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Die Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte

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Roegels, K. (2024). Die Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59023-0
Roegels, Kim. Die Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59023-0
Roegels, K (2024): Die Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59023-0

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Die Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte

Roegels, Kim

Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 72

(2024)

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About The Author

Kim Roegels studierte von 2014 bis 2020 Rechtswissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Nach ihrem ersten Staatsexamen war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Hengeler Mueller tätig. Ihre im Jahr 2023 abgeschlossene Promotion wurde von Herrn Prof. Dr. Ulrich Noack betreut. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolviert sie seit Januar 2023 im OLG-Bezirk Düsseldorf.

Abstract

Künstliche Intelligenz (KI) erlangt durch den technologischen Fortschritt ein steigendes Anwendungspotenzial in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Insbesondere in der Medizin könnten die Vorteile von KI fruchtbar gemacht werden. Die dadurch entstehenden Behandlungsmöglichkeiten werfen jedoch gleichzeitig neue Haftungsfragen auf. Die Autorin untersucht zunächst die Haftung des Herstellers und beleuchtet hierzu die Pflichten des Herstellers in Bezug auf selbstlernende Medizinprodukte unter Heranziehung der europäischen Medizinprodukteverordnung. Anschließend behandelt sie die Frage der Haftung des Arztes beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte. Dazu werden zunächst die Pflichten bei der Anwendung von herkömmlichen Medizinprodukten herausgearbeitet und sodann auf Grundlage dieser Grundsätze ein Pflichtenkatalog für den Einsatz von selbstlernenden Medizinprodukten entwickelt. Abschließend wird der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Entwurf der KI-Haftungsrichtlinie beleuchtet.»Liability for Intelligent Medical Devices«: The author examines liability risks when using AI-based medical devices. For this purpose, she first analyses the manufacturer's obligations with reference to the European Union Medical Device Regulation. Then she elaborates the medical doctor’s duties when using conventional medical devices. On this basis she develops a list of obligations for the use of self-learning medical devices. Finally, the author deals with the draft of the AI Liability Directive published by the European Commission.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 13
I. Was ist KI? 13
II. Einsatzbereiche von KI in der Medizin 17
III. Begriffsverständnis „intelligentes Medizinprodukt“ 18
IV. Einführung in die haftungsrechtliche Problematik 19
1. Unvorhersehbarkeit 20
2. Mangelnde Beherrschbarkeit 21
3. Eingeschränkte Nachvollziehbarkeit 22
B. Die (neue) EU-Medizinprodukteverordnung 23
I. Begriffsbestimmungen 25
II. Software als Medizinprodukt unter der MDR 26
III. Zwischenergebnis 28
C. Die Haftung des Herstellers von intelligenten Medizinprodukten 29
I. Die deliktische Produzentenhaftung (§ 823 Abs. 1 BGB) 30
II. Die Produkthaftung (§ 1 Abs. 1 S. 1 ProdHaftG) 31
III. Produkteigenschaft eines intelligenten Medizinprodukts 32
IV. Haftungssubjekte 36
V. Sicherheitserwartungen an intelligente Medizinprodukte 38
1. Adressatenkreis 40
2. Vergleichsmaßstab 41
3. Berechtigte Sicherheitserwartungen an die CE-Konformitätskennzeichnung 43
a) Klassifizierung von KI-basierter Medizinproduktesoftware 44
b) EU-Konformitätserklärung 47
c) Risiko- und Qualitätsmanagementsystem 48
d) Zwischenergebnis 49
4. Ergebnis zu den Sicherheitserwartungen an intelligente Medizinprodukte 50
VI. Pflichten bis zum Inverkehrbringen 51
1. Konstruktionsfehler 52
a) Sicherheitsmaßstab 53
aa) Erforderlichkeit der Sicherungsmaßnahmen 54
bb) Zumutbarkeit der Sicherungsmaßnahmen 55
cc) Keine absolute Sicherheit 56
dd) Öffentliches Sicherheitsrecht und technische Normen 56
b) Konstruktionspflichten nach der MDR 59
aa) Vorschriften der MDR zu Software-basierten Medizinprodukten 60
bb) Nachträgliche Änderungen des KI-basierten Medizinprodukts 62
cc) Praxis 65
dd) Vergleich zur U.S. Food and Drug Administration 66
ee) Zwischenergebnis 69
c) Selbstlernfähigkeit als Konstruktionsfehler 70
aa) Übertragung der Rechtsprechung zum Konstruktionsfehler 72
bb) Kein Entwicklungsrisiko bei intelligenten Medizinprodukten 77
(1) Grundsätze der Rechtsprechung zum Entwicklungsrisiko 78
(2) Anwendung auf intelligente Medizinprodukte 79
cc) Zwischenergebnis 80
d) Ergebnis zum Konstruktionsfehler 81
2. Fabrikationsfehler 82
3. Instruktionsfehler 83
a) Instruktionspflichten nach der MDR 85
b) Instruktionspflichten nach der MPBetreibV 88
4. Fehlerverdacht 88
VII. Pflichten nach dem Inverkehrbringen 90
1. Produktbeobachtung 90
2. Software-Update-Pflicht 92
3. Zwischenergebnis 96
VIII. Haftungsbegründende Kausalität 97
1. Hackerangriffe 98
2. Ärztliches Handeln 100
3. Vernetzungsfähigkeit und Input von Daten 102
IX. Verschulden 102
X. Beweislast 103
1. Ausgangslage 104
2. Beweislastumkehr 105
3. Anscheinsbeweis 107
4. Dokumentation durch die KI 108
5. Offenlegungspflichten und widerlegbare Vermutungen nach dem KI-RL-E 109
6. Offenlegungspflichten und widerlegbare Vermutungen nach dem ProdHaftRL-E 112
7. Zwischenergebnis 113
XI. Schutzgesetzverletzung (§ 823 Abs. 2 BGB i.V.m. MDR und MPDG) 114
XII. Ergebnis und Bewertung der Haftung des Herstellers 116
D. Die Haftung des Arztes beim Einsatz von intelligenten Medizinprodukten 120
I. Rechtsgrundlagen der ärztlichen Haftung 121
II. Sorgfaltsstandard 123
1. Medizinischer Standard 124
2. Konkretisierung des medizinischen Standards durch Leitlinien 126
III. Behandlungsfehler 127
1. Therapiefreiheit des Arztes 127
2. Sorgfaltsstandard beim Einsatz von herkömmlichen Medizinprodukten 129
a) Apparative Ausstattung 129
b) Personelle Ausstattung 131
c) Pflichten nach MPBetreibV und MPDG 131
3. Anwendung auf intelligente Medizinprodukte 134
a) Pflichtenkatalog 134
b) Überprüfungspflichten des Arztes – Kontrolle der Entscheidung der KI? 139
aa) Prinzip der Eigenverantwortung und Vertrauensgrundsatz 140
bb) Horizontale Arbeitsteilung 141
cc) Vertikale Arbeitsteilung 143
(1) Anwendung des Vertrauensgrundsatzes bei horizontaler Arbeitsteilung 144
(2) Anwendung des Vertrauensgrundsatzes bei vertikaler Arbeitsteilung 146
4. Zwischenergebnis 148
IV. Analoge Anwendung von § 278 BGB 149
V. Aufklärungsfehler 151
1. Aufklärung über den Einsatz von KI 152
a) KI als Standardmethode 152
b) KI als Neulandmethode 155
2. Aufklärung durch das KI-System 156
3. (Hypothetische) Einwilligung 158
VI. Beweislast 160
1. KI als vollbeherrschbares Risiko 160
2. Dokumentationspflicht 163
VII. Ergebnis und Bewertung der Haftung des Arztes 164
E. Ausblick – Haftung de lege ferenda 166
I. Einführung einer E-Person und Fondslösung 166
II. Analoge Anwendung von § 831 BGB 167
III. Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission zur Regulierung von KI 168
1. Anwendungsbereich 169
2. Klassifizierung intelligenter Medizinproduktesoftware als Hochrisiko-KI-System 171
3. Anforderungen des Anbieters von Hochrisiko-KI-Systemen 172
4. Anforderungen des Nutzers von Hochrisiko-KI-Systemen 175
5. Das Verhältnis von MDR und KI-VO-E 176
6. Konformitätsbewertung nach MDR und KI-VO-E 176
7. Zertifizierung von (selbstlernender) KI-basierter Medizinproduktesoftware 177
8. Bedeutung des KI-VO-E für intelligente Medizinprodukte 178
IV. Verordnungsvorschlag des Europäischen Parlaments zur Haftung für KI 180
1. Sachlicher Anwendungsbereich 181
2. Persönlicher Anwendungsbereich 181
3. Verschuldens- und Gefährdungshaftung 183
a) Gefährdungshaftung nach Art. 4ff. VO-E 183
b) Verschuldenshaftung nach Art. 8ff. VO-E 184
4. Bewertung 184
V. Fazit zur Haftung de lege ferenda 185
F. Ergebnis zur Haftung beim Einsatz intelligenter Medizinprodukte in Thesen 187
Literaturverzeichnis 191
Sachverzeichnis 209