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Das Internet der Dinge und das Strafrecht

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Nicolai, F. (2024). Das Internet der Dinge und das Strafrecht. Herausforderungen vernetzter Geräte für das materielle Strafrecht und das Strafprozessrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59056-8
Nicolai, Florian. Das Internet der Dinge und das Strafrecht: Herausforderungen vernetzter Geräte für das materielle Strafrecht und das Strafprozessrecht. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59056-8
Nicolai, F (2024): Das Internet der Dinge und das Strafrecht: Herausforderungen vernetzter Geräte für das materielle Strafrecht und das Strafprozessrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59056-8

Format

Das Internet der Dinge und das Strafrecht

Herausforderungen vernetzter Geräte für das materielle Strafrecht und das Strafprozessrecht

Nicolai, Florian

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 321

(2024)

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About The Author

Florian Nicolai studierte Rechtswissenschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg und absolvierte sein Referendariat im OLG-Bezirk Nürnberg. Bereits während Studium und Referendariat war er, zunächst als studentische Hilfskraft, später als wissenschaftlicher Mitarbeiter, am Institut für Strafrecht der FAU Erlangen-Nürnberg tätig. Seine Promotion erfolgte im August 2023 im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs »Cyberkriminalität und Forensische Informatik«. Derzeit ist Florian Nicolai Akademischer Rat a.Z. an der FAU Erlangen-Nürnberg. Darüber hinaus ist er assoziierter Wissenschaftler am Institutet för rättsinformatik (The Swedisch Law and Informatics Research Institute) der Universität Stockholm.

Abstract

Die Konnektivität des Alltags durch das Internet der Dinge führt zu einer Steigerung von Sicherheit, Komfort, Effizienz und Nachhaltigkeit. Vernetzte Fahrzeuge (SmartCar), Haushaltsgeräte (SmartHome) oder medizinische Geräte (MedicalIoT) bergen indes auch Herausforderungen für das Strafrecht und das Strafprozessrecht. Nach Darstellung rechtstatsächlicher Grundlagen wird in materieller Hinsicht ausgeführt, warum aufgrund technischen Fortschritts und bisweilen unzulänglich ausgestalteter Strafnormen auf gegenwärtiges und zukünftiges Unrecht de lege lata nicht umfassend reagiert werden kann. In prozessualer Hinsicht wird erörtert, warum für technische Ermittlungsansätze mithilfe des Internets der Dinge in vielen Fällen keine Ermittlungsmaßnahme der StPO anwendbar ist und inwieweit solche Ermittlungen mit übergeordneten Grundsätzen wie bspw. dem Schutz des Kernbereichs höchstpersönlicher Lebensgestaltung oder der Selbstbelastungsfreiheit kollidieren.»The Internet of Things and the Criminal Law. Challenges Smart Devices Pose to both Substantive Criminal Law and Criminal Procedural Law«: The interconnectedness of everyday life via the Internet of Things poses new challenges to both substantive criminal law and criminal procedural law. This study addresses, from a substantive law perspective, the question of how criminal law can protect data and devices within the Internet of Things. From a procedural standpoint, it discusses the extent to which technically feasible investigative measures utilizing data and devices of the Internet of Things are admissible.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung: Smarte Geräte – Smartes Strafrecht? 23
Kapitel 1: Rechtstatsächliche Grundlagen 25
A. Das Internet der Dinge (IoT) 25
I. Hinführung 25
II. Ausgewählte Anwendungsbereiche 26
1. SmartHome 28
a) Utopie und Dystopie des SmartHome 28
b) Allgemeines 28
c) Aufbau und Funktionsweise 30
d) Vorteile der Nutzung 32
2. SmartCar 33
a) Utopie und Dystopie des SmartCar 33
b) Allgemeines 33
c) Aufbau und Funktionsweise 34
d) Vorteile der Nutzung 37
3. IoT im Gesundheitswesen/Medical IoT (MIoT) 39
a) Utopie und Dystopie des Medical IoT 39
b) Allgemeines 40
c) Aufbau und Funktionsweise 41
d) Vorteile der Nutzung 43
III. Fazit – Die Vernetzung des Alltags 47
B. Der Bezug zum Strafrecht – Das Strafrecht der Dinge 48
I. Bezug zum materiellen Strafrecht 48
1. SmartHome 51
2. SmartCar 54
3. IoT im Gesundheitswesen/Medical IoT (MIoT) 57
II. Bezug zum Strafprozessrecht 60
1. SmartHome 62
2. SmartCar 63
3. IoT im Gesundheitswesen/Medical IoT (MIoT) 64
III. Fazit der rechtstatsächlichen Erwägungen 65
Kapitel 2: Das Internet der Dinge und das materielle Strafrecht 67
A. Materiellrechtliche Herausforderungen 67
I. Der strafrechtliche Schutz der Daten des IoT 68
1. Ausspähen von Daten, § 202a StGB 70
a) Rechtsgut/Allgemeines 70
b) Tatobjekt 70
aa) Datenbegriff, Einschränkung nach Abs. 2 70
(1) Speicherung 70
(a) Rechtstatsächliches 71
(b) Speicherung der Daten im Arbeitsspeicher 72
(aa) Speicherung im Arbeitsspeicher nicht ausreichend 73
(bb) Speicherung im Arbeitsspeicher ausreichend 74
(c) Ergebnis 75
(2) Übermittlung 76
(a) Rechtstatsächliches 77
(b) Zugriff auf Daten in Sensorgeräten und Geräte-zu-Geräte-Übermittlungen 78
(aa) Geräte-zu-Geräte-Kommunikation als übermittelte Daten i.S.d. § 202a Abs. 2 StGB 78
(bb) Zugriff am Sensorgerät 80
(3) Fazit: IoT und der Datenbegriff nach § 202a Abs. 2 StGB 82
bb) Nicht für den Täter bestimmt 82
cc) Gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert 86
(1) Sicherungsmechanismen 87
(2) Verschlüsselung als Zugangssicherung 87
c) Tathandlung 90
d) Zusammenfassung und Übertragung auf IoT-Sachverhalte 91
2. Abfangen von Daten, § 202b StGB 93
a) Daten aus einer nichtöffentlichen Datenübermittlung 93
aa) Datenübermittlung 93
bb) Nichtöffentlich 94
b) Daten aus der elektromagnetischen Abstrahlung einer Datenverarbeitungsanlage 96
c) Tathandlung 97
d) Zusammenfassung und Übertragung auf IoT-Sachverhalte 98
3. Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten, § 202c StGB 98
4. Datenhehlerei, § 202d StGB 100
5. Weitere Delikte des 15. Abschnitts des StGB 102
6. Verletzung von Geschäftsgeheimnissen, § 23 GeschGehG 102
7. Strafvorschriften des BDSG, § 42 BDSG (n.F.) 104
a) § 42 Abs. 1 BDSG 104
aa) Personenbezogene Daten 105
bb) Nicht allgemein zugänglich 108
cc) Personenbezogene Daten einer großen Zahl von Personen 108
dd) Übermittlung/Zugänglichmachen 110
ee) Ohne Berechtigung 110
(1) Informationsgrundlage 111
(2) Freiwilligkeit der Einwilligung 112
(3) Einwilligung bei IoT-Sachverhalten 113
ff) Subjektiver Tatbestand: Gewerbsmäßiges Handeln 115
b) § 42 Abs. 2 BDSG 115
aa) Nicht allgemein zugängliche personenbezogene Daten 115
bb) Tathandlungen im Einzelnen 116
cc) Gegen Entgelt oder mit Bereicherungs-/Schädigungsabsicht 116
c) Fazit: Das IoT und der strafrechtliche Schutz durch das BDSG 117
8. Fazit: Der strafrechtliche Schutz der Daten des IoT 118
II. Der strafrechtliche Schutz der (Integrität der) Systeme und Geräte des IoT 119
1. Datenveränderung, § 303a StGB 120
a) Schutzgut 120
b) Tatobjekt 121
aa) Einschränkung des Tatobjekts 121
bb) Eigentümerähnliche Verfügungsbefugnis 121
cc) Dogmatische Anknüpfung 123
c) Tathandlungen 124
d) Subjektiver Tatbestand 126
e) Übertragung auf Konstellationen des IoT 126
2. Computersabotage, § 303b StGB 127
a) Allgemeines 128
b) Tatobjekt: Datenverarbeitung 129
c) Wesentliche Bedeutung der Datenverarbeitung 129
aa) Die Problematik des unbestimmten Rechtsbegriffs 131
bb) Definitions-/Konkretisierungsansätze 132
cc) Auslegungshilfe: Die Gesetzesbegründung/Beschlussempfehlung 134
(1) Betriebe, Behörden und Unternehmen 134
(2) Private 135
(3) Fazit 135
dd) Auslegungshilfe: Die Ratio 135
(1) Europarechtliche Vorgaben 136
(2) Die Filterfunktion 137
(3) Allgemeine Bagatellgrenze 138
(4) „Wesentlichkeit“ als höhere Schwelle unbestimmt 140
ee) Kasuistik und richterliche Rechtsfortbildung 141
(1) Kasuistik der Strafgerichtsbarkeit 142
(a) LG Ulm, Urteil v. 1.12.1988 – 1 Ns 229/88-01 142
(b) OLG Frankfurt/M., Beschluss v. 22.5.2006 – 1 Ss 319/05 142
(c) LG Düsseldorf, Urteil v. 22.3.2011 – 3 KLs 1/11 143
(d) AG Wiesbaden, Beschluss v. 2.5.2012 – 71 Gs 393/12 143
(e) BGH, Beschluss v. 11.1.2017 – 5 StR 164/16/LG Leipzig, Urteil v. 4.2.2016 – 11 KLs 390 Js 9/15 143
(f) BGH, Beschluss v. 8.4.2021 – 1 StR 78/21 144
(2) Kasuistik anderer Gerichtsbarkeiten 144
(3) Fazit 145
ff) Kasuistische Konkretisierungsversuche in der strafrechtlichen Literatur 146
(1) Betriebe, Unternehmen, Behörden 146
(2) Private 147
(3) Fazit zu den Konkretisierungsversuchen in der Literatur 149
gg) Herausarbeitung abstrakter Kriterien 152
(1) Betriebe, Unternehmen und Behörden 152
(2) Private 157
(a) Maßstab 157
(aa) Rein objektiver Maßstab 158
(bb) Einfluss subjektiver Aspekte 158
(cc) Stellungnahme/Lösung: Gemischt objektiv-subjektiver (individueller) Ansatz 160
(b) Mögliche Abgrenzungskriterien bei Privaten 163
(aa) Rein wirtschaftliche Abgrenzung 163
(α) Keine „geltungserhaltende Reduktion“ auf wirtschaftliche Gesichtspunkte 164
(β) Scheinargument Affektionsinteresse 165
(γ) Stellungnahme: Wirtschaftlicher Bezug kein pauschales Abgrenzungskriterium 165
(bb) Primär der Datenverarbeitung dienend 167
(cc) Konkretisierung anhand anderer Merkmale nicht möglich 168
d) Fazit: Unbestimmtheit des § 303b Abs. 1 StGB 169
e) Bei Anwendung trotz hier angenommener Unbestimmtheit: Restriktive Einzelfallentscheidungen 170
f) Tathandlung 171
aa) Abs. 1 Nr. 1 – Datenveränderung nach § 303a Abs. 1 StGB 171
bb) Abs. 1 Nr. 2 – Eingabe oder Übermittlung von Daten (§ 202a Abs. 2 StGB) in Nachteilszufügungsabsicht 171
cc) Abs. 1 Nr. 3 – Zerstören, Beschädigen, Unbrauchbarmachen, Beseitigen oder Verändern (Sabotagehandlungen) einer Datenverarbeitungsanlage oder eines Datenträgers 172
g) Taterfolg: Erhebliche Störung der Datenverarbeitung 174
h) Regelbeispiele des Abs. 4 176
3. Fazit: Der strafrechtliche Schutz der (Integrität der) Systeme und Geräte des IoT 177
B. Aktuelle Reformbestrebungen des Gesetzgebers 179
C. Fazit der materiellrechtlichen Betrachtungen 181
Kapitel 3: Das Internet der Dinge und das Strafprozessrecht 182
A. Das Internet der Dinge als digitale Ermittlungsperson 182
B. Grundrechtsschutz von IoT-Daten und Systemen 183
I. Grundsätzliches 183
II. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 184
III. Das Fernmeldegeheimnis (Telekommunikationsgeheimnis), Art. 10 Abs. 1 Var. 3 GG 184
1. Allgemeines 185
2. Das Telekommunikationsgeheimnis im Kontext des IoT 186
a) Menschliche Komponente/Geräte-zu-Geräte-Kommunikation 186
b) Notwendige Anzahl der Kommunikationsteilnehmer 188
aa) Mindestens zwei Teilnehmer 189
bb) Ein Teilnehmer ausreichend 189
cc) Stellungnahme 190
3. Schlussfolgerungen für IoT-Konstellationen 192
a) In Peripherie- und Steuergeräten gespeicherte Daten 192
b) Geräte-zu-Geräte-Übermittlung 193
c) Cloud-Übermittlung und Cloud-Speicherung 193
4. Fazit 195
IV. Das Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme (IT-Grundrecht), Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 196
1. Allgemeines 196
2. Das IT-Grundrecht im Kontext des IoT 197
a) Komplexität und Persönlichkeitsrelevanz 197
b) Grenzen des Schutzbereichs – Grenzen des informationstechnischen Systems 198
3. Schlussfolgerungen für IoT-Konstellationen 200
4. Fazit 202
V. Art. 13 GG – Unverletzlichkeit der Wohnung 202
1. Allgemeines 202
2. Die Unverletzlichkeit der Wohnung im Kontext des IoT 203
a) Strafprozessualer Zugriff durch physisches Eindringen in die Wohnung 203
b) Strafprozessualer Zugriff ohne physisches Eindringen in die Wohnung 204
aa) Gerät außerhalb von Wohnraum 204
bb) Gerät innerhalb von Wohnraum 205
(1) Art. 13 Abs. 1 GG betroffen 205
(2) Art. 13 Abs. 1 GG nicht betroffen 206
(3) Stellungnahme und differenzierende Ansicht 206
(a) Stellungnahme 206
(b) Ausnahme: Notwendigkeit einer differenzierenden Betrachtung 209
3. Schlussfolgerungen für IoT-Konstellationen 211
4. Fazit 211
VI. Fazit Grundrechtlicher Schutz 213
C. Strafprozessuale Eingriffsnormen für den Zugriff auf Daten, Geräte und Systeme des IoT 213
I. Der strafprozessuale Zugriff auf gespeicherte Daten in den IoT-Systemen 214
1. Der Zugriff auf in Peripheriegeräten gespeicherte IoT-Daten 214
a) Daten in IoT-Geräten 215
b) Peripherie- und Steuergeräte 215
c) Grundrechtliche Implikationen 215
d) Strafprozessuale Ermittlungsmaßnahmen zum Zugriff auf in den Peripheriegeräten gespeicherte Daten 216
aa) § 94 StPO 216
(1) Daten als Gegenstand i.S.d. § 94ff. StPO 217
(2) Sicherstellung und Beschlagnahme der Daten aus den IoT-Geräten gem. § 94 StPO 218
(a) Eingriffe in das IT-Grundrecht über § 94 StPO 219
(b) Eingriffe in das Telekommunikationsgeheimnis, Art. 10 Abs. 1 Var. 3 StPO, über § 94 StPO 219
(c) Eingriffe in das Wohnungsgrundrecht über § 94 StPO 220
(3) Maßnahmen im Zusammenhang mit der Durchsuchung beim Beschuldigten, §§ 102 StPO, § 110 Abs. 3 StPO 220
bb) § 100a StPO 222
cc) § 100b StPO 222
dd) Fazit 223
2. Der Zugriff auf IoT-Daten in einem Steuergerät 224
3. Der Zugriff auf gespeicherte IoT-Daten in der Cloud 225
a) Rechtstatsächliches – Daten in der Cloud 225
b) Grundrechtliche Implikationen 225
c) Zugriff auf die gespeicherten Daten 225
aa) §§ 94ff. StPO (i.V.m. §§ 102, 110 Abs. 3 StPO) 226
bb) § 100a StPO 227
cc) § 100b StPO 227
d) Exkurs: Zugriff auf Cloud-Daten im Ausland 227
aa) Kein Zugriff über nationale Ermittlungsmaßnahmen der StPO 227
bb) Folge von Verstößen: Beweisverwertungsverbot 228
cc) Rückgriff auf Rechtshilfeverfahren 229
dd) Zusammenfassung 229
e) Fazit 229
4. Daten auf dem Server des Herstellers/Diensteanbieters (ohne Cloud) 230
II. Der strafprozessuale Zugriff auf Übertragungsdaten in, von und zu IoT-Geräten 231
1. Überwachung von IoT-Kommunikation 231
a) Grundrechtliche Implikationen 231
b) §§ 94ff. (ggf. i.V.m. § 110 Abs. 3) StPO 232
aa) Schutzbereich IT-Grundrecht 232
bb) Schutzbereich Telekommunikationsgeheimnis 232
c) § 100a StPO 232
aa) Rein technischer Telekommunikationsbegriff 233
bb) Technikorientierte Auslegung des BGH 234
cc) Grundrechtsanaloge Auslegung 234
dd) Genuin strafprozessualer Telekommunikationsbegriff 235
ee) Stellungnahme 236
(1) Ablehnung des rein technischen Telekommunikationsbegriffs 236
(2) Ablehnung der Definition des BGH 237
(3) Ablehnung der grundrechtsorientierten Auslegung 237
(4) Vorzugswürdigkeit eines genuin strafprozessualen Telekommunikationsbegriffs 238
ff) Subsumtion der IoT-Geräte-zu-Geräte-Kommunikation unter den genuin strafprozessualen Telekommunikationsbegriff 239
(1) Geräte-zu-Geräte-Kommunikation 239
(2) IoT-Cloud-Kommunikation 240
(3) Sonderfall: Sprachassistenten/SmartSpeaker 241
gg) Zwischenergebnis 242
d) § 100b 242
2. Fazit 243
III. Die Live-Überwachung und der gezielte Einsatz der IoT-Geräte durch die Ermittlungsbehörden 244
1. Akustische Wohnraumüberwachung mit Hilfe der IoT-Technik 245
a) § 100c StPO 246
aa) Wortlaut sowie Sinn und Zweck 247
bb) Grundrechtliche Erwägungen 247
(1) Verletzung des IT-Grundrechts, Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 247
(2) Die argumentative Räuberleiter der Entwicklungsoffenheit 248
cc) Systematik der Eingriffsbefugnisse 249
(1) Abschließende Regelungen zu Eingriffen in informationstechnische Systeme 249
(2) Technische Mittel vs. Informationstechnisches System 250
dd) Zwischenergebnis § 100c StPO 251
b) § 100b StPO 251
aa) Wortlaut 252
(1) Daraus vs. damit 252
(2) Durchsuchung 253
(3) Gebotenheit restriktiver Auslegung 254
(4) Sinn und Zweck 254
bb) Grundrechtsrelevanz 256
cc) Keine Ausnahme: Aktivierung durch den Betroffenen selbst 256
c) § 100a StPO 259
d) Kombination mehrerer Maßnahmen 260
aa) Parallele Anwendung verschiedener Ermittlungsmaßnahmen 260
bb) Kombination verschiedener Eingriffsbefugnisse für dieselbe Maßnahme 261
cc) Exkurs: Normenklarheit 262
dd) Fazit 264
e) Fazit akustische Wohnraumüberwachung 264
2. Akustische Überwachung außerhalb von Wohnraum mit Hilfe der IoT-Technik 264
a) § 100f StPO 264
b) § 100b StPO 266
aa) Ausnahme: Veranlassung durch den Betroffenen 266
bb) Rückausnahme: Einsatz kriminalistischer List 267
c) § 100a StPO 268
d) Kombination 270
3. Optische Wohnraumüberwachung mit Hilfe der IoT-Technik 270
4. Optische Überwachung außerhalb von Wohnraum mit Hilfe der IoT-Technik 271
a) § 100h StPO 271
aa) Abs. 1 S. 1 Nr. 1 272
(1) Technisches Mittel 272
(2) Eingriff in informationstechnisches System 272
bb) Abs. 1 S. 1 Nr. 2 273
b) § 100b StPO 273
5. Live-Überwachung mittels anderer IoT-Sensoren 274
a) § 100b StPO 274
b) Weitere Daten außerhalb von Wohnraum, § 100h Abs. S. 2 StPO 275
IV. Erhebung von Nicht-Inhaltsdaten – Ein Überblick 276
1. § 100g StPO – Erhebung von Verkehrsdaten 276
2. § 100h StPO – GPS-Daten außerhalb von Wohnraum 277
3. § 100i StPO – Technische Ermittlungsmaßnahmen bei Mobilfunkendgeräten 277
4. § 100j StPO – Bestandsdatenauskunft 278
5. § 100k StPO – Erhebung von Nutzungsdaten von Telemediendiensten 279
V. Die Notwendigkeit spezieller strafprozessualer Ermittlungsmaßnahmen – Kein Rückgriff auf die Ermittlungsgeneralklausel möglich 280
1. § 161 StPO als Ermittlungsgeneralklausel 280
2. Bestimmung der maximalen Eingriffstiefe der Generalklauseln 281
a) Die leere Hülle der Schwellentheorie 281
b) Abgrenzungskriterien 282
aa) Binnensystematik: Vergleich mit leges speciales 283
bb) Zwang 284
cc) Heimlichkeit 285
dd) Privatsphäre-Eingriff/Höchstpersönlicher Lebensbereich 286
c) Folgen für IoT-Ermittlungen 286
VI. Fazit 288
D. Strafprozessuale Grundsätze und Grenzen im Zusammenhang mit dem IoT 289
I. Grenze der Totalüberwachung 289
1. Totalüberwachung 290
2. Keine gesetzliche Absicherung 292
3. Totalausforschung bei einzelner Maßnahme 292
4. Neue Dimensionen der Totalüberwachung aufgrund des IoT 293
5. Fazit – Totalüberwachung und das IoT 295
II. Der Kernbereichsschutz 296
1. Allgemeines 296
2. Die besonderen Kernbereichsregelungen des § 100d StPO 297
3. Inhalt des Kernbereichs höchstpersönlicher Lebensgestaltung 298
a) Grundsätze 298
b) Kriterien der Zuordnung zum Kernbereich 299
aa) Formal 300
bb) Inhaltlich 301
(1) Grundsatz: Höchstpersönlichkeit vs. Sozialbezug 301
(2) Sozialbezug durch Straftatbezug 302
(a) Rechtsprechung des BVerfG 302
(b) Kritik 303
4. Die Grundsätze des Kernbereichs im IoT 306
a) Formal 306
b) Inhaltlich 307
5. Fazit – Der Kernbereichsschutz und das IoT 309
III. Die Selbstbelastungsfreiheit 309
1. Allgemeines 310
2. Nemo Tenetur: Der Grundsatz 311
3. Einfachgesetzliche Ausprägungen des Grundsatzes 312
4. Inhalt und Reichweite 313
a) Aktives Handeln und passives Dulden 313
b) Extensive Ansätze 314
c) Eigenverantwortlichkeit der Entscheidung 315
d) Augenscheinsobjekt vs. Wissensobjekt 316
e) Stellungnahme 317
5. Die Herleitung des Nemo-Tenetur-Grundsatzes – Auf der Suche der Verankerung eines Grundsatzes von Verfassungsrang 317
a) Menschenwürde, Art. 1 I GG 319
aa) Unzumutbarkeit: Selbsterhaltungstrieb 320
bb) Unzumutbarkeit: Ethische Überforderung 322
cc) Instrumentalisierung/Subjektstellung 324
b) Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG – Allgemeines Persönlichkeitsrecht 325
aa) Nemo Tenetur als eigene Ausprägung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts 325
bb) Recht auf informationelle Selbstbestimmung 326
c) Eigenverantwortung (Ransiek) 327
d) Wissensschutz (Reiß) 328
e) Orientierung an Verfahrensgrundsätzen 328
aa) Allgemein 328
bb) Legitimation/Akzeptanz des Verfahrens (Lesch/Pawlik) 329
f) Ableitung aus der Unschuldsvermutung, Art. 6 EMRK 330
g) Stellungnahme – Eklektischer Ansatz 331
6. Die Selbstbelastungsfreiheit und das IoT 334
a) Die Freiheit von Selbstbelastung bei Nutzung des IoT – Eine zweigliedrige Frage 335
aa) Freiheit Stufe 1 – Benutzung der Geräte 335
(1) Sozialer „Zwang“ 336
(2) „Zwang“ aus Sorge um die Gesundheit 338
(3) „Zwang“ des Marktes 338
(4) Wirtschaftlicher „Zwang“ durch Versicherungstarife 339
(a) KfZ-Haftpflicht-/Kasko-Versicherungen 340
(b) Hausratversicherungen etc. 342
(c) Lebens- und Krankenversicherung 342
(5) Staatlicher „Zwang“ 344
(6) Fazit: Freiheit Stufe 1 346
bb) Freiheit Stufe 2 – Freiwillige Preisgabe mit Nutzung der Daten? 347
(1) Keine Konstruktion einer Einwilligung 347
(2) Kein Fall von Nemo-Tenetur? 348
(3) Fazit: Freiheit Stufe 2 350
b) Die Ratio der Selbstbelastungsfreiheit im Lichte von Ermittlungen mithilfe des IoT 350
aa) Menschenwürde – Ethische Überforderung und Selbsterhaltungstrieb 350
bb) Menschenwürde – Objektifizierung 351
cc) Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Art. 1 I GG i.V.m. Art. 2 I GG 352
dd) Eigenverantwortung 354
ee) Wissensschutz 354
ff) Ausnahme von genereller Mitwirkungspflicht (Pawlik) 355
c) Inhalt und Reichweite der Selbstbelastungsfreiheit mit Blick auf das IoT 355
aa) Kein pauschales Zugriffsverbot 356
bb) Aktives Tun/passives Dulden – Keine Übertragung möglich 356
cc) „Tenetur“ – Neu-Evaluierung des Zwangskriteriums 357
(1) Staatlicher Zwang 358
(2) Nichtstaatlicher Zwang (wirtschaftlich, sozial etc.) 359
dd) „se ipsum accusare“ – Ausgleich des Minus des Zwangselements 359
ee) Einklang mit weiteren Aspekten der Ratio 361
(1) Eigenverantwortung zur Reichweitenbestimmung 361
(2) Wissensschutz 362
7. Folgen für die Selbstbelastungsfreiheit im Rahmen von Ermittlungen im und mithilfe des IoT 363
a) Die Einzelfallbetrachtung – „tenetur“ im Zusammenspiel mit „se ipsum accusare“ 363
b) Vorzugswürdigkeit dieses graduellen Ansatzes 365
c) Das Abwägungsverbot und der menschenrechtliche Kern der Selbstbelastungsfreiheit 366
8. Fazit 367
E. Fazit der strafprozessualen Betrachtungen 368
Schlussbemerkungen 369
Literatur 371
Sachwortverzeichnis 407