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Sanktionsbemessung bei Unternehmen

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Glotzbach, S. (2024). Sanktionsbemessung bei Unternehmen. Entwicklung einer Zumessungsleitlinie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59213-5
Glotzbach, Stefanie. Sanktionsbemessung bei Unternehmen: Entwicklung einer Zumessungsleitlinie. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59213-5
Glotzbach, S (2024): Sanktionsbemessung bei Unternehmen: Entwicklung einer Zumessungsleitlinie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59213-5

Format

Sanktionsbemessung bei Unternehmen

Entwicklung einer Zumessungsleitlinie

Glotzbach, Stefanie

Beiträge zum Wirtschaftsstrafrecht, Vol. 9

(2024)

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About The Author

Stefanie Glotzbach schloss 2013 zunächst ihr duales Studium in der öffentlichen Verwaltung mit dem Bachelor of Arts: Public Administration ab, bevor sie von 2013 bis 2018 Rechtswis-senschaften an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg studierte. Dabei absolvierte sie 2017 ein Auslandssemester an der Aristoteles Universität in Thessaloniki. Danach durchlief sie ihr Referendariat von 2018 bis 2020 am Landgericht Würzburg mit der Wahlstation in Prag. Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für internationales Strafrecht von Prof. Dr. Frank Peter Schuster.

Abstract

Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie weite umsatzbezogene Sanktionsrahmen im Rahmen der Verbandssanktionierung bestimmbar ausgestaltet werden können. Anlass dafür war die geplante Einführung des Verbandssanktionengesetzes, welches in § 9 Abs. 2 einen Sanktionsrahmen von bis zu 10 Prozent des Unternehmensumsatzes vorsah. Als Lösungsansatz boten sich die aus dem Common-Law-Rechtskreis bekannten Sentencing Guidelines an, deren Ursprung sich aus dem Problem weiter Strafrahmen mit unzureichenden Zumessungsregeln ergibt und die eine Anleitung zur Zumessung von Unternehmensstraftaten bieten. Daraus entstand das Ziel, eine eigene Sentencing Guideline zur Unternehmenssanktionierung mit Hilfe eines Rechtsvergleichs zu entwickeln, um den Sanktionsprozess transparenter zu gestalten und eine Orientierung zu bieten. Dabei wurden auch die Bußgeldkonzepte des Bundeskartellamtes, der BaFin und der Datenschutzkonferenz herangezogen, die eine Konkretisierung der Zumessung innerhalb umsatzbezogener Bußgeldrahmen bezwecken.»Corporate Sanctioning. Development of a Sentencing Guideline«: The thesis deals with the question how broad turnover-related sanction frameworks can be designed in a determinable manner within corporate sanctioning. During a legal comparison, in which the sentencing guidelines from the common law legal tradition as well as the fining concepts of the Federal Cartel Office, the Federal Financial Services Office and the Data Protection Conference were consulted, the author develops her own sentencing guideline for corporate sanctioning.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Kapitel 1: Einführung 15
A. Untersuchungsgegenstand 15
B. Methodisches Vorgehen 20
I. Methode der funktionalen Rechtsvergleichung nach Eser 21
II. Konkretes Vergleichsvorhaben 23
Kapitel 2: Erforderlichkeit von Sanktionszumessungsleitlinien 26
A. Strafzumessung nach dem StGB 26
I. Strafzwecke 27
II. Strafzumessung 37
1. Bestimmung des gesetzlichen Strafrahmens 38
2. Einordnung der Tat in den Strafrahmen 39
a) Beweggründe und Ziele des Täters 40
b) Gesinnung der Tat und der aufgewendete Wille 41
c) Maß der Pflichtwidrigkeit 42
d) Art der Ausführung und Folgen 43
e) Vorleben des Täters, persönliche und wirtschaftliche Verhältnisse 45
f) Nachtatverhalten 47
3. Festsetzung der konkreten Strafe 49
4. Konkurrenzen 50
III. Kritik an gesetzlicher Regelung und herrschender Zumessungspraxis 54
B. Bußgeldbemessung nach §§ 30, 17 OWiG 58
I. Ziele und Zwecke des § 30 OWiG 58
II. Einordnung der Unternehmensgeldbuße ins Ordnungswidrigkeitenrecht 60
III. Bußgeldbemessung 62
1. Ermittlung des Bußgeldrahmens 62
2. Ahndungsteil 63
a) Bedeutung der Ordnungswidrigkeit 64
b) Vorwurf, den der Täter trifft 66
c) Wirtschaftliche Verhältnisse 69
d) Doppelverwertungsverbot 70
3. Vorteilsabschöpfung 70
4. Mehrfache Tatverwirklichung 75
IV. Kritik an gesetzlicher Regelung und Zumessungspraxis 77
C. Sanktionsbemessung nach dem VerSanG-RegE 2020 79
I. Hintergrund und Ziele des VerSanG-RegE 2020 79
II. Sanktionsbemessung 81
1. Anwendungsbereich 81
2. Bestimmung des Sanktionsrahmens 83
3. Einordnung der Tat in den Sanktionsrahmen 84
a) Grundlage der Bemessung 85
b) Wirtschaftliche Verhältnisse 85
c) Zumessungskriterien des § 15 Abs. 3 VerSanG-RegE 2020 86
aa) Vorwurf, der den Täter der Verbandstat trifft 87
bb) Beweggründe und Ziele des Täters der Verbandstat 87
cc) Gewicht, Ausmaß und Dauer der Verbandstat 88
dd) Art der Ausführung der Verbandstat 89
ee) Auswirkungen der Verbandstat 89
ff) Vorausgegangene Verbandstaten 90
gg) Nachtatverhalten 91
hh) Folgen der Verbandstat 92
4. Mehrfache Tatbegehung 93
III. Kritik am Entwurf 93
D. Ergebnis und weitere Schlussfolgerungen 98
Kapitel 3: Sanktionszumessungsleitlinien in Deutschland 102
A. Bußgeldkatalog für Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten 102
I. Gründe für die Einführung 102
II. Bußgeldbemessung 104
1. Abgrenzung zu anderen Bußgeldkatalogen 104
2. Anwendung der BKatV 106
III. Kritische Würdigung 109
B. Leitlinien des Bundeskartellamtes 110
I. Gründe für die Einführung 110
II. Bußgeldbemessung 113
1. Anwendungsbereich 114
2. Bestimmung des Bußgeldrahmens 115
3. Bestimmung des Ausgangswerts 115
4. Gesamtabwägung 118
5. Bußgeldkorrigierende Umstände 122
6. Berechnungsbeispiel 124
III. Kritische Würdigung 126
C. WpHG-Bußgeldleitlinien II 129
I. Gründe für die Einführung 129
II. Bußgeldbemessung 131
1. Geltungsbereich 132
2. Bestimmung des Bußgeldrahmens 133
3. Bußgeldzumessung 134
a) Ermittlung des Grundbetrags 134
b) Anpassung des Grundbetrags 136
c) Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse 139
d) Bußgeldkorrigierende Umstände 139
4. Berechnungsbeispiel 140
III. Kritische Würdigung 141
D. DSK-Bußgeldkonzept 144
I. Gründe für die Einführung 144
II. Bußgeldbemessung 146
1. Kategorisierung der Unternehmen nach Größenklassen 146
2. Bestimmung des wirtschaftlichen Grundwertes 147
3. Multiplikation des Grundwertes nach Schweregrad der Tat 147
4. Anpassung des Grundwertes 149
5. Berechnungsbeispiel 150
III. Kritische Würdigung 152
Kapitel 4: Sanktionszumessungsleitlinien im Common Law-Rechtskreis 155
A. United States Sentencing Guidelines 155
I. Gründe für die Einführung 156
II. United States Sentencing Commission 159
III. Strafzumessung 160
1. Strafzwecke 161
2. Anwendungsbereich 162
3. Strafbarkeit von Unternehmen 162
4. Geldstrafe 163
a) Grundbetrag 164
b) Schuldwert 166
aa) Strafschärfende Faktoren 167
bb) Strafmildernde Faktoren 168
(1) Effektives Compliance-System 168
(2) Kooperation, Selbstanzeige, Verantwortungsübernahme 171
c) Strafrahmen und Strafe 172
d) Abweichungen 173
e) Berechnungsbeispiel 174
IV. Kritische Würdigung 176
B. Sentencing Guidelines nach englisch-walisischem Modell 179
I. Gründe für die Einführung 179
II. Sentencing Council of England and Wales 181
III. Strafzumessung 183
1. Strafzwecke 183
2. Strafbarkeit von Unternehmen 184
3. Grundlagen der Strafzumessungsleitlinien 185
a) Deliktsspezifische Leitlinie 185
aa) Bestimmung der Deliktskategorie 186
bb) Feststellung des Startpunkts und des Strafrahmens 187
cc) Departure Test 188
b) Allgemeine Leitlinien 189
aa) Leitlinie zur Strafreduzierung für ein Schuldbekenntnis 189
bb) Leitlinie über das Totalitätsprinzip 190
4. Unternehmensleitlinie für Betrug, Bestechung und Geldwäsche 191
a) Wiedergutmachung und Einziehung 191
b) Bestimmung der Deliktskategorie 192
c) Startpunkt und Strafrahmen 194
d) Anpassung der Strafe 194
e) Weitere Schritte 195
f) Berechnungsbeispiel 196
IV. Kritische Würdigung 197
Kapitel 5: Rechtsvergleich 201
A. Gegenüberstellung 201
I. Gründe für die Einführung 201
II. Zuständigkeit und Rechtsgrundlage 202
III. Bindungswirkung 203
IV. Anwendungsbereich und Sanktionszwecke 203
V. Sanktionszumessung 204
1. Spezifizierung des Sanktionsrahmens 205
2. Vorgehensweise 205
3. Bußgeldmodifizierende Umstände 207
VI. Abweichungen 209
B. Tabellarischer Überblick 209
C. Zwischenfazit 213
Kapitel 6: Sanktionszumessungsleitlinie 217
A. Gesetzliche Regelungen 217
B. Konzept einer Sanktionszumessungsleitlinie 221
I. Sanktionszwecke 221
II. Geltungsbereich 222
III. Sanktionszumessung 222
1. Schritt: Ermittlung des gesetzlichen Sanktionsrahmens 223
2. Schritt: Festlegung des Ausgangspunkts und des tatbezogenen Sanktionsrahmens 223
3. Schritt: Erforderlichkeit einer Abweichung 226
4. Schritt: Anpassung der Sanktion 227
a) Sanktionsmildernde Anpassungskriterien 227
b) Sanktionsschärfende Anpassungskriterien 228
c) Ambivalente Anpassungskriterien 229
5. Schritt: Beachtung der wirtschaftlichen Verhältnisse 230
6. Schritt: Mehrfache Tatverwirklichung 230
7. Schritt: Reflexion der Geldsanktion 233
C. Erläuterungen zum Konzept 233
D. Mögliche Kritikpunkte und Gegenkritik 239
I. Sanktionszumessungsausschuss 239
II. Rechtsnatur 241
III. Verminderung des richterlichen Ermessens 242
IV. Ankereffekt 243
V. Verbot der Mathematisierung 245
VI. Doppelverwertungsverbot 246
VII. Exkurs: Doppelsanktionierungsverbot 248
E. Berechnungsbeispiele 253
I. Tateinheit 253
II. Tatmehrheit 255
Kapitel 7: Schlussbetrachtung 260
Literaturverzeichnis 263
Stichwortverzeichnis 304