Internationale Risikoteilung und finanzielle Integration in der Europäischen Währungsunion
JOURNAL ARTICLE
Cite JOURNAL ARTICLE
Style
Format
Internationale Risikoteilung und finanzielle Integration in der Europäischen Währungsunion
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 79 (2010), Iss. 4 : pp. 75–84
Additional Information
Article Details
Author Details
1Deutsche Bundesbank.
- Axel Jochem, Dr., arbeitet seit Juli 2000 im Zentralbereich Volkswirtschaft der Deutschen Bundesbank. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Internationale Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere Zahlungsbilanzanalyse offener Volkswirtschaften und Europäische Integration. E-Mail: axel.jochem@bundesbank.de.
- Search in Google Scholar
2Deutsche Bundesbank.
- Stefan Reitz, Prof. Dr., habilitierte am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bis März 2011 arbeitete er im Zentralbereich Volkswirtschaft der Deutschen Bundesbank. Seit April 2011 Professor am Institut für Quantitative Finanzmarktforschung der Universität zu Kiel und am Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Theorie und Empirie internationaler Finanzmärkte. E-Mail: stefan.reitz@bundesbank.de.
- Search in Google Scholar
Abstract
Die politische und wirtschaftliche Integration Europas, besonders auch die gemeinsame Währung, haben die Verflechtung der Finanzmärkte wesentlich vorangetrieben. Mit der zunehmenden Diversifizierung von Beteiligungskapital wurde die internationale Konsumglättung gefördert. Dies lässt sich aus dem Einfluss des Home-Bias auf die Transmission von nationalen Schocks des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf den Inlandskonsum ablesen. Insbesondere die aus Aktienbesitz erzielbaren Renditen lassen sich durch eine internationale Ausrichtung des Portfolios glätten, während dieser Aspekt bei Schuldverschreibungen weniger ins Gewicht fällt. Auch in der aktuellen Finanzkrise wurden divergierende Entwicklungen der nationalen Wertschöpfung durch internationale Risikoteilung teilweise ausgeglichen. Zugleich wurde jedoch die wechselseitige Abhängigkeit der EU-Länder offenkundig und mit ihr die Notwendigkeit einer effektiven europäischen Finanzaufsicht.
Europe's political and economic integration and especially the single European currency have significantly advanced the interconnectedness of the financial markets. The increasing diversification of equity capital within and outside the euro area, in particular, has contributed to international consumption smoothing. This can be seen from the effect of the home bias on the transmission of national shocks of the Gross Domestic Product (GDP) on domestic consumption. Especially, returns on equity holdings can be smoothed by giving the portfolio an international focus, while this option is limited for debt securities. Actually, divergent developments in national value added during the current financial crisis have partly been compensated. At the same time, however, interdependencies between EU member states also became apparent and so the necessity of an effective European financial supervision.
JEL Classification: F36, F42, F44