Die Vollendung eines Paradigmenwechsels: Vom Lebensstandard zur Lebensleistungsrente
JOURNAL ARTICLE
Cite JOURNAL ARTICLE
Style
Format
Die Vollendung eines Paradigmenwechsels: Vom Lebensstandard zur Lebensleistungsrente
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 2 : pp. 21–32
5 Citations (CrossRef)
Additional Information
Article Details
Author Details
Arbeitnehmerkammer Bremen.
- Ingo Schäfer, Dipl.-Pol., geb. 1976, seit 2013 Referent für Sozialversicherungs- und Steuerpolitik der Arbeitnehmerkammer Bremen; Schwerpunkt: gesetzliche Rentenversicherung. Zuvor Referent der Linksfraktion im Bundestag u. a. zu Renten- und Steuerpolitik. Seit 2011 Mitglied der Selbstverwaltung der Rentenversicherung Berlin-Brandenburg.
- Search in Google Scholar
Cited By
-
“Mehr – Säulen“ – Altersversorgung und Recht
Eichenhofer, Eberhard
Sozialer Fortschritt, Vol. 67 (2018), Iss. 11-12 P.909
https://doi.org/10.3790/sfo.67.11-12.909 [Citations: 0] -
Sozialpolitik in der Ära Merkel – Stabilität ohne klares Profil?
Blank, Florian | Schmitz-Kießler, JuttaSozialer Fortschritt, Vol. 72 (2023), Iss. 7-8 P.561
https://doi.org/10.3790/sfo.72.7-8.561 [Citations: 0] -
Teilhabe im Alter gestalten
Altersarmut, Lebensstandardsicherung und Rentenniveau
Bäcker, Gerhard
2016
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12484-7_3 [Citations: 8] -
Legitimitätspraxis
Legitimationsfragen der gesetzlichen Rentenversicherung
Schmitz, Jutta | Friedrich, Jonas2016
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05742-8_10 [Citations: 2] -
Handbuch Soziologie des Alter(n)s
Alterssicherung in Deutschland
Bäcker, Gerhard
2018
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09630-4_16-1 [Citations: 0]
Abstract
Der zu Beginn des Jahrtausends begonnene Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung steht erneut an einem Scheidepunkt. Sinkende Zahlbeträge aus der gesetzlichen Rentenversicherung und eine hinter den Erwartungen zurückbleibende private Vorsorge delegitimieren das “Drei-Säulen-Modell“. Die geplante “solidarische Lebensleistungsrente“ soll diese Legitimationskrise auflösen. Dabei bricht sie explizit nicht mit dem Paradigma der Beitragssatzstabilität. Sie forciert letztlich den Umbau der lebensstandardsichernden gesetzlichen Rentenversicherung zu einer auf “Armutsbekämpfung“ ausgerichteten Grundrente. Die Orientierung am Existenzminimum statt dem Lebensstandard weist erhebliche Parallelitäten zu den Hartz-IV-Gesetzen auf. Als Folge wird der Bedarf an privater Vorsorge weiter steigen und das Alterssicherungssystem noch stärker (teil-)privatisiert werden müssen. Die “solidarische Lebensleistungsrente“ muss als reformstabilisierend, ja sogar beschleunigend, verstanden werden. Am Ende stünde ein System mit weniger statt mehr auf Statussicherung ausgerichtetem Solidarausgleich.
JEL Classification: H55, H75