Illusionen der Nationalökonomik
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Illusionen der Nationalökonomik
Eine Sozialwissenschaft zwischen Wollen und Können
(2024)
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Adolf Wagner war Gründungsdirektor des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung (IEW) der Universität Leipzig, und vormals auch Direktor des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) der Universität Tübingen sowie Lehrstuhlinhaber an den Universitäten Marburg, Tübingen und Leipzig. Er war 29 Jahre Mitherausgeber der »Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik« (davon 11 Jahre geschäftsführend), mehrmals Dekan und an der Universität Leipzig auch Prorektor. Im vorakademischen Berufsleben war er erfolgreich im bayerischen Sparkassenwesen engagiert.Abstract
In 14 Lektionen und 2 Exkursen räumt Adolf Wagner mit der weit verbreiteten Illusion auf, die Nationalökonomik, also die Wissenschaft für die staatlich eingebundene Volkswirtschaft, sei eine empirische Wissenschaft. Vielmehr handelt es sich um eine Diskussionswissenschaft, die sich fortlaufend durch fachliche Debatten weiterentwickelt. Um das Funktionieren der Nationalökonomik in der »Marktwirtschaftlichen Demokratie« zu gewährleisten, ist eine »methodologische Ernüchterung ohne Illusionen« unerlässlich. Wollen und Können der Disziplin sollen auf diese Weise miteinander in Einklang gebracht werden. Dazu gehört auch die Abkehr vom »naturwissenschaftlichen Denkstil« und das Eingeständnis typisch unscharfer Variablen, ungenauer Daten und weicher Verknüpfungen. Weil die Ökonomien mit ihren natural- und sozialökonomischen Bedingungen des Wirtschaftens grundverschieden sind, kann die Nationalökonomik niemals eine immer und überall gültige Einheitstheorie sein. Vielmehr gilt es, die Kontingenz nachkommender Ausprägungen von Ökonomien mitzudenken und anzuerkennen sowie die Unmöglichkeit, spezielle dynamische Makromodelle - durch Ökonometrie vergangenheitsgestützt - für verlässliche Prognosen zu verwenden.»Illusions of Economics«: In 14 lessons and 2 digressions, Adolf Wagner dispels the widespread illusion that political economics, i.e. the science of the national economy, is an empirical science. Rather, it is a discursive science that continually develops through professional debates. In order to ensure the functioning of economics in a »market economy democracy,« a »methodological disillusionment without illusions« is essential.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort: Verbesserung einer Diskussionswissenschaft? | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
1. Einige Verfahrens-Illusionen | 11 | ||
1.1 Die methodologische Illusion | 11 | ||
1.2 Die Allwissens-Illusion | 12 | ||
1.3 Die Verhaltens-Illusion | 14 | ||
Exkurs: Die Optimismus-Pessimismus-Modellierung | 34 | ||
1.4 Die Gleichheits-Illusion | 38 | ||
1.5 Die Genauigkeits-Illusion | 40 | ||
1.6 Die Vollständigkeits-Illusion | 43 | ||
1.7 Die Eindeutigkeits-Illusion | 45 | ||
2. Einige Ergebnis-Illusionen | 49 | ||
2.1 Die ordnungsgebundene Erfolgs-Illusion | 49 | ||
2.2 Die Verteilungs-Illusion | 50 | ||
2.3 Die Machbarkeits-Illusion | 51 | ||
2.3.1 Demokratieverträgliche Lebenslagen per Besteuerung herstellen? | 51 | ||
2.3.2 Lebenslagen – näher betrachtet | 51 | ||
2.3.3 Wunschbilder, Lebenslagen und ihre Veränderlichkeit | 55 | ||
2.3.4 Spannungsfeld „Verfahrensgerechtigkeit“ und „Ergebnisgerechtigkeit“ | 56 | ||
2.4 Die Kreislauf-Illusion: Ausgaben bewirken Einnahmen | 57 | ||
2.5 Die Größen-Illusion | 62 | ||
2.6 Die Wachstums-Illusion: Geld, Investitionen, Wirtschaftswachstum | 65 | ||
2.6.0 Drei weitere Vorbemerkungen | 66 | ||
2.6.1 Sparen und Investieren | 66 | ||
2.6.2 Passive Buchgeldschöpfung und Helmstädter-Spirale | 70 | ||
2.6.3 Aktive Buchgeldschöpfung und Binswanger-Spirale | 72 | ||
2.6.4 Wachstumszyklen | 73 | ||
2.6.5 Zuwanderungen als Wachstumspolitik? | 74 | ||
Literatur zu 2.6 | 76 | ||
2.7 Die Glücks-Illusion – total, partiell und summarisch | 78 | ||
3. Gesucht: Demokratietaugliche Nationalökonomik | 81 | ||
3.1 Grundlagen gesichert? | 81 | ||
3.2 Ordnungspolitische Orientierungen klar? | 82 | ||
3.3 Marktwirtschaftliche Demokratie als System gesichert? | 83 | ||
3.4 Sparkassen abseits ihres Gründungsauftrags? | 85 | ||
3.5 Glück und Freiheit im Fortgang der Geschichte? | 86 | ||
3.6 Appelle an Verbraucher und Investoren? | 87 | ||
3.7 Eine wirtschaftsfreundliche Presse? | 88 | ||
3.8 Können „Expert Economists“ die irrenden „Folk Economists“ korrigieren? | 89 | ||
3.9 Die Arbeitsweise der Nationalökonomen | 91 | ||
3.10 Produktion, Transaktionen, Wohlstandswachstum | 93 | ||
3.11 Mikro-Wicksell-Effekte bedenken | 94 | ||
3.12 Wachstumsimpulse | 96 | ||
3.13 Keynes-Jöhr-Instabilität, Harrod-Paradoxon und die Verhulst-Gleichung | 97 | ||
3.14 Staatsausgaben an Strategische Sektoren | 99 | ||
3.15 Makro-X-Ineffizienz staatlicher Stellen beachten | 100 | ||
3.16 Lebenslagen für Nutzen- und Glücksziele umreißen | 101 | ||
3.17 Das „magische Neuneck“ als Behelf? | 102 | ||
Exkurs: „Macht“ in der Wirtschaft | 104 | ||
4. Resümee | 106 | ||
Anhang: Wozu Nationalökonomik? | 116 | ||
Literatur | 127 | ||
Sachregister | 129 |