Privatrenten als (un)geeignetes Instrument der Altersvorsorge?
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Privatrenten als (un)geeignetes Instrument der Altersvorsorge?
Balodis, Holger | Hühne, Dagmar
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 3 : pp. 41–56
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Informationsdienst Altersvorsorge, Köln
- Holger Balodis, Dipl.-Volkswirt, geb. 1960, Studium der Ökonomie und Volkswirtschaftslehre in Gießen und Köln mit Schwerpunkt “Institutionelle Sozialpolitik“, Studium an der Kölner Journalistenschule. Seit 1984 Fachautor für öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehstationen. Seit 2002 Buchautor für die Verbraucherzentralen und Finanztest. 2012: Autor der “Vorsorgelüge“. Seit 2013 Informationsdienst Altersvorsorge und zahlreiche Vortragsreisen und Medienauftritte.
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Informationsdienst Altersvorsorge, Köln
- Dagmar Hühne, Dipl.-Sozialarbeiterin, geb. 1960, Studium der Politikwissenschaft und der Sozialarbeit in Berlin und Bielefeld, anschließend hauptberufliche Tätigkeit in Familienberatung/Ausländerberatung Aids-Hilfe. Seit 1994 freie TV-Journalistin, Schwerpunkt: Sozialversicherung, Altersvorsorge, Finanzen. Tätigkeit vorwiegend für die WDR-Magazine “markt“, “ServiceZeit“ und das ARD-Wirtschaftsmagazin “plusminus“. Ko-Autorin der Ratgeber der Verbraucherzentrale NRW zu Berufsunfähigkeitsversicherungen und privaten Rentenversicherungen, Ko-Autorin der “Vorsorgelüge“ 2012.
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Abstract
Die von Lebensversicherungen angebotenen Privatrententarife können einen Inflationsschutz nicht garantieren. Die effektive garantierte Beitragsrendite lag in der vorliegenden Untersuchung von 48 Versicherungstarifen bei lediglich 1,02 Prozent und bei den Marktführern sogar nur bei 0,94 Prozent. Verantwortlich hierfür sind erhebliche Kosten, deren Ausmaß dem Kunden in der Regel verborgen bleibt. Er findet im gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformationsblatt keine Gesamtsumme der anfallenden Kosten, sondern nur Teilbeträge, die sich auf jeweils unterschiedliche Zeiträume beziehen. Auch die von vielen Versicherern verwendete “Gesamtkostenquote“ ist missverständlich und untertreibt die tatsächlichen Kosten. Die Analyse der durch Kosten verursachten Einbußen, der “Reduction in Wealth“, ergab bei einem Modellvertrag mit Einzahlungen von insgesamt 48 000 Euro allein in der Ansparphase einen durchschnittlichen “Schaden“ von 10 105 Euro. Die “Reduction in Wealth“ macht den “Schaden“ durch Kosten in einer einzigen Kennziffer deutlich. Sie ist deshalb in der Reformdiskussion um ein verbessertes Produktinformationsblatt der gegenwärtig favorisierten Gesamtkostenquote vorzuziehen.
JEL Classification: G1, H55, I3