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Ausübung von Verwaltungszuständigkeiten durch Dritte

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Behrmann, J. (2024). Ausübung von Verwaltungszuständigkeiten durch Dritte. Gestaltungsformen und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Mandats. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58641-7
Behrmann, Jan. Ausübung von Verwaltungszuständigkeiten durch Dritte: Gestaltungsformen und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Mandats. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58641-7
Behrmann, J (2024): Ausübung von Verwaltungszuständigkeiten durch Dritte: Gestaltungsformen und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Mandats, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58641-7

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Ausübung von Verwaltungszuständigkeiten durch Dritte

Gestaltungsformen und verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Mandats

Behrmann, Jan

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1547

(2024)

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About The Author

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Münster und Nijmegen war Jan Behrmann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für öffentliches Wirtschaftsrecht der Universität Münster (Prof. Dr. Dr. h. c. Ehlers) und an der Professur für Steuerrecht der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Prof. Dr. Wernsmann) tätig. Sein Referendariat absolvierte er im Bezirk des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Im Jahr 2006 trat er in den richterlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Seit 2017 ist er Vorsitzender Richter am Landgericht Duisburg und leitet dort eine Kammer für Handelssachen. Als Präsidialrichter ist er für Personalangelegenheiten des richterlichen Dienstes zuständig.

Abstract

Das öffentlich-rechtliche Mandat, das (der Stellvertretung ähnlich) ein Handeln Dritter im Namen des Zuständigkeitsinhabers erlaubt, eröffnet der Verwaltung flexible Gestaltungsmöglichkeiten bei der arbeitsteiligen Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Es überrascht daher, dass das Mandat neben den verwandten Rechtsinstituten der Delegation und Amtshilfe oft unbeachtet bleibt und man die Betrauung Privater mit Verwaltungsaufgaben ausschließlich mit den Begriffen Beleihung und Verwaltungshilfe erfassen will. Die Arbeit systematisiert die Formen des Mandats im inner-, zwischen- und überbehördlichen Bereich und ermittelt differenziert, in welchen Fällen die Prinzipien vom Vorbehalt und Vorrang des Gesetzes für Änderungen der Zuständigkeitsordnung eine Ermächtigungsgrundlage erfordern. Die Untersuchung weist nach, dass die Verwaltung in hohem Maße frei ist, ihre organschaftliche Außenvertretung selbst zu regeln, und gibt Empfehlungen für die Ausgestaltung von Mandatsverhältnissen in der Praxis.»Exercise of Administrative Powers through Third-Party Bodies. Forms of Organization and Constitutional Framework Conditions of the Public Law Mandate«: The public law mandate allows the administration to have itself represented by third parties in the performance of its duties. The study systematises forms of the mandate in contrast to the legal concepts of delegation and administrative assistance and determines when constitutional principles require its authorisation by a formal law. It illustrates that the administration is largely free to regulate its own external representation and provides recommendations for the structuring of mandate relationships in practice.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 14
Abbildung 1: Zurechnungsbeziehungen beim zwischenbehördlichen Mandat 105
Abbildung 2: Die Zurechnungsbeziehungen beim externen Mandat 106
Abbildung 3: Kombination von innerbehördlichem und zwischenbehördlichem Mandat 107
Abbildung 4: Die Stellung des „außerordentlichen Mandatars“ 121
Abbildung 5: Die Stellung des privaten Mandatars 122
Teil 1: Grundlagen 15
Kapitel 1: Einführung in den Untersuchungsgegenstand 15
A. Problemaufriss 15
B. Der Gang der Untersuchung 21
Kapitel 2: Der Begriff des Mandats 21
A. Die Grundlegung des heutigen Mandatsbegriffs durch Triepel 23
B. Die Rezeption des Triepelschen Mandatsbegriffs 24
I. Die Kritik am Begriff des „Dienstauftrages“ 25
II. Die Kritik am Begriff der „öffentlich-rechtlichen Mandate der Privatpersonen“ 27
III. Der heute geltende Begriff des Mandats 28
C. Zusammenfassung 30
Teil 2: Das Mandat als organisationsrechtliches Institut 31
Kapitel 1: Die Zuständigkeitsordnung als System staatlicher Arbeits- und Verantwortungsteilung 31
A. Die Zuständigkeitsordnung als Strukturschaffungsinstrument 31
I. Das funktionsteilige Zusammenwirken staatlicher Organisationseinheiten 31
II. Die Rechtsquellen und das Regelungsgeflecht von Zuständigkeitsbestimmungen 34
III. Die Arten von Zuständigkeiten 36
B. Die Zuständigkeitsordnung als Qualitätssicherungsinstrument 37
I. Die gezielte Auswahl der „kompetenten“ Verwaltungsstelle 37
II. Die Einzelelemente von Kompetenzzuweisungen 38
1. Die Ebene der Handlungszwecke: Verwaltungsaufgaben 39
2. Die Ebene der Handlungsmittel: Befugnisse 40
C. Die Zuständigkeitsordnung als Freiheitssicherungsinstrument 43
I. Die Schutzwirkung gezielter und klarer Kompetenzzuweisungen 43
II. Die Schutzwirkungen geordneter Arbeitsteilung 44
D. Die Zuständigkeitsordnung als Verantwortungszuweisungsinstrument 45
I. Der Regelungsinhalt der Zuständigkeitsbestimmungen 45
1. Die Zuweisung pflichtgebundener Handlungs- und Entscheidungsspielräume 45
2. Die Zuweisung von Verantwortung 47
II. Zuständigkeitsbestimmungen als Anknüpfungspunkt für Kontrolle und Rechenschaft 49
E. Zusammenfassung 51
Kapitel 2: Das Mandat im System der Zuständigkeitsordnung 53
A. Die Veränderungen der Zuständigkeitsordnung durch den Zuständigkeitsinhaber 53
I. Die Fälle der gewillkürten Heranziehung anderer Organisationseinheiten zur Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben 53
II. Die Aktualisierung von Alternativzuständigkeiten als gewillkürte Änderung der Zuständigkeitsordnung 57
III. Die gewillkürte Änderung der Zuständigkeitsordnung durch übergeordnete Verwaltungseinheiten 59
B. Die Abgrenzung des Mandats von Delegation und Amtshilfe 62
I. Mandat und Delegation 62
1. Der Begriff und der Gegenstand der Delegation 62
a) Die Delegation als Übertragung von Kompetenzen 65
b) Die Delegation als Übertragung voller Erfüllungsverantwortung 66
2. Das Mandat als Unterfall der Delegation? 66
a) Das Mandat als Fall der konservierenden Delegation? 67
b) Das Mandat als Teildelegation von Befugnissen? 68
c) Abgrenzungskriterien 69
II. Mandat und Amtshilfe 72
1. Der Begriff und der Gegenstand der Amtshilfe 73
a) Die Amtshilfe als ergänzende Hilfeleistung 74
b) Die Amtshilfe als Handeln in eigener Verantwortung 75
2. Das Mandat als Unterfall der Amtshilfe? 76
C. Zusammenfassung 78
Kapitel 3: Das Mandat im System organschaftlicher Zurechnung 79
A. Die Zurechnungsbeziehungen bei organschaftlicher Vertretung von Verwaltungsträgern 79
B. Die Abgrenzung des Mandats von der rechtsgeschäftlichen Stellvertretung 81
I. Die Möglichkeiten rechtsgeschäftlicher Vertretung der öffentlichen Hand 82
1. Die Stellvertretung bei privatrechtlichem Handeln der Verwaltung 83
2. Die Stellvertretung bei öffentlich-rechtlichem Handeln der Verwaltung 84
II. Das Mandat als Fall rechtsgeschäftlicher Stellvertretung? 85
1. Das Mandat als Auftrag zum hoheitlichen Handeln 85
2. Das Mandat als Auftrag zum Realhandeln 86
3. Das Mandat als Auftrag an nicht-rechtsfähige Verwaltungseinheiten 87
C. Das Mandat als Zurechnungstatbestand 87
I. Die Organisationsgewalt als Grundlage der Zurechnungsbeziehung 87
II. Der Umfang der Zurechnung 88
D. Zusammenfassung 90
Teil 3: Das Mandat als Instrument der Aufgabenverlagerung 92
Kapitel 1: Der Kreis der beteiligten Organisationssubjekte 92
A. Das innerbehördliche Mandat 93
I. Das innerbehördliche Mandat als Organwaltermandat 93
II. Die Kritik am Begriff des innerbehördlichen Mandats 96
III. Die Stellung des innerbehördlichen Mandatars im System der Zurechnungsbeziehungen 97
B. Das zwischenbehördliche Mandat 97
I. Das Mandat zwischen Behörden 98
II. Das Mandat zwischen Verwaltungsträgern 99
III. Die Kritik am Begriff des externen Mandats 100
IV. Die Stellung des zwischenbehördlichen Mandatars innerhalb der Organisationsstruktur 102
1. Die Unterschiede zu Organgemeinschaft und Organleihe 102
2. Die Zurechnungsbeziehungen zwischen Mandanten und Mandatar 104
C. Zusammenfassung 107
Kapitel 2: Das Mandat an außerordentliche Organisationseinheiten 108
A. Außerordentliche Mandatare innerhalb der Verwaltungsorganisation 108
B. Insbesondere: Das Mandat an Private 109
I. Notwendige Erweiterung des Mandatsbegriffs? 110
II. Die Abgrenzung des Mandats an Private zu Formen der formellen und materiellen Privatisierung 111
III. Das Mandat an Private als Instrument funktionaler Privatisierung 113
1. Die Abgrenzung des privaten Mandatars vom Beliehenen 113
2. Der private Mandatar als (selbständiger) Verwaltungshelfer 116
C. Die Stellung des außerordentlichen Mandatars in der Verwaltungsorganisation 121
I. Außerordentliche Mandatare innerhalb der Verwaltung 121
II. Die Stellung des privaten Mandatars in der Verwaltungsorganisation 122
D. Zusammenfassung 123
Teil 4: Das Mandat als verfassungsrechtlich determiniertes Institut 124
Kapitel 1: Überblick über den Diskussionsstand 124
Kapitel 2: Der Vorbehalt des Gesetzes 127
A. Die Geltung des Vorbehalts des Gesetzes im Bereich der Verwaltungsorganisation 128
I. Die Verteilung der Organisationsgewalt nach dem Grundgesetz 128
II. Die Verteilung der Organisationsgewalt in den Landesverfassungen 130
III. Der ungeschriebene institutionell-organisatorische Gesetzesvorbehalt 132
1. Die „Wesentlichkeit“ von Organisationsmaßnahmen als Maßstab 132
a) Das rechtsstaatlich-grundrechtliche Element 135
b) Das demokratische Element 136
2. Die Wechselwirkungen zwischen geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzesvorbehalten 137
IV. Der Vorbehalt des Gesetzes für Zuständigkeitsregelungen 139
1. Verfassungsrechtlicher Befund 140
2. Rechtsstaatlich-grundrechtliche Anforderungen 142
3. Die Anforderungen des Demokratieprinzips 144
B. Mandat und institutioneller Gesetzesvorbehalt 145
I. Mandat und rechtsstaatlich-institutioneller Gesetzesvorbehalt 145
II. Mandat und demokratisch-institutioneller Gesetzesvorbehalt 148
III. Das Mandat als Zuständigkeitsänderung unterhalb der Wesentlichkeitsschwelle 149
IV. Sonderfall: Das Mandat an Private 152
C. Mandat und „funktioneller Gesetzesvorbehalt“ 154
I. Die Geltung der Gesetzesvorbehalte der Grundrechte (insbesondere: Informationeller Gesetzesvorbehalt) 155
II. Die Geltung des Gesetzesvorbehalts bei Institutionalisierung des Mandats? 157
1. Mandat und Verhältnismäßigkeitsprinzip 158
2. Mandat und Gleichheitssatz 161
D. Zusammenfassung 163
Kapitel 3: Der Vorrang des Gesetzes 164
A. Die Bindungswirkung von Zuständigkeitsnormen: Das Substitutionsverbot 165
I. Das Substitutionsverbot und der „Grundsatz der Selbstorganschaft“ 167
1. Personalauswahl und -steuerung als qualitätssichernde Faktoren 169
2. Selbstorganschaft als verpflichtender Inhalt der Zuständigkeitsnormen? 170
II. Das Substitutionsverbot und der „Ausschließlichkeitsgrundsatz“ 172
1. Ordnungs- und Strukturverlust durch parallele Zuständigkeiten 173
2. Individualschutz durch Gewaltenteilung innerhalb der Exekutive 174
3. Ausschließlichkeit als verpflichtender Inhalt der Zuständigkeitsnormen? 176
B. Mandat und Substitutionsverbot 179
I. Grundsatz: Disponibilität des Organwalters 179
1. Innerbehördliche Mandate 180
2. Zwischenbehördliche Mandate 182
II. Auslegungsbefund I: Mandat und Selbstorganschaft 183
1. Personalisierte Zuständigkeitszuweisungen 183
2. Die Anordnung von Behördenleitervorbehalten 184
3. Die Anknüpfung an persönliche Eigenschaften des Organwalters 189
4. Insbesondere: Die Zusammensetzung kollegialer Organe 190
III. Auslegungsbefund II: Mandat und Ausschließlichkeit 192
1. Auswirkungen auf Ablauforganisation und Rechtsschutz 192
2. Grenzen der Dispositionsbefugnis: Ausschluss von Mandataren 194
a) Inkompatibilität der Aufgabenbereiche 194
b) Die Stellung der Beteiligten im Staatsgefüge 199
aa) Kommunale Selbstverwaltung 199
bb) Zusammenwirken von Bund und Ländern 201
cc) Schnittbereiche der Staatsgewalten 202
IV. Das Mandat als Veränderung der Verantwortungsstruktur 203
C. Zusammenfassung 205
Teil 5: Das Mandat als Instrument flexiblen Verwaltungshandelns 208
Kapitel 1: Das Mandat im Spannungsfeld zwischen Freiraum und Kontrolle 208
A. Entscheidungsfreiräume des Mandatars als Zielrichtung der Mandatserteilung 208
I. Freiräume des Mandatars bei Vorbereitungs- und Durchführungshandlungen 211
II. Mandat als Auftrag zum Handeln mit Entscheidungscharakter 214
B. Kompensation von Ausführungs- durch Leitungsverantwortung 214
I. Die verfügbaren Kompensationsmechanismen 214
II. Die Maßgeblichkeit der betroffenen Sachmaterie 215
C. Zusammenfassung 217
Kapitel 2: Die Begründung des Mandatsverhältnisses 218
A. Die Anforderungen an die Ermächtigungsgrundlage 218
I. Ermächtigung zum Mandat durch Ermächtigung zur Delegation? 218
II. Hinreichende Bestimmtheit der Ermächtigungsnorm 221
B. Die Organisationsgewalt der Verwaltung als Grundlage der Mandatserteilung 222
I. Die Begrenzungen auf der Adressatenseite 222
II. Die Begrenzungen auf der Aufgabenseite 224
C. Zusammenfassung 224
Kapitel 3: Die Ausgestaltung mandatierender Vereinbarungen 225
A. Der Auslagerungsvertrag als Grundverhältnis 225
B. Grundzüge eines detaillierten Auslagerungsvertrages 225
I. Die Regelung der grundlegenden Rahmenbedingungen 226
II. Die Verankerung organisatorisch-personeller Bindungskräfte 227
1. Einflussnahme des Mandanten auf die Auswahl des Personals 228
2. Anbindung und Steuerung des Personals 229
III. Die Verankerung sachlich-inhaltlicher Bindungskräfte 231
IV. Einhaltung weiterer Rechtmäßigkeitsanforderungen 233
C. Insbesondere: Die Ausgestaltung des Mandats an Private 234
D. Zusammenfassung 236
Zusammenfassung 238
Literaturverzeichnis 242
Stichwortverzeichnis 262