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Eekhoff, J. Brauchen wir höhere “Reichensteuern“. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 82(1), 35-42. https://doi.org/10.3790/vjh.82.1.35
Eekhoff, Johann "Brauchen wir höhere “Reichensteuern“" Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 82.1, , 35-42. https://doi.org/10.3790/vjh.82.1.35
Eekhoff, Johann: Brauchen wir höhere “Reichensteuern“, in: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, vol. 82, iss. 1, 35-42, [online] https://doi.org/10.3790/vjh.82.1.35

Format

Brauchen wir höhere “Reichensteuern“

Eekhoff, Johann

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 1 : pp. 35–42

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Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp).

  • Johann Eekhoff war seit 1995 bis zu seinem Tode am 3. März 2013 Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln, Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik (iwp) und des Instituts für Wohnungsrecht und Wohnungswirtschaft an der Universität zu Köln sowie des Otto-Wolff-Instituts für Wirtschaftsordnung. Studium der VWL in Saarbrücken, Philadelphia und Bochum. 1971 Promotion an der Ruhr-Universität Bochum, 1979 Habilitation an der Universität des Saarlandes. 1979 bis 1984 Privatdozent an der Universität des Saarlandes, 1979 bis 1983 Leiter der Planungsgruppe beim Ministerpräsidenten des Saarlandes. 1983 bis 1991 Abteilungsleiter Wohnungswesen im Bundesministerium für Raumordnung. Er war von 1991 bis 1994 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft. Von Dezember 2009 bis Juli 2011 übernahm er die Leitung des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn. Er war Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute und Mitglied im Mittelstandsbeirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Seine Forschungstätigkeit beruhte auf dem ordnungspolitischen Ansatz in Fragen der sozialen Sicherungssysteme, der Gesundheitspolitik, des Arbeitsmarktes, der Steuerpolitik, der Immobilienwirtschaft, des Klimaschutzes sowie der Mittelstandspolitik. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Europapolitik. Er machte Vorschläge für Auswege aus der Euroschuldenkrise.
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Abstract

Die Motivation für eine Reichensteuer liegt oftmals in dem Wunsch, den Reichen etwas von ihrem Wohlstand zu nehmen, auch wenn für den Einzelnen damit nicht zwingend ein Vorteil verbunden ist. Die Forderung, “die Reichen“ stärker zu besteuern, bedarf einer klaren Begründung, die im Einklang mit den allgemeinen Steuergrundsätzen steht. Dann stellt sich die Frage nach allgemeinen situationsunabhängigen Regeln. Der Nobelpreisträger James Buchanan hat vorgeschlagen, Entscheidungsregeln für die Gesellschaft hinter dem gedanklichen “Schleier der Ungewissheit“ zu treffen. Der Entscheidungsträger solle so entscheiden, als sei völlig ungewiss, ob er persönlich von einer Entscheidung positiv oder negativ betroffen sein könnte. Nach dem Subsidiaritätsprinzip hat ein Bürger nur dann einen Anspruch auf ergänzende staatliche Hilfen, wenn er zuerst seine eigenen finanziellen Möglichkeiten und seine Arbeitsfähigkeit in vollem Umfang einsetzt. Der Aufbau eines Kapitalstocks dient gleichzeitig der Gesellschaft, weil die Produktivität der Arbeit gesteigert und Arbeitsplätze geschaffen werden. Deshalb sollte nicht der Kapitalstock, sondern der Kapitalverzehr besteuert werden.

Summary

The motivation for a high tax rate on high incomes is often based on the attempt to deprive “the rich” of some of their economic wealth even though the individual might not take any advantage of this. The reason for charging higher taxes on “the rich” should be based on the general principles of taxation. It is a question of general rules irrespective of a particular situation. Nobel Prize winner James Buchanan proposed to take decisions concerning society behind a theoretical “veil of ignorance”. The responsible authority should decide under complete uncertainty about any positive or negative personal consequences. According to the principle of subsidiarity a citizen is not entitled to public transfers unless he first uses his financial means and his ability to work. The main task of the capital stock is to raise labor productivity and to increase employment. Therefore, not the capital stock, but the consumption of capital should be charged with taxes.

JEL Classification: H24, H23, D31