Die Pflicht zur konsistenten Gesetzgebung. Am Beispiel des Ausschlusses der privaten Vermittlung staatlicher Lotterien und ihrer bundesverfassungsgerichtlichen Kontrolle
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Die Pflicht zur konsistenten Gesetzgebung. Am Beispiel des Ausschlusses der privaten Vermittlung staatlicher Lotterien und ihrer bundesverfassungsgerichtlichen Kontrolle
Der Staat, Vol. 49 (2010), Iss. 1 : pp. 77–105
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1Prof. Dr. Christian Bumke, Bucerius Law School – Hochschule für Rechtswissenschaft, Jungiusstraße 6, 20355 Hamburg.
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Abstract
Am Beispiel des Verbots der privaten Vermittlung staatlicher Lotterien geht die Untersuchung der Frage nach, ob sich aus dem Grundgesetz eine Pflicht zur konsistenten Gesetzgebung ergibt und welchen Inhalt diese Pflicht haben könnte. Den Ausgangspunkt bildet eine sich in den letzten Jahren abzeichnende Neuausrichtung der bundesverfassungsgerichtlichen Rechtsprechung, die zu einer inhaltlichen Verdichtung und Verbreiterung der sich aus der Verfassung ergebenden Gebote mit rationalisierendem Gehalt geführt hat. Anschaulich ablesen lassen sich die Veränderungen an der Entscheidung über das Rauchverbot in Gaststätten, mit der das Bundesverfassungsgericht einen weiteren Markstein für die Etablierung eines allgemeinen verfassungsrechtlichen Konsistenzgebots gesetzt hat. Die entscheidende Herausforderung bei der Etablierung eines solchen Gebots besteht darin, die rational-rechtsstaatlichen Anforderungen in die Gesamtkonzeption eines demokratischen Verfassungsstaates zu integrieren, die auf der Einsicht begrenzter Rationalität und der Unumgänglichkeit des politischen Kompromisses beruht.