § 81g StPO 1284
II. Materielle und formelle Anordnungsvoraussetzungen 1286
1. Materielle Voraussetzungen 1286
a) Taugliche Adressaten 1286
b) Taugliche Anlasstat 1287
aa) Straftat von erheblicher Bedeutung 1287
bb) Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung 1288
cc) Wiederholte Begehung sonstiger Straftaten 1288
c) Wiederholungsgefahr 1288
aa) Art und Bezugspunkt der Prognose 1289
bb) Tatsächliche Anhaltspunkte für die Prognose 1289
d) Eignung und Erforderlichkeit der Maßnahmen 1291
e) Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne 1291
2. Formelle Voraussetzungen 1291
a) Anordnungskompetenzen 1292
b) Formalia der Anordnungen 1292
III. Legitime und zukunftsweisende Strafverfolgung? 1293
1. Bewertungsebenen 1293
a) Grundsätzliche Erweiterung der Ermittlungseingriffe 1293
b) Maßnahmenbezogene grundrechtliche Rechtfertigung 1294
2. § 81g StPO: legitim und vorbildgebend? 1295
a) Gesetzesvorbehalt und Grundrechtsschutz durch Verfahren 1296
b) Materielle Reichweite 1297
IV. Zusammenfassung in Hauptthesen 1299
Henning Rosenau und Carina Dorneck: Die Rolle der forensischen Molekulargenetik im Strafprozess 1301
I. Entwicklung und Bedeutung der DNA-Analyse für den Strafprozess 1301
II. Schwierigkeiten der DNA-Analyse 1303
III. Entwicklung der Rechtsprechung 1305
IV. Rechtliche Grundlagen der DNA-Analyse 1308
1. Molekulargenetische Untersuchung nach § 81e StPO 1309
2. DNA-Identitätsfeststellungen aufgrund § 81g StPO 1310
3. DNA-Reihenuntersuchungen gemäß § 81h StPO 1311
V. Grenzen molekulargenetischer Untersuchungen im Strafverfahren 1314
1. DNA-Reihenuntersuchung und Recht auf informationelle Selbstbestimmung 1314
2. Untersuchungen des „kodierenden“ Bereichs 1316
a) Genetischer Exzeptionalismus 1317
b) Erforschung der Wahrheit 1318
c) Recht auf informationelle Selbstbestimmung 1319
VI. Fazit 1320
Guido Britz: Die „formlose Einziehung“: Kritische Anmerkungen zu einem Phänomen 1321
I. Eine persönliche Vorbemerkung 1321
II. Zum Thema 1322
1. Einleitung 1322
2. Eine kleine Phänomenologie 1323
3. Zur Rechtsgrundlage 1326
4. Zu den grundsätzlichen Fragen 1331
5. Kritische Anmerkungen 1333
a) An den Grenzen richterlicher Rechtsfortbildung 1333
b) Wider die „Privatautonomie im Strafverfahren“ 1337
c) Zur Problematik eines Nebeneinanders von „förmlicher“ Einziehung und sog. formloser Einziehung 1338
d) Die Belehrung als Ventil? 1340
6. Zu den Perspektiven 1341
VII. Völkerrecht 1343
Claus Kreß: Die Anfänge des Völkerstrafrechts im Spiegel von Reinhard Merkels Völkerstrafrechtsverständnis 1345
I. Einführung 1345
II. Reinhard Merkels Völkerstrafrechtsverständnis: Eine Skizze 1346
III. Gegenwartsfragen der Völkerstrafrechtspflege im Spiegel von Reinhard Merkels Völkerstrafrechtsverständnis 1347
IV. Das völkerstrafrechtliche Vermächtnis der Friedensverhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg 1349
V. Schluss 1358
Bernd Schünemann: Von den trüben Quellen und seichten Mündungen des Völkerstrafrechts 1361
I. Vorbemerkung 1361
II. Die großen Hoffnungen und die fragwürdige Wirklichkeit des Völkerstrafrechts 1361
III. Der Anfang des Völkerstrafrechts 1364
IV. Die Kriegsschuldfrage 1366
V. Die Haltung des Kaisers 1372
VI. Ergebnis 1374
Dorothea Magnus: Verfolgung und Anklage von Völkerrechtsverbrechen nach deutschem Recht: wie weit zulässig und geboten? 1375
I. Einleitung 1375
II. Legitimation des universalen Schutzes vor Völkerrechtsverbrechen 1377
1. Normative, völkerrechtsimmanente Legitimationsbegründung 1377
2. Rechtsphilosophische Legitimationsbegründung 1379
3. Legitimation gegenüber dem Tatortstaat 1379
4. Legitimation gegenüber dem Täterstaat 1381
5. Legitimation gegenüber dem Beschuldigten 1382
III. Begründung des Weltrechtsprinzips als Teil eines Völkerstrafjustizsystems 1385
1. Das 3-Stufen-Modell i.V.m. dem Komplementaritätsprinzip 1385
2. Kritische Würdigung des 3-Stufen-Modells und der Übertragung des Komplementaritätsprinzips 1388
IV. Zusammenfassende Schlussbetrachtung 1392
Ulrich Steinvorth: Kollateraltötungen und Optimierungspflichten 1395
Zu Merkels Moralverständnis 1395
Worin Merkel vom alltäglichen Moralverständnis abweicht 1397
Zur Kritik an Kants Moraltheorie 1401
Merkels konkretere Kritik am Kosovokrieg und ein möglicher Ausweg aus seiner Ratlosigkeit 1403
Literatur 1406
Albin Eser: Tödliche „Kollateralschäden“ durch militärische Aktionen: zu deutscher Mitverantwortung für ausländische Drohneneinsätze 1409
I. Vorbemerkung 1409
II. Mangelnde Legitimationsbasis von Tötung im Krieg 1410
III. Zur fraglichen Rechtmäßigkeit tödlicher „Kollateralschäden“ bei Drohneneinsätzen 1419
IV. Mögliche Ebenen deutscher Mitverantwortung 1424
1. Grundvoraussetzung: die gerichtliche Überprüfbarkeit von tödlichen militärischen Aktionen 1424
2. Öffentlichrechtliche Ebene: Staatliche Abwehr- und Schutzpflichten 1425
3. Zivilrechtliche Ebene: Wiedergutmachung – Schadensersatz 1428
4. Strafrechtliche Ebene: Individuelle Verantwortlichkeit 1430
V. Schlussbemerkung 1432
Stefanie Bock: Individuelle Verantwortlichkeit für staatliche Angriffshandlungen. Überlegungen zum Verbrechen der Aggression 1433
I. Völkerstrafrechtliche Zurechnungslehre: die Individualisierung des Kollektiven 1434
II. Die zwei Ebenen des Verbrechens der Aggression und ihre Implikationen 1435
III. Kompromisslösungen: Das Verbrechen der Aggression im IStGH-Statut 1438
IV. Der Führungscharakter des Aggressionsverbrechens 1441
1. Die Bestimmung des Führungszirkels: der faktisch staatszentristische Ansatz des IStGH-Statuts 1442
2. (Keine) Beteiligung am Sonderdelikt? 1445
V. Ein Alternativmodell: Konkretisierung der Beihilfevoraussetzungen 1447
VI. Zusammenfassung 1451
Georg Meggle: Zum „Terrorismus“ im Sicherheitsrat 1453
Teil A. 1453
Teil B. 1458
VIII. Recht und Ethik der Medizin und Biowissenschaften 1461
John Harris: Gene Editing in Humans 1463
I. Rights of the Child in the Age of the Biotechnologies 1464
II. Objections to Gene Editing 1465
III. Future Generations 1465
IV. The Alternative to MRT for Example Involves Greater Known Risk 1466
V. The Use of CRISPR/Cas9 in Embryos 1466
VI. Consent 1467
VII. Humanimals 1468
VIII. Transgenerational Epigenetic Inheritance 1470
Gunnar Duttge: Moderne Pränataldiagnostik: Legitimer Freiheitsgebrauch fern von „Diskriminierung“ und „Selektion“? 1473
I. Der aktuelle Anlass 1473
II. Die fundamentalethische und grundrechtstheoretische Ausgangslage 1475
III. „Autonomie“ im Kontext einer liberalen Eugenik 1482
IV. Begriff und Bezugsgegenstand 1485
Thomas Schramme: Manipulation und mentale Selbstbestimmung 1489
Ingmar Persson and Julian Savulescu: No Matter, Never Mind: The Bodily Basis of Mental Integrity 1501
Neil Levy: Nudge, Nudge, Wink, Wink: Nudging is Giving Reasons 1507
I. Nudges and Bypassing 1509
II. The Dual Process View 1511
III. Unreflective Intelligence 1514
1. Nudges are Addressed to Reasoning Mechanisms 1516
2. Intuitive, Inflexible? 1521
3. Mismatch to the Contemporary World 1523
IV. Nudge in Peace? 1524
V. Conclusion 1525
References 1526
Jonathan Glover: Privacy, Neuroscience and the Inner Life 1531
I. A Pattern of Plural Privacy 1531
1. The Body 1531
2. Territory 1531
3. Intimate Information 1532
4. Private Space 1532
II. Context and the Web of Constraints 1532
III. Why Private Space? 1534
IV. The Inner Life Made Public? 1535
1. Brain Hacking? 1536
2. Brain Imaging: Access to Personal Characteristics? 1537
3. Towards Neurotransperency? – “A Window Into the Movies in Our Minds”? 1538
4. Interpreting Brain Images 1538
5. Should We Be Relaxed About Neurotransparency? 1539
V. Why Defend the Privacy of the Inner Life? 1540
1. Our Emotional Vulnerability 1541
2. Creativity 1541
3. Degrees of Intimacy 1542
4. The Holiness of the Heart's Affections 1542
5. Self-Creation 1543
6. At the Centre: Freedom of the Inner Life 1544
Bettina Schöne-Seifert und Marco Stier: Zur Autorität von Demenzverfügungen: Merkels Vorschlag einer notstandsanalogen Interessenabwägung 1545
I. Einleitung 1545
II. Die Problemkonstellation: zugespitzt 1546
III. Merkels Lösungsvorschlag 1548
IV. Zur argumentativen Kohärenz des Vorschlags 1551
V. Zum Verhältnis von Identitäts- und Entfremdungsproblematik in der PDPI-Debatte 1555
VI. Unsere eigene Position: Freiheit zur Zukunftsgestaltung 1560
VII. Fazit 1563
Ulrich Schroth: Zur Legitimation der gesetzlichen Regelungen der Nierenlebendspende 1565
I. Einleitung 1565
II. Grundlegung 1566
III. Einwilligung und Aufklärung 1568
IV. Subsidiarität der Lebendspende als sinnvolle Regelung? 1573
V. Normative Angemessenheit der Spenderkreisbeschränkung 1575
VI. Fazit 1578
Holm Putzke und Jörg Scheinfeld: Zur Widerspruchsregelung bei der Leichenorganspende. Gedanken zur Diskussion im Ethikrat und im aktuellen Schrifttum 1579
I. Zielkonsens aller Diskutanten und Konkretisierung der eigentlichen Frage 1579
II. Die Sicht der Organbedürftigen: Bitten um Solidarität 1581
III. Empirisches: Lässt die Widerspruchsregelung einen Anstieg der Spendezahlen erwarten? 1583
1. Ein Missverständnis 1583
2. Wirksamkeit der Widerspruchsregelung 1584
IV. Normatives: Gibt es eine moralische Solidarpflicht zur Akzeptanz der Widerspruchsregelung? 1586
1. Die Sicht der Befürworter 1586
2. Einwände 1588
a) Zweifel am Ganzhirntodkonzept 1588
b) Grundrechts- und Menschenrechtsverletzungen 1592
aa) Ein entschiedener Fall: die Leichenöffnung (§ 87 StPO) 1592
bb) Die geltende Teil-Widerspruchsregelung 1593
cc) Der vergleichbare Rechtsschutz des Art. 8 EMRK 1594
dd) Sperrende Patientenverfügungen? 1594
c) Ethische Bedenken 1596
aa) Vorrang der Organisationsoptimierung? 1596
bb) Drohen eines Vertrauensverlustes? 1597
cc) Motivation statt Entscheidungszwang? 1598
dd) Sozialpflichtigkeit und anderes Negativ-Framing 1599
ee) Die Interessen der Hinterbliebenen 1600
V. Schluss 1601
Nikolaus Knoepffler: Die Widerspruchsregel bei der Organspende – Überlegungen zu Reinhard Merkels Position 1603
I. Ausgangspunkt 1603
II. Reinhard Merkels Position zur Widerspruchsregelung 1604
III. Weiterführende Überlegungen 1605
1. Wann bin ich tot? 1605
2. Welche Bedeutung haben die elementaren Persönlichkeitsrechte über den eigenen Körper? 1608
3. Rettet die Widerspruchsregelung Menschenleben? 1613
IV. Weichenstellungen einer ethischen Urteilsbildung 1614
IX. Varia 1617
Wolfram Höfling: „Eine Zensur findet … statt“. Schlaglichter auf die Filmkontrolle in der frühen Bundesrepublik Deutschland 1619
I. Filmkontrolle in der frühen Bundesrepublik 1619
II. Filmkontrolle als Form der Vergangenheitspolitik 1622
1. Die Steuerung filmischer Vergangenheits“bewältigung“ 1622
2. „Bis fünf nach 12“(1953) – oder: Der Bundeskanzler als Filmzensor 1623
III. Verfassungswidrige „Vorzensur“? – Die Kontrolle von sog. Ostfilmen 1625
1. Der Interministerielle Ausschuss (IMA) 1626
2. „Kongo-Müller“, „Der lachende Mann“ und das Bundesverfassungsgericht 1629
IV. Schlussbemerkungen: Gefährlicher Film 1631
Jacqueline Neumann: Von der Formung des Rechts auf Weltanschauungsfreiheit 1633
I. Einleitung 1633
II. Weltanschauungsrecht ist das Recht auf Weltanschauungsfreiheit 1635
1. Der Status des Embryos 1636
2. Rettungspflichten bei freiverantwortlichen Suiziden 1639
3. Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung 1642
4. Verbot religiöser Bekleidung 1644
a) In der Öffentlichkeit 1645
b) Im öffentlichen Dienst 1646
III. Weltanschauliche Schieflage 1648
IV. Fazit: Neutralitätsgebot von zwei Seiten unter Druck 1649
Publikationen Reinhard Merkel 1651
I. Bücher 1651
1. Monographien 1651
a) Gesetzeskommentierungen 1651
b) Mitautorschaft an Stellungnahmen des Deutschen Ethikrats 1651
2. Herausgeberschaften 1652
a) Herausgeber Buchreihen 1653
b) Übersetzung und Neubearbeitung 1653
II. Aufsätze und Abhandlungen in Büchern und Zeitschriften 1653
1. Rechtswissenschaftliche Arbeiten 1653
2. Aufsätze zur Philosophie, Rechtsphilosophie, Bioethik und Neuroethik 1659
III. Wissenschaftliche Artikel und Aufsätze in Zeitungen (Auswahl) 1665
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1669
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