Kostenbilanz des Ausbaus erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung bei unterschiedlichen Preisbildungen am Strommarkt
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Kostenbilanz des Ausbaus erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung bei unterschiedlichen Preisbildungen am Strommarkt
Nitsch, Joachim | Pregger, Thomas
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 3 : pp. 45–59
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ehem. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Stuttgart.
- Joachim Nitsch, Dr.-Ing., ist seit 2006 Gutachter und Berater im Bereich Innovative Energiesysteme und Klimaschutzstrategien. Von 1976–1992 Aufbau und Leitung der “Studiengruppe Energiesysteme“, von 1992–2005 Leiter der Abteilung “Systemanalyse und Technikbewertung“ am Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR). 1988–1993 Aufbau und Leitung des Fachgebiets Systemanalyse am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW). Seine Arbeitsgebiete sind: energiewirtschaftliche Szenarioanalysen und Markteinführungsstrategien zu neuen Energiesystemen mit den Schwerpunkten Erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbare Kraftstoffe sowie die Entwicklung von Umsetzungskonzepten und Förderinstrumenten für diese Technologien. Lang-jährige Gutachtertätigkeit in diesen Bereichen für Enquête-Kommissionen, Bundes- und Landesministerien, Verbände und Kommunen. Zahlreiche Bücher, Studien und Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften. 2005 erhielt er den Solarpreis der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und 2010 den Deutschen Solarpreis von Eurosolar für besonderes persönliches Engagement. Ausbildung: 1961–1966 Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart, 1971 Promotion an der RWTH Aachen, von 1966–1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter am DLR im Bereich Raumfahrttechnik.
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Stuttgart.
- Thomas Pregger, Dr.-Ing., geboren 1971, Studium des Technischen Umweltschutzes an der Universität Berlin, seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Institut für Technische Thermodynamik in Stuttgart. Projektleiter mit den Schwerpunkten Entwicklungspfade von neuen Energietechnologien, Szenarienentwicklung und -analyse sowie Bewertung ökologischer und wirtschaftlicher Auswirkungen. Promotion 2005 an der Universität Stuttgart, Fakultät Maschinenbau, im Bereich Technikfolgenabschätzung und Umwelt.
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Abstract
Die für die “Energiewende“ aufzubringenden Vorleistungen werden im Allgemeinen als Differenz zu den gegenwärtigen Preisen der fossilen Energieträger und den für Strom im Großhandel erzielbaren Preis definiert. Diese Preise liefern jedoch nicht notwendigerweise die geeigneten Signale für den energiepolitisch angestrebten Umbau des Energiesystems. Eine Energiewende, die einen effektiven Klimaschutz zum Ziel hat, muss bestrebt sein, das Marktsystem der Energieversorgung so zu verändern, dass sich die Preissignale an den Kosten derjenigen Technologien ausrichten, die in der Lage sind, Energie weitgehend klimaneutral, emissionsfrei und ohne wesentliche Inanspruchnahme fossiler Ressourcen bereitzustellen. Je nachdem, wie weit dies gelingt, werden die resultierenden Mehrkosten der Energiewende sehr unterschiedlich ausfallen. Am Beispiel der Differenzkosten des Zubaus erneuerbarer Energien im Stromsektor wird dies in folgendem Beitrag näher erläutert. Eine Strompreisentwicklung, die sich am Oberziel der Energiewende, nämlich effektivem Klimaschutz, orientiert, kann bis zum Jahr 2050 zu einem kumulierten gesamtwirtschaftlichen Nutzen des EE-Ausbaus von bis zu 460 Milliarden Euro führen.
Required economic “provisions in advance” due to additional investment costs for the transformation of the energy supply in Germany [the “Energiewende”] are in general defined as differentials to today's prices of fossil fuels and wholesale prices of electricity. However, these prices may not result in suitable price signals for the politically aimed transformation process. If the “Energiewende” has to follow an effective path to climate protection, the energy market has to be changed in order that price signals enable the expansion of technologies using largely climate-neutral sources of energy. Resulting differential costs of the “Energiewende” can be quite different, depending on how far such a change can be implemented. The following paper illustrates this aspect using the example of differential costs for the expansion of renewables in the power generation sector. An electricity price development which is oriented to an effective climate protection is able to produce a cumulative economic benefit of renewables growth up to 460 billion Euro until 2050.
JEL Classification: Q42, Q43, Q47, O13