ICT als Beschäftigungsmotor in den Entwicklungsländern
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ICT als Beschäftigungsmotor in den Entwicklungsländern
Michaelowa, Katharina | Spörri, Franziska
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 81 (2012), Iss. 3 : pp. 85–97
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Institut für Politikwissenschaft, Universität Zürich.
- Katharina Michaelowa, Professorin für Entwicklungspolitik und Politische Ökonomie an der Universität Zürich, geb. 1968. Seit Juli 2011 Vorsitzende des Ausschusses für Entwicklungsländer (AEL) des Vereins für Socialpolitik (VfS). Von Januar 2009 bis Dezember 2011 Direktorin des Center for International and Comparative Studies (CIS) der ETH und der Universität Zürich. Zuvor Leiterin des Forschungsschwerpunkts “Handel und Entwicklung“ des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWA, später HWWI) und Mitarbeiterin der OECD in den Bereichen Entwicklungspolitik, Geberkoordination, Bildungspolitik und Bildungsindikatoren. Ausbildung: 1987–1993 Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Mannheim und Delhi (Delhi School of Economics, Indien), 1998 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Hamburg, 2006 Habilitation an der Universität Siegen.
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Institut für Politikwissenschaft, Universität Zürich.
- Franziska Spörri, Diplom-Politologin, geb. 1979. Studium und Lizenziat in Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich. Von 2007–2008 als Ökonomin beim Economic Research der Credit Suisse tätig (Bereich Macro Analysis and Policy). Von 2009–2010 als Beraterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Fahrländer Partner Raumentwicklung. Von 2011–2012 Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Ökonomie der Entwicklungs- und Schwellenländer, Universität Zürich. Heute externe Beraterin bei der KfW Entwicklungsbank.
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Abstract
Die seit etwa einem Jahrzehnt erheblich zunehmende Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) birgt das Potenzial zur Revolutionierung von Arbeitsmärkten und Beschäftigung, gerade in Ländern mit bisher geringer Durchdringung von wirtschaftlicher Infrastruktur. Bereits heute ist erkennbar, wie im Bereich ICT unmittelbar neue Geschäftsfelder entstehen und wie die Produktivität durch verbesserten Zugang zu Information in verschiedensten Wirtschaftsbereichen verstärkt wird. Welche gesamtwirtschaftlichen Verschiebungen auf nationaler und internationaler Ebene daraus folgen werden und wie sich dies langfristig auf die Arbeitsmärkte auswirken wird, ist heute allerdings nach wie vor kaum absehbar. Zudem ist der Einfluss von ICT auf Arbeitsmärkte und Beschäftigung auch keineswegs uneingeschränkt positiv. Der vorliegende Literaturüberblick zeigt das Potenzial auf, aber verweist auch auf die entstehenden Probleme und auf Kontraste zwischen Effekten im konsumtiven und produktiven Bereich.
The spread of Information and Communication Technology (ICT) has started around a decade ago. This development carries the potential to substantially transform labor markets and employment, especially in countries with a low level of economic infrastructure. ICT has already created numerous new business opportunities, and increased productivity in a existing sectors of activity—notably by improving access to information. However, these developments only reflect short-term changes, and much more significant changes can be expected in the long run, even if the concrete effects on labor markets as well as on the economy as a whole (nationally and internationally) are hard to predict. Moreover, the effect of ICT is not necessarily unambiguously positive. This literature review highlights the potential of ICT, but also points out challenges and possible trade-offs between effects on productivity and consumption.
JEL Classification: J21, O1, O3