Carl Schmitt und die Literatur
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Carl Schmitt und die Literatur
(2022)
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Andreas Höfele studierte Anglistik, Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Frankfurt und München. Von 1985–1992 hatte er eine Professur für Theaterwissenschaft in München inne. Anschließend wurde er auf einen Lehrstuhl für Anglistik in Heidelberg berufen und folgte 2000 dem Ruf auf den Lehrstuhl für englische Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Shakespeare und Frühe Neuzeit an der LMU München, wo er bis 2016 lehrte. Er ist Mitglied der Bayerischen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und war von 2002–2011 Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten publizierte er sechs Romane.Abstract
Andreas Höfeles Buch ist die erste Gesamtdarstellung von Carl Schmitts Umgang mit der Literatur. Es rekonstruiert die intellektuelle Biographie des umstrittenen Staatsrechtlers im Lichte der in den verschiedenen Phasen seines langen Lebens jeweils wichtigsten literarischen Autoren, Werke und Figuren. Schmitt war mit Dichtern befreundet, er hat über Literatur geschrieben und auch selber literarische Texte verfasst. Vor allem aber war ihm die Literatur zeitlebens eine unentbehrliche Denkressource. Das Buch beschreibt die politischen und persönlichen Konstellationen, von denen Schmitts Umgang mit Literatur geprägt war und in denen er Resonanz fand. Es zeigt, dass die Literatur kein Nebenschauplatz des Schmitt’schen Denkens ist. Sie ist Spiegel und immer wieder zentraler Referenzrahmen für Schmitts Sicht auf die Zeitgeschichte und für die mythische Überhöhung seiner eigenen Rolle in ihr.»Carl Schmitt and Literature«: Andreas Höfele’s book is the first comprehensive account of the role of literature in the intellectual biography of the controversial jurist and political theorist Carl Schmitt. Identifying the writers, works and literary figures of greatest significance in each phase of Schmitt’s long life, Höfele shows how literature was a key component in the development of Schmitt’s political thought and his mythical view of contemporary history as well as his own role in it.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhalt | 5 | ||
Einleitung: Das dritte Auge | 9 | ||
Kapitel 1: Mit der Dichtung gegen die Zeit: Die „Schattenrisse“ und das „Nordlicht“ | 18 | ||
I. Anfänge: Berlin 1907 | 18 | ||
II. Arm wie ein Landigel | 23 | ||
III. Schattenrisse: gelehrte Versteckspiele | 28 | ||
IV. Die Umrissenen | 34 | ||
V. Der Dichter des „Nordlichts“ | 51 | ||
VI. Schmitts Nordlicht-Studie von 1916 | 58 | ||
VII. Nordlicht und politischer „Mythus“ | 67 | ||
VIII. „Bruch-Marmor“ | 71 | ||
Kapitel 2: Unter Literaten | 78 | ||
I. Militär und Boheme | 78 | ||
II. Kulturkatholizismus und Literatentum: Franz Blei | 85 | ||
III. Die Buribunken | 90 | ||
IV. Die Fackelkraus | 100 | ||
V. Der magische Bischof: Hugo Ball | 117 | ||
VI. „Weit mehr als eine bloße Episode“: Schmitts Begegnung mit Ball | 124 | ||
VII. Balls Folgen der Reformation – und die Folgen | 131 | ||
Kapitel 3: Shakespeare I: Der Othello-Komplex | 153 | ||
I. „Von einem, der nicht klug, doch zu sehr liebte“ | 153 | ||
II. Gejagt von den Furien | 159 | ||
III. Der Schatten Gottes | 165 | ||
IV. Der Mohr mit dem germanischen Namen | 168 | ||
V. Der treue Zigeuner | 174 | ||
VI. Meer und Medusa: das Abjekt | 179 | ||
VII. Arbeit am Begriff | 183 | ||
Kapitel 4: Konrad Weiß: Der schwäbische Epimetheus | 194 | ||
I. Der Verkannte | 194 | ||
II. Der Freund | 196 | ||
III. Morgengestirn | 201 | ||
IV. Die eigentliche(re) katholische Verschärfung | 211 | ||
V. Der christliche Epimetheus | 220 | ||
VI. 1933, oder: Die Aufbrecher | 229 | ||
VII. Justitia: ein Gedicht und eine Widmung | 235 | ||
Kapitel 5: Lange Schatten, geheime Zeichen: Herman Melvilles Benito Cereno | 247 | ||
I. Das neue Reich | 247 | ||
II. Eine Warnung | 260 | ||
III. Melvilles Erzählung | 262 | ||
IV. Geburteines Mythos | 267 | ||
V. Signale aus dem Bauch des Leviathans | 272 | ||
VI. Der Besiegte | 291 | ||
VII. Ableger | 295 | ||
1. Enrique Tierno Galvan: „Benito Cereno oder der Mythos Euopas“ | 295 | ||
2. Nicolaus Sombart: „… das Allerschlimmste zu verhüten“ | 302 | ||
3. Sava Kličković: Atufal oder die Weltvernichtung | 306 | ||
4. Marianne Kesting und die „Negerfrage“ | 309 | ||
5. Hans-Dietrich Sander: Blick zurück im Zorn | 318 | ||
VIII. Die falsche Befreiung | 324 | ||
Kapitel 6 : Nachkrieg | 328 | ||
I. Hitlerbilder | 328 | ||
II. Davongekommen | 337 | ||
III. Gespräch mit einem Kollegen | 343 | ||
IV. Zwei Gräber in Berlin | 347 | ||
V. Urworte, magische Klänge | 356 | ||
VI. In der Stille | 365 | ||
VII. Glossarium | 368 | ||
VIII. Polarität der Zeitgenossen: Thomas Mann, Gottfried Benn | 376 | ||
IX. Das Verhältnis zu Ernst Jünger | 382 | ||
Kapitel 7: Shakespeare II: Hamlet in Plettenberg | 397 | ||
I. Vorspiel: Fortinbras 1914 | 397 | ||
II. „Deutschland ist Hamlet“: ein Rückblick | 399 | ||
III. Hamlet Stunde Null | 404 | ||
IV. „Schreibtafel her!“ | 408 | ||
V. Sohn der Maria Stuart | 410 | ||
VI. Einbruch der Zeit | 414 | ||
VII. Der englische Garant: John Dover Wilson | 425 | ||
VIII. Walter Benjamins Hamlet | 429 | ||
IX. Reaktionen | 436 | ||
X. Kurve abwärts | 443 | ||
XI. Zauderer und Aufhalter | 449 | ||
XII. Nachspiel: Fortinbras 1989 | 452 | ||
Kapitel 8: Auf zum letzten Gefecht, oder: Schmitt contra Blumenberg. Literarisches in der Säkularisierungsdebatte | 455 | ||
I. Goethes ungeheurer Spruch | 455 | ||
II. Kontaktaufnahme | 459 | ||
III. Säkularisierung: eine „Kategorie historischen Unrechts“ | 462 | ||
IV. Weltlichkeit gegen Verweltlichung | 466 | ||
V. Erik Petersons ‚Legende‘ | 471 | ||
VI. Politische Theologie II | 473 | ||
VII. Finale furioso | 477 | ||
VIII. Arbeit am Mythos | 486 | ||
Epilog: Die Verfolger | 489 | ||
Dank | 500 | ||
Verzeichnis der Kürzel | 501 | ||
Auswahlbibliographie | 503 | ||
I. Carl Schmitt | 503 | ||
II. Weitere Literatur | 504 | ||
Abbildungsnachweise | 513 | ||
Personenregister | 514 |