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Hofmann, H. Politik durch Wissenschaft überholen – Der Atlantis-Traum der Aufklärer. Der Staat, 49(1), 1-21. https://doi.org/10.3790/staa.49.1.1
Hofmann, Hasso "Politik durch Wissenschaft überholen – Der Atlantis-Traum der Aufklärer" Der Staat 49.1, , 1-21. https://doi.org/10.3790/staa.49.1.1
Hofmann, Hasso: Politik durch Wissenschaft überholen – Der Atlantis-Traum der Aufklärer, in: Der Staat, vol. 49, iss. 1, 1-21, [online] https://doi.org/10.3790/staa.49.1.1

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Politik durch Wissenschaft überholen – Der Atlantis-Traum der Aufklärer

Hofmann, Hasso

Der Staat, Vol. 49 (2010), Iss. 1 : pp. 1–21

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1Prof. Dr. Dr. h.c. Hasso Hofmann, Humboldt-Universität zu Berlin, Juristische Fakultät, 10099 Berlin.

Abstract

Nach Platon hängen Macht und Wohlfahrt eines Gemeinwesens von Wissen und Tugend der Führungselite ab. Beispielhafter Maßstab war ihm die Sage von dem unermesslich reichen und mächtigen Inselreichs Atlantis. Hier knüpfte F. Bacon Anfang des 17. Jh. mit seinem Staatsroman Neu-Atlantis an. Nun führt jedoch nicht mehr sittliche Einsicht die Politik, sondern wissenschaftlich-technische Naturbeherrschung. Bacons Gedanke eines leitenden Ordens von Naturwissenschaftlern verbindet sich in der Akademiebewegung des 17. und 18. Jh. mit der humanistischen Renaissance der elitären platonischen Akademie. Von der Arbeit der Akademien versprach sich Ch. Wolff maßgebliche Förderung des Gemeinwohls. Den Höhepunkt dieser geistigen Tradition bildet die Überzeugung Condorcets, des ständigen Sekretärs der Pariser Akademie, dass der wissenschaftliche Fortschritt der Politik alle Spielräume der Willkür nehmen werde. Sein letzter Traum hieß Atlantis: die freiwillige ständige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus aller Welt zum Wohle der Menschheit.