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Homologation im Sport

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Lohse, J. (2023). Homologation im Sport. Im Lichte der Art. 101 und 102 AEUV. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58907-4
Lohse, Jan. Homologation im Sport: Im Lichte der Art. 101 und 102 AEUV. Duncker & Humblot, 2023. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58907-4
Lohse, J (2023): Homologation im Sport: Im Lichte der Art. 101 und 102 AEUV, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58907-4

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Homologation im Sport

Im Lichte der Art. 101 und 102 AEUV

Lohse, Jan

Beiträge zum Sportrecht, Vol. 66

(2023)

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About The Author

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Bucerius Law School in Hamburg und der University of New South Wales in Sydney absolvierte er das Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht. Während der Promotion war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer internationalen Kanzlei in Hamburg tätig. Jan Lohse ist als Richter in Hamburg tätig.

Abstract

Die Untersuchung befasst sich mit dem Zertifizierungsprozess der Sportverbände für Sportgeräte, die in ihrer Sportart verwendet werden. Die Zertifizierung gewährleistet die Sicherheit und Gleichheit im Sport. Die Homologation gehört zu den Kerntätigkeiten eines Verbandes, denn sie bestimmt die Regeln einer Sportart mit.

Die Homologation beschränkt jedoch den Wettbewerb auf den Beschaffungsmärkten der jeweiligen Sportgeräte sowie dem Teilmarkt für Wettkampfsportgeräte. Daher untersucht diese Arbeit, unter welchen Voraussetzungen die Beschränkungen gerechtfertigt werden können (Art. 101 AEUV) und ob sie einen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung darstellen (Art. 102 AEUV). Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Homologation notwendig ist, um den ordnungsgemäßen Ablauf des Sports zu sichern. Die Wettbewerbsbeschränkungen können daher gerechtfertigt werden, solange die Homologationsregeln nicht unverhältnismäßig gestaltet und die verlangten Gebühren rein kostendeckend sind.
»Sport Homologation«: This thesis examines the certification process of sports federations for sports equipment used in their sport. The certification ensures the safety and equality in each sport. Homologation restricts competition in the procurement markets for the respective sports equipment as well as in the sub-markets for competitive sports equipment. This book then examines in detail the conditions under which these restrictions can be justified.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis der Vereine und Verbände 15
Einführung 17
A. Problemaufriss 17
I. Bedeutung von Homologation 17
II. Wirtschaftliche Entwicklung 18
III. Kartellrechtliches Konfliktfeld 19
IV. Zusammenfassung der Relevanz der Arbeit 20
B. Intention und Struktur der Arbeit 21
C. Eingrenzung des Themas 22
D. Methodik 23
1. Teil 24
A. Homologation 24
I. Begriffserläuterung 24
1. Definition und Ursprung der Homologation 25
a) Gleichheit 26
aa) Vergleichbarkeit der Leistung 26
bb) Gleichheit der Regeln 27
cc) Zusammenfassung: Das Interesse der Verbände 30
b) Sicherheit 30
aa) Interesse der Sportverbände an einem sicheren Sport 30
bb) Relevanz der Sicherheit im Sport: Kopfverletzungen 31
cc) Bedeutung der Homologation für die Sicherheit der Ausrüstung: Die Helme in der National Football League (NFL) 32
c) Wann muss ein Sportgerät homologiert werden? 35
aa) Haftung der Sportverbände 35
bb) Gesetzlicher Einfluss 35
cc) Innovation und Medienpräsenz 36
2. Weitere Merkmale der Homologation 36
a) Zertifizierungsnachweis 36
b) Gebühren 37
3. Eingrenzung und Abgrenzung des Begriffs Homologation 38
4. Ausrüstungsverträge mit Exklusivklauseln 39
a) Unterschiede zwischen Homologation und Ausrüstungsverträgen 40
b) Relevanz für diese Arbeit: Ausrüstungsverträge über Sportgeräte 41
5. Ergebnis: Definition der Homologation 42
II. Verknüpfung der Homologation mit Sponsoring- oder Lizenzverträgen 42
1. Gemeinsamkeiten 43
a) Vertragliche Gestaltung 43
b) Markenrechtlicher Schutz 43
2. Unterschiede 45
a) Zwang 45
b) Gegenleistung neben der Nutzung 46
c) Gebühren- und Vergütungsmodelle 46
3. Zwischenfazit 47
III. Fallbeispiele und Entscheidungspraxis 48
1. „FIFA Quality Programme for Footballs“ 48
a) Hintergrund 48
b) Umsetzung 49
c) Behördliche Entscheidungen 50
aa) EU-Kommission COMP/35.266 51
bb) Schweizer Wettbewerbskommission 52
2. Weitere Homologationsverfahren 53
a) Volleyball 53
aa) Aktuelles Verfahren der FIVB 53
bb) Behördliche Entscheidungen zum Schweizer Volleyballverband 54
b) Turnen 55
c) Tennis 56
d) Hockey 56
3. Entscheidungen des Bundeskartellamts 57
a) Skier und Skibindungen 57
b) Tischtennis 58
c) Badminton 58
d) American Football 59
4. Zusammenfassung der Praxis und Relevanz für diese Arbeit 60
B. Prinzipien und Struktur der Sportverbände 60
I. Monopolistisch-hierarchisch (Ein-Platz-Prinzip) 61
1. Struktur des Ein-Platz-Prinzips 61
2. Entwicklung des Ein-Platz-Prinzips 62
3. Konsequenzen des Ein-Platz-Prinzips 64
4. Notwendigkeit des Ein-Platz-Prinzips 65
II. Verbandsautonomie 65
1. Selbstregulierung des Sports 66
2. Umfang der Verbandsautonomie 67
a) Schutz der Verbandsautonomie 67
aa) Schutzumfang des Art. 9 Abs. 1 GG 67
(1) Rechtsprechung 68
(2) Literatur 70
(3) Stellungnahme 71
bb) Exkurs: Dogmatische Einordnung 73
cc) Anwendbarkeit bei internationalen Sportverbänden (Europarecht) 73
b) Normsetzungskompetenz 75
aa) Normsetzungskompetenz gegenüber Mitgliedern 75
bb) Wirkung (der Normen) gegenüber Dritten 77
3. Zusammenfassend zur Verbandsautonomie und Folgen für die Homologation 79
III. Rechtsform der Homologationsregeln 80
1. Regeln der Verbände 80
a) Satzungen und Nebenordnungen 80
b) Spielregeln und Rechtsregeln 81
aa) Überprüfbarkeit von Entscheidungen 83
bb) Überprüfbarkeit von Regeln 85
cc) Prüfungsumfang der Gerichte 86
dd) Zwischenergebnis 87
2. Homologationsregeln speziell 87
a) Keine Satzungsqualität 87
b) Spielregel oder Rechtsregel 88
c) Überprüfbarkeit der Entscheidungen 89
d) Zwischenergebnis 89
IV. Konkurrenz und Kooperation 89
2. Teil 91
A. Anwendbarkeit des europäischen und deutschen Kartellrechts 91
I. Anwendbarkeit des europäischen Kartellrechts 91
1. Grundsätze 91
2. Eingrenzung durch das Merkmal der Spürbarkeit der Handelsbeeinträchtigung 93
3. Anwendung bei in Drittstaaten veranlassten Wettbewerbsbeschränkungen 94
4. Zwischenergebnis: Anwendung des EU-Kartellrechts auf die Homologationsregeln 95
II. Relevanz des deutschen Kartellrechts 96
III. Anwendung des Kartellrechts im Sport 98
1. Konfliktfeld 98
a) Zweck des Kartellrechts 98
b) Konkrete Reibungspunkte 99
2. Literaturmeinung für eine Ausnahme 100
3. Rechtsprechung 102
a) Europäische Rechtsprechung 102
b) EU-Kommission 103
c) Deutsche Entscheidungspraxis 104
4. Literaturmeinungen für eine Anwendung 105
5. Stellungnahme zu offenen Einzelfragen 107
a) Begriff des Wirtschaftslebens 107
b) Einbezug des Amateursports 108
c) Rolle des Art. 165 AEUV 110
IV. Ergebnis und Bedeutung für Homologationsregeln 111
V. Prüfungsmaßstab des Kartellrechts statt § 242 BGB 111
B. Art. 101 AEUV 112
I. Unternehmen und Unternehmensvereinigungen 112
II. Verhaltenskoordination 114
III. Wettbewerbsbeschränkung 115
1. Relevanter Markt 116
a) Sachlicher Markt 116
aa) Markt für Qualitätszertifizierung 117
bb) Beschaffungsmarkt für Sportgeräte 118
(1) Eigener Markt für Wettkampfsportgeräte 119
(2) Teilmarkt des Marktes für Sportgeräte 122
b) Zeitlicher Markt 122
c) Räumlicher Markt 123
2. Beschränkung des Wettbewerbs 123
a) Wettbewerbsbeschränkung im Allgemeinen 124
b) Bezwecken oder Bewirken 124
c) Wettbewerbsbeschränkende Auswirkungen auf den Markt für Wettkampfsportgeräte 125
d) Wettbewerbsbeschränkende Auswirkungen auf den allgemeinen Markt für Sportgeräte 126
e) Zusätzliche Beschränkung durch die Koppelung von Lizenzverträgen 127
aa) Zwingender Abschluss eines Lizenzvertrages 128
bb) Freiwilliger Abschluss eines Lizenzvertrages 130
(1) Der Maßstab für Zwang im Rahmen der Koppelung 131
(2) Faktische Anreize in Homologationsverfahren zum Abschluss von Lizenzverträgen 132
(3) Analyse anhand des FIFA-Homologationsverfahrens 132
(4) Analyse anhand des FIVB-Homologationsverfahrens 134
cc) Zwischenergebnis zu koppelnden Lizenzverträgen 134
3. Weitere Voraussetzungen der Wettbewerbsbeschränkung 135
a) Zwischenstaatlichkeitsklausel 135
b) Spürbarkeit der Wettbewerbsbeschränkung 135
4. Zwischenergebnis Wettbewerbsbeschränkung 136
IV. Freistellungsfähigkeit nach Art. 101 Abs. 3 AEUV 136
V. Rechtfertigung 139
1. Berücksichtigung nicht-wettbewerbsrechtlicher Ziele 140
a) Notwendigkeit der Berücksichtigung nicht-wettbewerbsrechtlicher Ziele 140
b) Umfang der Berücksichtigung nicht-wettbewerbsrechtlicher Ziele 142
aa) Verbandsautonomie und legitime Zielsetzung 142
bb) Einfluss des Unionsrechts 143
cc) Zwingende Ziele des Allgemeinwohls 143
c) Stellungnahme und Zwischenergebnis 144
2. Ansätze zur Berücksichtigung nicht-wettbewerbsrechtlicher Ziele 145
a) Frühere Ansätze 146
b) Immanenztheorie 147
c) Der Drei-Stufen-Test als Prüfungskriterium 148
3. Drei-Stufen-Test des EuGH 149
a) Allgemein zum Drei-Stufen-Test 149
aa) Anwendbarkeit des Drei-Stufen-Tests 149
bb) Inhalt des Drei-Stufen-Tests 150
cc) Exkurs: Tatbestandsrestriktion oder ungeschriebener Rechtfertigungsgrund 150
b) Anwendung des Drei-Stufen-Tests auf Homologationsregeln 153
aa) Gesamtzusammenhang der Vereinbarung (Legitimer Zweck) 153
(1) Legitime Ziele der Homologation 153
(2) Verfolgung wirtschaftlicher Interessen als legitimes Ziel 154
(3) Kohärenzkriterium 155
(4) Zwischenergebnis legitimer Zweck 157
bb) Notwendigkeit der Regelung 157
cc) Allgemeine Verhältnismäßigkeit 158
(1) Verbandsinterne 159
(2) Beschränkungen gegenüber Sportartikelherstellern auf dem Wettkampfmarkt 159
(3) Beschränkungen gegenüber Sportartikelherstellern auf dem allgemeinen Markt 163
(4) Beschränkungen durch Gebühren 164
(5) Beschränkungen durch gekoppelte Verträge 165
(6) Beschränkungen durch faktisch gekoppelte Verträge 167
dd) Exkurs: Kartellrechtliche Risiken bei Ausrüstungsverträgen 169
(1) Beschränkungen durch Exklusivklauseln 170
(2) Rechtfertigungsmöglichkeiten 171
ee) Gesamtbetrachtung und Zwischenergebnis 173
VI. Ergebnis zu Art. 101 AEUV 173
C. Art. 102 AEUV 174
I. Marktbeherrschendes Unternehmen 175
1. Keine Einzelmarktbeherrschung 175
2. Kollektive Marktbeherrschung 176
a) Voraussetzungen 176
b) Anwendung bei Homologationsregeln 177
aa) Kollektive Einheit 178
bb) Markt für Wettkampfsportgeräte 179
cc) Allgemeiner Markt für Sportgeräte 180
3. Zwischenergebnis Marktbeherrschung 181
II. Missbrauch 181
1. Konkretisierung und Auslegung des Missbrauchsverbots 182
2. Drittmarktbehinderungen 183
a) Voraussetzungen einer Drittmarktbehinderung 184
b) Drittmarktbehinderung durch die Homologation 185
c) Die Voraussetzung des Tätigseins auf dem Drittmarkt 186
d) Zwischenergebnis 190
3. Missbrauchsgefahren durch Homologation 190
a) Koppelungsverträge 190
b) Gebühren 191
c) Marktzutrittsschranken 192
d) Diskriminierung 193
e) Zusammenfassung zum Missbrauch 194
4. Kausalitätserfordernis 194
5. Spürbarkeit 195
III. Rechtfertigung 195
1. Rechtsfertigungsansätze im Rahmen des Art. 102 AEUV 195
a) Effizienzeinwand 195
b) Drei-Stufen-Test 196
2. Der Drei-Stufen-Test als Rechtfertigung eines möglichen Missbrauchs nach Art. 102 AEUV durch Homologationsregeln 198
a) Die 2. Stufe des Drei-Stufen-Tests im Rahmen des Art. 102 AEUV 198
b) Koppelungsverträge 199
c) Gebühren 200
d) Marktzutrittsschranken 201
e) Diskriminierungen 202
IV. Ergebnis zu Art. 102 AEUV 203
D. Rechtsfolgenebene 204
I. Verwaltungs- und zivilrechtliche Rechtsfolgen 204
1. Verwaltungsrechtliche Rechtsfolgen 204
2. Zivilrechtliche Folgen 204
II. Rechtsfolgen für Homologationsregeln 206
1. Gebühren 206
2. Koppelungsverträge 207
3. Diskriminierende Regeln 208
3. Teil 209
A. Diskrepanz zwischen Recht und Realität 209
I. Zusammenfassung der getroffenen Entscheidungen 210
1. EU-Kommission 210
2. Bundeskartellamt 211
3. Schweizer Wettbewerbskommission 211
II. Fehlende Verfolgungsintensität 212
III. Erwartungen an zukünftige Entscheidungspraxis 213
B. Konkretisierungen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes 213
I. EU-Kommission zum Erlass derartiger Regeln 214
II. Untersuchung der Regeln der Schweizer Wettbewerbskommission 215
1. Die Regeln aus der Bekanntmachung 216
2. Stellungnahme zu den Regeln 217
III. Auslagern der „Homologationsgewalt“ – Blick in die USA 218
1. Homologationsregeln in Amerika 219
2. Keine Homologation ist auch keine Lösung 220
3. Auslagern der Homologationsgewalt – „Unbundling“ 221
a) Ähnliche Ansätze in der europäischen Rechtsprechung 221
b) Literatur 222
c) Stellungnahme – Anwendung auf die Homologation 224
IV. Eigener Vorschlag 225
1. Form der Regelung 225
a) Gruppenfreistellung 225
b) Bekanntmachung der EU-Kommission 226
c) Weitere Optionen 227
2. Inhalt der Regelungen 228
a) Allgemein 228
b) Rein objektive Kriterien – Gleiche Bedingungen 228
c) Keine zeitlichen Begrenzungen 229
d) Verhältnismäßige örtliche Begrenzungen 229
e) Nur kostendeckende Gebühren 230
f) Keine Diskriminierung 230
g) Transparenz 231
h) Keine Homologation durch Exklusivertrag 231
i) Keine Koppelungsverträge 231
Zusammenfassung der Arbeit in Thesen 233
Literaturverzeichnis 237
Liste der zitierten Gerichtsentscheidungen 249
Anhang – Regelwerke der Verbände 253
Sachwortverzeichnis 255