Die Schulden und die ökonomische Logik
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Die Schulden und die ökonomische Logik
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 88 (2019), Iss. 4 : pp. 9–22
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Heiner Flassbeck, Flassbeck-Economics und Universität Hamburg, E-Mail: hflassbeck@gmail.com
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Abstract
Das Problem ist, dass man sich häufig an einer Bruttoverschuldung orientiert, also alle Schulden, die einzelne Personen oder Sektoren haben, zusammenzählt. Das ist aber von vorneherein ein problematisches Vorgehen. Denn netto, wenn man alle Forderungen und alle Verbindlichkeiten aller Sektoren in der ganzen Welt gegeneinander aufrechnet, gibt es keine Schulden. Es kann sie aus logischen Gründen nicht geben. Die Welt insgesamt hat niemals Schulden. Immer steht einer Verbindlichkeit eine gleich hohe Forderung gegenüber und umgekehrt. Die Aufgabe der Ökonomen ist es, die Nettosalden zu untersuchen und zu erklären, auf welchen Wegen es zu einer Nettoverschuldung kommt, die den Nachfrageentzug durch die Nettoersparnis ausgleichen kann. Das Paradox des Neoliberalismus ist es, dass mehr und mehr der Staat in die Rolle gerät, das zu übernehmen.